1. kinesiologin

    kinesiologin Aktive/r Teilnehmer/in

    Bin gestern auf folgenden Artikel gestossen:

    http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/unglueckliche-muetter-sie-wollen-ihr-leben-zurueck-1.2419449
    "Kinder sind das größte Glück? So will es die Gesellschaft. Doch viele Frauen bereuen ihre Mutterrolle. Erkundungen zu einem verbotenen Gefühl."

    Wie ist Eure Meinung dazu?

    Ich für meinen Teil, kann nur sagen, dass ich mir die Rolle als Mutter wesentlich einfacher und romantischer vorgestellt hätte. Trotzdem würde ich mich jederzeit wieder fürs MutterSein entscheiden.
     
  2. Ja mei, wird auch viele kinderlose Frauen geben, die es zutiefst bereuen, keine Kinder bekommen zu haben.

    Und wenn du Frauen in Israel fragst, deren Kinder nun offenbar gerade um die 20 sind, und wahrscheinlich grad Militärdienst machen, oder kurz davor stehen, dann wundert es mich erst recht nicht, wenn die nicht überglücklich sind als Mütter, denn dass der Stress ein erwachsenes Kind in der israelischen Armee zu haben nicht glücklich macht, das wundert mich nun echt nicht.

    Egal was du fragst, bei jeder Entscheidung wirst du nachher Leut finden, die damit zufrieden sind und andere, die unglücklich damit sind. Das ist bei der Berufswahl so, bei Ehegatten, bei Hauskäufen, sogar wenn jemand sich ein Essen im Restaurant bestellt. Da frag mal in einer größeren Runde und immer hast 1 oder 2, die meinen: ach, hätt ich mir doch besser xy bestellt, als das was ich jetzt am Teller hab ...
     
  3. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Auch auf die Gefahr, mich unbeliebt zu machen: Werbung ist hier verboten!
     
  4. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    stimmt doch gar nicht. ohne adblocker iat es hier schier unerträglich. vor 10 jahren war das internet noch nicht so abgesandelt :(
     
  5. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Werbung IN Beiträgen ist verboten. Und der ganze Faden zielt eigentlich darauf ab, die HP der TE zu besuchen.
     
  6. Technotikum

    Technotikum www.technotikum.at

    Ich bin gestern schon über den Artikel gestolpert und find ihn... naja, befremdlich. Wenn diese Frauen es so sehr bereuen, Kinder bekommen zu haben stellt sich mir auch die Frage, inwieweit die Kinder das zu spüren bekommen. Ich denke, jede wird sich bemühen, ihrem Kind eine gute Mama zu sein, aber wenn dieses "Ich würde dich, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, nicht bekommen"-Gefühl so massiv präsent ist, kann die Mutter das sicher nicht 100%ig ausblenden und wird diese Unzufriedenheiz auch irgendwie das Kind spüren lassen.
     
    Technotikum, 7. April 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 7. April 2015
    #6
  7. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Zum Artikel:

    Natürlich gibt es diese Mütter. Ebenso wie es Väter gibt, die keine sein wollen. Die Frage ist eben, was so furchtbar daran ist. Und das klärt der Artikel so gut wie gar nicht auf ... Somit ist alles, was davon überbleibt, die ach so mutige, tabubrechende Studie, die für die Würscht ist, weil sie keinen Sinn ergibt.

    Ich kann Frauen verstehen, die keine Kinder wollen. Bei mir war das aber nie so. Dafür wusste ich nach der Geburt, dass ich keine weiteren wollte. Und das hat sich nicht geändert.

    Frauen werden ja nicht dazu gezwungen. Zumindest nicht in unserer Gesellschaft.
     
  8. Miezemaeusli

    Miezemaeusli Teilnehmer/in

    Es gibt ja nix, was es nicht gibt, von daher überrascht es mich nicht besonders, dass es Leute gibt, die es bereuen, Eltern geworden zu sein. Es ist eine riesige Veränderung, mit der nicht jeder klar kommt und oft stellt man sich etwas vorher ganz anders vor, die Realität schaut dann aber anders aus.

    Für mich persönlich ist es unvorstellbar: die Zeit zurückdrehen und meine drei wilden Hühner nicht bekommen?! Nö, ich möcht sie um keinen Preis missen. Manche Tage sind mühsam, andere herrlich unkompliziert und super lustig. Ich bin gerne Mutter, sehr, sehr gerne sogar.
     
  9. Rhasberry

    Rhasberry Teilnehmer/in

    Ich finde es total traurig, wenn es eine Frau bereut, ein Kind bekommen zu haben - besonders auch für das Kind, welches dies mit Sicherheit spürt. Natürlich ist das Leben ohne Kinder stressfreier und mit Kind eine totale Umstellung, aber Reue? Was können die Kinder dafür, wenn ihre Eltern lieber doch ein bequemes oder selbstbestimmtes Leben führen wollen?
    Wirklich schlimm, und daneben gibt es so viele ungewollt kinderlose, die sich nichts anderes wünschen, als ein eigenes Kind zu haben.
    Ich habe eine Freundin mit einem ADHS-Kind, die schon öfter von sich gegeben hat: "hätte ich das vorher gewusst" - aber auch sie liebt ihr Kind und würde es nicht mehr hergeben wollen.
     
  10. solarphoton

    solarphoton Teilnehmer/in

    Entweder der Artikel ist schlampig oder die Studie. Was ist denn das für ein Mischmasch, eine Umfrage unter israelischen, anzunehmenderweise großteils jüdischen, Müttern und dann die Mutterrolle in der NS-Zeit?!

    Im Übrigen ist mir schon klar, dass es Mütter geben muss, die nicht wie alle so ihre Phasen haben, sondern generell mit Leben und Kindern unzufrieden sind. Das ist jetzt keine große Erkenntnis. Und es stimmt sicher, dass es ein Tabu ist, wer redet schon öffentlich darüber, dass er sein Leben für verpfuscht hält? Das ist, egal aus welchem Grund, immer ein Fall für den Psychologen.
     
  11. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    hab den artikel jetzt nicht gelesen, will dazu aber dennoch senfen :eek: weil mich das thema sehr anspricht:
    auch ich hab mir damals das muttersein ursprünglich cool und locker-flockig vorgestellt - und wurde mit der ersten kleinen anspruchsvollen schreienden kröte - äh recht überrascht, um es mal so zu sagen:D

    jedenfalls war ich um jedes jahr, das verstrich sehr froh.
    heute bin ich - seit einiger zeit eigentlich schon - "mutter aus leidenschaft" - nämlich meiner zunehmend selbständigen teenager:wave:

    ich seh das so: es gibt einfach unterschiedliche typen von "mamma": manche stehen sich voll auf die süßen babys und kleinkinder ("kleine kinder kleine sorgen große kinder große sorgen" und ähnlich sprüche hört man von denen dann).
    für andere wiederum sind kleine abhängige kinder sehr belastend. die tun sich dann vielleicht auch leichter mit bockigen und auch mal widersprechenden teenagern als die babymütter mit leib und seele?

    ich denke jede mutter gibt ihr bestes - die stärken der einen liegen hier, die stärken der anderen dort. es ist ok so :)
     
  12. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    heute bin ich eine sehr glückliche mutter, weil meine kinder mein bedürfnis nach privatssphäre super akzeptieren!
     
  13. petra0172

    petra0172 Gast

    Ich habe jahrelang in einem Kindergarten gearbeitet (und dann jahrelang nicht bevor ich Kinder bekommen habe, weil ich mir eigene Kinder und Kindergartenarbeit nicht vorstellen konnte. Nach so einem Kigatag war ich geschafft, da hätte ich mir nicht noch ein Mamaa! vorstellen können) und war eigentlich der Überzeugung, gut vorbereitet zu sein. Es war trotzdem ein Schock: eine neue Dimension von Schmerz (Geburt) und gleich darauf von Angst (oh Gott der Winzling ist die nächsten Jahre total von mir abhängig, was ist mir denn da eingefallen!). Die Anforderung der Gesellschaft, mit Kindern 24h/7 Tage am Tag glücklich zu sein ist auch zu hoch gegriffen. Ja, es gibt Augenblicke, da wünschte ich, ich wäre wieder frei und unbeschwert. Wobei das kinderlos sein dann genauso idealisiert ist, wie ehedem die Mutterrolle. Kinderlos hat man halt andere Beschwerden. Und ich freue mich aufrichtig über die freien Abende, wo Kinder bei ihrem Papa sind und ich mein Bett für mich alleine habe, ungestört telefonieren oder mit einer Freundin ausgehen/tratschen kann.
    Aber vorstellen könnte ich mir es nicht mehr ohne: sie erweitern mental und emotional meinen Horizont und viele Fragen/Kinkerlitzchen stellen sich einfach nicht mehr. Sie bringen Intensivität, Herausforderung und (zusätzlichen) Sinn in mein Leben und ermöglichen, die Welt und sich selbst neu zu erleben und zu hinterfragen. Und es wird jedes Jahr besser: ich bin auch keine Babymama, das habe ich furchtbar anstrengend gefunden, diese permanente Abhängigkeit.
     
  14. petra0172

    petra0172 Gast

    Oh ja, der Tag an dem man endlich alleine aufs Klo/duschen darf ohne dass ein Kind unbedingt jetzt eine Frage hat!
     
  15. Gibt es die?
    Ich bin wahnsinnig gerne Mutter, aber ich habe weder den Anspruch der Kinder wegen 24/7 glücklich zu sein noch meine Kinder 24/7 glücklich zu machen. Ich war total gerne Babymama. Winzlinge sind so wunderbar kuschelig, wenn mich mein Sohn jetzt um ein paar Zentimeter überragt, dann ist das ein ganz komisches Gefühl. Aber toll auch. Er und ich werden im Mai für ein paar Tage allein verreisen, Mann und Töchter bleiben daheim. Alles ändert sich, aber Ansprüche von der Gesellschaft fühle ich eigentlich kaum.

    Wie hast du diese Anforderungen gespürt?
     
  16. NIE war ich mit Kind am Klo. Ich sperr die Klotür zu. Das war immer so. Ich glaub ich kann an einer Hand abzählen wie oft die Kinder da vor der Tür standen und was wollten. Reaktion von mir: keine. Geduscht hab ich auch immer so lang ich wollte.
    Was ich absolut ätzend fand war eine Phase, die die Kinder so vor einem Jahr hatten, da waren sie eh schon alle in der Schule und fingen immer wenn ich in der Dusche war zu streiten an. Und zwar so laut, dass ich sie gehört habe. Boah, das hat genervt. Fertiggeduscht hab ich aber trotzdem ;)
     
  17. petra0172

    petra0172 Gast

    Ich kann mich an etliche ältere Damen, aber auch Mütter erinneren: Liab, das ist ja die schönste Zeit. Sie müssen ja total glücklich sein. Das erste Jahr ist das beste Jahr. Und ich dachte: wenn das das beste Jahr ist, ... Und ich höre schon sehr viele Frauen dauernd ihr Mutterglück betonen. Vielleicht empfinde ich das aber nur so, weil ich dann sofort ein schlechtes Gewissen bekomme, dass ich nicht dauernd happy-peppy herumhüpfe.
     
  18. simplify

    PLUS + VIP

    Meine Großmutter hat mehrfach klar gesagt, dass sie es bereut hat, Mutter geworden zu sein. Sie hatte nur ein Kind, der Kindesvater ist mitten im Krieg verstorben, als das Baby einige Monate alt war und sie fand sich statt als angesehene Ehefrau eines hohen Beamten in der Stadt zurück als arme Witwe am Land zuhause bei der eigenen Mutter wieder - und empfand das Kind, dass sie sicher auch geliebt hat immer als Hemmnis, einen neuen, passenden Mann zu finden. Die Beziehung zu ihrer Tochter, meiner Mutter, war immer denkbar schlecht, als meine Mutter auch noch schwer psychiatrisch erkrankte, durchlebte meine Großmutter endlose Probleme und Leiden und äußerte in den letzten Jahren nur noch Hass auf meine Mutter. Mich hat meine Großmutter dagegen sehr geliebt und mir das auch immer gesagt - ich konnte ihr aber nie verzeihen, wie sich sich meiner Mutter gegenüber verhalten hat - und musste auch erst selben Mutter werden um die Herausforderungen, die Ängste und Zweifel, einfach die ganze Veranwortung selbst zu sehen und sie ein bischen besser verstehen zu können.
     

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