Ich kann dir das nur von der "anderen" Seite beantworten: Wenn jemand bei mir nachfragen könnte, würde ich das als vollkommen legitim ansehen. ABER ob die Antwort dann auch ehrlich ist, hängt halt vom Grund ab
Bei annähernd gleichen Voraussetzungen entscheide ich nach Bauchgefühl und/oder Sympathie. So sagen würde ich das aber natürlich nicht, sondern mir vermutlich irgendwas von wegen "Teamgefüge" etc überlegen.
Aber grundsätzlich finde ich schon, dass man nachfragen darf und kann

 

Können und dürfen schon, aber du bekommst sicher keine ehrliche Antwort.
Ich hatte letztes Jahr den Fall, dass ich wo in die ganz enge Auswahl gekommen bin. Habe ein nettes, sehr positives Telefonat mit der Verantwortlichen gehabt mit der Versicherung, falls es bei der nicht passen sollte kommen sie auf mich zurück. Nach 5 Monaten war exakt die gleiche Stelle wieder ausgeschrieben, hab angerufen, ja sie nehmen mich wieder mit in den Bewerbungsprozess, dann nach nicht einmal 1 Woche die Absage ohne jegliches Gespräch. Tja ... auch sehr sonderbar.

 

Ich habe mal jemandem aus dem Personalbereich genau diese Frage gestellt. Fazit: mit einer offenen und ehrlichen Antwort ist nicht zu rechnen.

Aber fragen darf man durchaus!

LG

 

Ich hab mal eine super nette und ehrliche Antwort bekommen warum ich nur Nr 2 wurde - das War aber ein Prof und es ging um eine Habil Stelle auf einer Uni. Also kein Profi und ein sehr netter Mensch. Er hatte auch extra angerufen um abzusagen, macht sonst leider auch niemand

Ich würde nachfragen aber nicht beim Personaler sondern direkt bei dem Kontakt von der operativen Abteilung - ich hoffe du hast dir den Namen gemerkt. Ich würde einfach anrufen und sagen du hoffst es ist nicht unangebracht aber du hattest so einen positiven Eindruck dass du gerne gewusst hättest woran es gescheitert ist. Würde mich jemand anrufen, würde ich es sagen.

Einmal hab ich die ehrliche Antwort bekommen dass der Job nicht zu meinem Lebensstil passt - dieser wäre mit meinem Kind unvereinbar ich habe mich zwar im ersten Moment sehr geärgert aber eigentlich ist mir Ehrlichkeit dann doch lieber.

Aber im Prinzip kann ich dir vermutlich auch den Grund sagen: es ist mit Kind ungemein schwieriger einen Job zu finden, das ist leider wirklich so. Wie lange warst du in Karenz? Das Beste ist einfach (wenn man wirklich dringend sucht) das Kind zu verschweigen. (Ich könnte das aber wohl nicht)

Es tut mir leid dass ich dir die Anzeige nicht wie angekündigt schicken konnte. Ich hatte keinen Zugriff weil ich krank war und jetzt ist die Frist bereits abgelaufen.

 

Das tut mir leid für dich. Ich würde ziemlich sicher keine ehrliche Antwort geben KÖNNEN, wenn mich wer fragt, weil es bei uns wirklich oft Bauchentscheidungen sind. Einfach: wie redet die Person, wie sehr haben wir das Gefühl, dass sie vom Charakter her ins Team passt. Denn eingeladen werden sowieso nur Leute, die grundsätzlich die Voraussetzungen am Papier erfüllen. Kinder sind bei mir sicher kein negatives Thema, ich hab ja selber drei. Andere Vorurteile hab ich aber sicher zu Hauf.

Gib nicht auf, es wird schon noch das richtige kommen.

 

Genau das würde ich nie und nimmer tun!

Einem Personalverantwortlichen fällt ja sofort auf, dass da Lücken im Lebenslauf sind und wird natürlich nachhaken. Das Gestottere mancher Jobsuchender war hier dann nur erbärmlich.

Viel eher würde ich das/die gut betreute/n Kind/er (KIGA, Hort, Großeltern, Nanny ...) da von mir aus ins Spiel bringen und darauf hinweisen, dass bei uns die Familienplanung abgeschlossen ist - somit einer langfristigen Zusammenarbeit nichts im Wege steht (sollte doch noch ein Familienzuwachs geplant sein muss man das ja nicht an die große Glocke hängen ).

Auch das Thema Pflegeurlaub würde ich mir zunutze machen und gleich mal erklären, dass auch Väter diesen in Anspruch nehmen können, dein Mann z.B.

Und sollte nur aus diesem Grund einem Mann der Vorzug gegeben werden dann garantiert nichts und niemand, dass nicht gerade dieser Mann seinen Anspruch auf Pflegeurlaub jährlich voll ausschöpft weil seine Gattinnenhausfrau plötzlich wieder einer Erwerbstätigkeit nachgeht oder selber pflegebedürftig wird.

Frauen und Mütter verkaufen sich da, meiner Erfahrung nach, oft sehr schlecht.

 

Jaja, und wenn die Kids erwachsen sind und man sicher nicht mehr durch Betreuungspflichten beeinträchtigt wird, dann ist man zu alt und wird nichteinmal mehr zum Gespräch eingeladen.

 

Das versteh ich, das ist hart. Aber denk dran, es geht wirklich nicht um dich als Person, es hängen oft so viele andere Dinge dran. Hattest du nicht noch eine Vertretungsstelle in Aussicht?

 

Siehst du, gerade eben erst war den Medien zu entnehmen, dass eine Frau geklagt hat, weil sie aus diesem Grund einen Job nicht erhalten und vor dem Arbeitsgericht auch Recht bekommen hat.

Viele "Bauchentscheidungen" würden dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen und können so gar nicht ausgesprochen werden ohne eine Klage zu riskieren.

Auf Rückfrage wirst du, wenn überhaupt, offensichtliche Schwächen genannt bekommen wie z.B. zu wenig Berufs- oder Branchenerfahrung oder fehlende Qualifikationen, die unbedingt vorausgesetzt werden. Aber so gut wie nie etwas das deine Soft Skills und dich als Person betrifft, da man keine Angriffsfläche bieten möchte.

 

Dein Gefühl wird schon stimmen.
Nur leider reichen die Sympathie und Qualifikation alleine nicht
Wenn eine Position z.B. keine mittelfristigen Entwicklungsmöglichkeiten bietet, wird man sich nicht jemanden ins Team holen, der stark auf Karriere setzt. Wenn du einen Job zu besetzen hast, wo jemand sehr argumentationsstark gegenüber anderen Führungsebenen sein muss, wird man sich nicht jemanden ins Team holen, von dem beim Vorstellungsgespräch klar ist, dass es eine ruhige, in sich gekehrte Persönlichkeit ist, die auf Harmonie setzt, manche Mitarbeiter wollen immer "Alpha" sein und da kann es Unruhe reinbringen, wenn man sich einen zweiten dazuholt, der ähnlich tickt, manche sind kreativ und bestrebt das Optimum zu erreichen, aber wenn diese Rolle schon besetzt ist, braucht man vielleicht eher jemanden, der sich mit weniger Qualität zufrieden gibt und schneller Ergebnisse liefert und sich nicht verzettelt, .... Beispiele gäbe es viele.

Man entscheidet sich für den Bewerber, von dem man glaubt, dass er insgesamt am besten das Team ergänzt.
Wichtig ist, dass du das nicht persönlich nimmst. Ich drück dir die Daumen, dass das Richtige für dich bald kommt.

 

Ich auch!

Aber das kann man einer Bewerberin oft einfach nicht sagen weil das zu .... speziell??? wäre.
Wie etwa: "Als Empfangsdame kann ich Sie mir sehr gut vorstellen, in Ihrer Aufmachung aber eher in einem Nachtclub als in unserem Betrieb!"
oder andersrum: "Wir legen großen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild, und da entsprechen Sie, trotz vielversprechender, schriftlicher Bewerbung keinesfalls unserer Erwartung".

Das wären z.B. ehrliche Antworten auf Rückfragen, nur die bekommt man niemals.

 

Oder: Bei uns ist es voll chaotisch, nichts funktioniert, alle sind vollkommen überarbeitet, ihr Chef ein Arsch und ich glaube nicht, dass sie das packen....

Ich bin an sich sehr bemüht möglichst ehrliches Feedback zu geben, aber es ist wirklich nicht immer leicht.

Kinder im Lebenslauf interessieren mich persönlich überhaupt nicht, ich habe auch noch nicht wirklich erlebt, dass das ein Hinderungsgrund war jemanden zu nehmen. Meinen eigenen Lebenslauf habe ich immer ohne Angabe der familiären Situation geschrieben.

Je weiter du in einer Bewerbung vorankommst, desto weniger hat es mit dir persönlich zu tun und noch weniger mit deiner Qualifikation.

Aber vielleicht gönnst du dir mal eine Coachingeinheit bei einem Personalberater um deinen Gesprächsstil in einer Bewerbungssituation zu analysieren. Möglicherweise bist du auch zu nett, brav, unauffällig, unsicher, höflich .... was auch immer.

 

@ehrliche Antwort: Ich habe letztes Jahr Jemand ehrlich zurückgemeldet, dass sie zu viel redete. Weil es wirklich so war und sie sonst eine interessante Kandidatin gewesen waere und ich dachte, vlt ging es ihr nicht nur bei uns so und evtl kann sie das selber einschraenken dann beim naechsten Interview, falls sie das moechte.
Nicht nur ich fand sie redete zu viel, sondern alle (und wir hatten sehr viele Bewerbungen).

Sie hat sich sehr bedankt für die Ehrlichkeit. Ich hoffe es war nicht zu kraenkend.

Normalerweise rufe ich an wenn wir wen interviewt haben und sage wir haben uns letztendlich für wen anders entschieden der noch besser zu uns passt.

 

Manchmal entscheidet auch jemand im Hintergrund mit, den die Kandidaten gar nicht zu Gesicht bekommen. Und da kann dann irgend ein kleines Detail mehr Gewicht bekommen als der beste persönliche Eindruck.
Insbesondere, als sie Dir ja gesagt haben, dass es viele Bewerber gab.

Versuche, Dich von diesem negativen Erlebnis nicht hinunterziehen zu lassen. Es ist theoretisch auch ein tolles Ergebnis, von 30 Bewerbern unter die top 3 zu kommen, dennoch in zwei Fällen leider nicht zielführend