1. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Du kannst davon überzeugt sein, hat aber mit der gegenständlichen Diskussion Null zu tun.

    Ich bin davon übrigens nicht so sehr überzeugt, denn Kindern wird der Leistungsgedanke nicht mehr so nahe gebracht wie es den gesellschaftlichen Anforderungen entsprechen würde. Alles muss Spaß und Freude machen und man soll sich bloss nicht anstrengen und alles spielerisch lernen.
    Das wirkt sich auf die Leistungsbereitschaft und den Umgang mit Druck und Anforderung aus.
     
  2. Relaxo7

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    Zu den "ewig langen Ferien": Ja, nach dem ersten Studienjahr hatte ich die noch (und die allerlängsten waren nach der Matura). Aber ab dem zweiten Studienjahr habe ich geschaut (alles mündliche Prüfungen, die man mit den Professoren ausmachen konnte, bei nicht überlaufenen Studien), dass ich bis in den Juli hinein (einmal gar Ende Juli) Prüfungen hatte und in der ersten Septemberhälfte die nächsten gemacht habe. Diplomarbeit und Diss schreiben in den Sommerferien ist auch nicht verboten. ;) D.h. mehr als maximal 2-3 lernfreie Wochen ist ein paar Jahre lang nicht ausgegangen. Allerdings habe ich Doppelstudium gemacht (nicht ganz mit der doppelten Prüfungslast wegen doppelter Verwendung von ein paar Lehrveranstaltungen) und für eine Vorlesung mit 4-5 Wochenstunden schon 3-5 Wochen gelernt. Ich war zu meinem Studienanfang der Meinung, so ein Prüfungsstoff hat etwa den Umfang eines mündlichen Maturafaches.

    Für die Riesenprüfungen z.B. bei den Juristen (zu meiner Zeit) wird man, wenn man es ordentlich lernt, auch länger lernen können und vielleicht während des Semesters wegen der Übungen und Seminare (und Vorlesungsbesuch) nicht so zum Lernen kommen.
     
  3. Solanum

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    das entspricht nicht meinen erfahrungen.
     
  4. mcw

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    Meinen auch nicht, wobei es sicherlich auch stark mit der Studienrichtung zusammenhängt, bei uns sind jedenfalls überdurchschnittlich viele sehr ehrgeizige Studierende unterwegs, die allerdings auch gute bis sehr gute Zukunftaussichten aufgrund des gewählten Faches haben, wenn sie es einigermaßen rasch und erfolgreich absolvieren.
    Die Effizienz dieser Studierenden und ihr Engagement ist weitaus höher als vergleichsweise vor 20 Jahren, diejenigen die bummeln, sind bei uns in der Minderheit.

    Der Druck ist schon stark gestiegen in Sachen Mindeststudienzeit, bloß keine Lücken im Lebenslauf haben, usw., das war nicht immer so und man merkt die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt auch deutlich am Verhalten der Studierenden.
     
  5. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Die Tendenz dazu ist doch schon sehr ausgeprägt und zwar nicht nur durch Bildungseinrichtungen, sondern auch durch das Elternhaus.
    Wird im Kindergarten schon so praktiziert, als die Vorgabe (zumindest in NÖ war es so, meine Kinder waren davon gerade nicht mehr betroffen) Kinder sich frei entfalten zu lassen und keine Vorgaben mehr machen zu dürfen.

    Im Bildungswesen hat eine Nivellierung nach unten statt gefunden, da die früheren Vorgaben nicht mehr erfüllt werden können.
     
  6. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    wahrscheinlich stimmen sogar BEIDE wahrnehmungsextreme. das widerspricht sich ja gar nicht. die jungen passen sich entweder dem strammen system an, das heißt- viel ehrgeiz, bloß keine zeit verlieren und großer leistungswille ODER sie schaffen schon kaum die ersten hürden und versumpern dann in folge im kinderzimmer bis 30, leider gottes aber ebenso geimpft mit konsumwahn wie der rest der gesellschaft, aber komplett abhängig finanziell.

    dadurch driftet das ja alles so auseinander.
     
  7. mcw

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    Ich lerne noch immer genug junge Leute kennen, die genug Druck vonseiten der Eltern vermittelt bekommen und sich enorm anstrengen, um die an sie gestellten Erwartungen zu erfüllen.

    Es wird wie immer "solche und solche" geben, je nachdem wo man unterwegs ist, trifft man vemehrt die einen oder die anderen, ist aber beides nur ein kleiner Ausschnitt von der Gesamtmenge und das sollte man nie vergessen.
    Das Problem des Downgradings in den Schulen ist ein anderes, an den Unis baut man auf einer anderen Basis an Wissen auf als vor 20 Jahren, es wird sicherlich in Zukunft noch weitaus mehr "Fachidioten" geben als früher, denn die breite Basis an Allgemeinbildung und -wissen von früher ist definitiv verloren gegangen, die meisten agieren eher fokussiert und ergebnisorientiert.
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Ja natürlich haben Eltern hier einen (großen) Einfluss.

    Nachdem das System selbst eine Nivellierung nach unten vorgibt und Prüfungen (nicht nur im Studium) abgespeckt werden, wird sich dieses Problem verstärken.

    Ich weiß z.B. aus dem Fachbereich Gärnter, dass der Stoffumfang bei Lehrabschlußprüfungen vor etlichen Jahren noch wesentlich mehr Stoff beinhaltet hat. Kann man heute nicht mehr prüfen, weil sonst nur sehr wenige die Prüfungen positiv bestehen würden.



    Mathematik: ?Studenten beherrschen den Stoff nicht? DiePresse.com
     
    Heliamphora, 15. März 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
  9. Solanum

    VIP


    auch das entspricht nicht meinen erfahrungen.
     
  10. mcw

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    Da stimme ich dir wiederum vollinhaltlich zu, ich bezog mich ja auch nicht auf die Nivellierung nach unten, sondern den Teil des Postings, wo du an die Herangehensweise der Studierende und zu wenig Druck geschrieben hast, das erlebe ich eben teilweise ganz anders, was aber - wie schon erwähnt - auch mit dem Studienfach zusammenhängen kann. Hier treffe ich zu 80% ehrgeizige und zielorientierte junge Erwachsene, die möglichst kein Semester zu viel studieren wollen und entsprechend viel an Zeit fürs Studium investieren.

    In sogenannten Orchideenfächern ist das sicherlich anders, da wird man auf einige Passionierte und recht viele Orientierungslose treffen, die lieber irgendwas als gar nichts machen, aber in Summe kein Ziel oder einen Plan haben. Damit habe ich aber keine Erfahrung und kann dazu auch nix schreiben, außer, dass es sie sicherlich gibt, nur eben nicht in meinem Uni-Umfeld.
     
  11. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Welche Erfahrungen hast du im Kindergarten-, VS-, NMS- und Oberstufe für Erfahrungen in den letzten paar Jahren gesammelt?

    In NÖ Kindergärten sind das die Vorgaben des Landes. Natürlich kommt es darauf an wie Pädagogen das jetzt im einzelnen strikt oder weniger strikt anwenden.
     
  12. Solanum

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    in sek 1 und sek 2 habe ich den eindruck gewonnen, dass die leistungsbereitschaft sehr hoch ist und auch viel verlangt wird.
    in der grundschule bekomme ich durch meinen sohn mit wie selbstverständlich wöchentlich gelerntes geprüft und bewertet wird. ab tag 0. der leistungsdruck fing als quasi ab schuleintritt an. das war in meiner zeit absolut nicht so.
     
  13. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Es sollte von mir keine Pauschalaussage über die Mehrheit der Studenten beziehen, sondern hier speziell auf Bummelstudenten und die Möglichkeit, dass durch die Vorgehensweise hier noch weiter Probleme entstehen können.

    Die Nivellierung nach unten birgt eben diese Gefahr, dass hier nicht mehr jene Leistungen erbracht werden können, wie vor etlichen Jahren.
     
  14. Solanum

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    ich studiere ja wieder (juhu :rolleyes:) und bemerke, dass die studierenden sehr viel fokussierter sind als damals. ich bin innerhalb der toleranzsemester als eine der wenigen damals fertiggeworden. heute machen viele dasselbe studium in mindeststudiendauer.
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Find ich interessant, ich hab genau den gegenteiligen Eindruck.
     
  16. Eusebius

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    Gerade in der Volksschule ist das faktisch ausschließlich eine Frage der Lehrkraft. Mein Sohn wird gefo(e)rdert, meine Tochter, eh sehr brav und angepasst, bringt gute Noten, aber langweilt sich in der 4. Klasse. Von Leistungsdruck bemerke ich hier nichts. (Und das war zu meiner Zeit nicht anders, bei meiner Schwester und mir.)
     
  17. mcw

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    Deckt sich ziemlich mit meinem Eindruck.
     
  18. mcw

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    Ich halte die Bummelstudenten für eine Randphänomen, somit die Ausnahme und nicht die Regel und eher etwas über das dann groß berichtet wird, um diverse Klischees zu bedienen, damit sich wieder die übliche Aufgeregtheit in den Kommentaren einstellt.

    Die Nivellierung nach unten birgt vielfältige Gefahren, u.a. auch für Firmen, dass sie nicht mehr wissen, was sich hinter einem Zeugnis oder einem Abschluß dann tatsächlich verbirgt (also wieviel Fähigkeiten/für sie relevantes Wissen) und somit umfangreiche Tests und Assesment-Center letztlich eine Notwendigkeit geworden sind, um genau das herauszufinden.
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Ich hab ja eh nicht behauptet, dass es die Mehrheit ist ;)
     
  20. Gluecksfussi

    Gluecksfussi Aktive/r Teilnehmer/in

    Richtig. In Österreich hat man ein Leben lang dieselbe Matrikelnummer. Als ich Ende 90er/Anfang 2000er studiert habe, habe ich in unserem seniorenlastigen Studium Seniorstudentinnen gehabt mit 50er- und 60er-Matrikelnummern.

    Zum Thema: A sehr blede Gschicht. Aber ein absoluter Einzelfall.
    Häufiger ist sicher, dass Studenten unterhaltspflichtige Väter selbst verklagen müssen, die vor der Volljährigkeit schon von der Mutter verklagt werden mussten. Und der Großteil studiert dann auch fleißig.
     

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