1. amabie

    amabie Teilnehmer/in

    Guten Morgen!
    Gestern Nachmittag hat meine rechte Brust (seitlich außen) begonnen zu schmerzen.
    Ziemlich gleichzeitig habe ich auch Gliederschmerzen, vor allem in den Beinen und dem Rücken bekommen.
    Ich hab mir gestern noch nicht so viel dabei gedacht, aber über Nacht haben sich die Schmerzen verstärkt, vor allem der Brustschmerz. Es fühlt sich an, als hätte mir jemand heftig in die Brust geschlagen!
    Meine Kleine - bald 14 Monate - stillt noch fleißig, auch in der Nacht...
    Heute Morgen habe ich Dr. Google gefragt und ich nehme mal an, dass er Recht hat, wenn er auf "Brustentzündung" tippt.
    Die Brust tut sehr weh, ist aber nicht sehr hart und leicht gerötet.
    Meine Frage nun: Mit so einem Verdacht - zu welchem Arzt geht man da? Zum Hausarzt? Ich habe sehr starke Schmerzen, heute ist Feiertag, kann ich trotzdem noch bis morgen warten? Mit Mexalen ist der Schmerz zumindest auszuhalten ...
    Liebe Grüße!
    Amabie
     
  2. Lottie

    Lottie Gast

    Du brauchst Antibiotika. Normalerweise zum Hausarzt oder zum gyn, so musst du wohl oder übel in die Ambulanz fahren. Ich persönlich würde nicht noch einen tag warten, es kann eigentlich nur schlimmer werden...
     
  3. solarphoton

    solarphoton Teilnehmer/in

    Vielleicht schaffst du's noch ohne Antibiotika:

    1. Weiterstillen
    2. Mexalen nehmen, damit das Stillen nicht so wehtut und ggf. das Fieber sinkt
    3. Topfenwickel

    Vor allem die Topfenwickel haben mir super geholfen: Speisetopfen dick auf die ganze Brust streichen, Brustwarze aussparen. Mit einer Stoffwindel abdecken und mit einer Fatsche rund um den Oberkörper fixieren. Drauflassen bis der Topfen trocken ist und abbröselt, also ein paar Stunden.

    Natürlich solltest du trotzdem morgen zum Arzt gehen, entweder zum Gynäkologen oder zum Hausarzt. Letzterer verschreibt dir ziemlich sicher Antibiotika. Meine Gyn hat mir noch Globuli verschrieben, Phytolacca D12 und noch eins, das mir nicht mehr einfällt.
     
  4. Manu11111

    Manu11111 Teilnehmer/in

     
  5. susa66

    susa66 Gast



    Hallo,


    wichtig neben der medikamentösen Behandlung und dem Besuch des Arztes, (Schmerzmittel und entzündungshemmend - hier wäre Ibuprofen vorteilhafter) sind. Ob Antibiotika notwendig sind, entscheidet der Arzt, es gibt viele Antibiotika die "Mittel der Wahl" in der Stillzeit sind . Sollte dein Arzt zum ABstillen raten -dann bitte schaue nach unter www.embryotox.de - Abstillen während einer akuten Brustentzündung/Milchstau ist kontraproduktiv.

    Bettruhe (wenn das nicht möglich - dann zumindest immer wieder Ruhepausen einplanen) und häufiges Stillen auf der betroffenen Seite.



    * Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken.
    * Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.

    * Topfenwickel - (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof auszusparen).
    Alternativ: Weisskraut - Blätter im Kühlschrank - Strunk herausschneiden und mit dem Nudelwalker brechen
    oder Coldpack aus dem Kühlschrank, Kirschkernkissen aus dem Tiefkühler

    Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei dein Kind so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
    Vorteilhaft Stillen im 4 Füssestand dein Kind liegt auf einer weichen Matte /matratze.

    Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.

    Trinken nach Durst - davon 2 bis 3 Tassen Pfeffrminztee - dieser wirkt entzündungshemmend.


    LG
    susa
     
  6. amabie

    amabie Teilnehmer/in

    Wow, vielen lieben Dank für eure Antworten!
    Ich hab es einfach nicht ausgehalten, hab bei meinem Hausarzt angerufen, der tatsächlich Bereitschaft hat, und bin zu ihm gefahren.
    Er hat mir Amoxicillin verschrieben.
    Das nehm ich jetzt und geh schlafen!
    Danke nochmal!
     
  7. amabie

    amabie Teilnehmer/in

    Also der Beipackzettel macht mich grad unrund ...
    ... In einigen Fällen ist es notwendig, das Stillen zu beenden ...
    Das will ich eigentlich nicht!
     
  8. susa66

    susa66 Gast


    Hallo,

    keine Sorge:

    Beipackzettel dienen in erster Linie zur rechtlichen Absicherung der Pharmafirmen. Wenn es nach diesen gehen würde wären nur wenige Medikamente für stillende Frauen geeignet

    Aus dem FAchbuch: "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter 7. Auflage 2006, Verlag Urban und Fischer:

    Antibiotika allgemein

    Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht.
    In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert:
    Beeinflussung der Darmflora (ggf. "dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall),
    Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten,
    Entwicklung resistenter Keime,
    Sensibilisierung.
    Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993).


    http://embryotox.de/amoxicillin.html

    Klinik: Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen.
    Empfehlung: Amoxicillin gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit.




    gute Besserung!
    Susa
     
  9. amabie

    amabie Teilnehmer/in

    Danke, Susa! Jetzt hast du mich wirklich sehr beruhigt!!! :umarmen::umarmen::umarmen:
     
  10. Sassenach

    VIP

    medikamente lassen sich immer sehr gut auf www.embryotox.de checken, sollten ärzte eigentlich wissen.:rolleyes: amoxicilin ist antibiotikum der wahl in der stillzeit. gute besserung!:)
     

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