1. Eine 12 jährige, die ihren Eltern zuliebe so tut als würde sie ans Christkind glauben, ist mMn in einer sehr unguten Position. Sie wird von ihren Eltern in eine Rolle gedrängt, nämlich in die Elternrolle. Sie muss die Verantwortung für die Gefühle der Eltern übernehmen, die gern im Märchen leben wollen.
    Ein gutes Verhältnis zwischen Eltern und Kindern sieht für mich anders aus. Mit 12 glaubt niemand mehr ans Christkind.
     
  2. Odin

    Odin Gast

    Verlierst du etwas wenn du mit dieser Lüge leben würdest? Auf NBC kam gestern ein Interview mit einem professionellen Santa Claus, dem ein sterbenskrankes Kind, dass so sehr auf Weihnachten wartete in seinen Armen gestorben ist. Das Kind hat es sich so sehr gewünscht den Weihnachtsmann noch einmal zu sehen, und es war ein paar Wochen vor Weihnachten bereits Weihnachten für ein Kind.

    Weihnachten ist etwas magisches. Für jeden von uns. Frieden zu finden und etwas Gelassenheit. Ich glaube an Weihnachten auch wenn ich weiss dass es das Christkind nicht gibt, und auch keine Engeln. Es ist ein Zauber der uns umgibt, ob nun mit oder ohne christlichen Segen. Weihnachten ist Zauber und kein Menschen ins Einkaufszentrum treiben.
     
  3. avocado

    avocado Gast

    wenn ein kind noch in der magischen phase ist, wird es auch an das christkind glauben, wenn ihm jemand sagt, dass es das nicht gibt.
    ist das kind nicht mehr in der phase, glaubt es nicht mehr daran.

    durchschnittlich dauert die phase bis ca 5/6. bei manchen auch viel länger.
     
  4. avocado

    avocado Gast

    mich umgibt kein zauber zu weihnachten. sonst auch nicht. da bin ich viel zu nüchtern.

    für mich ist es ein schönes familienfest, und aus.
     
  5. avocado

    avocado Gast

    hat sie auch noch an den nikolaus und osterhasen geglaubt?
     
  6. neumond

    neumond Gast

    Ich war sehr enttäuscht als ich erfahren habe dass es kein Christkind gibt aber ich war nicht böse auf meine Eltern, nur traurig dass es gar keinen Zauber, keine Magie auf dieser Welt gibt, so wie ich davor immer dachte. So gesehen, hat mir diese "Lüge" ein paar Jahre schöner Bilder im Kopf geschenkt.

    Selbst war ich bei meinen Kindern, auch bedingt durch das Forum, sehr unschlüssig was ich machen soll. Die ersten Jahre, als die Kinder noch sehr klein waren, habe ich also gar nichts erzählt, bei uns stand einfach am 25. morgens ein wunderbarer Baum mit Geschenken darunter im Zimmer und das war Weihnachten. Sie waren zu klein um sich über das "Woher" Gedanken zu machen.

    Dann kam der Kindergarten und die Geschichten vom Christkind. Kind kam und wollte wissen ob es tatsächlich ein Christkind gibt und was das eigentlich ist und ob es auch zu ihr kommen wird. Also habe ich ihr erzählt, was andere Menschen glauben, dass ein Christkind ist und dass es auch zu ihr kommt, wenn sie daran glauben möchte. Und das wollte sie. Die Feste waren wie davor immer, nur dass eben strahlend von einem Christkind die Rede war. Sie wusste dennoch irgendwie immer dass die Geschenke von uns kommen. Und heuer wollte sie dann von sich aus nicht mehr dran glauben weil es nun eben auch in der Schule Thema ist, dass es keins mehr gibt. Sie ist 7 Jahre alt.

    Der Kleine glaubt noch, dem kommt gar nicht in den Sinn dass es kein Christkind gibt weil seine Schwester eben jahrelang davon geredet hat und es auch im Kindergarten Thema ist.

    Es ist nicht perfekt gelöst, ich weiß nicht wie ich tun würde, hätte ich jetzt erst kleine Kinder. Aber so hat es sich eben bei uns ergeben.

    Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich abbeutelt wenn bei diesem Thema so abwertend von Lüge gesprochen wird, das erscheint mir maßlos übertrieben.
    Es ist vielleicht auch eine Lüge, dass Menschen in den Himmel kommen, dennoch lasse ich mein Kind daran glauben dass die Uroma dort ist weil sie so traurig ist, sie verloren zu haben. Auch wenn es wissenschaftlich gesehen wahrscheinlicher ist, dass sie einfach aufgehört hat zu sein, würde ich das so nie sagen wollen. Oder ich sage "Die Uroma schickt uns einen Gruß", wenn ihre schönen roten Rosen im November auf einmal blühen.

    Lügen sind für mich in böswilliger Absicht getätigte Aussagen. Ich weiß, die Definition im Duden ist neutraler aber ich persönlich empfinde es so. Ich kann magische oder tröstliche Geschichten die dazu dienen, Menschen Freude zu machen, einfach nicht als Lügen betrachten.
     
  7. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Und das kann kein Zauber sein?
    Ich glaub auch an kein Christkind, dennoch übt die Weihnachtsstimmung bei all dem Stress und der Hektik einen gewissen Zauber auf mich aus, ich will es heimelig und warm haben, lecker essen und dabei meine Lieben um mich haben (überhaupt würde ich mich am liebsten mit den Kindern schon eine Woche vor Weihnachten in eine einsame, tief verschneite Berghütte zurück ziehen und den Einkaufswahnsinn sich selbst überlassen, ehrlich).
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Ja. Danke.
     
  9. avocado

    avocado Gast

    ja eh, aber ich kann mit zauber halt nicht so viel anfangen.

    nimmst mich mit auf die berghütte? ich koch auch gutes essen!

    dem weihnachtseinkaufswahnsinn gebe ich mich schon lang nimmer hin. ich kauf genau für zwei menschen geschenke und das sind meine kinder. ich kann das echt empfehlen.
     
  10. Sonneg

    VIP


    Irgendwie spür ich da einen leisen Vorwurf auf mich zufliegen, leider nicht so konkret greifbar, dass ich mich sinnvoll wehren könnt....;)

    BEWUSST in was reingedrängt hab ich sie nicht, und ich kann nur nochmal wiederholen, dass bei uns familär bedingt praktisch permanent jüngere Kinder herumwuseln. Sehr überlegt, rücksichtsvoll und "mitdenkend" war sie immer schon, und "aufblattlt" hat sie uns letztes jahr zu Weihnachten, also kurz bevor sie Elf wurde - ob sie das Jahr davor (mit knapp Zehn) noch alles geglaubt hat.....weiß ich nicht und will ich auch garnicht so genau wissen. Offensichtliche Schäden hat sie nicht davongetragen, und laut eigener Aussage ist sie nicht enttäuscht, wütend, beleidigt oder sonstwas.....:wave:


    Die beiden haben wir nicht gesondert besprochen :D
     
  11. DaisyD

    VIP

    Mein Sohn hat auch erst heuer, mit grad 11 so wirklich festgestellt, dass es das Christkind nicht gibt. Laut eigenen aussagen wusste er bei osterhase und nikolo schon länger bescheid, beim Christkind war er nicht sicher.

    Er ist jetzt übrigens weder enttäuscht noch verletzt und schon gar nicht ist das Verhältnis zu uns belastet. Manche Kinder fragen halt nicht viel nach, nehmen die Dinge wie sie scheinen, deshalb kann man doch nichts negatives in die Familienkonstellation reininterpretieren.
     
  12. gibsea106

    gibsea106 Teilnehmer/in

    Ich habs hier vor Jahren schon einmal erwähnt:

    Gibt es eigentlich einen tatsächlichen Beweis, dass es das Christkind NICHT gibt?
    Mir fällt keiner ein, und ich freu mich selber immer noch, wenn es am Heiligabend unsichtbar, aber doch spürbar, durch unser Haus fliegt.

    Frohe Weihnachten,
    lg Martin
     
  13. happymummy124

    happymummy124 Teilnehmer/in

    Ich finde, es nicht schlimm den Kindern Geschichten vom Christkind und Nikolo zu erzählen und sie im Glauben daran zu lassen. Meine Tochter ist fünf und ich genieße die Zeit. Der Zauber, ihre strahlenden Augen, wenn sie vom Christkind erzählt, die Vorfreude auf das Fest, und wie sie voller Stolz einen Brief fürs Christkind schreibt. Es gibt nichts schöneres, aber leider vergehen die Jahre viel zu schnell...Wenn ich so zurückdenke: Ich hab es meinen Eltern nicht übel genommen, dass sie mir vom Christkind erzählt haben, er war eine sehr schöne Zeit!
     
  14. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    ich hab die Antworten nicht gelesen, also vielleicht wurde das schon gepostet aber das ist wirklich eine tolle Idee finde ich und irgendwie ist es ja auch die Wahrheit. Es hat mich inspiriert vielleicht dieses Jahr noch jemand zu finden wie Sohn Nr. 1 in diesem Text.


    This is by far the best idea I've seen about telling your kids about Santa. Had to share!
    *********
    "In our family, we have a special way of transitioning the kids from receiving from Santa, to becoming a Santa. This way, the Santa construct is not a lie that gets discovered, but an unfolding series of good deeds and Christmas spirit.
    When they are 6 or 7, whenever you see that dawning suspicion that Santa may not be a material being, that means the child is ready.
    I take them out "for coffee" at the local wherever. We get a booth, order our drinks, and the following pronouncement is made:
    “You sure have grown an awful lot this year. Not only are you taller, but I can see that your heart has grown, too. [ Point out 2-3 examples of empathetic behavior, consideration of people's feelings, good deeds etc, the kid has done in the past year]. In fact, your heart has grown so much that I think you are ready to become a Santa Claus.
    You probably have noticed that most of the Santas you see are people dressed up like him. Some of your friends might have even told you that there is no Santa. A lot of children think that, because they aren't ready to BE a Santa yet, but YOU ARE.
    Tell me the best things about Santa. What does Santa get for all of his trouble? [lead the kid from "cookies" to the good feeling of having done something for someone else]. Well, now YOU are ready to do your first job as a Santa!"
    Make sure you maintain the proper conspiratorial tone.
    We then have the child choose someone they know--a neighbor, usually. The child's mission is to secretly, deviously, find out something that the person needs, and then provide it, wrap it, deliver it--and never reveal to the target where it came from. Being a Santa isn't about getting credit, you see. It's unselfish giving.
    My oldest chose the "witch lady" on the corner. She really was horrible--had a fence around the house and would never let the kids go in and get a stray ball or Frisbee. She'd yell at them to play quieter, etc--a real pill. He noticed when we drove to school that she came out every morning to get her paper in bare feet, so he decided she needed slippers. So then he had to go spy and decide how big her feet were. He hid in the bushes one Saturday, and decided she was a medium. We went to Kmart and bought warm slippers. He wrapped them up, and tagged it "merry Christmas from Santa." After dinner one evening, he slipped down to her house, and slid the package under her driveway gate. The next morning, we watched her waddle out to get the paper, pick up the present, and go inside. My son was all excited, and couldn't wait to see what would happen next. The next morning, as we drove off, there she was, out getting her paper--wearing the slippers. He was ecstatic. I had to remind him that NO ONE could ever know what he did, or he wouldn't be a Santa.
    Over the years, he chose a good number of targets, always coming up with a unique present just for them. One year, he polished up his bike, put a new seat on it, and gave it to one of our friend's daughters. These people were and are very poor. We did ask the dad if it was ok. The look on her face, when she saw the bike on the patio with a big bow on it, was almost as good as the look on my son's face.
    When it came time for Son #2 to join the ranks, my oldest came along, and helped with the induction speech. They are both excellent gifters, by the way, and never felt that they had been lied to--because they were let in on the Secret of Being a Santa."

    <EDITED TO ADD: Written by Leslie Rush http://www.goodhousekeeping.com/life/parenting/news/a41821/how-to-tell-kids-about-santa/
     

  15. Schöne Geschichte! Vor allem der Teil, dass die Söhne zu guten Schenkern wurden, der gefällt mir.
     
  16. ThePinky

    ThePinky Gast

    Die Nicht- Existenz von irgendwas zu beweisen ist unmöglich.
    Aber dafür, dass das Christkind NICHT die Geschenke und den Baum bringt, gibt es jedenfalls reichlich Beweise. ;)
     
  17. wunderschoene Geschichte und ich werde davon etwas mitnehmen für naechstes Jahr...:love:
     
  18. pachy

    pachy ... auf neuen Wegen

    Ja, meine Mutter, leider. Für sie war es so ein Schock, dass sie mir und meinen Geschwister das "nicht antun" wollte.
    Wir haben daher nie ans Christkind glauben dürfen und wußten immer, dass die Geschenke von Eltern, Tanten usw. kamen. Es gab daher für uns auch keinen Weihnachtszauber und ich habe immer die anderen Kinder beneidet, die mit leuchtenden Augen von Weihnachten schwärmten. Eine Zeit lang, v.a. als Jugendliche, habe ich dann Weihnachten richtig gehaßt und abgelehnt, jetzt mit eigenen Kindern ist es wieder schön. Ich finde es super, dass meine Kinder ans Christkind glauben, Briefe schreiben und alles. Entschädigt mich nun ein wenig.
     
  19. Paula90

    Paula90 Teilnehmer/in

    also wirklich böse war ich nicht. aber ich war enttäuscht und habe mich verarscht gefühlt. habe es einfach nicht verstanden. warum wird da so ein blödes tam tam gemacht, anstatt einfach miteinander den baum schmücken und die geschichte des jesukind erzählen. ich war beleidigt da so ausgeschlossen zu sein und nicht einfach mitmachen zu können. ich habe es mit knapp 5 selbst herausgefunden. mein 4 jahre älterer bruder wollte trotzdem fest dran glauben ich glaube die kinder bauen sich sowieso ihre welt wenn sie es möchten
     
  20. MonikaFP

    MonikaFP Teilnehmer/in

    Also manche Menschen müssen aus allem eine Wissenschaft machen. :rolleyes:

    Ich denke mal jeder wird es so handhaben wie er es selber als Kind erlebt hat und ob man daran eher positive oder negative Erinnerungen knüpft.

    Als ich ein Kind war gabs das Christkind. Irgendwann bin ich dahintergekommen dass meine Mutter/Großeltern die Geschenke kaufen. Wie ich mich gefühlt habe weis ich heute nicht mehr. Traumatisiert war ich sicher nicht und als Lüge hab ich das auch nicht empfunden. Lüge - wie das schon klingt ... Das ist einfach eine schöne Tradition. Generationen von Kindern haben wunderschöne Erinnerungen an die Zeit wo der Zauber vom Christkind ihnen die Wangen vor Aufregung rötete. Darin ein Hintergehen oder Belügen des Kindes zu wittern ist ein bissel lächerlich.

    Meine Tochter ist 9 und ebenfalls mit dem Christkind aufgewachsen. Ich glaube ja dass sie mittlerweile Bescheid weis und nur noch so tut als würde sie dran glauben. Sie hat mich witzigerweise noch nie gefragt ob es das Christkind eigentlich wirklich gibt. Und ich kann mir nicht vorstellen dass in ihrer Klasse nicht darüber geredet wird bzw. dass es da nicht Kinder gibt die Bescheid wissen. Aber meine Tochter liebt diese Art von Geschichten und ich glaub sie willceisern dran festhalten. Ich hab schon oft Leute sagen hören "Weihnachten war nie wieder so schön als zu der Zeit als ich noch ans Christkind glaubte". Im Gegenzug hab ich noch keinen kennengelernt der nachdem er die "Wahrheit" erfahren hat traumatisiert war oder dies seinen Eltern bis ins Erwachsenenalter nachgetragen hat. Sowas liest man immer nur hier ...

    In diesem Sinne frohe Weihnachten - egal ob mit Christkind oder ohne :wave:
     

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