1. inkale

    inkale Gast

    Ich finde das so überheblich.
    Kannst du dir vorstellen, dass manche Mütter bereits an ihrem Limit sind, wenn sie Betreuung für ihr krankes Kind organisieren oder sich selber Pflegeurlaub nehmen müssen? Dass es Jobs gibt, wo man nicht so einfach am Vormittag ein paar Stunden wegbleiben kann?
    Und da kommt eine Lehrerin daher und meint, wenn man wirklich will, dann wird das schon gehen.

    Hat unsere VS Lehrerin übrigens auch gemeint.
    Die hat Vorführungen häufig am Vormittag angesetzt und selbst langfristig geplante Dienstreisen waren für sie kein adäquater Verhinderungsgrund.

    Ich finde Lehrer furchtbar, die davon ausgehen, dass sich Eltern im Schulalltag involvieren müssen. Oder sollten. Oder was auch immer.
    Ich geh auch nicht davon aus, dass andere meinen Job machen.
    Wenn Eltern die Möglichkeit haben Schulaktivitäten zu unterstützen und dies auch wollen, dann ist das schön. Man kann und sollte es aber nicht voraussetzen.
     
  2. coolcat

    coolcat Teilnehmer/in

    überheblich find ich das nicht :boes: - sondern wertschätzend
    es ist nicht die rede davon, dass sich eltern im schulalltag einbringen MÜSSEN, aber sie dürfen und sind dazu eingeladen, wenn es sich ermöglichen lässt ... bei mir bzw. meiner tochter leider nicht möglich, da ich mir als lehrerin nicht mal so eben frei nehmen oder zeitausgleich nehmen kann (und ich hätt wirklich mehr als genug stunden, die ich außerhalb von unterricht tatsächlich an der schule bin oder für die schule und meine schüler arbeite) ...
    was ich befremdlich finde, ist, wenn ich kinder 4 jahre lang unterrichte, mit ihnen wochenweise wegfahre und nie einen erziehungsberechtigten dazu gesehen habe ... das find ich wirklich schräg ...

    und ja, ich weiß schon, heutzutage müssen beide eltern arbeiten gehen ... wenn ich dann seh, was unsere 1-klasser (10 jahre) so alles in der schule mithaben (angefangen vom i-pod bis zum neuesten handy, 30 euro taschengeld, markenklamotten sowieso...) und wovon sie erzählen (skiurlaub, sommerurlaub ...), dann frag ich mich schon, inwieweit beide eltern arbeiten MÜSSEN ...

    und ja, ich bin auch überzeugt davon, dass das tägliche lernen nicht mit dem verlassen des schulhauses endet! in der schule sollen mittlerweile so viele zusätzliche erziehungsbereiche abgedeckt werden, dass zum vertiefen von stoffgebieten manchmal einfach zu wenig zeit bleibt ... im gegenzug zu den gestiegenen anforderungen wurden und werden nämlich stunden gekürzt, wo immer es geht ...
     
  3. inkale

    inkale Gast

    Triddy hat es anders ausgelegt.
    Da ist unterschwelig nicht die Freiwilligkeit gemeint sondern der Umstand, dass es sich schon einrichten lässt, wenn man sich nur darum bemüht.
    Und genau dagegen vewehre ich mich.
    Die Erwartungshaltung, dass Eltern sich in der Schule aktiv einbringen sollen.



    Sehr qualifziert diese Aussage und überhaupt nicht pauschalierend.

    Es ist eine Anmaßung Lebensmodelle anderer Familíen derart abzuklassifizieren und mit solchen Vorurteilen daher zu kommen.

    Was hat das bitte mit dem Ergebnis des Pisa Testes zu tun?
    Oder wird hier tatsächlich von manchen Lehrern ein Zusammenhang zwischen dem, wie man sich als Eltern in die Schule einbringt mit dem was man zu Hause dem Kind zusätzlich vermittelt, angestellt?

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
    Bei uns endet lernen auch nicht mit der Pausenglocke.

    Trotzdem nehme ich mir die Freiheit berufstätig zu sein, meinen Job ungestört unter Tags machen zu können . Ohne sich einem Lehrer dafür erklären zu müssen.
     
  4. coolcat

    coolcat Teilnehmer/in

    entschuldigung, ich habe mir nichts angemaßt, sondern lediglich etwas in frage gestellt ...

    zum einen glaub ich, dass sich das thema pisa-test nicht kurz beantworten lässt, weil ich der meinung bin, dass mehr faktoren als die wissensvermittlung in der schule berücksichtigt werden müssen ...

    ich glaube, dass zb die veränderten lebensbedingungen mit eine rolle spielen ... und dazu gehört auch die berufstätigkeit beider eltern ... kinder wurden einfach vor jahren noch individueller betreut (und somit einhergehend auch gefördert) als es der fall ist, wenn ein kind mit 12 oder 18 monaten in eine krippe kommt. meist wurden kinder die ersten 3 jahre von der mutter betreut, viele auch von großeltern ... heute nimmt das immer mehr ab ... und ich glaube sehr wohl, dass sich das auf die entwicklung der kinder auswirkt ... jede noch so gute betreuungs-einrichtung kann doch die individuelle betreuung nicht ersetzen ... und die basis für sprachverständnis und -fertigkeit wird in den ersten 3 jahren gelegt ...

    ich stelle nicht in frage und kritisiere nicht, wenn in einer familie beide elternteile arbeiten (ist bei mir ja auch nicht anders) - es muss ohnehin jede familie für sich und die kinder entscheiden, ob und wie viel beide arbeiten gehen ...

    naja, was hat das eine mit dem anderen zu tun?
    ich glaube, dass das tägliche lernen (und damit mein ich jetzt nicht "pauken") auch mit aufgabe des elternhauses ist .. du gehörst ja scheinbar auch zu denen, die sich darum kümmern (zumindest liest es sich so)
     
  5. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Ich stimme Dir grundsätzlich zu.

    Dein Satz Je besser der Unterricht, desto weniger Zeitaufwand sollte bei durchschnittlich begabten Kindern zuhause für das Festigen des Erlernten nötig sein. hat mich halt wieder einmal zur Überlegung gebracht, dass unser Schulsystem grundsätzlich falsch ansetzt, indem die Aufgabe der Förderung eines nicht so durchschnittlich begabten Kindes an die Eltern delegiert wird bzw. delegiert werden muss, weil eine individuelle Förderung in der Schule einfach nicht vorgesehen ist.

    Sprich: der Großteil packt´s irgendwie, und dann gibt´s halt ein paar, wahrscheinlich wenige, Schwache, die Extraförderung benötigen um Schritt zu halten. Und ein paar, wahrscheinlich wenige, sehr Talentierte, die auch Extraförderung benötigen würden um sich nicht zu langweilen.

    Man geht im Regelsystem einfach nicht auf die individuellen Bedürfnisse ein. Auch mMn dürfen die Eltern das Thema Bildung nicht einfach an die Schule delegieren. Aber ein grundsätzlich schlechtes und unzureichendes System zu kompensieren, vor allem wenn man eben eines der oben beschriebenen "wenigen" Kinder zu Hause hat, ist schon schwierig.
     
  6. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Was mir bei dieser "Eltern-bringen-sich-nicht-in-der-Schule-ein"-Diskussion auffällt ist folgendes:

    Früher, also vor ca. 30 bis 35 Jahren war ja das Familienmodell, mit ganz wenigen Ausnahmen, so: Vater arbeitet, Mutter ist zu Hause und versorgt und verwöhnt die Familie.

    Ich bin damals in die VS gegangen und, oh Schreck, ich hab nie gesehen, dass Eltern Buchstabentage oder Weihnachtsstunden vorbereitet und gemacht hätten oder bei Ausflügen mitgedackelt wären. Warum ist das damals gegangen und heute nicht? Und bitte da waren die Mütter alle zu Hause. Also die hätten mehr als genung Zeit gehabt - oder?

    Das sich die Eltern, vorzugsweise die Mütter, so massiv in der Schule einbringen "müssen" hat so ca. vor 20 Jahren angefangen. Da haben die Mütter angefangen bei allem möglichen und unmöglichen mitzudackeln. Sich bei Veranstaltungen einzumischen. Sich auch in den Unterricht zu setzen. Und so weiter und so weiter...

    Die Lehrer haben diese Dinge auch sehr gerne angenommen, war ja eine Erleichterung für die selben.

    In der VS, in die meine Brüder vor 20 bis 26 Jahren gegangen sind, hat sich der Elternverein ein Vetorecht beim Einkauf der Schulbücher herausgenommen. Und nein, das ist kein Witz! In den Klassen meiner Brüder waren Mütter, die haben mit ihren Kindern den Jahresschulstoff bis spätestens Ende Jänner durchgearbeitet gehabt. Auch das ist kein Witz!

    Der Endeffekt dieser Sache war: Haben die Kinder in der Schule nachgefragt, hat die Lehrerin gemeint: Na, wennst es nicht verstehst musst es halt zu Hause üben und muß dir halt die Mama erklären.

    Den Eltern, eigentlich eh nur den Müttern, wurde erklärt: Wir haben in der Schule keine Zeit viel zu erklären und zu üben.

    Frage: Wozu gehen die Kinder dann dort hin.

    Und dieses Muster zieht sich, in verschiedener Stärke, durch alle Schulen durch. Es unterrichten ja heute Lehrer, die es in ihrer Schulzeit ja bereits so gesehen haben. Und die dies jetzt natürlich selbstverständlich auch so erwarten.

    Das ist nicht nur die Schuld der Lehrer, ganz und gar nicht, auch die Eltern von damals haben sehr massiv dazu beigetragen. Aus welchen Gründen auch immer.

    Auf der anderen Seite haben die Lehrer, auch so vor ca. 20 bis 25 Jahren, angefangen sich massiv in die Erziehung einzumischen. Und jetzt soll keiner sagen, das stimmt nicht.

    In der HS, die einer meiner Brüder, besucht hat, haben zwei Lehrerinnen (es waren tatsächlich Damen) am Elternabend den Eltern folgendes erklärt: Ich werde aus ihren Kindern ordentlich Menschen machen. Und da möchte ich Sie ersuchen mich darinn zu unterstützen. Ich werde Ihnen Anweisungen zukommen lassen und erwarte das diese umgesetzt werden.

    So, die einen (Mütter) wollten unbedingt die Lehrerarbeit haben und die anderen (Lehrer) wollten die Arbeit der Eltern haben. Dieser Wechsel hat ja eigentlich ganz gut funktioniert. Nur womit keiner gerechnet hat, dass es Eltern gibt, die sich nicht mit der Lehrerarbeit belasten wollen, sondern ihr Kind erziehen wollen und es auch immer wieder Lehrer gibt, die unterrichten wollen und nicht erziehen.

    Das es in beiden Bereichen überschneidungen gibt ist klas. Wenn mein Kind in der Schule sich mal daneben benimmt, dann wird der Lehrer dort regulierend eingreifen müssen. Das kann ich von zu Hause aus nicht machen. Genauso wenn mein Kind zu Hause eine Textaufgabe nicht ganz versteht, werde auch ich helfend eingreifen. Und das macht ja auch Sinn.

    Aber was ich als Mutter sicher nicht mache ist: Ich werde sicher nicht zu Hause am Nachmittag nochmals den Stoff aus der Schule durchkauen, weil der Lehrer in der Schule keine Zeit, keinen Willen oder was weiß ich hatte.

    Und was ich vom Lehrer auch nicht erwarte: Das er mein Kind erzieht. Das er gelgentlich regulierend eingreifen muß - ist vollkommen klar. Aber als unsere Tochter in die Schule gekommen ist, war sie bereits "erzogen". Sprich: Wenn man ihr sagte, du pass auf, das oder jenes geht nicht. Ich möchte das nicht. Das sind hier die Regeln, du bist hier nicht zu Hause. War das alles kein Problem.

    Sowenig ich erwarte, dass der Lehrer bei mir zu Hause auftaucht und mein Kind beschäftigt, genausowenig bin ich bereit dies in der Schule zu machen.

    Und nur weil Eltern bzw. die Mütter permanent in der Schule sind (gesunde Jause, Weihnachtsstunde, Buchstabentag usw.) heißt das noch lange nicht, dass sich diese Eltern tatsächlich für ihr Kind in der Schule interessieren.
     
  7. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    @Pipi101: vom Gefühl her würde ich nicht so stark zwischen Lernen in der Schule/zu Hause differenzieren.

    Es wird ja in der Schule (hoffentlich) kein abstrakter Stoff vermittelt sondern Grundlagen, die man im Alltag braucht, vor allem in der Volksschule.

    Dass es da einen Wandel gegeben hat, vor 20 Jahren wie Du meinst, kann schon sein. Halte ich aber eher dadurch begründet, dass die Schule mit ihren dort beschäftigten Lehrern heute eben nicht mehr als unantastbare und unanzweifelbare Institution gilt, zu der man sich nur im Zuge eines Elternsprechtags mit zitternden Knien hinwagen darf um das Urteil über das geliebte Kind zu erhalten.

    Heute verlangt man als Elternteil von der Schule eine bestimmte Leistung, die man leider oft nicht erhält.

    Man darf übrigens auch nicht vergessen, dass in Österreich keine Schulpflicht herrscht, sondern eben eine Bildungspflicht. Ich finde es also schon gerechtfertigt, wenn Eltern, die besagte Bildung eben an eine Schule delegiert haben, dann nachfragen und kontrollieren, was dort eigentlich passiert.

    Nein - "die Eltern sollen sich heraushalten" scheint mir keine brauchbare Lösung für die Bildungsmisere in unserem Land zu sein, eher der umgekehrte Ansatz "schaut rechtzeitig und ganz genau hin und handelt um späteren Problemen vorzubeugen".
     
  8. triddy

    triddy Aktive/r Teilnehmer/in

    du hast mich genau richtig zitiert in dem zusammenhang:
    ich hab geschrieben: EINMAL im jahr oder semester...
    sei mir nicht bös, es is halt meine meinung.
    wenn das nicht möglich ist, dass EIN elternteil einmal im schuljahr an einer schulveranstaltung am vormittag oder auch nachmittag teilnimmt...
    findest das nicht traurig?

    und ich hab mich erkundigt. meine mutter ist jahrgang 1953 - es gab damals schon im "bauerndorf" im tiefesten weinviertel einen elternverein an der volksschule. mitarbeit der eltern am vormittag war keine.
    bei mir jahrgang 1976 wars so wie jetzt freiwillig, wer wollte konnte am wandertag mitgehen...
    und so is es jetzt auch.
    allerdings is es teilweise schon so, dass lehrerinnen 27 kinder haben und allein in der klasse stehen - die dürfen gar nicht allein mit den kindern irgendwohin gehen.
    somit ist sie darauf angewiesen, dass jemand als begleitung mitgeht.
    wenn jetzt der einwand kommt, dann soll halt ein anderer lehrer mitgehen: es gibt an vielen schulen halt keine doppelbesetzung in der klasse, oder eine stützlehrerin...
    da muss ma sich beim schulerhalter bedanken, dass hier zu tode gespart wird...

    und ich engagiere mich halt gern, weils gut für die kinder ist. sie erleben schule dann auch draußen und nicht nur in der klasse.
     
  9. MiniCooper

    MiniCooper Flotter Flitzer

    ich selber hab damals eigentlich eine gute schule besucht, und lernen ist mir wichtig, ok wir kommen auch eher aus der sozialschwächeren schicht... aber dass man die lernschwäche das daran immer dingfest macht, find ich irgendwie nicht ok.


    mir ist schule sehr sehr wichtig, und büffel auch viel mit meinem sohn, motiviere ihn, zeige ihm dass schule spass macht, und es klappt wunderbar,

    was mir das vögelchen gezwitschert hat, bekommt er lauter einser im zeugnis:love:


    ich hatte auch das glück, dass meine oma immer bedacht war, dass ich eine menge weiss, hat mir viel erklärt, viele dokus geschaut mit mir... und das gib ich weiter...
     
  10. kathifips

    kathifips Teilnehmer/in

    Das Problem PISA ist wohl ein unumgängliches wenn man Kinder hat!
    Ich verfolge es ebenfalls mit einem dicken Hals weil ich der Meinung bin,dass da sehr viele Probleme im Raum stehen!

    Ich frag mich wieso zb meine Oma (geb 1924) nach einer Schulzeit von nur 4 Jahren seitenlange Briefe fast fehlerfrei schreiben konnte - somit war auch sinnerfassend lesen kein Problem und speziell bei den Grundrechnungsarten war sie schneller als somancher Taschenrechner! Ich stelle fest,dass heute sehr viel Stoff "angeschnitten" wird aber die Basics nicht vertieft werden! Kann es sein,dass 12 Jährige nurmehr mit Taschenrechnern rechnen??? Die wissen oft nach 3 Jahren Taschenrechner wirklich nicht mehr wie man eine Multiplikation mit Einservorteil anschreibt bzw rechnet!!!!
    Das ist das eine - ein anderes Thema ist für mich die Art wie Lehrer in den Unterricht gehen!!!
    Ich war vor wenigen Wochen in der Schule meines Sohnes und wurde mit den Worten "In 30 Wochen ist das Jahr vorbei" von seinem KV begrüßt!!! Sorry,aber da stimmt was nicht!!! Lebt man wirklich nur fürs Nichtstun???
    Ein weiterer Punkt der zum Nachdenken anregen sollte ist der Vergleich Nordische Länder zu uns - die haben wesentlich mehr Weite und einen viel besseren Energiefluss als wir und abgesehen davon ist deren Einstellung zum Lernen und und die Bereitschaft zum ganzheitlichen Lernen eine andere als bei uns!
    Ausserdem sollte mal umgedacht werden wie man seine Freizeit produktiv und gemeinsam mit seinen Kindern verbringen kann und welche Werte für jeden vorrangig sind!?
    Das Umdenken muss in der eigenen Familie stattfinden - weil wenn wir auf die Regierung warten dann wirds noch sehr lang dauern!!!
    :wave:
     
  11. Turmalin333

    Turmalin333 Teilnehmer/in

    Ich stimm eigentlich allen Usern vor mir zu, die sagen auch das Elternhaus muß mithelfen. Nur ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass aber teilweise was den Lernaufwand außerhal der Schule betrifft oft zuviel auf die Eltern abgeschoben wird. Es mag sein das dies schon besser geworden ist. Ich kann mich erinnern, nicht nur ein mal, in der VS von der Lhrerin gehört zu haben: "Das schauts ihr euch dann daheim mit den Eltern an" So zu meiner Zeit war die Mama noch zu Hause..
    Heute müssen beide Elternteile arbeiten udn haben sicher keine Lust um 6 am Abend mit Junior noch zu lernen.
    In der Oberstufe bin ich teilweise 6 Stunde pro Tag zu hause gesessen und hab HÜ gemacht und gelernt, weil sehr viel Arbeit von den Lehrern einfach auf uns abgschoben wurde "Das könnt ihr eh zu hause anschauen" Oder die Vertiefung im Buch machts ihr dann Daheim.....
    Als ich dann zu Arbeiten angefangen hab, konnte ich mein Glück kaum fassen. Dienstschluß heißt wirklich Dienstschluß ich hab dann Freizeit..
    Ich kannte das bis dahin ja nicht....

    Mag sein, das auch das jetzt besser geworden ist.
    Deshalb bin ich für eine Flächendeckende Einführung der Ganztagsschule, da kann man dann das Volumen der Hausaufgaben die noch zusätzlich alleine quasi in der Freizeit erledigt müssen drastisch reduziert werden und die Kinder haben dann wirklich frei..
    Aber das ist ja nur ein Teilaspekt, das Thema Bildung ist ja sehr vielschichtig und umfangreich...
     
  12. triddy

    triddy Aktive/r Teilnehmer/in

    gut, ich hab erst einen schulanfänger, wenn er im hort die hausübung macht, dann bleibt ihm bis ich ihn abhole (zwischen 14:00 und 15:00 noch zeit zum spielen).
    wenn er um 11:45 aus hat und ich ihn am dienstag (wegen musikschule) schon um 13:00 hol, hat er schon alles erledigt.
    sprich er hat ab dem zeitpunkt freizeit.

    in der ganztagsschule wird der stoff samt hausübungen zwischen 8 und 16:30 erledigt (wieso sollte diese übungszeit wegfallen, wird ja wirklich benötigt - gut heißt dann halt nimmer hausübung)
    man darf das kind dann frühestens um diese uhrzeit abholen.
    weil es ist ja SCHULZEIT mit unterricht am nachmittag.

    bleibt meiner meinung nach ja nicht mehr freitzeit übrig als vorher, wenn nicht sogar weniger...

    und wie ich oben schon wo geschrieben hab - ich lasse mir staatlicherseits sicher kein lebensmodell vorschreiben!
    ich genieße die zeit am nachmittag mit meinen kindern, ich finde es wichtig sie mehr als 3-4 stunden am tag wach zu erleben!
     
  13. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich glaube, Sie haben mich hier nicht ganz richtig verstanden was ich sagen will.

    Es gibt hier, z. B. einen Thread in dem wird gefragt, wie kann man zwei Schulstunden weihnachtlich gestalten (Ich glaube es ging um zwei Stunden.). Die Lehrerin möchte, dass die Eltern dies machen. Entschuldigung dagegen würde ich mich verwehren und zwar massiv. Höchstwahrscheinlich würde ich es dann trotzdem machen, weil....

    Ich versteh aber auch Eltern nicht, die alle Schulbücher zu Hause haben wollen, weil schließlich wollen sie wissen was als nächstes drankommt. Die wöchentlich zur/zum LehrerIn rennen um zu wissen was nächste Woche gemacht wird. Und ja solche Eltern gibt es. Wir haben solche Gott sei Dank nicht in der Klasse - sonst gäbe es eine riesen Katastrophe.

    Genauso wenig verstehe ich LehrerInnen, die meinen sie müssten Erziehungsaufgaben übernehmen. Die Kompetenz der Lehrer ist nicht Erziehung sondern Lehrstoffvermittlung. Das auch im Randbereich Erziehung dabei ein Thema ist - keine Frage.

    Die Eltern, die aber meinen, der Lehrer/die Lehrerin wird meinem Kind schon "Flötentöne" beibringen sind genauso fehl am Platz.

    Unser Kind ist grundsätzlich erzogen bereits in den KiGa gekommen. Da war sie drei Jahre alt.

    Das Kinder Bitte-Danke, grüßen kennen - ist nicht Aufgabe der Lehrer.
    Das Kinder Grenzen anderer akzeptieren - ist nicht Aufgabe der Lehrer.

    Das Kinder ein "H" schreiben und lesen lernen - ist nicht Aufgabe der Eltern.
    Das Kinder eine "5" schreiben lernen - ist nicht Aufgabe der Eltern.

    Das ich als Elternteil bzw. wir als Eltern den Lehrer unterstützen ist klar. Wenn der Lehrer zu mir kommt und sagt: Passens mal auf ihr Kind kann nicht bzw. tut sich sehr schwer mit dem "zusammenlauten" der Buchstaben und ich hab hier was vorbereitet und da würde ich Sie bitten dies zu Hause immer wieder mal, idealerweise täglich, zu machen. In der Schule kann ich das nicht stundenlang mache, weil die anderen können dies bereits. Kein Problem.

    Wenn mir der Lehrer allerdings kommt und meint: Ihr Kind kann nicht zusammenlauten und das ist jetzt Ihr Problem das dem Kind zu erklären. Und ich komm dann drauf, dass dies auch ander Kinder nicht können - tja, dann wird es ein Problem.

    Genaus finde ich es einen Wahnsinn wenn Eltern meinen, der/die Lehrer/Lehrerin wird meinem Kind schon das Grüßen und die Beachtung von Grenzen anderer beibringen. Das ist, bitte nicht Aufgabe der Lehrer.

    Es ist seit Anfang der 80iger eine Verschiebung der Aufgaben passiert. Und das ist ein Wahnsinn. Das es zu dieser Verschiebung kam ist den Eltern (den damaligen) und den Lehrern (den damaligen) anzulasten. Wir haben jetzt das Problem.

    Ich finde nur (und bitte in meiner Familie sind rund 60 Jahre (die der Eltern nicht mitgezählt) an Schul- und Lehrererfahrung vorhanden) dass sich die Kompetenzen und/oder Verantwortlichkeiten in den letzten dreissig Jahren sehr verschoben haben. Und hier haben die Lehrer wie auch die Eltern "Schuld". Wer daran absolut keine Schuld trägt - sind die Kinder.

    Ich habe im Jahr 1974 mit der Schule begonnen. Bitte da gab es kein rodeln gehen mit der Schule. Es gab kein Eislaufen mit der Schule. Es gab kein Schwimmen mit der Schule. Heute muß dies die Schule machen, weil die Eltern nicht wollen/können. Ist mir auch völlig egal. Aber dies sind Dinge, die die Eltern angehen - nicht die Schule.

    Nur die Eltern machen es nicht mehr, weil es eben von der Schule beansprucht wird. Von der Schule wird es beansprucht, weil es die Eltern nicht mehr machen.

    Jetzt im Winter ist auch unsere, also was von der Familie aus gemacht wird, Rodelzeit eingeschränkt. Bitte "Rodeln" ist jetzt hier Platzhalter. Warum? Wir sind gezwungen unserer Tochter einiges an Schulstoff zu erklären. (Wobei sich bei uns dieses "einiges" sehr in Grenzen hält.) Da wir einiges an Schulstoff erklären müssen bleibt ganz einfach kaum Zeit für anderes.

    Das Ganze ist ein Teufelskreis. Je weniger sich die Eltern darum kümmern um so mehr wird es die Schule machen. Je mehr sich Schule darum kümmert umsoweniger werden es die Eltern machen.

    Je mehr sich die Eltern um den Schulstoff kümmern umsoweniger werden es die Lehrer machen. Und je weniger sich die Lehrer um den Schulstoff kümmern umso mehr werden es die Eltern machen.

    Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, es wird daraus nur einen Ausweg geben, wenn die Kompetenzen wieder "richtig" verteilt werden. Eltern sind zuständig für die Erziehung, die Schule ist zuständig für den Wissenserwerb.

    Und wie gesagt: Es wird immer Überschneidungen geben, aber es sollte bei den Überschneidungen bleiben. Es sollte nicht sein ,dass die Eltern die Pflichten der Schule übernehmen und die Schule die Pflichten der Eltern.

    Um jetzt beim Lesen zu bleiben:

    Als ich in die erste Klasse ging gab es drei Klassenlektüren. Die eine war "Der kleine Drache Fridolin" von Mira Lobe, die zweite war "Bienchen, Trienchen, Karolinchen" und die dritte war "Das kleine Ich-bin-Ich" auch von Mira Lobe.

    Wenn ich heute in der Schule (und ich hab es versucht) eine Klassenlektüre in der ersten Klasse VS "verlange", werde ich höchstens mitleidig angesehen vom Lehrer. Er hat dafür ja keine Zeit.

    Das weiß ich so genau, weil ich in der ersten Klasse gewagt habe zu fragen, welches Buch wir zu Weihnachten (als Weihnachtsgeschenk) für unsere Kinder kaufen sollen. Die Lehrerin hat mich groß angeschaut und gemeint, dass sei ihr wurscht. Ich hab daraufhin gemeint, warum? Ich war ja der Meinung es gäbe eine Klassenlektüre. Na weit gefehlt. Nach dem ich die Lehrerin aufgeklärt hat, warum ich das wissen wollte meinte diese, die Kinder könnten ja eh nicht sinnerfassend lesen in der ersten Klasse. Ich dachte, ich wäre im falschen Film. Aber das ist ein anderes Thema.

    Die Essenz dieser ganzen Geschichte ist eigentlich folgende: Die Eltern sind mit Lehrstoffvermittlung so "zugedeckt", dass für Erziehung keine Zeit bleibt. Die Lehrer sind mit Erziehungsarbeit so "zugedeckt", dass für Lehrstoffvermittlung keine Zeit bleibt.

    Und das dass so ist, ist die Schuld der Eltern und der Lehrer.

    Und noch etwas: Wenn Lehrer eine Stunde mehr unterrichten sollen, dann wissen sie sich zu formieren. Aber wenn sie mehr Leute brauchen um Ausflüge (Schwimmen, Eislaufen, Bibliothek, Museum, Musical usw.) zu machen, dann können sie sich nicht auf die Füsse stellen?

    Wenn Eltern meinen, die Lehrer sollen Erziehungsarbeit leisten, dann wissen sehr wohl dieses einzufordern, aber wenn es darum geht genug Personal für die Schule zu haben, dann verhalten sie (also vorallem der Verband des Elternvereins) sehr ruhig.

    Also irgendwie darf mir das schon komisch vorkommen - oder?
     
  14. minnimaus

    VIP

    Komisch vorkommen, darf es dir. Allerdings ist mir deine Argumentation nicht ganz schlüssig.
     
  15. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich hab jetzt gerade einiges dazu geschrieben, nur diese blöde "Forum" bzw. dieser "blöde PC" hat mich abgewürgt. Naja, vielleicht krieg ich das noch mal hin.

    Nur wird das sicher nicht mehr heute sein. Kann sein, dass das bis Dienstag dauert.

    Aber dann gibt es eine ausführliche Antwort.
     
  16. Genius4

    Genius4 Teilnehmer/in

    Ganztagsschule: ich weiß nicht wo die Politik das her hat das soooooooo viele ( die Mehrheit ) für eine Ganztagsschule sind und das auch noch fächendeckend :confused: niemand aus meinem Freundes und Bekanntenkreis will das! mich eingeschlossen, ich will mir vom Staat genausowenig wie Triddy diktieren lassen wie meine Kinder aufwachsen, würde ich in China leben wäre es normal keine Wahl zu haben, wir leben aber in Ö und ich will weiterhin die Wahl haben was für meine Kinder am Besten ist!

    Wir kriegen es auch ohne Hort und Fremdbetreuung gut hin, sonst wären nicht lauter 1er im Zeugnis ;)

    Ich bin übrigens auch gegen die Gesamtschule, auch weil diese nichts besser sondern nur schlimmer machen würde.

    Und ja, sollten Ganztags und Gesamtschulen kommen sind meine Kinder an Privatschulen.
     
  17. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    @Pippi01: ich habe Dich nicht nicht verstanden (nicht böse sein, aber den Forumsgepflogenheiten entsprechend bleibe ich beim "Du") sondern bin grundsätzlich anderer Meinung.

    Zum Einen habe ich es als Kind anders erlebt - habe 1976 mit der Volksschule angefangen, also durchaus im Rahmen der gleichen Generation wie Du ;) - und, vielleicht aufgrund der sehr grünen Lage der Schule in der Nähe des Wassers, waren gemeinsame Unternehmungen an der Tagesordnung. Oft gingen da auch die Eltern mit, und die Kinder freuten sich übrigens in so einem Fall total.

    Zum Anderen bin ich der Meinung, dass Wissensvermittlung und Erziehung in keiner Weise zu trennen sind. Ich vermittle meinen Kindern zu Hause soviel Wissen wie ich eben verfügbar habe, und ich erwarte, dass meine Kinder in den Institutionen, wo sie täglich viele Stunden verbringen und sich in ganz anderer sozialer Situation befinden als zu Hause (ich habe nun einmal nur 2 und nicht > 20 Kinder), durchaus auch "erzogen" werden.

    Sprich: sie sollen die Regeln für das Verhalten in einer großen Gruppe, die gemeinsam ein Ziel verfolgt, verstehen und anwenden.

    Soviel zur grundsätzlichen Haltung. Zu Deinen konkreten Aussagen kann ich nicht viel sagen - so wie Du es darstellst, klingt es für mich auch nach einer Verschiebung der Prioritäten, durch die tatsächlich zu wenig Zeit bleibt, sei es in der Schule oder zuhause.

    Vielleicht wäre aber die Lösung eine Überarbeitung der schulischen Inhalte, ein Explizitmachen eben dieser Erziehungsaufgaben/Wertevermittlung/wie-immer-Du-es-nennen-willst.

    Ist vielleicht jetzt ein Schritt hinaus aus dem Thema, aber ich denke derzeit auch viel über herkömmliche Universitätsstudien nach. "Zu meiner Zeit" gab´s noch keine Wahlfreiheit zwischen Fachhhochschule/Bachelor/klassischem Studium.

    Da wurde man noch jahrelang vollgepfropft mit, natürlich themenabhängig, auch viel unnützer Theorie. Und die Praxis stand oft hintenan, da konnte man manchmal mit Leuten, die zwar keinen Abschluss, dafür aber viel praktische Erfahrung hatten, kaum mithalten.

    Ich denke, das ist der von Dir angesprochene Wertewandel der letzten Jahre und Jahrzehnte: das trockene Wissen per se ist nicht mehr viel wert (ausgenommen für jemanden, der wirklich eine wissenschaftliche Karriere bzw. eine in der Forschung anstrebt, aber das nehme ich hier jetzt einmal aus).

    In der Volksschule gibt´s über die Inhalte natürlich noch nicht viel zu diskutieren - da ist ja Grundlagenvermittlung angesagt, Lesen/Schreiben/Rechnen, ein bisschen Sachunterricht etc.

    Aber für mich ist eben auch wichtig - siehe oben - das Verhalten in einer Gruppe, das Verstehen der eigenen Grenzen. Oder auch: welche Beschäftigungsmöglichkeiten habe ich in der Freizeit? Wie verhalte ich mich mit elektronischen Medien (Gameboy, Fernsehen)? Wie verhalte ich mich im Internet (zumindest kann man es einmal ansprechen, auch wenn es für Volksschüler noch nicht die Wichtigkeit hat)? Und Vieles mehr.

    Dass Lehrer unter den derzeitigen Bedingungen dazu kaum die Möglichkeiten haben, ist mir schon klar - man darf das nicht einfach jemandem "umhängen", der vor 20, 25 Kindern steht und die Vorgabe hat, ein bestimmtes Quantum an "trockenem Wissen" zu vermitteln, da müssen schon die Rahmenbedingungen geschaffen werden.

    Aber - lange Rede, kurzer Sinn: irgendwer muss den Kindern die oben angeführten Dinge beibringen. Und das sehe ich als Mischaufgabe sowohl beim Elternhaus als auch in der Schule.
     
  18. BLS

    BLS
    VIP

  19. phantomine

    phantomine Gast

    Der Herr Winterhoff hat das ja auch schon beanstandet, dass diese überladenen Klassenzimmer sehr wahrscheinlich mehr Verwirrung stiften, als ein etwas weniger buntes Zimmer mit Frontalunterricht....

    Ich persönlich seh es schon auch so - wenn die Kinder seitlich, in Gruppen etc. zu der Lehrerin sitzen, dann ist allein so schon ein Haufen an Aufmerksamkeit weg, von der Tatsache mal abgesehen, dass ich nicht 4h am Tag seitlich schauen müssen möchte, weil mir das zu anstrengend wäre....

    Weiters hapert es an der Kommunikation zwischen Eltern und Lehrern. Da gibt es Null Feedback. Da wird man mit Infos überfallen, wenn mal Elternsprechtag ist, aber bis dahin - kaum was. Einmal hab ich einen Eintrag im Elternheft der Religionslehrerin meines Sohnes gefunden, die sich über das "kreative" Benehmen meines Sohnes wunderte. Ich hätt nie drauf reagieren können, wenn sie es mir nicht geschrieben hätte - wir haben uns dann noch zu einem Gespräch getroffen und das durchbesprochen. Seitdem passts (und ich hab um Rückmeldung gebeten, für den Fall, dass sowas nochmal käme). Selbiges würd ich mir von der Klassenlehrerin erwarten.

    Und das nächste Problem: es ist nicht cool, wenn man gern lernt. Auch in der Volkschule schon nicht - da wird gehänselt, gemobbt und keiner will was gesehen haben. Die Kinder, die da anfangs noch brav lernen, werden durch dieses Verhalten sehr bald "gelernt" haben, dass man ungut auffällt, wenn man "brav" mitarbeitet und das auch einstellen...

    Lg, Karin!
     
  20. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Seltsam, wie unterschiedlich man die Dinge erlebt.

    Ich hatte in der Volksschule überhaupt kein Problem damit, mit der Lehrerin in Kontakt zu bleiben. Es wurde ein Mitteilungsheft sehr aktiv geführt, und die Kommunikation bestand nicht nur mit der Lehrerin bzw. dem 2-köpfigen Team, sondern auch mit der Nachmittagsbetreuung. Es handelte sich übrigens um eine offene Schule mit Sprachenschwerpunkt, aber das nur am Rande. Jedenfalls kein Modell, das besonders alternative Ansätze verfolgt hätte.

    Auch die Beobachtung, dass man schon in der Volksschule sozusagen zum Streber abgestempelt werden könnte, habe ich nicht gemacht - das kam bei uns erst im Gymnasium.

    Es dürfte schon sehr von der Leitung der Schule und letzten Endes natürlich von den Lehrern abhängen.

    Meine Tochter hat übrigens in keiner ihrer Sprachen (in der Zwischenzeit hat sie mit der 4. angefangen) Probleme mit dem sinnerfassenden Lesen.

    Die Volksschulzeit war durchaus auch geprägt von gemeinsamen Unternehmungen - mir, die ich in der Zwischenzeit verliebt bin in indivualbetonte Ansätze, sogar viel zu wenig.

    Ich persönlich finde den Frontalunterricht entsetzlich und habe mich etwa 2/3 meiner Schulzeit genau deswegen gelangweilt, weil ich nach einiger Zeit einem ununterbrochenen Vortrag nicht mehr folgen kann und mag. Ich brauche die Abwechslung, sonst fliegen mir die Gedanken weg.

    Wüsste nicht, was gegen eine Lesenacht mit Schlafsackübernachtung einzuwenden wäre! Durch die Vorgabe "du liest jetzt hier" wird jedenfalls sicherlich keine Freude am Lesen geweckt.

    Für mich ist es der falsche Umgang mit den Medien, wo die Kinder kaum mehr in die Verlegenheit kommen, längere Texte erfassen zu müssen.

    Als ich Kind war, bedeuteten Bücher noch den Zugang zur Welt. Heute schmeißt schon meine (entwicklungsverzögerte) 5-Jährige cool ihre DVDs in den Spieler. Wobei wir auch lesen, was für sie Zuwendung bedeutet. Und eine Art von Abenteuer, wenn wir in der Bücherei Bücher aussuchen.

    Meiner Meinung nach müsste das System der Lehrstoffvermittlung grundlegend überdacht und überarbeitet werden. Ein reaktionärer Schrei nach "früher war es besser" ist doch wirklich nicht die Lösung.
     

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