Ich hatte GsD noch nie so eine Situation, war aber dauernd bereit, gerade in der Zeit, als Kind im Tragetuch war, ich habe ja dauernd Geschichten von anderen gehört, dass alte Damen das gerne negativ Kommentieren.

Eines Tages war es dann so weit: Kind hängt vorne, eine ältere Dame sieht das, öffnet ganz groß die Augen und stürmt regelrecht auf uns zu. Ich, kampfbereit, stelle alle Haare auf und bin kurz davor, zuzubeissen, bevor sie was sagt. Sie holt tief Luft und es kommt ein begeistertes: "Ach, wie schön, so habe ich meine Tochter vor vielen Jahren auch getragen, es gibt nichts Schöneres!"

 

ich bin ja soooo froh, dass puella eine stahlblase hat, ehrlich. an öffentlichen plätzen pinkeln müssen-momente hatten wir erst sehr wenige, und da gabs bislang immer ein klo. und desinfektions- und taschentücher hab ich immer dabei. einmal war mein mann mit ihr unterwegs, als sie plötzlich beim eurospar lulu musste aber das hat offenbar die wurstthekenfrau, die das dilemma meiner tochter ernster genommen hat als mein mann, mit ihr allein geregelt am personalklo

 

in den Supermärkten sind sie sowieso total entgegenkommend - ich kenn mittlerweile alle Klos der Märkte in halb Graz.

 

Ich gehe logo mit meiner Tochter zu allen Bäumen, die gerade in der Nähe sind. Wäre auch ehrlich gesagt noch nie auf die Idee gekommen, dass das nicht okay ist. Sie ist immerhin Kind und lernt noch....

 

Diese eigenartige Art der Kommunikation dürfte in Mödling aber normal zu sein.
War vor etlichen Jahren mit Sohn , damals 9 Monate , um 3h in der Früh in Mödling. Er hatte extremen Durchfall, wahrscheinlich Rota, beim Stuhl war schon Blut dabei und man weiß ja das ist bei so jungen Kindern nicht so ohne.
Die erste Frage des Arztes mit einem demonstrativen Blick auf die Uhr: "wos mochn sie um die Zeit in Mödling? "
Na natürlich wollt ich nur schauen ob es Mödling so spät ist wie zu Hause, Idiot :mad

 

ich kenn' eh schon bald jedes Klo in wien
aber manchmal muss es JEEEEETZT und SOFOOOOOOORT sein
und nachdem Madame da seeeeehr ernst und laut dabei ist, müssen wir uns dann sputen
da darf ich nicht nach Klo suchen gehen

aber wir sind Profis
weder sieht man was noch pieselt sie daneben .... aber ok ich hab mittlerweile eh standard-antworten

 

im wald/au überleg ich gar nicht erst
soweit kommts noch, wenn ich da die frei-piesler (Männer, die hinter dem einzig durchsichtigen! Strauch stehen) sehe... das das Kind sich zurück halten müsste

 

Im Ländle sowieso, aber ich such auch in Wien nicht ewig nach einer Toilette. Dass ich dabei nicht den exponiertesten Baum aussuche ist ja klar...

Und ja, wild pinkelnde Männer: Nein danke!

 

Stimmt, grad beim Tragen hab ich bis jetzt nur positive Kommentare gehört! Überhaupt hab ich fast nie blöde Kommentare gehört; ich war und bin eher überrascht, wie umsichtig viele Menschen sind, und zB mich und jetzt die Große fragen, ob sie den Kleinen anschauen "dürfen "

ABER als der Kleine ein paar Wochen alt war, war ich mit beiden beim Obi, und das war dem Mini zu viel. Irgendwann hat er zu schreien begonnen, ich hab den Einkauf abgebrochen, hab ihn gleich beim Obi auf einer Sommergarnitur gestillt, aber er wollte nichts, hat weiter gebrüllt. Wahrscheinlich zu viele Eindrücke, daher hab ich mich auf den Weg zurück ins Auto gemacht. Am Weg dorthin begegnet uns eine ältere Frau. Und dann kam so ein blöder Kommentar, von dem ich immer dachte, dass er mir sowieso Wurscht sein würde. Denkste!!! Über das "Mamiiiii, ich hab Huuuuunger!!!!" hab ich mich tagelang geärgert.

Und fast noch mal so,lange, dass ich einfach nur "Nein, hat er nicht" drauf gesagt habe. Warum von wildfremden solche Kommentare kommen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich ins Gespräch kommen will, fällt mir doch was Nettes ein. Sonst denk ich mir meinen Teil und sag nix.

 

Das ist wiederum der Vorteil, wenn sie sich spät entschließen, dann aber gleich erfolgreich. Kann man den Meckerern auch mitteilen.
Ebenso wie sich viele über Dreijährige aus heiterem Himmel entschließen, den Schnuller in den Mistkübel zu schmeißen und wirklich gar nicht mehr zu brauchen.

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Zu Mödling: microphoton ist zwar dort geboren, aber von Kinderproblemen dort hab ich auch schon ein paar Geschichten gehört. Offenbar muss man dort recht bestimmt auftreten und sagen, was man will. (Z.B. Behandlung für einen deutlich über 40°C fiebernden Säugling...)

 

So viel Erfahrungswerte hab ich ja noch nicht... aber was mich sehr beschäftigt, ist der "Ratschlag" einer sehr lieben Freundin von mir.

Ich: "Hat deine Kleine auch so viel Körperkontakt gebraucht am Anfang? Weil sie schlaft zur Zeit nur ein, wenn sie auf mir liegen darf oder getragen wird"
Sie: "Na ja, ist eh eure Sache, aber wollts es nicht einmal probieren, sie schreien zu lassen? Bei meiner hab ich das gemacht in der Nacht und da hats halt geschrien, aber nach einer halben Stunde hat sie aufgehört und nach drei Tagen hat sie durchgeschlafen."

Ich war so baff, ich hab gar nicht mehr geantwortet. Ich mein, sie ist wirklich sehr lieb und auch eine super Mama, aber in meinem Hormonrausch hab ich dann am Abend geweint, weil mir ihr Kind so leid getan hat! Noch dazu, meine Zwetschge ist jetzt vier Wochen alt ... ich kann das Kind einfach ned schreien lassen, wenns weint, dann renn ich wie von der Tarantel gestochen. Wenn mir wer sagt, ich verzieh das Kind, ist mir das auch wurscht!

 

ich finde diese aussage schrecklich, Babys kann man nicht verwöhnen oder verziehen, sie brauchen die nähe zur mutter und sind traglinge. ein Baby schreien zu lassen ist das letzte und das sind Erziehungsmaßnahmen von früher, die meine Oma praktiziert hat. der würde ich die Meinung geigen!

 

auch da frag ich mich immer- es konnte doch nicht eine ganze generation herzlos sein? ich kann mir nicht vorstellen, dass viele mütter MINISÄUGLINGE heulen lassen. 2 jährige schon eher, aber doch nicht die ganz kleinen.
meine mutter meinte unlängst ganz verschämt, dass es wahrscheinlich auch nicht so war, dass wir kinder alle so früh für immer durchgeschlafen hätten, offenbar habe sie uns einfach nicht gehört. gab ja kein babyphon damals (doch, mama, gabs schon, aber egal).

 

@ Lillerich 29: Genieße es, dass du im ersten Jahr noch nix erziehen musst und "verwöhnen" darfst, weil die Babys genau das brauchen. Das Erziehen müssen kommt früh genug (sagt die Mama einer grad dreieinhalb jährigen, die fröhlich alles austestet, was nur geht und wo die Mama stets mit der Frage ringt: wann testet sie? (und braucht ganz klare Linien) wann trotz sie (und braucht auch viel Trost) wann experimentiert sie mit der Welt (und ist dann verblüfft, wenn Mama schimpft, weil: sie hat es ja grad echt nicht bös gemeint (auch wenn das Bad bei so Aktionen geflutet wird, oder der halbe Müll plötzlich in der Küche verteilt ist, oder...... - und der Mama klar wird: ok, schimpfen war grad fehl am Platz, erklären wäre besser gewesen....)
(Sorry, ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr )

 

meine schwiegermutter hat das mit meinem schwager auch so gemacht. ihr wurde ein strikter 4 stunden flascherl rhythmus (stillen konnte sie nicht, meint sie) auferlegt, und da er eh so ein bröckerl war, durfte sie ihm nachts gar nichts zu essen geben. er hat geschrien und geschrien. mein schwiegervater meinte, bitte gib ihm doch was, er hat hunger, doch sie hat sich an die ärztlichen vorgaben gehalten.

kannst dir das vorstellen? da muss ich heulen, wenn ich nur dran denk, und er is nur ein paar monate jünger als ich, also is schon viel zeit vergangen.

wie verschüchtert und unsicher kann ich sein, dass ich sowas mach? (und meine schwiegermutter is eine resolute, immer schon gewesen. und es war ihr zweites kind. sie war trotzdem sehr jung allerdings)

 

ich finds so arg, weil das ja auch keine schlechteren menschen waren als wir. sondern halt völlig anders indoktriniert. sehr gruselig ist das, vor allem weil es so gegen jeden natürlichen instinkt arbeitet.
der natürliche instinkt wär wohl, das baby nachts am körper zwecks "schutz und selbstbedienung" zu haben.

 

eben, das is ja das. und das waren absolute wunschkinder bei meinen schwies, keine hoppalas oder sonstigen fehlleistungen. trotzdem - was die andern leut gsagt haben, war halt gesetz, und wenns ärzte waren, noch mehr.

ich bin sehr froh und dankbar, dass ich trotz mangels an vorbildern irgendwie instinktiv auf einen neandertalermami-instinkt umgeschaltet hab mit meinem baby. ich musste mir zwar viel anhören auch deswegen, aber immerhin eine schwägerin von mir hat irgendwann ganz am anfang dann mal gemeint "offenbar machst du was richtig, denn ich hab noch nie ein so zufriedenes baby gesehen"

 

Meine bald 18 monate alte tochter wird gestillt, getragen, wenn sie es mag, schläft bei mir und den tag über bin ich immer für sie da, trotzdem ist sie die unzufriedenste wurst, die ich kenne