1. ponyhofprietl

    ponyhofprietl Teilnehmer/in

    Lebt noch jemand am Ende der Welt?

    Manchmal komme ich glatt in Erklärungsnotstand.
    Wir leben auf einem kleinen Bauernhof in der zentralen STMK. In einer kleinen, feinen ländlichen Gemeinde mit 2000 EW.
    Manchmal schauen diverse Ponys bei der Türe herein. Dann schieben wir sie verkehrt bei der Türe wieder hinaus.
    Manchmal fällt der Strom aus, weil ein Baum auf die Leitung fällt. Dann heizen wir bei Kerzenschein den Tischherd ein.
    Manchmal spannen wir das alte Pony vor den Schlitten und lassen uns die Hofzufahrt hinauf ziehen.
    Wir haben keinen Fernseher. Ein Handy, mit dem man tatsächlich nur telefonieren kann. Sogar ein Festnetztelefon.
    Der Wald beginnt vor der Haustüre. Diverse Füchse, Wölfe, Luchse und Wolf inbegriffen.

    Der Weg zur Arbeit dauert rund 90 min pro Strecke, mit 3 verschiedenen Verkehrsmitteln. Öffis fahren manchmal. Aber nicht abends oder am Wochenende.

    Erstaunlicherweise haben wir im Ort eine Krippe und einen Ganztagskindergarten. In sehr guter Qualität. (Eine Vollzeit-Arbeit als AE ist trotzdem nicht möglich, weil eben A.d.W.)

    Ich mag "mein" Ende der Welt.

    Alleine bei der Aussage... "Was? Kein Fernseher? Kein Smartphone?? Keine Videospiele???" Dein Kind wird sich nieeeee mit Technologie auskennen! Komplett daneben!" .. denk ich mir... "na und?" Kind kann sicher im Wald herumhüpfen, ein Lamm fangen, ... vielleicht einmal ein Dach decken, eine Waschmaschine anschließen, ein Auto reparieren, einen Baum umschneiden. Passt doch!

    Manchmal zipft´s mich einfach nur an.
     
  2. Dinimama

    VIP

    wenn du mit deinem leben zufrieden bist, was kümmern dich die aussagen irgendwelcher anderen?
     
  3. Ich wohn am anderen Ende. :)

    Pferde, Ziegen, ein Esel, ab und zu ein Henderl im Haus; rundumadum sowieso (ok, Pony und Jungpferd gleichzeitig in der Küche - und das um drei Uhr Früh war eventuell etwas eng :D ). :love:

    Infrastruktur bei mir am Berg null, dafür mittlerweile eine voll coole Gascampinglampe, nicht nur für Stromausfälle; im Winter des öfteren für mehrere Tage eingeschneit.

    Aber - mir ist wichtig, dass die Kinder beides kennen - also, die sauen sich von oben bis unten im Gatsch ein und spielen hinterher mit den Handys/Tablets, bevor sie im Stall helfen.

    Öffis? Niente! :D

    Dafür zwei Kids, die mittlerweile richtig gut am Schlagzeug sind, ohne dass sie die Nachbarn stören.
     
  4. ponyhofprietl

    ponyhofprietl Teilnehmer/in

    Tja, wayne interessierts?
    Alleine beim Frankreich-Beitrag denk ich mir: Wahlmöglichkeit? Aha. Gibt's net. Ende.

    Trotzdem, so denke ich, möchten wir alle unsere Kinder bestmöglich begleiten. Niemand möchte wissentlich etwas falsch machen.
     
  5. ponyhofprietl

    ponyhofprietl Teilnehmer/in

    Danke!! (Eben drum!)
     
  6. Dinimama

    VIP

    ich steh grad auf der leitung, aber was ist der frankreich-beitrag?

    hast du das gefühl, dass du deine kinder mangelhaft begleitest bzw etwas falsch machst?
     
  7. ponyhofprietl

    ponyhofprietl Teilnehmer/in

  8. Dinimama

    VIP

    das hängt wohl auch vom alter des kindes ab.
    ab einem bestimmten alter wird es damit in kontakt kommen, und dann kann man sich immer noch gedanken darüber machen, ob bzw inwieweit das kind (bzw man selbst) etwas davon ausprobieren kann oder soll.

    es gibt da ja nicht nur ein entweder-oder, sondern man kann ja auch landleben und mediennutzung gleichermaßen praktizieren.
     
  9. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Was den genau?

    Ihr habt einen Festnetzanschluss und offensichtlich auch Internet.
    Daher wird's wohl andere Gründe geben warum ihr dem Kind kein Smartphone in die Hand drückt oder einen Fernseher ins Wohnzimmer stellt.

    Es gibt auch mitten in der Stadt Familien die das so handhaben.

    Bei uns wurde der Fernseher z.B. von Sonntag Abend bis Freitag Nachmittag über viele Jahre hinweg nicht eingeschaltet. Und am WE mit den Kindern auch sehr restriktiv ausgewählt was geschaut wird.
    Dadurch hatten wir alle mehr Zeit um Spiele zu spielen, zu Lesen oder zu Basteln etc.

    Klar wurde das von manchen Menschen in unserem Lebensumfeld sehr kritisch gesehen, aber den Kindern hat das sicher nicht geschadet - ganz im Gegenteil.

    Was mich lt. deiner Schilderung gewaltig "anzipfen" würde wäre die lange Fahrtzeit (tgl. insgesamt 3 Stunden von und zur Arbeit) für einen Halbtagsjob (z.B. tgl. 4 Stunden???).
     
  10. Elaine

    VIP

    Ich kenn auch mitten in Linz mehr als eine Familie ohne Fernseher und deren Kinder erst mit 10 oder 12 ein Handy bekommen haben. Ein Mädchen aus solch einer Famile ist eine der besten Freundinnen meiner Tochter. Also ich finde das überhaupt nicht schlimm. Dafür kenn ich viele Stadtkinder, die noch nie auf einen Baum geklettert sind, noch nie ein Pony gestreichelt haben, noch nie ein Reh in freier Wildbahn gesehen haben,..... Ewig kannst du deine Kinder vom Fernsehen und Internet sowieso nicht fern halten, aber bis dahin seh ich es nicht als Nachteil.
     
  11. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Es gibt auch Landkinder, die noch nie irgendwelche (Bauernhof) - Viecher gestreichelt haben. Am Land heißt nicht automatisch Bauernhof und Mist-Kontakt. ;)
    Oder Kinder am Land, die selten bis nie auf einen Baum kraxeln. Hab ich alles schon erlebt.

    Sicher gibt es Tendenzen, aber diese Stereotype sind nicht immer zutreffend und vor allem sind sie ziemlich nervig.
    Ich fand es einmal ziemlich deppert, als mir eine ehemalige Lehrerin anerkennend gesagt hat, dass mein Kind ja so überhaupt nicht wie ein "Stadtkind" ausschaut, mit seinen "athletischen, braungebrannten Haxerln." :confused:Und weil er geschickt sämtliche Käfer und Kleingetier mit Begeisterung angefasst und eingefangen hat.
    WTF???

    Unser Fernseher ist fast nie an (ich bin gestern gerade zufällig draufgekommen, dass wir keinen ORF mehr haben und das angeblich seit zwei Wochen?), meine Tochter hat Z. B. das Prinzip noch immer nicht kapiert, dass man im TV nicht auswählen kann, was wann gesendet wird. Und das, OBWOHL sie seit ihrer Geburt in Wien lebt und wir damals auch schon TV hatten. :eek:;)

    @TE: du liest dich ambivalent. Zum einen kannst du dich über dein persönliches Kleinod scheinbar freuen, aber wenn du mit anderen Modellen vergleichst, merkst du auch, dass es in manchen Bereichen auch leichter gehen könnte, würdest du wo anders wohnen.
    Das geht aber mMn vielen so. Wurscht, ob an Land in der Einöde oder mitten in Wien.

    Ein Musikzimmer ohne Nachbarn drumherum? Wäre mein Traum. :herz2: Werde ich in nächster Zukunft aber nicht so schnell haben. Ich ziehe deshalb nicht aufs Land in ein eigenes Haus.

    Es passt so, wie es jetzt ist. Auch mit Ambivalenzen.
     
  12. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Dich zipfen solche Aussagen an (was ich verstehen kann) und im gleichen Atemzug gehst du davon aus, dass Kinder, die nicht am AdW aufwachsen und einen TV haben, niemals handwerken, Waschmaschinen anschließen oder Bäume umschneiden können ;) Du hast also genauso Vorurteile, nur in die andere Richtung.

    Ich mag dieses schwarz/weiß-Denken nicht so gern. Meine Kinder haben Smartphones und helfen im Garten mit (haben sogar schon mal mit uns einen Baum umgeschnitten ;)). Sie kennen sich am Computer aus und verbringen trotzdem ganze Nachmittag mit dem Hund in den Weinbergen und kommen verdreckt und hungrig am Abend wieder heim. Nur als Denkanstoß...
     
  13. glorifica

    glorifica weiss was sie will

    für mich klingen solche beiträge immer nach einem unterschwelligen angeben.

    wir wohnen mitten in einer landeshauptstadt und haben keinen fernseher- die verblödung sparen wir uns..
    wir ziehen bakd aufs land, ich freu mich aber ich könnt nie mit 90 minuten anfahrtswwg zur arbeit leben.

    und jetzt? zum glück bin ich nicht du und ich wünsch dir etwas mehr selbstbewusstsein.

    oh und- dächer, waschmaschinen und autos gibts auch in der stadt. btw.
     
  14. eul.alia

    VIP

    Weil es dich nervt, dass (irgendwelche) andere deinen Lebensstil abwerten, wertest du pauschal den der anderen ab? aug um aug ...? Auch ok, wenn es dir damit besser geht.
    Zum Thema Wahlfreiheit. Keiner behauptet, dass es die eierlegende Wollmilchsau gibt! Soviel Ahnung von Tieren haben sogar wir Städter! Ein wesentlicher Grund warum wir nicht aufs Land ziehen (wo mein lg herkommt), ist die Fahrzeit zum Job. Natürlich ich komm ja aus der Stadt, da ist das leicht gesagt, aber mein lg zB kommt vom Land und entscheidet genauso (also in diesem Fall wir gemeinsam).
    Deine Entscheidung "am Ende der Welt" zu wohnen ist ja völlig ok und bringt ich ja auch viele Vorteile (wie du sie ja selber schilderst), aber eben auch Nachteile (Anfahrtszeit). Es ist aber definitiv eine Entscheidung. Genauso wie tv/ Smartphone oder nicht Entscheidungen sind und nicht naturgegeben und mit dem Landleben unweigerlich verbunden.
    Natürlch kann nicht jede in der Stadt leben, ist eh klar, dh manche Menschen haben immer lange Wege, wobei es ja auch Jobs außerhalb der Stadt gibt und familienkonstllationen, wo die Anfahrt kein Problem ist; aber hier (bei der te) geht es ja um die Frage der individuellen Wahlfreiheit und nicht um ein globales "Problem"
     
  15. Voland

    Voland she devil

    Wenn es für euch passt, passt es doch? Mein Kind wächst mitten in der Stadt auf, fast technikfrei und ja, die Sprüche kenne ich auch. Für uns passt es und somit ist es ok. Ich sehe nichts, was er verpasst und auch keine Nachteile für ihn.

    Ob er mal ein Dach decken wird, weiß ich nicht, mich interessiert es nicht :cool: Genauso wie ich nicht am Land leben möchte, dafür mag ich die Infrastruktur zu sehr. Man sollte doch den Lebensstil finden, der für einen passt und den souverän gehen :)
     

  16. naja, ab einem gewissen alter sinds das ja auch ein bissl, wenns das alles nicht haben

    ich versteh ehrlich gesagt dein extremes schwarz-weiß sehen nicht

    ich hab verwandtschaft die auch am arsch der welt lebt, knapp 2000 einwohner, aber dennoch nehmen die kiddies dort am sozialen medialen leben teil, das eine schließt doch das andere nicht aus

    gut die anfahrtswege in die arbeit beträgt bei keinem 90 minuten, aber an die 40 fahrens auch täglich mit dem auto in eine richtung und eins der "kinder" fuhr ab 14 täglich über eine stunde öffentlich in die schule, die anderen auch locker eine halbe stunde - im ort gibts einen kiga (ganztags) und eine vs mit nachmittagsbetreuung

    die tochter meiner cousine, die aktuell in der nächsten größeren stadt lebt, wird anfang nächsten jahres mit freund und kind wieder zurück in den ort ziehen ;)
     
  17. Chipmunk

    VIP

    Ich habe sehr, sehr gute Freunde in Wien mit 3 Töchtern im Alter von 17 bis 12. Diese Familie besitzt keinen Fernseher keine Smartphones dafür aber habe ich bei 6 Musikinstrumenten zu zählen aufgehört. Alle 3 Mädels sind am Musikgym in der Neubaugasse und rundum glücklich und zufrieden.
     
  18. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Was hat die Anzahl an Musikinstrumenten zu Hause und die Schulwahl der Kinder mit dem Nutzen sozialer Netzwerke oder eines Smartphones zu tun?
     
  19. Liselotte

    Liselotte Gast

    Kling nach wunderschönen Urlaubsidyllen. Meine Erfahrungen mit solchen Idyllen ist aber, dass jene die fix in diesen Leben mehr Arbeit haben als jeder Vollzeitbeschäftigter in der Stadt, überhaupt wenn das nebenberuflich stattfindet.

    Wir haben übrigens weder Fernseher noch irgendwelche Spielekonsolen, dafür ein Mietpferd in sicherer Distanz zu meiner Küche :D

    Ganz ist mir nicht klar worum es der TE geht.
     
  20. avocado

    avocado Gast

    wahrscheinlich darf man, wenn man keinen fernseher und spielkonsolen besitzt, auch keine elektronischen instrumente besitzen. :D
    mein sohn spielt manchmal am handy klavier - darf er das dann?

    oh, ich seh schon, viele fragen tun sich da auf.
     

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