1. Siva47

    VIP

    ...Va in Schulen mit vielen Kindern mit migrationshintergrund. Wie sind eure (ehrlichen) erfahrungen? Würdet ihr euer kind wieder in diese schule geben? Denkt ihr es hatte einen nachteil dadurch? Wie wars für euer kind, war es mit kinderm aller kulturen befreundet oder wurden grüppchen gebildet?? Und vor allem: wie läuft der unterricht in solchen klassen wirklich ab? Wie organisieren sich die lehrerinnen dbzgl? Können sie begabten kindern mit dt muttersprache (oder welcher auch immer) überhaupt gerecht werden? Ich möcht meine tochter in eine öffentliche vs geben. Sie ist allerdings - so auch die pädagoginnen - schon sehr weit in vielem, irrsinnig begeisterungsfähig... Ich will nicht, dass sie sich langweilt, weil das niveau sooo weit unten ist. Das soll nicht arrogant wirken, aber natürlich stell ich mir die frage, wie das ganze dann abläuft. Mir ist das wichtigste, dass sie sich wohl fühlt, nicht, dass sie sie dort zum genie machen...aber wenn man unterfordert ist, dann ist das ja auch schwer...also her mit euren erfahrungsberichten, würd mich wahnsinnig interessieren!! :)
     
  2. Odin

    Odin Gast

    Warum bist du der Meinung mit Privatschulen die Migrationssituation umgehen zu können?

    Soviel ich weiss und auch im Alltag erlebe nehmen auch Privatschulen Kinder mit Migrationshintergrund auf, mitunter auch Kinder die erst vor ein paar Wochen nach Österreich gekommen sind, Deutsche Sprachkenntnisse gleich 0.

    Heute ist in Österreich keine Privatschule "privilegiert" indem sie nur einheimische Schüler aufnehmen kann und darf. In der Situation in der wir heute stecken ist es fast 100% so dass in jeder Klasse Österreichs zumindest ein Migrationskind steckt.


    Die Kinder lernen nicht nur Deutsch, Mathematik und englisch sondern auch soziale Fertigkeiten. Also in der Schule wird einem nicht so schnell fad. Notfalls kann man sich überlegen das Kind eine Klasse hochstufen zu lassen.
     

  3. wie kommst du zu der annahme, dass kinder mit migrationshintergrund dein kind allumfassend runterziehen? :confused:

    migrationshintergrund bedeutet ja nicht, dass die kinder kein wort deutsch sprechen, sondern dass ihre vorfahren irgendwann einmal aus einem anderen land nach österreich eingewandert sind - vielleicht sollte dir deine viffe tochter den begriff einmal erklären

    ich kenn übrigens kaum jemanden, der, streng genommen, keinen migrationshintergrund hat (bei mir warens die urgroßeltern, die aus dem kanaltal in die steiermark ausgewandert sind)
     
  4. ich hatte 2 kinder an unterschiedlichen vs. migrantenanteil sehr hoch, aber was heisst das schon? meine kinder gehören da ja auch dazu und es gab da einige in ähnlicher kombi. also ein elternteil ö der andere von sonstwo. ebenso kinder wo beide eltern österr pass haben aber die ganze familie aus exjugo oder türkei kommt.

    die grosse hatte erst eine ungute, dann eine tolle lehrerin, bei der kleinen wars umgekehrt und dann hat mich alles so genervt, dass wir in den häuslichen unterricht gegangen sind. das lag aber nicht an migration oder sprache sondern an schule an sich.

    wichtig ist die lehrerin. es gibt sehr gute und sehr schlechte. in der vs mehr gute als in der ahs nach meiner erfahrung.

    wichtig schon: es sollten in der klasse deines kindes ein paar eltern sein, mit denen du gut kannst. war bei meiner grossen nur 1 mutter, bei der kleinen etwa die hälfte der eltern. das macht einen unterschied, wenn sich die kinder gegenseitig einladen.
     
  5. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Ich bin jetzt mal brutal: es geht doch in Wirklichkeit darum, dass das eigene Kind nicht von anderen Kindern aus Familien, die weder vom Deutsch lernen, noch von Bildung überhaupt etwas halten, "runtergezogen" wird, also es geht um die Abstiegsangst des Mittelstandes. In der International School wird ja wohl keiner Bedenken wegen der vielen Kinder mit "Migrationshintergrund" haben, bei Ahmed und Leijla in der öffentlichen Schule als Mitschüler aber schon.
     

  6. ja eh, aber dann soll die te den mut haben, das auch so zu formulieren ;)

    ich hätte meine kinder auch ungern in eine vs geschickt wo 2/3 der kinder nicht ausreichende deutschkenntnisse haben und demzufolge im unterricht nicht mitkommen, aber das hat wenig mit migrationshintergrund zu tun, weil, wie geschrieben, den, keine ahnung wie viel prozent, aber unterm strich sehr viele in österreich haben
     
  7. Siva47

    VIP

    Ja ich mein damit kinder, die bis zum schuleintritt kaum mit deutsch in berührung kommen u deren eltern bildung wurscht ist (ja da gibts auch österr.eltern). Und demgegenüber stehen kinder, die eben sehr viel schon mitbekommen haben. Wie organisiert eine lehrerin in der realität sowas, damit denen eben nicht fad wird?? Das war meine frage, es geht mir nicht um eine ausländerdebatte u wer wie lang woher migriert ist.:rolleyes:
     
  8. Siva47

    VIP

    Ach komm, welchen migrationshintergrund werd ich da meinen, wenn ich so eine frage stell?? Kinder aus england oder skandinavien mit bildungsnahen eltern?? Wohl kaum :rolleyes: hat nix mit mut zu tun, dachte nur nicht, dass das jmd falsch verstehen kann.

    Im 16.hat man halt nicht so viel alternativauswahl, wenn man keine privatschule will...
     
    Siva47, 15. Juni 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 15. Juni 2017
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    #8
  9. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Ich bin jetzt brutal ehrlich auch: meine Kinder (die so ähnlich heissen wie Ahmed und Leijla) gebe ich auch nicht in eine Brennpunktklasse wo die andere Kinder fast alle nicht gut Dt können (und eine solche Klasse habe ich gesehen, mit einer toller Lehrerin hat es die Klasse eh geschafft, aber die L sagte oft was für ein Unterschied es machen würde, wenn es bspw 5+ Kids mit von Anfang an fliessendem Dt geben würde).

    Mein konkretes Bedenken wäre, dass meine Kinder die zwar mit 6J "normal" Dt sprechen, aber zuhause und unter sich nicht Dt sprechen, dann nicht weiter genug Dt sprechen und selber quasi "wieder" (nachdem sie Dt ganz normal in der Kigru gelernt haben) zu Fremdsprachler werden.

    Ich gestehe jedem anderen Elternteil zu ihre konkrete und mMn legitime Bedenken wegen Brennpunktklassen zu haben. Die TE schrieb mMn relativ klar worum es ihr geht, nämlich nicht Diversität sondern zu viele Kinder die nicht gut Dt können. Sie fragte auch wie es begabten Kinder mit Dt Muttersprache ODER anderen Muttersprache in solchen Situationen ging - das fällt mir total auf, weil soooooo oft von begabten Deutschmuttersprachlern geschrieben wird als ob die Fremdsprachler automatisch nicht begabt sein würden.
    Ich denke mit einem Bisschen guten Willen sieht man, dass sie nicht gegen Diversität ist sondern es geht wohl wirklich eher um Brennpunktklassen. Also schon um Abstieg vom Mittelstand - aber wenn das Bildungsprobleme mit sich bringt habe ich auch Probleme damit.

    Die Userin Llandra hat glaube ich ein Kind in einer Klasse mit viel Diversität und kann glaube ich dazu viel INteressantes schreiben.
    (Meine Kinder gehen in VBSen, ist also öffentlich aber eher speziell und sehr mittelschichtig)
     
    isbinnbeal, 15. Juni 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Juni 2017

  10. ok, und wo liegt der unterschied, ob ein kind aus england, oder skandinavien ohne deutschkenntnisse in die schule kommt, oder eins aus der türkei oder syrien?

    es gibt auch bildungsfremde engländer und skandinavier

    was mir an der ganzen ausländerfeindlichkeit am meisten aufstösst ist diese einteilung "guter ausländer - böser ausländer"
     
  11. Odin

    Odin Gast

    Um Es zynisch zu sagen: ich kenne genug Österreichische Kinder ohne Migrationshintergrund deren deutsche Allgemeinsprache zum Heulen ist. Verben werden grundsätzlich im Sprachgebrauch abgeschafft und Hauptwörter, Zeitwörter und Eigenschaftswörter - zu wos überhaupt.

    Kann ich die Butter (anschauen, haben, abschlecken, ansehen, in den Kühlschrank tragen, anbeten). Chatverläufe mancher Kinder begutachte ich mit Tränen in den Augen, und das nicht, weils so lieb schreiben...

    Also ich befürchte in Zeiten wie diesen haben Kinder mit Migrationshintergrund relativ hohe Chancen demnächst ein besseres Deutsch zu sprechen wie die "unsrigen". Und Schuld sind wir, weil wir in der heutigen Zeit anscheinend keine Zeit mehr haben mit unseren Kindern richtig zu sprechen: Gib mir, nimm dir, lass mich in Ruhe.. Woher sollen sie es lernen, wenn die Bücher nach Farbe sortiert im Regal stehen.
     
    Odin, 15. Juni 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Juni 2017
    #11
  12. Odin

    Odin Gast

    Mich stösst das Ausländergehabe generell auf... Wir in Österreich sind in jedem einzelnen Land dieser Welt ausgenommen in Österreich ausländer... Also was bilden wir uns ein?
     
  13. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Es geht sicher um bildungsfremd. Mein Bruder hat in einer Schule ausserhalb London unterrichtet wo die Prognose schon fest stand 0% dieser Klasse wird ihre (zentral)Prüfung mit 15/16J bestehen. VIele neue Lehrer sind weinend rausgegangen, eine neue Lehrerin bat ihn wenn er frei war mit ihr in der Klasse zu stehen (er ist 185cm).
    Also ich würde meine Kinder (trotz selber britischen Staatsbürgerschaft) auch nicht zu den bildungsfremden Brennpunktklassen in England geben wollen.

    @TE: Hast Du die Wichtelgasse angeschaut? Ich kenne eine die dort ging und sehr zufrieden war.
     
  14. es gibt hierforums unzählige fäden zum thema "was mein kind bei der schuleinschreibung alles können muss", gelten diese anforderungen nur bei vereinzelten (privat)schulen, oder allgemein?

    weil, theoretisch müsste ein kind, das nicht ausreichend deutsch kann, dann ja zurückgestuft, bzw in die vorschule geschickt werden

    (und nein, ich weiß tatsächlich nicht, wie das heutzutage abläuft, meine kinder waren bei der anmeldung zur vs nicht mit und wurden demzufolge auch null getestet)
     

  15. das ist mir schon klar, aber wie willst das vorab erkennen?

    jetzt unabhängig davon, dass es gegenden gibt, wo diese "schicht" vermehrt lebt
     
  16. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Es gibt in manchen Schulen sehr viele Kinder die nicht gut Dt können. Man kann nicht eine Mehrheit aller Kinder zurückstufen und die meisten Schulen haben auch keine Vorschulklasse sondern führen die Kinder "integrativ" mit. Sie sind mW zuerst mal außerordentlich (war mein Sohn auch die ersten 2 Jahren), das bedeutet sie werden zwei Jahre lang nicht benotet.

    Die Klasse die ich sah, in dem kein Kind Dt-Muttersprachler war und nur ein Kind bei Schuleintritt gut Dt sprach war bzw im 16. wo die TE wohnt. Ein Kind von unserer Kigru war da, die mit 5,5J nach Ö kam und in unserer Kigru 6M Zeit hatte Dt zu lernen. Sie war ein Sommerkind, kam trotzdem in die 1. Klasse obwohl ihr Dt NATUERLICH noch sehr haltend und auch fehlerhaft war.
    (sie geht jetzt in einem Gym und es geht denke ich gut, das ist kein Horrorstory, und sie ist eine Leijla sozusagen, sicher nicht priviligiert). Aber diese Bedingungen würde ich für mein Kind nicht extra aussuchen.
     
  17. Eusebius

    VIP

    Weil, wenn man das sagen darf ohne ins rechte Eck gestellt zu werden, zwischen den einzelnen Nationalitäten (grosso modo, versteht sich), schon Unterschiede bestehen. Vielleicht auch nur bei den hier ansässigen Gruppen dieser Völker, aber ich kenne keine Engländer, Skandinavier oder auch Polen bei denen die dritte Generation noch immer nur gebrochen Deutsch spricht. Das kann ich nicht von allen Nationalitäten behaupten.

    Anzunehmen. Ich habe aber noch keine getroffen, wahrscheinlich bleiben die zu Hause. Wer aus einem Land mit relativ hohem Lebensstandard auswandert ist idR wenigstens durchschnittlich qualifiziert, was idR mit Bildungsaffinität positiv korreliert.

    Genau das ist es, was die österreichische Einwanderungspolitik negativ von der anderer Staaten unterscheidet: dass wir uns eben nicht die Qualifizierten, Interessierten, Motivierten aussuchen.

    Die (in Deutschland) offizielle Definition des MigraHiGrus ist übrigens "seit 1949 eingewanderte Personen und deren Nachkommen".

    Bücher sortiert man nach Größe, das weiß doch jeder ....

    SCNR.
     
  18. Eusebius

    VIP

    Schön wär's. Fehlende Sprachkenntnisse machen das Kind aber nicht automatisch nicht schulreif, es besteht nur die Möglichkeit das Kind als "außerordentlichen" Schüler aufzunehmen und bis zu zwei Jahre nicht zu beurteilen. In der Zeit gibt es, mit etwas Glück, zusätzlichen sprachlichen Förderunterricht.
     

  19. scheinbar ist österreich für qualifizierte uninteressanter, als für....naja, keine ahnung, leute, die auf sozialleistungen statt bildung setzen ;)

    ich versteh das grundsätzliche problem auch, aber ich verstehe nicht, warum das immer noch in den griff zu bekommen ist, trotz verpflichtendem kiga jahr und warum man kinder, die bei der schuleinschreibung nicht ausreichend deutsch können, nicht schlichtweg (da es ja scheinbar zu wenig vorschulen gibt) zurück in den kindergarten schickt

    brauchts wirklich eine strafandrohung a la "wenn dein kind zu schulbeginn nicht deutsch kann, streichen wir dir sozialleistungen/kinderbeihilfe etc"?

    oder "dann kommts in eine eigene vorschulklasse, die auf deutsch lernen konzentriert ist und dafür ziehen wir jedes monat automatisch 300,- von deinem einkommen ab?"
     

  20. ok, dh auf kosten anderer wird die unwilligkeit der eltern unterstützt?

    und ich rede jetzt nicht von "neu hergezogenen", sondern schon von kindern, die hier geboren sind und lang genug die chance hatten, deutsch zu lernen
     

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