1. eul.alia

    VIP

    Ich überlege gerade, ob die Pfadfinder (jetzt oder später) was für den Großzwerg ist. Prinzipiell fünf ich es nett, blicke aber irgendwie nicht so ganz durch, welches Thema Gott bzw. Religion dort spielen.
    Kann mir vielleicht jemand sagen, wie das so ist? Ab welchem Alter waren eure Kids? Hat jemand konkrete Erfahrungen zur Gruppe 83 in Wien?
     
  2. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Unsere Gruppe macht manchmal was mit Gruppe 83, mehr weiß ich nicht über die 83er. :)

    Ich hoffe Gott und Religion spielen wenig Rolle, meine Kinder sind oB. Meine Große ignoriert so was. Mein Biber würde es wsl noch nicht mit bekommen?
    Ich werde meine Große fragen wenn sie ausm GuSp-Lager zurück ist. :)
     
  3. ThePinky

    ThePinky Gast

    An und für sich dind die Pfadfinder schon christlich orientiert. Es wird z.B. der Tag des Hl. Georg als Schutzpatron der Pfadfinder gefeiert (mit einer Wanderung und Lagerfeuer, aber die Geschichte wird den Kindern natürlich auch erzählt) und auch in dem Versprechen dass sie ablegen kommt ein Satz mit Gott vor.
    In der Gruppe meiner Tochter spielt Religion aber insgesamt keine große Rolle. Andere Gruppen, besonders die, die z.B. in einem Parrheim ihre Heimstunden haben, sind diesbezüglich mehr eingebunden. Ich war als Kind in einer solchen, da sind wir z.B. auch gemeinsam zur Erntedankmesse und zum Fronleichnahmsumzug gegangen oder haben am Sommerlager eine Messe besucht. Sowas macht die Gruppe meiner Tochter alles nicht, was mir sehr recht ist - wir sind auch keine Christen.
    Wenn du eh schon eine Gruppe im Auge hast, würde ich einfach dort mal fragen, wie die das handhaben.
     
  4. eul.alia

    VIP

    Das ist lieb, danke!
     
  5. eul.alia

    VIP

    Danke. Grundsätzlich hab ich das natürlich eh nachgelesen, also dass Gott bzw. Glaube im Versprechen vorkommt, nachdem ich aber auch gelesen habe, dass die Pfadfinder eingentlich nicht religiös (oder politisch) sind, ist es für mich eben schwer vorstellbar, wie sich der Inhalt dieses Versprechens auf die Praxis auswirkt. Das Versprechen und mal eine Geschichte zum Schutzpatron wär natürlich ok,regelmäßige Kirchgänge oä würd ich nicht wollen, das wär dann einfach nicht das richtige für uns. Aber du hast recht, ich werd natürlich (sollte es relevant werden) mal dort nachfragen, mich interessieren aber trotzdem Erfahrungen, was so üblich ist. Die Gruppe ist nicht bei einer Pfarre, sonst wär es mir eh klar :D
     
  6. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Mir faellt gerade ein, die Biber sind schon irgendwie in irgendwas für Fronleichnam eingebunden gewesen, ich habe meinen einfach nicht gebracht an dem Tag.
     
  7. Eusebius

    VIP

    Die Pfadfinder-Methode baut auf verschiedenen Schwerpunkten auf, einer (von insg. 8) hieß "Leben aus dem Glauben", nunmehr "Spirituelles Leben". Spiritualität spielt also, je nach Gruppe, eine gewisse Rolle, es wird aber definitiv kein Glaubensbekenntnis vorgegeben oder erwartet. Die meisten Gruppen handhaben das eher locker.

    Aber der Biberstufe, also ca. 5 Jahren.

    Das kann ich gut verstehen; in den allermeisten Gruppen ist eher ersteres als letzteres üblich.
     
    Eusebius, 9. Juli 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2017
    #7
  8. Eusebius

    VIP

    Das war vielleicht historisch so, für die PPÖ (es gibt, auch in Österreich, mehr als einen Pfadfinder-Verband: Die Pfadfinder- und Pfadfinderinnen Österreichs sind der größte und bedeutendste) kann ich das nicht bestätigen. Der "Österreichische Pfadfinderbund" und erst recht die "Muslimischen (!) Pfadfinderinnen und Pfadfindern Österreichs" sehen das vielleicht anders.

    Das kann jede Gruppe handhaben, wie sie möchte; in jedem Fall schreibt Dir niemand vor, welcher Gott das zu sein hat. Wenn schon, dann kann man vielleicht "theistische" Tendenzen ausmachen.

    Diese Erfahrung kann ich für meine Gruppe bestätigen.

    Das ist definitiv der beste Vorschlag. Einfach mal Kontakt mit der Gruppe aufnehmen, eine Heimstunde besuchen, mit den Leitern reden ...
     
  9. ThePinky

    ThePinky Gast

    ...
     
  10. kotuko

    kotuko Teilnehmer/in

    Wie schon erwähnt wurde gibt es einen Schwerpunkt - Leben nach dem Glauben. Also Baden Powell (der Gründer der Pfadfinder) war Christ (da er Engländer war, nehme ich an das er Anglikaner war). Für ihn war Religion schon sehr wichtig.

    Zitate von ihm bezüglich Religion:Niemand ist sehr gut, wenn er nicht an Gott glaubt und seine Gesetze hält. Deshalb muß jeder Pfadfinder eine Religion haben. Lord Robert Baden-Powell
    Wir streben nach Ausübung des Christentums im täglichen Leben und Handeln und nicht nur nach dem Bekenntnis am Sonntag. Lord Robert Baden-Powell

    Man muss aber auch bedenken, dass BiPi in einer Zeit gelebt hat, wo Religion noch einen sehr hohen Stellenwert, Macht im Leben, in der Politik der Menschen gehabt hat.
    Es gibt Gruppen in Wien die dieses sehr ernst nehmen, ob Kinder sind willkommen aber wenn sie Leiter werden wollen müssen sie sich zu einer Religion bekennen.

    Aber es gibt auch Gruppen die den Glauben offener leben. In meiner Gruppe wird nicht nach der Religionszugehörigkeit gefragt, ich bin ob und war lange Leiterin, und wir sind auch nicht mehr bei der Fronleichnamsprozession dabei.
    Georgstag (Schutzpatron), und Christkönig wird schon gefeiert.
    Auch lernen die Kids über die Schutzheiligen, bei den Bibern -hl. Martin, Wichtel- Elisabeth von Thüringen, Wölflingen Franz von Assisi, dann hl. Georg.
     
  11. Eusebius

    VIP

    Wie schon erwähnt, heißt dieser Schwerpunkt nun schon seit einiger Zeit "Spirituelles Leben". Und das ist nicht bloß eine Namensänderung, es hat sich im pädagogischen Konzept auch inhaltlich einiges verändert. Dieser Punkt beinhaltet die Auseinandersetzung mit den persönlichen Werten, den eigenen spirituellen Wurzeln und der Frage nach dem Sinn des Lebens. Dagegen kann eigentlich kaum jemand etwas haben ...
     
  12. kotuko

    kotuko Teilnehmer/in

    Habe ich eh nicht.
    Ich bin selber Pfadfinderin (ok, jetzt nur mehr im Elternrat tätig) und zwei von meinen Kids auch mein Kleinster ist noch zu klein ;). Wenn ich nicht von dem Gesamtpaket überzeugt währe würden meine Kinder nicht hingehen.

    Aber es ist schon so, dass viele Gruppen in Wien, ihre Heime in Pfarren angemietet haben und sie am Pfarrleben teilnehmen. Auch wird auf nach wie vor auf Lagern mindestens eine spirituelle Einheit gemacht, in den Heimstunden werden die Schutzheiligen bearbeitet und es gibt schon Punkte zum ablegen z.B. "Wie kann ich mit Gott reden?" (Habe ich gerade von der Erprobungskarte vom Junior abgelesen). - Es gibt schon Menschen die dem skeptisch gegenüber stehen. Mein Mann z.B.. ;)

    Und ich weiß es einfach, es gibt Gruppen von der PPÖ wo es noch sehr streng gehandhabt, bzw. die in den 90er Jahren stehen geblieben sind.

    Also liebe TE schau dir die Gruppe an, Pfadfinder zu sein kann dir bzw, deinem Kind auch die Welt öffnen. Weltweite Verbundenheit ist nicht nur eine schöne Phrase, es wird gelebt. :)
     
  13. Eusebius

    VIP

    Ja, eh. Die Replik war gar nicht so sehr an Dich gerichtet -- Du weißt das eh -- sondern halt als allgemeiner Kommentar.

    Wenn Dich das stört, thematisiere es doch im ER, sprich Deinen ERO drauf an ... wir verwenden die Erprobungskarten aus dem BV, da kommt das mW nicht vor.

    Ich kenne keine, aber ich kann es mir durchaus vorstellen. Auch hier ist Wien möglicherweise anders ... (Grüße aus dem LV NÖ)
     
  14. Biene65

    Biene65 Teilnehmer/in

    Kann nur von unserer Gruppe sprechen bzw. von meiner Erfahrung (jüngste Tochter ist bei den Guides/Späher, Sohn ist Stufenleiter, ältere Tochter ist derzeit auf Lager als Köchin mit, ich war jahrelang Biber-Leiterin, GG ist im Aufsichtsrat):

    bei uns wird sehr wenig gemacht, was wirklich mit Religion zu tun hat; ich selbst hatte bei den Bibern den hl. Martin (Schwerpunkt für das Thema teilen) - wird in jedem Kindergarten auch behandelt bzw. ortsgegeben den hl. Leopold (weil NÖ Landespatron). Das war es auch schon. Von unserer Gruppe geht keine Stufe zu irgendwelchen Messen bzw. gab es mal eine freiwillge Plug&Pray Messe, da kamen halt die, die wollten. Es wird nie nach Religionsbekenntnis gefragt, das war gar kein Thema. Auch im Biber Versprechen gab es kein Wort von Gott; ich bin mir gar nicht sicher, ob das bei den anderen älteren Stufen noch dabei ist.

    Und ja: die Verbundenheit (auch weltweit) ist wirklich ganz toll; letztes Jahr war ein Großlager in Laxenburg, da war ich am Besuchertag; es war wirklich beeindruckend, was da auf die Beine gestellt wird, alles ehrenamtlich. Sohn und Tochter waren auch schon im Ausland auf Lager damals, das waren ganz tolle Erlebnisse!
     
  15. Biene65

    Biene65 Teilnehmer/in

    Ach ja: Sohn und Tochter haben damals bei den Guides/Späher angefangen, weil wir neu zugezogen waren; die Jüngste hat dann bei den Bibern angefangen mit mir als Stufenleiterin, weil sich sonst niemand fand - im ersten Jahr mit 6 Kindern, im Jahr darauf hätten wir fast 25 gehabt, weil es allen so getaugt hat.
     
  16. Solanum

    VIP

    blöde frage: was machen die kinder bei den pfadfindern eigentlich?
     
  17. ThePinky

    ThePinky Gast

    Kommt auf die Altersstufe an. Meine Tochter ist bei den 7-10jährigen (Wichtel/Wölflinge), da wird viel gespielt, es geht um Themen wie Gemeinschaft, einander helfen, Natur, Umweltschutz...
    Sie lernen auch ganz praktische Sachen wie z.B. etwas erste Hilfe, Knoten, ein Messer verwenden, eine Karte lesen... Ein paar Mal im Jahr machen sie eine Wanderung oder ein Geländespiel.
     
  18. Eusebius

    VIP

    Das führt jetzt ein bisschen weit, aber das kommt natürlich auf das Alter an: bei den Kleinen steht das Spiel im Vordergrund, die älteren erleben Abenteuer, noch ältere planen ihre eigenen Unternehmen und setzen Projekte um. Das ganze in Kleingruppen bzw. der Gemeinschaft der Gruppe. Du kannst auf www.ppoe.at (viel) mehr darüber lesen, aber diese Video beschreibt es ganz gut:

    Erklärvideo zu den PfadfinderInnen

    Es gibt dabei 8 Schwerpunkte ("Sprituelles Leben" wurde ja schon erwähnt), andere heißen "Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens" oder "Kritisches Auseinandersetzen mit sich selbst und der Umwelt". Natürlich spielen die "typischen" Pfadfinder-Skills (Knoten Bünde, Zelten, Kochen am offenen Feuer, Orientierung, Erste Hilfe ...) nach wie vor eine Rolle, aber andere Soft-Skills (Kritikfähigkeit, Kommunikation, Planung, Vorbereitung und Durchführung, ...) kommen definitiv nicht zu kurz.

    Ach ja, in der Regel fahren sie auch 2× im Jahr auf Lager, Schlafen im Zelt und diverse Lagerbauten (Kochstelle, Essplatz, ...) inclusive.
     
    Eusebius, 10. Juli 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 10. Juli 2017
    Biene65, kotuko und mane9 gefällt das. 3 Likes
    #18
  19. Gluecksfussi

    Gluecksfussi Aktive/r Teilnehmer/in

    Gott und Religion hängen sehr von der Gruppe ab. Du müsstest bei deiner lokalen Gruppe die Gretchenfrage stellen... die meisten sind ganz offen und machen wenig in die Richtung, es gibt aber auch explizit katholische Gruppen, die eher der Jungschar Konkurrenz machen.

    In meiner Grazer Gruppe habe ich die ganze Guides- und vor allem Caravelles-Zeit weniger von katholischer Religion gehört als meine Tochter in den letzten zwei Jahren NÖ-Landeskindergarten. :D

    Ich denke auch daran, sie (12/2012) ab Herbst zu den Bibern zu schicken. Draußensein, Natur kennenlernen, Höhlen und Hütten bauen im Wald, genau ihr Ding. Sonst wird diesen Herbst- und Winterkindern eh fad im Kindergarten, bevor sie mit fast 7 endlich in die Schule kommen.
     
    Gluecksfussi, 10. Juli 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 10. Juli 2017
    #19
  20. eul.alia

    VIP

    Vielen Dank für die vielen Antworten, jetzt hab ich schon eine viele bessere Vorstellung und weiß auch worauf ich achten muss, falls es mal konkret wird.
     

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