Zur Vater Sohn Beziehung kann ich leider nichts beisteuern, aber mir ist der Satz aufgefallen, dass du dich bei Streitigkeiten oft auf die Seite deines Sohnes stellst. Ich glaub da solltest du mal drüber nachdenken, ob das wirklich so gut ist. Sowohl mein Mann als auch ich achten sehr darauf uns nicht in den Rücken zu fallen.

Wenns was gibt, dass der andere anders sieht besprechen wir das nicht vor dem Kind, sondern unter einander. Und derjenige der den Konflikt hat, beendet ihn auch und klärt die Sache mit dem Kind. Es kann durchaus vorkommen, dass einer von uns meint, dass der jeweils andere grad zu streng oder wasweissichwas ist, aber wenn wirs untereinander besprochen haben und die geteilten Meinungen aber bestehen bleiben, dann akzeptieren wir auch, dass Konsequenzen gesetzt werden, die man selber halt nicht gemacht hätte.

Ich hoffe du verstehst, was ich damit rüberbringen will. Du untergräbst unbewusst die Autorität deines Mannes und sprichst ihm die Kompetenz ab, er versucht vermutlich noch strenger zu sein und schon bildet sich ein Kreis. Dazu kommen natürlich noch die verletzten Gefühle, auch wenn man weiss, dass einen das Kind liebt tut diese Ablehnung trotzdem sehr weh!

 

Ich würde meinem Kind ganz klar vermitteln das man so etwas nicht sagt und den Papa traurig macht. Das Kind ist 5 Jahre, das versteht er schon.

 

Wieso "sagt man sowas nicht"? Ich würde eher hinterfragen wieso er das sagt.

 

wenn, so wie es die TE beschreibt, die Beziehung so toll ist dann finde ich sollte man nichts sagen was andere verletzt. das ist zumindest meine Meinung. Sondern man sollte lernen zu sagen was einem stört.

 

meine beiden söhne machen das. der ältere seltener, der jünger recht oft.
meinem mann habe ich geraten, das nicht auf sich beruhen zu lassen. ihnen zu sagen, dass ihn das verletzt, er das nicht mag. das schafft er aber nur unglaubwürdig.

wenn meine kinder mir gegenüber ungut (ausfallen, abwertend) werden nehme ich das sehr ernst. bin sehr angefressen. zeige das auch und berede mit ihnen, dass das für mich nicht ok ist, sie das nicht dürfen, mir das zusetzt.
ich glaube, dass das -abgesehen davon, dass beide absolute mamakinder sind - einen großen unterscheid macht. sie glauben bei mir nicht, dass es mir wurscht ist, beim papa glauben sie das schon.

das kann ich für ihn nicht regeln. sie wissen, dass das für mich nicht ok ist, ich fahre sie deswegen auch recht oft an, aber die eigentliche reaktion müsste von meinem mann kommen und die komtm nicht oder nur ganz schwach nach aufforderung.

ich nehme die kinder auch oft vor ihm in schutz, weil ihm oft das taktgefühl fehlt, er nicht weiß, wo er demütigend wird ohne das zu wollen. ich sehe das schon als meine pflicht an, da einhalt einzufordern. umgekehrt bin ich nur kurz böse, wenn ich eine grantelnde furie bin uns mein mann meint, dass das jetzt zu weit geht und die kinder in schutz nimmt. dqs ist für mich eigentlich ok.

 

Naja, das Posting von der TE habe ich so interpretiert, dass diese Aussagen meistens dann kommen, wenn der Papa schimpft. Anscheinend stört ihn halt in dem Moment der Papa. Ein 5jähriger Bub kann dann halt in seinem Zorn wahrscheinlich auch nicht so ausformulieren was ihn tatsächlich stört.

Ich würde das jetzt ehrlich gesagt nicht so persönlich nehmen. Allerdings schon hinterfragen, was denn genau das Problem ist und an der Formulierung arbeiten.

 

mane hat das gut beschrieben, ich wuerde eben schon erklaeren das es verletzt.

 

nettes autocorrect

zum thema: immer zum kind. dein mann ist erwachsen und ihr könnt euch das anderweitig ausmachen. dein kind braucht immer einen anwalt, einen diplomat. vor allem gegenüber fremden, aber auch innerfamiliär, wenn notwendig. es muss sich immer geborgen und sicher fühlen können. aber am besten - finde ich - ist es, wenn solche zwickmühlen gar nicht vorkommen. leichter gesagt als getan!

andere frage: wie sprichst du denn mit dem kind über den papa? sagst du manchmal was abwertendes? oder gar nix? oder hört er zu, selbst, wenn er ins spiel vertieft scheint, wenn du mit anderen über den papa sprichst?

vl ist es eine idee, mal etwas umzusetzen, das ich immer schon mach: ich red immer gut über den papa mit meinem kind. zur veranschaulichung:

meine schwiegermutter sagt oft so dinge wie "willst du mit dem papa kuscheln oder mit mir? nein mit mir gell? komm zu mir, der papi stiiiinkt" oder so - natürlich in einem lustigen, neckenden ton. und ich war immer total befremdet davon, ich versteh nicht, warum man den anderen abwertet. auch wenns im spaß is.

da is mir bewusst geworden, dass ich es anders mach. der papa bringt ihr eine überraschung mit? "na das is aber der allerbeste papa der welt!" "mmh das essen, das dir der papa gekocht hat, is so gut gell? so ein lieber papa!" usw. mir is klar, dass sich das jetzt total seltsam liest, das würd ich selbst auch so sehen aber vl is das ein input, mit dem du was anfangen kannst.

 

Ja, natürlich!

 

Du hast aber doch deine Frage damit eh beantwortet? Die Verantwortung liegt beim Erwachsenen, immer. Ich hasse es, z.B., wenn jemand mir gegenüber sarkastisch wird, das ist so entwertend. Und da kann man von einem Kind nicht erwarten, dass es auf derselben Schiene antwortet, diese KUnst hat ein Kind noch nicht erlernt. Geschweige denn, dass Kinder im Allgemeinen Schwierigkeiten haben, Ironie und Sarkasmus zu erkennen, dafür erkennen sie aber das Ungute ausgezeichnet.

Also ich würde dringend raten, dass dein Mann anfängt, an sich selbst zu arbeiten, von nirgendwo kommt so etwas nicht, meistens eh aus der eigener Kindheit und da gehört es halt auch angesetzt.

P.S. Mein Mann ist wirklich ein wunderbarer Papa, warmherzig und sehr reflektiert, was seine eigenen Defizite betrifft. Er wurde ja auch "klassisch" erzogen, so quasi, ein Junge weint nicht, zeigt keine Gefühle und ähnlicher Mist. Hat auch darüber hinaus einen verzwickte Beziehung mit seinem Vater.
Wie auch immer - unserer Sohn hat uns beide lieb, sagt er , aber "Mama ist die grösste und Papa habe ich weniger lieb". Trotzdem gibt es absolute Papaphasen. Ich bin gegen "sowas sagt man nicht" und eher für "sehen wir uns an, warum es gesagt wurde, ohne jedesmal alles zu zerreden und zu zeranalysieren".

 

Ja, ich kenne das nur zu gut. Ich bin in einem Moment die beste Freundin meiner Tochter und im nächsten eine "dumme Dame" und " nicht mehr ihre Freundin". Selbiges gibt es auch dem Papa gegenüber, dann kommt sie zu mir....Sie testet da einfach sehr, wie weit sie gehen kann und trotzdem noch geliebt wird. In so einem Fall geben wir ihr nie Back Up sondern treten als Eltern auf, die solche Aussagen nicht toll finden. Betont wird aber immer und immer wieder, dass wir sie IMMER lieb haben, auch wenn sie z.b gerade sehr gehässig ist. Zu sehr hinterfragen würde ich das auch nicht, da es einfach zur Entwicklung gehört und altersadäquat ist.

 

Oh ja das kenne ich nur zu gut - habe hier zwei so Exemplare

Obwohl mein Großer hatte diese Phase früher, zur Zeit versteht er sich relativ gut mit seinem Papa.
Der Kleine fängt gerade damit an

Ich kann aber bestätigen dass es besser wird. Langsam aber es wird besser und es ist sehr Nervenaufreibend.

Mein Mann hat sich auch sehr lange schwer damit getan es einfach hin zu nehmen. Diskussionen, Wutausbrüche, etc. haben alles nichts gebracht. Erst als er keine Reaktion mehr darauf zeigte verlor mein Sohn das Interesse daran.

 

Mit einem "ich mag mama/papa nicht!" verbalisieren kinder oft auch, dass sie sich zurückgewiesen fühlen.
Das ist quasi die kindliche reaktion auf die fehlende anwesenheit: du bist nicht da für mich, dann mag ich dich auch nicht.