Ich möchte meine auch gern zu den Pfadis schicken und hab mir die gleichen Gedanken gemacht. So ein bisserl Schutzpatrone und saisonale Festlichkeiten stören mich wenig, aber eine sehr religiöse Gruppe wäre mir ein Graus!
Ich glaube, das sehen mittlerweile viele, wenn nicht die meisten, so. Ich kenne aus NÖ jedenfalls keine Gruppen, bei der das anders wäre. Ich nehme an im Burgenland wird es ähnlich sein, dort ist die Gruppendichte (5 für das ganze Burgenland) ja relativ überschaubar.
Die Gruppe in meinem jetzigen Wohnort besteht aus mehreren älteren Herren, da gibt's gar keine Kinder Wir werden in näherer Zukunft nach Graz gehen, da gibts dann doch ein bissl mehr zum Auswählen
Kann es sein, dass Du das mit der Gilde (=Altpfadfinderverein) verwechselst? Es kann aber sein, dass es in Oberwart keine Gruppe mehr gibt, Homepage haben sie jedenfalls keine. Das ist natürlich richtig, dort gibt es mindestens ein halbes Dutzend Gruppen.
Hier übrigens noch ein Video als Antwort "Was macht ihr eigentlich bei den Pfadfindern?": https://www.facebook.com/Pfadfinder.Wolfurt/videos/1587651574587647/
Pfadfinder sind auf jeden Fall keine katholische Jungschar oder Pfarrjugend. Es gibt schon einen Gottesbezug. Früher war das noch viel strenger, da wurde tatsächlich auch bei Fronleichnamsprozessionen mitgegangen, Feldmessen gefeiert usw. Das ist heute alles schon gefallen. Unser Sohn ist "radikal" nichtgläubig, aber in dieser Richtung habe ich noch nie eine Beschwerde von ihm gehört. Es gibt im Versprechen schon auch einen Teil, der sich darauf bezieht, und im Gruppenraum habe ich einmal ein Plakat hängen gesehen, wo Religion als Teil der "Pfaditugenden" drauf war. Aber es wird nicht wirklich praktiziert, und wenn ein Kind o.B. ist, macht das sicher nichts aus.
Im theoretischen Unterbau, wie ihn auch die Weltpfadfinderorganisation WOSM vertritt, gibt es neben den Säulen "Duty to Self" und "Duty to Others" nach wie vor "Duty to God"; das wird sich wohl so schnell auch nicht ändern. Wie Du aber richtig sagst, ist das in den meisten Gruppen mittlerweile ziemlich theoretisch. Der Schwerpunkt "Leben aus dem Glauben" heißt ja mittlerweile nicht ohne Grund "Spirituelles Leben".
Habe jetzt meine Große gefragt, sie ist sehr definitiv nicht-gläubig und meinte es kommt hin und wieder vor (nicht jedes mal), dass sie beim Essen bei Lagern sagen, die Kinder sollen kurz vorher jede fuer sich irgendwie Dank abgeben oder so, quasi als Gebet. Sie macht dann einfach nichts. Die Bibern wurden heuer schon eingeladen bei der Fronleichnam-Prozession mitzumachen, ich habe meinen Biber nicht geschickt und ihm auch nichts davon erzaehlt (von so was hat er null Ahnung). An den Heimabenden glaube ich nicht, dass irgendwas mit Gottbezug bei den Bibern vorkommt. Umgekehrt haben die Pfadis auch nie gefragt, ob bspw meine Kinder (arabische Namen, wird bei Lagern angegeben dass sie kein Schweinfleisch essen - wobei die Große einfach Vegetarierin ist) eine Religion haben oder praktizieren. Sie sind mit Sicherheit nicht die einzige oB Kinder dort.
Danke, dass du extra nachgefragt hast Und Danke auch nochmal an alle anderen für die Erfahrungen und Erklärungen!
die frohnleichnamsprozession geht vor unserem haus vorbei, da sehe ich jedes jahr pfadfinderkinder mitgehen. das sind vielleicht nicht alle, aber mehr als eine handvoll schon. das dürfte diese gruppe sein (schließe ich mal aus der räumlichen nähe) die bei den piaristen beheimatet ist
Ich denke man muss ausprobieren, ob sich das Kind in so einer Gruppe wohlfühlt. Damit es nicht zu Mobbing etc. kommt
Die Pfadfinder sind mit 30 Millionen Mitgliedern größten Jugend- und Friedensorganisation der Welt. Jede Religion ist Willkommen und wird respektiert. Eine grundsätzlich religiöse Einstellung wird allerdings wirklich erwartet. Ob es jetzt Gott, Manitou oder Buddha ist, ist egal. In Österreich drängt sich natürlich die katholische Kirche in den Vordergrund. Ziel der Pfadfinder ist die Welt ein Stückchen besser ztu verlassen, als man sie vorgefunden hat. Daher ist das Thema Naturschutz sehr groß geschrieben. Als Pfadfinder achtest Du auf Deine Mitmenschen, bist hilfsbereit und Teil einer Gemeinschaft die sich das Ziel Weltfrieden auf die Fahne schreibt. Es gibt schlechtere Vereine.
Ich nehme an, es wird zumindest nicht überall in jeder Gruppe ausdrücklich erwartet. Meine Große ist 12J und schon ein paar Jahre dabei. Sie hat definitiv null religöse Einstellung und ist eine ziemlich genaue Person, dh sie merkt schon was vor sich geht. Sie sagt sie schweigt einfach (respektvoll nehme ich an) wenn sie meinen die Kinder sollen vorm Essen oder so jeder für sich Dank sagen, also quasi ein Dankgebet denken. Solche Situationen gibt es schon. Aber Niemand erwartet von ihr an irgendein Gott zu glauben oder religöse Einstellung zu haben. Es wäre mir natürlich lieber es gäbe keine religöse Connex, und ihr vmtl auch, aber es stört sie als Kind ohne religöse Einstellung auch nicht. Sie weiss, dass sie eben nur schweigt während dessen und nicht leise an irgendein Gott betet.
Ja, das ist die offizielle Linie, die man von jedem Funktionär auch so hören wird. In der Praxis wird das zum Glück sehr locker gehandhabt. Zum Rest vollste Zustimmung.
da erstell ich einen thread und genau dasselbe thema gabs grad erst ich beschäftige mich auch grade damit... eulalia, weißt du zufällig schon mehr?
Naja, was gibt's da mehr zu wissen? Du wirst mit einer Gruppe, die Dich interessiert, Kontakt aufnahmen müssen, und Dir das konkret anschauen ... unterm Strich sind die Pfadfinder, "spirituell", aber wie das konkret gelebt wird, ist von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Bei uns spielt organisierte Religion jedenfalls keine Rolle.
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