Privatschulen können Kinder aus allen erdenklichen Gründen ablehnen, manche müssen es auch einfach aus Platzgründen machen und das kann man tatsächlich nur hinnehmen. http://www.salzburg.com/nachrichten...n/artikel/warum-privatschulen-bluehen-103168/ Für Eltern ist es natürlich belastend, wenn sie für ihre Kinder eine passende Schule suchen, das kann ich absolut verstehen, aber es ist keineswegs so, dass das nur Kindern mit Krankheiten passiert.
Mir persönlich ist das ein wenig zu pauschal, ich bin davon überzeugt, dass man - wenn man sich Biographien der Betroffenen ansieht - die Verläufe von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind und die Entwicklungen ebenso. Ich glaube auch nicht, außer man bewegt sich in einem sehr strikten und konservativen Umfeld, dass mit 3 oder 4 Jahren für ein Kind die Zugehörigkeit zum Geschlecht ein echter Teil der Identität und besonders wichtig ist. Ich habe mich in dem Alter einfach nur als "ich" gesehen und gefühlt und nicht als Mädchen oder Bub oder sonstwas.
ich glaube schon das man das sehr früh weiß... kennt ihr das: http://www.gofeminin.de/buzz-video/transgender-teenager-botschaft-n275768.html ps: das ich sie für eine 14jährige zu aufgebrezelt finde sei hintangestellt...
Ich habe dich gefragt, wie man den Unterschied bei einem 10jährigen Kind erkennen will, ob es sich um eine vorübergehende zwei oder drei Jahre Identitätsfindungsprozess handelt oder um eine tiefsitzende Gewissheit, die schon immer da war und sich auch nicht mehr ändern wird? Und was dagegen spricht, wenn man das 10jährige Kind einfach mal seinen Weg wählen lässt, ohne es wohin zu zwingen (also weder in die eine noch die andere Richtung) und dann wenn es erwachsen ist, kann es noch immer die weiteren Schritte gehen? So macht man es übrigens auch bei intersexuellen Kindern, wenn sie keine Zwangsoperation mehr nach der Geburt aufgedrängt bekommen, sondern im Zuge ihres Heranwachsens sich selbst finden und ihre Geschlechtszugehörigkeit selbst wählen können. Ich habe mal eine Doku zum Thema Intersexualität gesehen und die zwei Kinder, die man dazu befragt hat (also die keine Zwangs-OP hatten), sagten auch, dass es für sie egal ist, welches Geschlecht sie haben, dass sich das bisher immer nur die Erwachsenen gefragt haben. Sie würden das dann schon irgendwann noch einmal wissen. Ich spreche mich somit nur gegen langfristige Schritte mit weitreichenden Konsequenzen aus, egal in welche Richtung, ein zehnjähriges Kind muss sich noch nicht festlegen, diesen Wunsch haben oft eigentlich nur die Eltern oder die Umgebung, aber ein Kind selten, wenn man es mit einer unaufgeregten Selbstverständlichkeit annimmt. Das ist nicht nur meine Erfahrung, sondern wurde sinngemäß genauso von den beiden intersexuellen Kindern gesagt. Und nun genug zur Randdiskussion, die ja tatsächlich nicht hierher gehört.
das transgenderkind hatte schon seit monaten einen gültigen vertrag. sie sollte im herbst beginnen. der lehrer wusste auch bescheid und hatte kein problem damit.
Ich verstehs ehrlich gesagt auch nicht ganz. Die Montessori-Schule zu der ich privaten Kontakt habe, hat wirklich ein irres Aufnahmeverfahren. Da wird die ganze Herkunftsfamilie "durchleuchtet" und die Verantwortlichen suchen aus, wer ihnen gefällt. Das passiert doch immer an den begehrten Schulen, die mehr Anfragen als Plätze haben.......
Es ging doch nur darum die vielen Fragezeichen zu erklären. Die kann man auch haben, wenn man dem Thema völlig aufgeschlossen gegenüber steht.
Zum Thema - gab es hier nicht kürzlich den Beitrag einer Mutter, deren Kindergartenvertrag aufgekündigt wurde nur weil sie nachgefragt hat was sich verändern würde, wenn sie erhöhte Familienbeihilfe bekommt? Das war zum einen noch nicht einmal eine gesicherte Diagnose und zum anderen glaube ich, in einer öffentlichen Einrichtung.
Ja, die dürfen das, sie sind ja auch privat und haben mehr Nachfrage, als sie gut betreute Plätze zur Verfügung stellen können. Aus demselben Grund gibt es schon Zugangsbeschränkungen bei einst überlaufenen Studienfächern an Universitäten, weil man nur mehr so eine einigermaßen qute Ausbildung gewährleisten kann. Das ist eine durchaus verständliche Entwicklung. Die Hintergründe für Ablehnungen sind die unterschiedlichsten, genauso wie bei Aufnahmetests oft Leute nicht bestehen bzw. genommen werden, obwohl sie in Wahrheit gut geeignet wären für das Studium bzw. später den Beruf, die absolute Gerechtigkeit gibt es da leider nicht und Willkür wird man da leider immer wieder erleben.
meine antwort darauf überschneidet sich knapp mit deiner gestellten frage. diese kinder wissen bereits sehr früh, dass sie im falschen körper sind. das problem (und deswegen wird die direktorin wahrscheinlich nicht damit umgehen können) ist, dass medizinische maßnahmen zur geschlechtsanpassung erst ab ca. 14 (hormone) bzw. 18 (operation) gemacht werden. sprich wo zb zieht sich das mädchen, das körperlich ein junge ist, um? intersexualität ist noch mal was anderes, da es dabei keine eindeutigen körperlichen geschlechtsmerkmale gibt.
Wie ich es im Kurier-Artikel gelesen habe, wusste die Direktorin nicht Bescheid und diese hat die Entscheidung getroffen und wie erwähnt das Recht dazu, da Montessori-Schulen sogenannte Statusschulen sind. https://kurier.at/chronik/niederoes...in-montessori-schule-unerwuenscht/275.106.289 Somit kann man darüber verärgert sein, klar, das spricht den Betroffenen auch niemand ab, aber letztlich gibt es kein Recht darauf sich seine Wunschprivatschule aussuchen zu können.
Naja, aber einem Kind das die Schule schon besucht, den Vertrag zu kündigen, weil Diabetes diagnostiziert wird, oder ein Kind, dass bereits eine fixe Platzzusage hat dann doch nicht aufzunehmen, weil transgender - das macht schon ein schlechtes Bild. Was anderes wäre, wenn man das Kind gar nicht erst aufnimmt, so wie viele andere Kinder halt auch nicht in der Privatschule ihrer ersten Wahl aufgenommen werden - das könnte man noch irgendwie mit Platzmangel oder so wegerklären.
Man kennt halt die tatsächlichen Umstände und Gründe nicht. Bisher sind es reißerische Schlagzeilen und der "Diabetes-Fall" liegt sogar eine ganze Weile zurück. Andererseits steht im Kurierartikel, den mcw verlinkt hat, dass es immer wieder Beschwerden über diese Schule gibt. Mich wundert es halt, dass wegen Diabetes jemand abgelehnt wird. Eine Ablehnung wegen Transgender hätte ich vielleicht noch einer katholischen Privatschule zugetraut, aber bei Montessori passt es genauso wenig ins Konzept wie bei Waldorf. Vielleicht geht es ja nur mir so, aber woraus man heutzutage Probleme machen kann. Die Optik ist halt ganz schön schief und mich würde brennend interessieren, welche Gründe von dieser Schule vorgeschoben wurden/werden oder ob tatsächlich Diabetes und Transgender als Anlass genannt wurden.
es ist erschreckend, als wie wertlos scheinbar nicht perfekte Kinder angesehen werden. muss man die anderen Kids schützen oder was ist der grund und ich kenne eine geschichte eines diabetiker-jungen, der an der öffentl.schule genommen werden musste, die mutter allerdings permanent auf abruf stehen musste, weil die Lehrer nicht verantwortlich sein wollten. ich hatte in der vs einen jungen, der an Diabetes erkrankte. war nie ein Problem er hat selbst gemessen und unter aufsicht (aber selbst) Insulin gespritzt, wenn es notwendig war. war (und ist) auch eine Privatschule und damals (80er jahre des vorigen jh) scheinbar selbstverständlich.
DAS wundert mich auch extrem. Das "typische" Montessoripublikum ist doch eher links und schreibt sich Toleranz und dergleichen groß auf die Fahnen. ich hätte nicht vermutet, dass die wegen eines Transgenderkindes gleich Panik schieben. (Waldörfler schätze ich persönlich da als etwas konservativer ein)
Natürlich ist das Vorgehen zweifelhaft und die Schule wird sich damit für einige Eltern wohl von selbst disqualifizieren und das ist meiner Meinung nach ohnehin die einzig richtige Reaktion - denn ich würde zum Beispiel freiwillig darauf verzichten, mich einer solchen fragwürdigen Willkür auszusetzen. Rein gesetzlich besteht allerdings keine Handhabe, das war es worauf ich hinweisen wollte und ebenso, dass es solche Ablehnungen in dem Bereich immer schon gegeben hat und das mit unterschiedlichen Gründen, auch, dass Kinder die schon in Klassen sind, von der Schule verwiesen werden, weil sie dann plötzlich nicht mehr reinpassen. Kind mit Diabetes von Schule abgelehnt - noe.ORF.at
Die Verantwortung hat sich im Vergleich zu den 80er Jahren enorm verändert, ebenso, dass Eltern viel eher den Klageweg bestreiten und gleich mal mit dem Anwalt vorbeikommen, wenn etwas nicht wie gewünscht verläuft oder das Kind gar Schaden erlitten hat. Eine Medaille hat immer zwei Seiten, diese Entwicklung ist nicht "einfach so" von heute auf morgen entstanden.
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