Hallo, Kann mir wer sagen wie viel man als Bürokraft bei einer Rechtsanwaltskanzlei ungefähr 30 std. netto, ohne Berufserfahrung, verdient? Und was muss man beachten? Rechtsanwälte haben ja keinen Kollektivvertrag oder? Vielen Dank im Voraus!!!
Wien, am 26. November 2008 - Die Rechtsanwaltskammer Wien und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus und Papier (GPA-djp) haben sich in den letzten Tagen auf einen neuen Kollektivvertrag für die Angestellten in den rund 2.400 Wiener Rechtsanwaltskanzleien geeinigt. Vereinbart wurden 1.000 Euro Mindestgrundgehalt, eine marktgerechte Mindestgrundgehaltstabelle sowie Verbesserungen für Frauen und Männer bei Berufseinstieg nach Karenzurlauben. Für den neuen Kollektivvertrag, der am 1. Jänner 2009 in Kraft tritt, wird eine zweijährige Laufzeit vorgesehen gilt aber leider noch nicht in allen Bundesländern, Anwälte zahlen sehr schlecht und weigern sichm, den KV anzuerkennen In den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und Kärnten gibt es zu dem überhaupt keinen Kollektivvertrag. Gerade die RechtsanwältInnen sollten eigentlich wissen, wie wichtig rechtlich abgesicherte und einklagbare Rahmenbedingungen sind. Standesregeln oder individuelle Vereinbarungen ersetzen keinen Kollektivvertrag.
Hallo, ich habe nach der Matura als Sekretärin in einer großen Anwaltskanzlei zu arbeiten begonnen. Verdienst war etwa 900 Euro netto, Überstunden mehr als zahlreich. Generell zahlen Anwälte eher schlecht. Allerdings hatte ich damals die Möglichkeit nebenbei (2 x/Woche, Abends, Dauer ca. 6 Monate) den BU-Kurs am Oberlandesgericht zu machen, sowie einige andere Kurse (zB Business-Englisch). Heute, etwa 10 Jahre und einen Jobwechsel in eine Rechtsabteilung eines großen Unternehmens später, konnte ich meine Position, Arbeit und Gehalt (sehr) deutlich verbessern. LG Grazie
Ja. Matura, gutes Englisch und MS-Office Kenntnisse waren Mindestanforderung. Anwälte zahlen wirklich miserabel. Aber es ist eine gute "Grundlage", um nach einigen Monaten, Jahren in eine Rechtsabteilung oder in einen Assistenzjob zu wechseln. Ich habe die Jahre beim Anwalt als unglaublich stressig und arbeitsintensiv in Erinnerung. Aber ich habe auch unglaublich viel gelernt. Möchtest Du unbedingt in einer Anwaltskanzlei beginnen, oder generell als Sekretärin?
Ich bin nicht wählerisch, nur Büro halt sollte es sein. Und diese eine Firma hat mich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Darum wollt ich mich im Vorfeld auch ein bisschen informieren. Arbeitsintensiv und stressig....nicht sehr kinder-und familienfreundlich!!!!
Absolut nicht familienfreundlich, zumindest hab ich es so erlebt. Dienstschluss war nie vor 19 Uhr. Das war einer der Hauptgründe für meinen Jobwechsel. Was mich auch sehr gestört hat war, dass ich nicht "selbständig" arbeiten konnte; dieses ewige Bänder tippen (Schriftsätze ans Gericht) ... Aber ich würde trotzdem zu dem Gespräch gehen, das kann nicht schaden. Vielleicht ist es ja in dieser Kanzlei ganz anders. Alles Gute, wenn Du noch Fragen hast, gerne PN Grazie
Hingehen werde ich sicher, allein schon wegen der Übung. Kann ja nie schaden. Ich hör mir das ganze einfach mal an und dann schau ich weiter! Aber deine Infos sind sehr interessant, danke!
Hab auch nach der matura beim Rechtsanwalt gearbeitet, 40 h 900 netto. Überstunden warens allerdings nicht so viele. Arbeitszeiten von 7/8h bis 16/17 Uhr.
ich hab auch nach der matura eine zeitlang im sekretariat eines steuerberaters gearbeitet und hab ca. 1050 netto für 40 stunden bekommen. arbeiteszeiten waren aber ganz "normal", von 8 bis 17:00, freitags kürzer.
Im Assistenz-/Sekretariatsbereich gibt es sehr, sehr große Gehaltsunterschiede, abhängig von den verschiedensten Faktoren. Ich weiß von einer Kollegin, Vorstandssekretariat, die sage und schreibe 5.000 brutto verdient. EUR 2.500 kommt mir "wenig" vor; eine junge Frau, die direkt nach der Matura, ohne spezifische Ausbildung, einen Sekretariatsjob sucht, würde sich über so ein hohes Gehalt freuen. Grazie
Ich hätte mich damals über so ein hohes Gehalt auch sehr gefreut. Die Frage ist, ob es "gerechtfertigt" ist, gleich von Anfang an "nur" mit AHS/BHS Matura so viel zu verdienen - ich arbeite jetzt 40 h im Sozialbereich (zusätzliche mehrjährige Ausbildung) und bin von so einem Bruttogehalt noch Lichtjahre entfernt. Hätte ich von Anfang an für relativ einfache Bürotätigkeiten so viel verdient, hätte ich wahrscheinlich nicht umgesattelt, weil es sich finanziell einfach nie im Leben ausgezahlt hätte. Jetzt aber habe ich einen zwar anstrengenden und fordernden Beruf, der mir aber auch Spaß und mich (größtenteils) "erfüllt".
Also es ist heute eh schon abgesagt worden, die Herren haben schon wen gefunden! Weiß nicht ob ich traurig sein soll oder eh froh nach den ganzen Gschichtln die ich jetzt schon gehört hab hier
Für mich persönlich war der Job mit 19 Jahren absolut okay (keine Familie, Überstunden möglich etc), man lernt sehr viel und alles, was nach dem Leben beim Anwalt kommt, empfindet man als harmonisch und stressfrei *g* Alles Gute für Deine berufliche Laufbahn, Grazie (die damals sooo oft um 23:30 Uhr mit Schriftsätzen auf die Hauptpost gefahren ist...)
Ich habe bei 2 verschiedenen Rechtsanwälten gearbeitet und meine Devise ist NIE WIEDER Es war die reine Ausbeutung. Habe gearbeitet wie ein Tier, bis spät am Abend (mit dem Hauptpostamt, welches in der Nacht offen hat, war ich bestens vertraut...) und alles war selbstverständlich und nicht mal die Überstunden wurden bezahlt! Bei einem Gehalt, welches mir ein eigenständiges Leben niemals erlaubt hätte . Ich bin diesen 2 Menschen aber unendlich dankbar, denn ich habe dort als Handelsschulabsolventin gearbeitet und bin dann weg um die HAK-Matura nachzuholen, denn mir war klar, so wird das gar nichts. Arbeitstechnisch mach ich ein Leben lang einen großen Bogen um jede Anwaltskanzlei LG Global
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