1. Apfelsaft

    Apfelsaft Teilnehmer/in

    Warum eigentlich nicht? Warum sich stattdessen eine Lüge ausdenken?

    Wenn jemand extra anruft und nachfragt, dann aus dem Grund, um ehrliches Feedback zu erhalten, um sich entwickeln zu können. Ihn dann anzulügen, ist unanständig, finde ich!
     
  2. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    wie können sich männer in dem punkt besser verkaufen, wenn ihnen die frage nach der kinderbetreuung erst gar nicht gestellt wird? bitte wie komm ich als frau dazu darauf hinzuweisen, dass meine familienplanung abgeschlossen ist? soll ich vielleicht auch noch erwähnen, dass ich bei einer ungeplanten schwangerschaft eine abtreibung durchführe?
     
  3. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Ich sehe es überhaupt nicht ein, dass ich nur weil ich eine Frau bin schon dem AG zuvor kommen soll wie toll mein Betreuungsnetz nicht ist.
    Ich kann meine Situation nicht vergleichen, weil ich zwar relativ oft neue Nebentaetigkeiten nachgehe, aber nie richtig Jobsuchend war. Aber ich mache das nicht.
    Ich finde es auch total daneben, dass man Frauen fragt "Wie schaffst Du das das neben x Kinder/Baby/wie auch immer zu arbeiten? Was machst Du wenn sie krank sind/ist?", aber Maenner nie. Ich wuesste nicht, dass je meinen Mann so was gefragt wurde.
     
  4. Es geht da nicht um luege oder wahrheit und dass du das so schreibst zeigt deine naivitaet in dem bereich.

    Wenn ich wen nicht nehme, weil ich sie zwar nett finde, aber die andere kandidatin halt irgendwie besser rueberkam, dann hilft das nix. Mal passt jemand weil sie ruhig ist, mal weil sie viel redet. Das team muss gut zusammenpassen. Wenn ich schon drei laute leute hab such ich wen ruhigeren oder doch wieder laut weil sich der besser behaupten kann .... was fuer ein feedback sollte ich da geben ausser: sympatisch aber die andere hat besser gepasst?
     
  5. theater

    VIP

    Natürlich ist es menschlich gesehen nicht gut und der Kandidat könnte aus einer stimmigen Erklärung Rückschlüsse ziehen und sich vielleicht bessere Strategien zurecht legen.

    ABER: Man wird sich heute als Dienstgeber auch schon gründlich überlegen, ob man wegen einer ehrlichen Antwort eine Klage riskiert. Es gibt so viele Gründe, die als Diskriminierung ausgelegt werden können.
     
  6. Daia

    Daia Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich habe bei den letzten zwei Absagen auch per E-Mail nachgefragt, einmal hätte ich meiner Meinung nach wirklich gut gepasst (fachlich), da habe ich eine Standardantwort erhalten. Und ein zweites Mal wurde mir ein sinnvolles Feedback gegeben. Also ich würde es wieder machen.
     
  7. Das Problem liegt woanders.

    "Sie sind uns zu alt!"
    "Wir befürchten, dass sie bald schwanger werden!"
    "Die Chefin mag einfach niemanden der schlanker ist als sie selbst!"
    "Der Chef will was hübsches im Vorzimmer. Und so dick wie sie sind..."
    "Drei Monate Reha alleine letztes Jahr, dass will ich für meinen Betrieb nicht riskieren!"
    "Vier Kinder? Sie fallen uns sicher ständig aus!"
    "Zwei Jobs in zwei Jahren? Möglicherweise sind sie ein Querulant, das riskieren wir nicht."

    Es gibt einfach Gründe, die man niemals offen zugibt, weil man damit dir Firma bzw auch sich selbst in ziemlich große Schwierigkeiten bringen kann...
     
  8. inkale

    inkale Gast

    Ist schon richtig.
    Trotzdem ist das etwas das in der Realität Vorgesetzte belastet und einschränkt.

    Jetzt unabhängig davon, dass es unfair ist Männern diese Frage nicht zu stellen, wäre meine Empfehlung hier einfach proaktiv zu sein und von sich aus zu erzählen, wie man das bewerkstelligen wird. Dass es ein sehr zentrales Thema für Berufstätige mit Kleinkindern ist, ist nun einmal so und das wissen auch die Vorgesetzten.

    Diese Frage halte ich in heutigen Zeiten überbewertet.
    Den allermeisten Vorgesetzten ist es klar, dass viele Frauen bis in ihre 40er Kinder bekommen und dann nahtlos in das Alter übergehen, wo die ersten Krankheiten hochkommen bzw. nahe Angehörige gepflegt werden müssen.
     
  9. Nairobi

    VIP

    Familienplanung bzw. Kinder ja/nein war für mich wirklich nie ein Thema bei Bewerbungsgesprächen. Ich gehe davon aus, dass wenn sich jemand für einen Job bewirbt, derjenige sich das mit der Kinderbetreuung schon überlegt hat. Punkt. Und in meinem Bereich sind bereits einige Männer in Karenz gegangen, da tut mir der Ausfall viel mehr weh, weil es sich dabei meist nur um einige Monate handelt und das viel mühsamer ist, aufzufangen. Eine Mütterkarenz, die ja meist länger dauert, ist da für mich viel einfacher.
     
  10. Siva47

    VIP

    Also entweder Kind oder Persönlichkeit..kann ich mir jetzt also überlegen, wegen was ich lieber abgelehnt werde :D jdf beides doch relativ schwer veränderbar :eek: ;)
     
  11. eben, veraendern kannst du das nicht und somit ist jede begruendung recht ueberfluessig. ich geh mal davon aus, dass du offensichtlichkeiten wie kleidung sowieso richtig machst.
     
  12. Siva47

    VIP

    Ja ich denke ich war angemessen gekleidet..auch sonst bisher. :cool:
     
  13. kookaburra

    PLUS + VIP

    Ich glaube auch, dass Du in den seltensten Fällen eine ehrliche Begründung hörst oder sogar hören kannst. Wenn ich so über meine letzten Besetzungen nachdenke, dann wären es folgende gewesen, die ich nicht gesagt hätte:

    Sie sind zu dumm, ich arbeite gerne mit intelligenten Leuten, die mir schnell geistig folgen können.
    Wir kannten uns doch schon einmal von früher, ich kann mich noch erinnern, welch unangenehme Person Sie damals waren, warum sollte ich so jemanden einstellen?
    Sie haben in den letzten Jahren keinen Job länger als 3 Monate gehabt, ich gehe mal nicht davon aus, dass es bei uns anders wäre.
    Sie sind einfach arrogant (zu einer, die so sicher war, den Job zu bekommen, dass sie am Ende des Vorstellungsgesprächs gemeint hat, sie würde sich dann melden, ob sie den Job nimmt. Das war auch nicht die einzige Wuchtel, die sie geschoben hat).
    Sie sind mir einfach nicht sympathisch.


    Und dann gab es sicherlich 3 oder 4, die für mich alle irgendwie gepasst hätten. Keine davon hätte ich wirklich begründet vorreihen können, sie waren alle anders, aber dennoch alle so, dass sie zu uns ins Team gepasst hätten. Und dann entscheidet man sich halt für eine. Ganz ohne echten Grund und ohne sagen zu können, warum. Ob es richtig war, zeigt sich eh erst im Nachhinein.
     
  14. morty

    VIP

    Wäre es nicht möglich, dass die Dame lieber Krankenstandsvertretungen macht als arbeitslos zu bleiben? Fein, dann weiß ich ja warum ich wahrscheinlich in Zukunft schlechtere Karten habe. Glaubst du nicht, dass "unmögliche" Leute eher schon in der Probezeit abgebaut werden? Evtl. wärs gscheiter, bei solchen Auffälligkeiten nachzufragen.
     
  15. Liselotte

    Liselotte Gast

    Wenn du viele Vertretungstätigkeiten gemacht hast, dann solltest du das entsprechend im LL angeben.
    Karenzvertretung/Springerin/Vertretung im KK, etc.

    Wenn du die innerhalb eines abgegrenzten Zeitraums gemacht hast, dann kannst sie auch zusammenfassen, dann zerreißt es dir nicht den Lebenslauf so arg.
     
  16. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Wenn ich ausgewählt habe, ging es meistens wirklich um genau eine Stelle. Da bewerben sich bspw 100 Leute und Du kannst ja nur einer die Stelle geben. Ich habe ja auch nie alleine ausgewählt sondern immer mit anderen gemeinsam. Meistens gehe ich sehr wohl davon aus, dass es mehrere Kandidaten gibt die geeignet waeren. Somit kann man nicht immer konkret sagen weshalb und ja man wird sich hueten irgendwas zu sagen das Angriffsflaeche bietet. Und eben, wenn man nur eine Stelle hat kann man letztendlich nur eine Person auswaehlen und die anderen gehen leer aus.

    Und kurze Jobs und oft Wechseln wirft definitiv Fragen auf. Da wuerde ich definitiv im Lebenslauf vorbauen und wie Liselotte sagt hinschreiben, dass es Vertretungen waren etc.
     
  17. Siva47

    VIP

    Jaja es ist mir natürlich klar, dass es viele gute, sympathische leute gibt, die auch passen u es nur einer werden kann.. Nur falls es wirklich einen Grund gibt, wäre es vielleicht hilfreich zu wissen..aber andererseits glaube ich nicht, dass ich wirklich etwas "falsch" gemacht habe..klar sagt man sich im nachhinein "ach das hättest noch sagen sollen" etc.aber nix grundlegendes..in dem fall war es ja sogar eher so als hätten sie eh schon wen, weil hauptsächlich ich das gespeäch geführt und die fragen gestellt hab..aber das ergibt ja auch nicht wirklich sinn, war ja kein öffentl.posten...naja ist egal, es ist vorbei u ich geh halt wiedermal das nächste an....:eek:
     
  18. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Ich denke, dass es viele Personaler gibt, die bei einer ehrlichen Antwort Angst haben, eine Klage vor dem Arbeitsgericht zu kassieren - also hier in Deutschland, was euer Recht in dieser Beziehung für Möglichkeiten gibt, weiß ich nicht.
     
  19. Odin

    Odin Gast

    Des Gesetzgeber macht es mittlerweile mitunter unmöglich "ehrlich" zu sein. Da geht es schon los bei der Einteilung von den Geschlechtern... ein männlicher Pfleger im Frauenpensionistenheim...dass man frauen bevorzugt - darf so nicht mehr in die Anzeige...

    Es gibt wenige Personalbeauftragte, welche verstehen dass man Antworten haben will, warum man nicht genommen wurde. Man darfs nicht mehr sagen... Ein "Zu alt" - ein "Zu jung" - ein "falsches Geschlecht" (eine schüchterne 18 Jährige wird wohl in einem Unternehmen mit 30 gestandenen Mannsbildern untergehen) - so stehts im Gesetzbuch - darf heute in keiner Absage mehr stehen. Durch die Blume kann man darüber sprechen, mitunter, wenn man weiß´dass das Gegenüber am Telefon nicht das Gespräch mitschneidet um damit beim nächsten Anwalt vorstellig zu werden.

    Ich würde das einfach offen kommunizieren, ich weiß nicht was ich falsche mache bei meinen Bewerbungen. Bitte sagen Sie mir ihren Eindruck über mich. Die letzten Vorstellungsgespräche von mir waren "Locker"- ich bin dort rein, hatte bei einem vorherigen Vorstellungsgespräch schon fast Gewissheit, dass ich den Job bekommen werde. Und was soll ich sagen, auf einmal wollten sie mich alle. Wie ich den Job sehe, was sie mir offerieren, vor was ich möglicherweise Bedenken habe, wo sie Bedenken haben und dann durchaus auch mal private Gespräche. Diese letzten 4 Bewerbungsgespräche hatten es in sich, da habe ich mitunter mit einem etwas schweren Herzen abgesagt. Weil es mir wurscht war, ich war nicht mehr so "stocksteif" - und ich habe gelernt auch das Gegenüber einzuschätzen... die wollen mich kennenlernen, nicht wie ich nervös am Kugelschreiber rumdrücke - sondern wie ich wirklich bin. Und ja da war wohl der Unterschied offensichtlich.

    Vielleicht ist es wirklich so - dass man mit etwas mehr "wurschtigkeit" rangehen sollte. Man geht ja nicht zur Psychologischen Kriegsführung - sondern es geht darum, dass du in eine Gruppe integriert werden solltest, in die du auch reinpasst. Eingeschult wirst du überall, wenn nicht gerade ein Riesenloch klafft zwischen dem was du kannst, aber es geht mitunter wirklich um den Hauptteil - bist du integrierbar in die bestehende Gruppe ohne dass du nach 1 Monat einschulung "vielen Dank und auf wiedersehen" sagst.
     
    Odin, 25. Februar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Februar 2017
    #39
  20. Apfelsaft

    Apfelsaft Teilnehmer/in

    Wenn man die Wahrheit nicht sagen will, dann heißt es noch lange nicht, dass eine Lüge die einzige Alternative ist!

    Feiner Unterschied, den vielleicht nur naive Menschen erkennen können, was dann auch der Unterschied ist zwischen jenen, die ihren Job einfach nur machen und jenen, die ihn besser machen!
     

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