1. Roxxy

    Roxxy moms kick butt

    Hallo zusammen!

    Unser Großer ist das, was man im umgangssprachlichen einen "schlechten Esser" nennt (ich kann' den Ausdruck aber schon nimmer hören :mad: ).

    Er ist von der Größe und vom Gewicht her schon immer an der unteren Perzentile, aber gesund und er schaut auch gesund aus, er ist halt nur ein kleines Spagetthi :love:. Am Essen hat er kaum Interesse, alles andere ist viel wichtiger. Bei den meisten Mahlzeiten ist er nach ein paar Bissen fertig und möchte schon wieder weg vom Tisch. Er hat 1000 Hummeln im Hintern und ist immer auf der Achse.

    Ich versuche, das Thema gelassen zu nehmen, er muss immer nur soviel und nur das (von dem, was für alle auf den Tisch kommt) essen, was er möchte. Wir essen meist mit den Schwiegereltern zusammen und die sehen das Thema etwas anders, weil "der Bua muss ja essen, der schaut so schlecht aus" und versuchen (ich probier eh, das so gut es geht zu verhindern), dass auf ihre Weise umzusetzen ("wer schneller fertig gegessen hat", "iss auf, dann kriegst nachher ein Eis",...). Da kann ich dann oft auch nicht mehr so gelassen bleiben. Natürlich ist es klar, dass er mehr isst, wenn ihm die Oma mit dem vollen Löffel bis ins Wohnzimmer nachrennt, aber kann es das wirklich sein???

    Habt ihr Tipps, wie man das Essen ohne Druck interessanter machen kann oder eben auch Denkanstöße, die (bei mir) zu mehr Gelassenheit führen?

    Es gibt Phasen, da isst er etwas mehr und dann sind es wieder nur ein paar Bissen über den ganzen Tag verteilt. Obst und Gemüse gehen ganz gut, es sind hauptsächlich die Hauptmahlzeiten, die schwierig sind. Er hat auch keine Lieblingsspeisen. Ich wäre echt neugierig, ob er irgendwann mal ankommen würde mit "Mama, ich hab Hunger", wenn ich ihm nichts zu Essen anbieten würde (aber den Versuch kann ich mit meinem mütterlichen Gewissen nicht vereinbaren).

    Habt ihr zu dem Thema vielleicht auch Buchtipps? Ist "Mein Kind will nicht essen" für dieses Alter noch interessant, oder passt das eher für kleinere Kinder?

    Danke schonmal!

    Glg, Roxxy :wave:
     
  2. Solanum

    VIP

    deinem buben geht es gut. du hast ein gutes gefühl. also laß ihn :) mehr zu schauen, als dass bei jeder mahlzeit auch etwas für ihn dabei ist kannst du eh nicht.

    ich habe das umgekehrte problem. 2 buben, die am liebsten stundenlang im sitzen rollenspiele spielen und essen lieben. hier ist es gar nicht so einfach sie walten zu lassen.
     
  3. Zimtschnecke09

    Zimtschnecke09 Teilnehmer/in

    Hier haben wir dasselbe "Problem" (4,5 Jahre). Nach ein paar Bissen ist er satt, hat keine Zeit für so unwichtige Bedürfnisse wie essen (oder auch pinkeln) :rolleyes:
    Ich hoffe, dass das irgendwann besser wird.
    Da es ihm aber gut geht, mache ich mir (noch) keine Sorgen. Zumal ich gestehen muss, dass er morgens und abends noch immer jeweils 250 ml Milch trinkt, also zumindest das ist fix :eek:
     
  4. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Irgendwie habe ich in Erinnerung, dass dein Kind bei seiner Geburt auch eher zart war. Stimmt das?
    Alles Liebe
    Sabine
     
  5. GelbGrau

    VIP

    Das von dir erwähnte Buch hat mich damals sehr bestärkt, ist auch vom Alter her für Kinder im Alter deines Sohnes und ältere interessant/relevant. Es gibt einem auch gute Argumente für das Umfeld in die Hand.

    Hast du den Eindruck, dass dein Sohn zu wenig oder ungerne ißt? Wenn es nur das Umfeld ist, das ist glaub ich ein typisches "Großeltern"-Thema. Mein Sohn war bislang immer mehr oder weniger auf der 50 Perzentile, und ist eher ein "guter Esser". Dennoch gibt es eine Oma, die meint, er esse zu wenig. Ich glaub, da orientieren sich einige an dem Berg, den sie selber verdrücken können und nicht am Magenvolumen eines Kleinkindes :)

    wenn du also findest, er ist gesund und hat Energie für seinen Tag, dann würde ich ihn möglichst so essen lassen, wie er mag, und versuchen, die Großeltern ein bißchen zu bremsen.... Vielleicht mag die Oma ja auch "mein Kind will nicht essen" lesen :)
     
  6. Roxxy

    Roxxy moms kick butt

    Danke schon mal für eure Antworten, ihr Lieben!

    Es gibt Tage, da denk ich mir schon, das kann es doch nicht gewesen sein. Aber er hat Energie ohne Ende und mein Gefühl sagt mir auch, dass es ihm gut geht.

    Liebe sabineh, bei seiner Geburt war er mit 3450 g ziemlich im Durchschnitt.

    Ich glaub, "mein Kind will nicht essen" werd ich mir zulegen, kann ja nicht schaden.

    Ich hoffe auch, dass er irgendwann einfach von selber auf den Geschmack kommt (ich hoffe, ich werde mich an diesen Satz erinnern, wenn er mir als Teenager täglich den Kühlschrank plündert :rolleyes:).

    Und mane, ich glaub dir sofort, dass das Gegenteil auch nicht einfach zu handhaben ist...
     
  7. Eeyore

    VIP

    Kann hier leider uach nur vom Gegenteil berichten und es nervt, insb weil die Leut auch bei Vielessern das Bedürfnis haben sie zu füttern "mei soooooooooooo gute Esser, magst noch xy"..

    Ich würd ihn einfach lassen da er gesund und aktiv ist.
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Nach zwei Wenig-Esser-Kindern ("Schlecht-Esser" klingt unnötig negativ, wie "gute" und "schlechte" Hand :rolleyes:) kann ich nur sagen: Es wird schon. :)

    Vor allem mein Großer ist ein Mensch, der, auch wenn er einen leeren Magen hat, bei Ablenkung keinen Hunger und Durst spürt. WENN er dann mal drauf kommt, dass Essen nicht schlecht wäre, haut er halt richtig rein :D - er wird bald 9, ist von 30kg noch ein Stückerl entfernt, dabei sehr sportlich und muskulös, also kann nix falsch dabei sein, ihm NICHT mit dem vollen Löffel nachzulaufen. ;)

    Mutter und Schwiegermutter waren auch immer so drauf, dass die eine Klumpat ohne Ende verfüttert "damit er überhaupt was isst", die andere mit dem Essen nachläuft. Mit wachsendem Vokabular hat er sich auch selbst verbal gegen die Essensverfolgung wehren können (und meine Mutter sehen sie eh nicht so oft).

    Ich finde, es ist wichtig, das natürliche Sättigungsgefühl des Kindes nicht mit Zwangsfütterei zu ruinieren. Sie essen eh, wenns Hunger haben. Und Druck erzeugt Gegendruck - wenn ich mein Kind zum Essen zwinge und es abblockt, kann daraus eine ungute Spirale entstehen.
     
  9. Samson

    VIP

    Meine knapp 3 jährige ist bzw. war auch eine "Wenig-Esserin" - je älter sie wird umso besser wird es aber!

    Das 1 Lebensjahr hat sie eigentlich nur gestillt und keine nennenswerte Menge gegessen. Dann hat sie ganz langsam begonnen ein bisschen zu essen. Jetzt mit fast 3 Jahren, isst sie halbwegs "normal" - Mittagessen und Abendessen funktioniert (meistens) ganz gut, Zwischenmahlzeiten mal mehr mal weniger. Nach dem Aufstehen und zum Schlafen am Abend besteht sie auf ihr Milchflascherl. Sie trinkt auch sonst Milch und Kakao wahnsinnig gerne. Naschen geht immer :rolleyes:.

    Bei ihr liegt es sicher auch daran, dass sie sich keine Zeit fürs Essen (und Trinken) nehmen möchte. Ich habe aber auch bemerkt, dass sie, wenn sie eine Situation stresst (neue Umgebung im Urlaub oder in einem neuen Restaurant zB) nicht essen kann.

    Am Anfang hat mich das Essensthema wahnsinnig gestresst, alle Kinder um mich herum haben "brav" gegessen nur meines nicht (und das wo wir Eltern "Genuss-Esser" sind :eek:). Nicht nur einmal sind bei mir deswegen die Tränen geflossen, ich habe mich unfähig gefühlt mein Kind zu ernähren .....
    Mittlerweile habe auch ich mich (bzw. wir uns) mit dem Thema ganz gut arrangiert, wobei ich hin und wieder schon noch in mein altes Muster zurückfalle.

    Ich versuche wirklich darauf zu vertrauen, dass sie kompetent genug ist, um zu wissen was und wieviel sie braucht.
     
  10. Woman

    Woman Teilnehmer/in

    mir hat damals das buch "jedes kind kann richtig essen" oder so sehr geholfen.
    unser sohn ist genauso. nur dass er auch kein obst/gemüse/fleisch isst... da war es dann schon ziemlich stressig. aber ich habe mich jetzt eigentlich ziemlich daran gewöhnt. er ist fast nie krank, dünn aber extrem sportlich und sehr aktiv.

    er hat prinzipiell einfach kein interesse an essen. das kann man nicht anerziehen. das einzige, was wir viel machen und was hilft, ist das gemeinsame kochen. da hat er dann einen bezug zur mahlzeit. mit 2,5 ist das natürlich noch ein wenig früh, aber wir haben das eigentlich von beginn weg gemacht, soweit es halt ging.

    die worte "ich habe hunger" habe ich noch sehr selten von ihm gehört und er ist jetzt 10 jahre alt. er isst teilweise von 7 uhr früh bis 18 uhr abends nichts. das war schon im kindergarten so. dann verhungert er plötzlich und bricht vor magenweh zusammen... aber trotzdem hat er noch nicht gelernt, auf seinen körper zu hören und ich glaube auch nicht, dass sich das ändern wird.

    solange dein kind gesund ist, musst du dir keine sorgen machen. lies das buch. es hilft wirklich.
     
  11. zwerg

    zwerg Teilnehmer/in

    Ich kann nur zu folgendem raten:
    1. Nicht verrückt machen ladden
    2. Mit ihm einkaufen gehen und ihm jedes Lebensmittel zeigen/selber einräumen lassen und sagen was ihr daraus leckeres kochen werdet
    3. Ihm die Möglichkeit geben beim kochen zu helfen (Salat herreißen, ...) oder zumindest zuzusehen
    4. Immer gemeinsam essen (was ihr vermutlich eh macht, wollts nur gesagt haben ;) )
    Vielleicht in Häppchen anbieten, im Notfall sogar mit Zahnstocher drin ;)
    5. So liebevoll wie nur möglich zubereiten und präsentieren :)

    Alles Gute euch!!

    OT: meiner ist ein normal bis wenig esser, sieht aber aus wie ein guuuuter esser und auch ihm wird alles reingestopft :eek:
    Bin ich froh dass ich die "Ausrede" hab, dass wir wegen dem Neurodermitis süßes so gut es geht vermeiden sollen... da halten sich dann plötzlich alle dran...
     
  12. Ich nehm jetzt mal nur diesen Satz raus und würd sagen: das kind hat eindeutig kein Problem ;)

    schwierig find ich persönlich v.a. den druck den die Schwiegereltern dir und dem Kind machen. Mit Druck (selbst wenns "nur" wettessen ist) erreicht man immer das Gegenteil von dem was man will.
    Ich hab meine immer lassen - ihr Bauch, ihr Hunger, ihr Problem... Nr.1 ist von Größe und Gewicht genau im Mittelfeld, Nr.2 ist ein Zwergerl, Nr.3 geht locker für 1 jahr jünger durch (dabei ist sie noch nicht mal 3.... Sie trägt 86/92 und hatte vor 3 Wochen 10.6kg)
    Der mittlere kann übrigens Unmengen verdrücken, trotzdem ist er ein Spaghetti mit Schultern ;)

    Das einzige was mir einfällt - weil die Schwiegereltern wirst du nicht ändern können - kind durch spannende Tischgespräche ermuntern bei Tisch zu bleiben (NICHT übers essen reden, dieses Thema würd ich völlig ausblenden, sondern über irgendwas das ihn interessiert)
    Und: sollte das Gewicht mal wirklich Anlass zur Sorge bereiten: essen durch gesunde Kalorien aufwerten (hochwertige Öle, Mandelmus,....)
     
  13. Patella

    Patella Teilnehmer/in

    Meine Erfahrung: das Gewicht der Kinder ist genauso oft Thema, wie Durchschlafen oder sauber werden... Gerade die (Nach-) Kriegsgeneration hat häufig ein Problem mit dem Essen.

    Mein 7jähriger ist wie deiner: ein paar Bissen genügen oft, und er ist satt. Dünn, drahtig und immer auf Achse. Für mich hat es immer gepasst, weil ich davon überzeugt bin, dass ein gesundes Kind nicht freiwillig verhungert. Essen gibt es prinzipiell beim Tisch, gemeinsam wenn alle anderen auch essen. Wer aufsteht, ist fertig.

    Nachlaufen tut keiner und zwischendurch Häppchen hineinstopfen, würde ich unterbinden. Das ist in meinen Augen keine Esskultur. Ich hab meiner Mutter mal gesagt, dass mein Kind kein Hund ist, dem man während des Essens immer mal wieder einen Knochen hinwirft. ;)
     
  14. Roxxy

    Roxxy moms kick butt

    Danke nochmal für eure Antworten - das bestärkt mich schon mal sehr!

    Er kocht gerne und fleißig mit, kostet sich dabei auch durch die Zutaten, ich hab auch schon süße Bilder aus Obst gebastelt (na gut, das Ergebnis war da vielleicht nicht sooo toll ;) )und ich versuche auch die Atmosphäre am Tisch angenehm zu halten. Und ja, je weniger Aufmerksamkeit man ihm und seinem Essen zukommen lässt, desto unkomplizierter ist es.

    Leider will er oft gar nicht so lange sitzen bleiben, um zu sehen, was es überhaupt zu essen gibt...
     
  15. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    hab nr post 1 gelesen: kein grund zur panik :) er ist offensichtlich gesund und munter, du selber siehst das thema eher gelassen (weiter so :))
    mein sohn 2 (inzwischen 11) war/ist auch ein "schlechter esser", immer gewesen, von babytagen an zb beim stillen eingeschlafen usw.... und auch wir haben eine überprotektive oma, die ihm stets mit essen hinterhergerennt ist und auch in meine richtung vorwurfsvoll verlauten hat lassen "so geht das nicht, wie du das machst, der bub muss essen" ;)
    warum ich es wahrscheinlich auch stets gelassen sehen hab können (trotz oma) - ich war selber ja auch als kind eine "schlechte esserin", hat mir aber nicht geschadet. meine mutter hats auch sehr cool genommen ("man DARF essen, nicht man MUSS essen). schlimm wars für mich immer bei diversen tanten, die mir das zeugs nur so reinstopfen wollten, vor lauter sorge ich könnte in ihrer obhut völlig vom fleisch fallen...

    übrigens hab ich ein negativbeispiel in meinem freundeskreis - eine ehemalige freundin, deren sohn auch immer dünn und uninteressiert am essen war, dem hat sie mit allerlei tricks und kniffen das essen reingestopft (sogar vorgekaut und ähnliche dinge). der bub hat dann das eigene gefühl fürs sattsein völlig verloren und hat dann nur mehr gegessen. er war ab dem kiga-alter nicht mehr zu erkennen, so kugelrund.
     
  16. Blaufrosch

    Blaufrosch Teilnehmer/in

    Anscheinend haben weder Du noch der Bub ein Problem, sondern nur die Großeltern. Daran würd ich arbeiten.
     
  17. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

  18. lula

    lula 40+

    ganz wichtig, mach das essverhalten nicht zum zentralen thema.
    die nahrungsaufnahme sollte ohne zwang und druck erfolgen.

    wenn medizinisch/organisch alles in ordnung ist, dann lass ihn wie er ist/isst :)

    "ein gesundes kind verhungert nicht vor einem vollen teller"

    mein wenigesser ist mittlerweile 9, gesund, aktiv und hat immer noch einen sehr selektiven zugang zu nahrung.

    ich verstehe alle sorgen (hatte sie ja selbst), aber nach dem ich endlich akzeptieren konnten, dass er ist/isst wie er ist/isst, war es viel entspannter für uns alle.

    mir hat das buch "mein kind will nicht essen" von dr. gonzales sehr geholfen den fokus von dem thema zu nehmen und dann wurde es auch viel besser.

    alles liebe
    lula
     
  19. Roxxy

    Roxxy moms kick butt

    Danke euch allen! Ihr habt mir sehr weitergeholfen! Das bestärkt mich, die ganze Sache lockerer zu nehmen.

    Ich werde mir auch das Buch noch zu Gemüte führen, schaden kann's ja nicht!

    Außerdem hat er gerade eine Phase, in der er gefühlte 3 Bissen mehr isst als sonst. Sowas ist ja auch mal schön zu sehen.
     
  20. GelbGrau

    VIP

    Ich hab nochmal in das Buch reingeschaut ("mein Kind will nicht essen") - die Beispiele beziehen sich größtenteils auf jüngere Kinder (bis ca 1,5), es geht schon viel ums Stillen und Beikost. Ich finde trotzdem, dass es auch in Bezug auf größere Kinder interessant ist.

    Es geht meiner Ansicht nach um die Einstellung der Erwachsenen und um das Vertrauen in das Kind, und da ist das Buch hilfreich, um sich nicht mehr vom Umfeld verunsichern zu lassen.
     

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