1. Siva47

    VIP

    Wie einige von euch wissen, suche ich schon sehr lange (= 1 Jahr) nach einem neuen Job. Obwohl ich immer wieder angerufen bzw. eingeladen werde, sollte es bisher nicht sein. Wenn es nicht an den "Ansprüchen" der Unternehmen scheitert, dann liegt es oft auch an den Rahmenbedingungen.

    Anfangs hab ich Teilzeit ca. 30-35 Stunden gesucht, aber mittlerweile bewerb ich mich echt auf "alles". So habe ich mich am Samstag auf einen 20 Stunden Job beworben und wurde gerade eingeladen. Vom Aufgabengebiet passt es, Gehalt ist nicht berauschend (NPO), aber wie gesagt, ich bewerb mich auf alles (muss nämlich wenigstens das Gefühl haben, dass ich am Tag etwas "getan" hab)...Der Haken: Es wäre mein dritter befrister Job in Folge (Karenzvertretung für 2Jahre). Ich habe momentan keine hohen Fixkosten, da ich am Ende meines Studiums mein Kind - alleine - bekommen habe und darum im Haus meiner Eltern wohne... aber das möchte ich nicht mehr, ich will endlich selbstständig werden und wollte das mit dem nächsten Job endlich schaffen, nachdem ja auch meine Tochter nun schon fast 5 ist und auch nicht wieder jünger wird... ;) Aber ich schaffs irgendwie anscheinend nicht :rolleyes:

    Wenn ich das Jahresgehalt dieses Jobs auf 12 Monate splitte und Familienbeihilfe u. Unterhalt dazurechne (event. Wohnbeihilfe?, k.A. wie das genau wäre), dann komm ich damit nicht über 2000 netto, das würde also wahrscheinlich recht knapp werden, allerdings hab ich sehr brav gespart und man könnte locker darauf zurückgreifen um davon das Leben zum Teil zu finanzieren.

    Also alles in allem sicher nicht ideal, aber irgendwie wahrscheinlich möglich. Aber was mir Kopfzerbrechen bereitet: Ich hatte bereits 2mal 1-1 1/2jährige Befristungen, damals wars okay, ich musste erst wieder auf die Füße kommen...aber es hat sich daraus leider nix weiter entwickelt...und jetzt such ich schon wieder ein Jahr!!! Hinzu kommt: Ich kann mich ja aus einem befristeten Posten nichtmal wegbewerben. D.h. ich bin dann eventuell wieder arbeitslos mit deutlich unter 1000 Euro Arbeitslosengeld..kaum auszudenken, wenn ich dann wieder so lang such und dann aber alle Fixkosten zu zahlen hab :eek: Der Gedanke geringfristig daneben was zu suchen hat sich ja mittlerweile auch erübrigt, weil da eh nix davon überbleiben würd. :(

    Also sehr verkorkst. Ich musste mir das jetzt einmal von der Seele schreiben und merke dabei, dass es wahrscheinlich keinen Sinn macht..aber auf der anderen Seite wäre es einfach ein Job. Er würde auch erst Anfang Mai beginngen...also etwas Luft hätte ich bis dahin noch es zu überlegen. Ich weiß, ich mach mir da jetzt zu viele Gedanken und im Endeffekt krieg ich ihn wahrscheinlich eh wieder nicht :rolleyes: :eek: Aber es geht ja nicht nur um diesen speziellen Fall, sondern eher generell um die Frage, ob ich nochmal in eine befristetes Dienstverhältnis reingehen soll :confused: ich denke wenn es mehr Stunden/Geld wäre/n, dann würde sich die Frage nicht so stark aufdrängen. Was würdet ihr in so einer Situation tun?

    Danke fürs Lesen :eek:
     
  2. Lottie

    Lottie Gast

    Auf alle Fälle! Befristet ist immer besser als nix und aus ungwkündigter Position sucht sich leichter. Arbeitest du im Medien bzw Presse Bereich? Ich wüsste eine ausgeschriebene Stelle die sicher gut ist (allerdings ebenfalls 20h befristet aber ggf mit recht hoher Chance irgendwo anders im Unternehmen unterzukommen).
     
  3. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Auf jeden Fall annehmen!

    Am aller wichtigsten ist, daß du so wenig wie möglich Lücken in deinem Lebenslauf hast und jeder AG versteht, daß es als AE mit Kind schwierig auf dem Arbeitsmarkt ist.

    Und bleibt ruhig noch bei deinen Eltern. Also, solange die kein Problem damit haben. ;) Spar dir was, investier in deine Rente bzw. leg was für die Schulzeit deiner Tochter beiseite. Dir brauch da auch nichts peinlich sein. Erklär deiner Tochter notfalls in kindgerechten Worten, warum es halt so ist wie es ist. Ein Papa ist nicht da, deswegen sind Oma und Opa da und helfen.
     
  4. Siva47

    VIP

    Ja, aber ich komm ja aus dem befristeten Vertrag normalerweise nicht raus, oder? D.h. im Endeffekt kann ich erst wieder nur ca. 3 Monate vor Schluss etwas suchen und wenn es dann wieder sooo lange dauert wie diesmal steh ich wieder blöd bzw. eher arm da :rolleyes: ;) So zumindest mein Gedankengang...

    Genau. Ich kenne zwar so gut wie alle ausgeschrieben Stellen eh :)D), aber trotzdem: ich freue mich über deine PN mit diesem Hinweis! :love: Danke und LG
     
  5. NaNu

    VIP

    Natürlich. Bewirb dich. Die Befristung ist doch egal.
    Nach einem Jahr kannst du ja mal nachfragen, ob es Chancen auf einen unbefristeten Vertrag gibt. Wenn nicht, hast du dann jede Menge Zeit dich umzuschauen und was neues zu suchen.

    Warum zahlt sich geringfügig dazuarbeiten nicht aus?
    Natürlich musst du dann davon Steuern zahlen, aber das müsstest du doch auch wenn du im ersten Job mehr Stunden hättest.
     
  6. Odin

    Odin Gast

    Ich würde an deiner Stelle einen Job annehmen - und trotz allem weitersuchen. Es verbietet dir ja keiner - dich noch wo anders zu bewerben. Und wenn etwas besseres - lukrativeres oder gar "wohnortnäheres" zu kriegen ist - geh dich vorstellen und sieh zu ob du dich nicht verbessern kannst.

    Es ist eines zu Hause zu sitzen und auf den Job zu warten (der vielleicht morgen kommt oder in 3 Monaten) und etwas anderes - wenn du wieder aktiv im Arbeitsleben stehst und wieder etwas tun kannst. Du bekommst dadurch training, referenzen und hast auch danach etwas in der Hand für dein künftiges Berufsleben.

    Karenzvertretung ist jetzt nicht übel, wer weiß ob die karenzierte nach einem Kind wieder zurückkommt oder gar noch ein zweites Kind dranhängt. Oder in der Karenzierung auf einmal draufkommt - dass es ihr sehr gefällt zu Hause zu sein und direkt nach ende der Karenz den Hut draufhaut. Weitersuchen solltest du halt, wenn du merkst dass es sich gehalttechnisch nicht wirklich ausgeht.. Oder du versuchst deinen Gehalt zu verhandeln und mit deinem AG einen Kompromiss zu finden.

    Befristet heisst ja nur dass du nur bis 2019 dort arbeiten kannst, dass heisst nicht - dass du in dieser Firma Leibeigener bist (keine Kinder kriegen darfst und schon gar nicht umziehen darfst). Sprich du darfst auch aktiv was anderes suchen - wenn ich mich nicht irre.
     
  7. NaNu

    VIP

    Oft werden befristete Verträge in unbefristete umgewandelt. Und falls doch nicht, dann weißt du das doch schon viel früher als nur 3 Monate vorher.
     
  8. Melinia

    Melinia Teilnehmer/in

    Ich würde auch sagen, nimm den befisteten Job an!
    Man weiss nie, was kommt im Leben - wie schon vorher jemand geschrieben hat, vielleicht bekommt die künftige Mutter noch ein Kind? Oder wollte sich jobtechnisch sowieso verändern?

    Bei uns war es auch so: langjährige Mitarbeiterin ging das 2.Mal in Karenz, Vertretung wurde gesucht. Die Kollegin, die sie nun vertritt, wird 100%ig bei uns bleiben, da in der Zwischenzeit aus versch. Gründen 2 andere Mitarbeiter gekündigt haben ;)
    Eine andere Kollegin wird sicher auch bald Kinder bekommen etc., also du siehst, man weiss eh nie, wie es dann laufen wird :)

    Ich wünsche dir alles Gute!
     
  9. Siva47

    VIP

    Ja aber ich dachte man ist in der zeit der befristung unkündbar, aber gleichzeitig kann/darf man eben auch selbst nicht kündigen?!? Oder hab ich das bisher falsch verstanden?? Eine klage brauch ich nämlich nicht auch noch am hals :D

    und wenn ich mich vorher nicht wegbewerben kann/darf, dann nützt es frühestens was wenn ich ca 3 monate vorher mit suchen anfang, weil so lange vorher ist ja kaum eine stelle ausgeschrieben. Das meinte ich damit.
     
  10. BineR

    VIP

    Laut AK homepage:
    Das stimmt also, du kannst ein befristetes Dienstverhältnis nicht kündigen. Vielleicht kann man aber ein Kündigungsrecht in den Vertrag schreiben lassen? Da würde ich mal bei der AK nachfragen.

    lg
    bine
     
  11. NaNu

    VIP

    Ich hatte schon mehrere befristete Verträge. Auf die Idee, dass ich nicht kündigen könnte, wäre ich nicht gekommen.
    Zumindest bei meinem letzten Vertrag war eine Kündigungsklausel mit Möglichkeit der Kündigung drinnen.
    Ich glaube nicht, dass ein Arbeitgeber einer einvernehmlichen Lösung des Arbeitsvertrages nicht zustimmen würde.
     
  12. Siva47

    VIP

    Stimmt, bei anderen läuft es auch wirklich häufig so, dass er dann verlängert wird oder eben unbefristet, nur ich hatte dieses "Glück" leider noch nicht (hätte es aber auch nicht wirklich haben wollen bisher).

    Ich schwanke da immer so hin und her. Meine Tochter liebt es bei Oma und Opa-der muss ich da bisher nix rechtfertigen oder erklären ;) Meine eigene Stimmung ändert sich da immer. Manchmal finde ich es ganz schön so wie es ist und manchmal will ich nur mein eigenes Reich und endlich richtig Eigenständig sein (was mir wahrscheinlich auch gut täte). Aber praktischer ists natürlich wenn ich bleiben würd. Fürs "Sparbuch" wars/ists jedenfalls nicht das schlechteste :eek:

    Ja, dann stimmt das doch. Also dann tendiere ich nach eurem Feedback jetzt mal dazu, dass ich den Job annehme, falls er mir angeboten wird. Und dann schaue ich, ob sich da bzgl. Kündigungsklausel was machen lässt...


    Habe jetzt übrigens gerade wieder ein Vorstellungsgespräch reinbekommen für diesen Freitag. Klingt nach einem sehr attraktiven Job, ist immer gut, wenn man noch was im Rücken hat. :)
    Ich bin so froh, dass sich trotz der langen Arbeitslosigkeit noch was tut :) Vielleicht klappts doch noch irgendwann... ;)
     
    Siva47, 13. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 13. Februar 2017
    #12
  13. theater

    VIP

    "Befristet" heißt, dass der Vertrag bis zu einem bestimmten Datum (z.B. 31.7.2018) läuft oder bis zu einem bestimmten Ereignis (z.B. Ende der Karenz von Mitarbeiterin A. oder Ende des Krankenstandes von Mitarbeiter B.). So alleine ist der Vertrag für beide Seiten unkündbar und läuft automatisch zum vereinbarten Zeitpunkt ab - ohne ausgesprochene Kündigung und ohne Fristen und Termine. Einvernehmliche Auflösung ist natürlich immer möglich.

    ABER: man kann auch Kündigungsmöglichkeiten (-termine und -fristen wie sie laut Gesetz in unbefristeten Verträgen üblich sind) hineinnehmen, nur das muss unbedingt schriftlich erfolgen - damit könntest du bei einem guten Angebot auch vorzeitig wechseln, aber natürlich umgekehrt auch vor Ende der Befristung gekündigt werden.

    Ich würde auf alle Fälle annehmen, sofern sich nicht in der Zwischenzeit etwas "Besseres" ergibt.
     
  14. SanjaM

    VIP

    ich würde auch die stelle annehmen. wegen kündigungsmöglichkeit 1. noch bei der ak erkundigen, 2. mit arbeitgeber absprechen - evtl. kündigungsmöglichkeit vereinbaren.
    wobei je nach job durchaus auch die chance gegeben ist, dass du dann doch länger dort bleiben kannst. oder dass man dir bzgl kündigungsmöglichkeit auch entgegenkommt (einvernehmliche kündigung ist immer möglich).

    bzg. geringfügig dazuverdienen: du schreibst, dass sich dazuverdienen fast nicht rechnen würde. das stimmt meiner meinung nach nur bedingt. natürlich ist der zuverdienst, den du durch einen zusätzlichen geringfügigen job hättest, steuerlich am teuersten für dich. das ist aber auch nicht anders, als wenn du in deinem hauptjob um 400 euro mehr verdienen würdest. es wird bei der berechnung der steuer einfach der gesamte verdienst besteuert, egal ob ein oder zwei arbeitgeber. natürlich hast du mit 2 jobs mehr aufwand (koordination etc) aber vom finanziellen ist es egal.
    zudem müsste meiner meinung nach der zusatzverdienst, da ja sozialversichert (sozialversicherung müsstest du natürlich auch mehr zahlen) meiner meinung nach auch eine auswirkung auf ein evtl. arbeitslosengeld später mal haben -das kannst du aber am ams nachfragen. DAS würde dir dann doch mehr sicherheit geben, wenn das so wäre?
     
  15. Liselotte

    Liselotte Gast

    Normalerweise werden bei einer so langen Befristung vertraglich Kündigungsmöglichkeiten vereinbart. Üblicherweise analog zum Angestelltengesetz. Es schießt sich nämlich auch der AG ins eigene Knie, wenn er das nicht tut. Gerade in Zeiten wo sich organsatorisch laufend was ändert und hin und her strukturiert wird und etliche Dienstverhältnisse gesetzlich kündigungsgeschützt sind ist das schon fast ein Unding sich freiwillig 2 Jahre fix an einen AN zu binden.
     
  16. Maritina

    PLUS + VIP

    Du kannst auch bei einer Befristung des Dienstverhältnisses im DIenstvertrag eine einseitige oder beiderseitige Kündigungsmöglichkeit vereinbaren. Das handelst Du Dir aus.
     
  17. Siva47

    VIP

    Ok und das sprech ich dann erst an, wenn ich weiß, dass ich genommen werd oder besser schon beim vorstellungsgespräch..zweiteres ist wahrscheinlich taktisch nicht so klug, oder was meint ihr?
     
  18. Maritina

    PLUS + VIP

    Wenn Ihr Euch füreinander entschieden habt, besprecht Ihr die Ausgestaltung des Dienstvertrags und die Details des Dienstverhältnisses.
    Dann würde ich fragen, ob es grundsätzlich die Möglichkeit gibt, nach Ende der Befristung vom Unternehmen weiterbeschäftigt zu werden, bzw. wie die Chancen dafür stehen. Wenn sie dann abwinken und sagen, das sehen wir alles später, würde ich bitten, dass man die Möglichkeit einer dienstgeberseitigen Kündigung vor Zeitablauf des befristeten DIenstverhältnisses vorsieht (am besten mit den Fristen, die das Angestelltengesetz vorsieht).
     
  19. Odin

    Odin Gast

    Du könntest dir, wenn du in die zweite Runde kommen würdest - einen Termin bei der AK ausmachen. Wenn du willst kannst du natürlich auch so hingehen, wenn du dich auch auf diese Karenzvertretungen bewerben willst.

    Die können dir dann auch ausdeutschen was das genau bedeutet bzw. wie du im Vertrag festlegen kannst (vielleicht musst du es auch gar nicht) - dass du weiterhin jobsuchend sein kannst.

    Es hilft dir ja nichts, wenn du in 3 Monaten das Angebot deines Lebens für einen ganz tollen Job in der Hand hälst und dann gesetzlich für 2 Jahre gebunden bist.
     
  20. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Das Fettgedruckte war wohl eher umgekehrt gemeint.
    Eine Kündigungsmöglichkeit sollte von Seiten des Dienstnehmers eingeräumt werden.


    Der Vollständigkeit halber:
    In beiderseitigem Einvernehmen können auch befristete Dienstverhältnisse vor Zeitablauf gelöst werden.
     

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