1. Donut

    Donut Aktive/r Teilnehmer/in

    Hallo ihr Lieben!

    Die Überschrift sagt alles... wir haben leider ein chronisch unzufriedenes Zornbinkerl, das uns schön langsam in den Wahnsinn treibt. Sehnsüchtigst haben wir gewartet, dass sie endlich 12 Wochen alt wird und alles möglicherweise besser wird (Stichwort 3-Monats-Koliken), doch leider ist es schlimmer denn je mit ihr. Zu allem Überfluss macht sie nun auch noch die Nacht zum Tag und umgekehrt, dh wird bekommen sie kaum vor 3 oder sogar 5 Uhr Früh ins Bett. Dafür verschläft sie den gesamten Vormittag, oft bis 13 Uhr. Wir kriechen bald am Zahnfleisch daher und wissen keinen Rat mehr.

    Bei der Osteopathin waren wir zwar schon, aber aus meiner Sicht war die nicht besonders gut und es war eher rausgeschmissenes Geld. Sie war lediglich gefühlte 10 Minuten am Kopf unseres Babys. Ansonsten haben wir geredet und sie hat mir noch Übungen für die Hüfte und ihre Sichelfüße gezeigt.

    Kennt also jemand eine wirklich gute Osteopathin in Wien, die mit Babys arbeitet? Bei der Cranio hatten wir schon ca 3 Termine - hat ihr gut getan, aber ich würde es gerne auch nochmal mit der Osteopathie probieren.

    Danke schon vorab ;)
     
  2. LittleEric

    LittleEric Teilnehmer/in

    Ich habe mit anja schulmeyer bei beiden kindern gute erfahrungen gemacht. Sie ist im 13., nähe u4 braunschweiggasse. Alles gute!
     
  3. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    Liebe Astrid,

    wenn es gerade so anstrengend für euch ist, wäre es vielleicht gut, die Situation einmal ganzheitlich anschauen zu lassen. Cranio bzw. Osteopathie ist ja nur ein Zugang von vielen.
    Da ich sehe, dass du im 6. zuhause bist, würde ich dir einen Besuch im Nanaya empfehlen. Dort wird zwar ebenfalls Cranio angeboten, es gibt aber auch andere Angebote, um herauszufinden, was der Grund für das viele Schreien sein könnte und was euch als Familie stärken könnte.
    Die Website findest du unter www.nanaya.at

    Ales Gute euch!

    lg
    Pezi
     
  4. Hibbel

    VIP

    Mit nem Osteopathen Tip kann ich nicht dienen. Halte es auch für reine Geldverschwendung.

    Als Mutter die das hinter sich hat versteh ich natürlich, dass man so verzweifelt ist, dass man alles mögliche probiert. Bin selbst sogar nach Mitternacht auf der Autobahn rum gefahren, weil das etwas war was ihn beruhigt hat. Haben auch unter anderem weißes Rauschen und Babymassage. Über die Zeit hat sich ein Einschlafritual eingependelt und irgendwann ist er einfach gut eingeschlafen. Da war er aber schon lange kein Baby mehr.

    Im Endeffekt hat einfach nur die Zeit geholfen und das man einfach dann schläft wenn das Baby schläft um Kräfte zu schonen.
     
  5. Donut

    Donut Aktive/r Teilnehmer/in

    Vielen Dank für eure Antworten... hab auch oft das Gefühl, dass wir das einfach durchstehen müssen. Geburtstrauma glaube ich nicht, dass eines besteht - die Geburt war bilderbuchreif und (zumindest für mich) nicht traumatisch und für die Kleine denke ich auch nicht, da ihr Puls immer im Normbereich war und auch sonst alles gut. Im Moment ists wieder sehr schwierig, hatten aber gerade eine wirklich gute Phase. In den Schlaf findet sie halt nicht, meist wird es ca 4 Uhr Früh zurzeit :weisswerd:

    Ein großes Problem ist auch das Rausgehen... trau mich fast nicht raus, weil´s einfach immer Drama gibt und sie brüllt/weint und weder Kinderwagen noch Trage wirklich gut akzeptiert. Hab also immer beides mit und meistens endet es so, dass ich den leeren Kinderwagen schiebe und das brüllende Kind trage (ohne Trage, denn die nimmt sie mir dann auch nicht mehr)... das hätte ich mir echt leichter vorgestellt :confused:
     
  6. Hibbel

    VIP

    Ich denk bei den meisten ist es auch leichter, oder vielleicht kommts mir auch nur so vor. Ich hatte ja auch dieses "idyllische" Bild mit meinem Baby spazieren zu fahren mit dem Kinderwagen.... es gibt halt einfach Babys für die ist das nichts.

    Ein Mei Tai hat mir geholfen. Das ging wirklich viel besser als der Kinderwagen.
    Aber auch das war jetzt kein Patentrezept, es hat nur manchmal geholfen.
     
  7. Waldlaeuferin

    Waldlaeuferin Teilnehmer/in

    Meine Maus ist bzw. war ebenfalls ein Schreibaby. Ich habe mich deshalb viele Wochen lang sehr hilflos und ohnmächtig gefühlt. Ich dachte, ich würde etwas falsch machen und wurde immer unsicherer. Ich habe trotz endlosen Recherchen, Beobachtungen und Versuchen nur einzelne Dinge gefunden, die uns in Teilaspekten geholfen haben, doch an der Gesamtsituation änderte sich wenig.

    Sehr hilfreich war für mich dabei das folgende Buch:
    Karlton Terry: Vom Schreien zum Schmusen, vom Weinen zur Wonne. Babys verstehen und heilen.

    Unsere Kinder-Osteopathin hat zusätzlich eine Ausbildung für die Babytherapie beim Autor gemacht – es gibt in Österreich mehrere Kinder-Osteopathen, die diese Ausbildung haben, wenn man recherchiert.

    Kurz zusammengefaßt geht es darum, weinende Babies genauso wie weinende Erwachsene zu behandeln. Es ist wichtig, ihnen zuzuhören, bei ihnen zu sein, ihnen Anteilnahme zu zeigen, anstatt sie zum Schweigen und damit zum Verdrängen, zum Anstauen von Energie zu bringen. So kommt ein Traumata nach dem anderen hoch und kann losgelassen werden, die Eltern-Kind-Beziehung verbessert sich, das Schreien verändert sich, und wird dann auch weniger.
     
  8. Waldlaeuferin

    Waldlaeuferin Teilnehmer/in

    Unsere Hebamme meinte auch zu uns, unsere Kleine hätte kein Geburtstrauma, weil die Geburt so toll verlaufen ist. Doch unsere Baby-Osteopathin erklärte uns später dazu: JEDES Kind hat ein Geburtstrauma, denn die Geburt ist für das Baby noch schmerzvoller als für die Mutter – es ist das schmerzvollste, was man im Leben jemals erleidet. Die Schmerzen der Mutter kommen ja nicht von ungefähr ...

    Ja, das mit dem Hinausgehen+Schreibaby kenne ich, mir ging es bis vor kurzem ebenfalls so. Ich hatte meistens keine Nerven mehr dafür, war ja auch viel zu müde.
    Ich schleppe meine Kleine auch meistens und schiebe parallel den Kinderwagen – nach wie vor. Tragetuch geht gar nicht, das erinnert sie an die Spreizhose.

    Bei uns war es in den schlimmsten Nächten 3 Uhr früh, dann wurde es besser, nur noch bis 1 Uhr früh, später dann bis 23 Uhr. Jetzt wird sie bald ein Jahr alt und brüllt abends immer noch beim Einschlafstillen, aber nur noch kurz, weil es halt Tradition ist und dazu gehört ...
    Wir haben (beide) nach wie vor Schlafprobleme, und haben noch immer keinen gscheiten Rhythmus gefunden.
     
  9. Dinimama

    VIP

    mit verlaub, aber das ist ein blödsinn!

    mutter und kind haben unter normalen umständen während der geburt einen gewaltigen hormoncocktail im blut, der ihnen hilft, mit dem geschehen gut umzugehen bzw es gut auszuhalten. läuft eine geburt gut ab, dann ist sie nichts, was auf dauer traumatisierend ist, und als belohnung für die anstrengung gibts danach einen enormen endorphinschub.

    natürlich verläuft nicht jede geburt optimal für mutter und kind, und natürlich können beide durch eine geburt traumatisiert sein.

    zu behaupten, dass jede geburt traumatisierend ist finde ich aber ziemlich daneben (und macht btw auch nicht gerade mut, wenn man es noch vor sich hat!)

    für die kinderosteopathin ist das aber natürlich gut fürs geschäft.......
     
  10. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    hallo!
    ich denke, das ist eine frage des blickwinkels, da der begriff "trauma" nicht einheitlich definiert ist. genauso wie man sagen kann, jede geburt sei eine trauma für die gebärende (wenn man den begriff z.b. im sinne von "herausforderndes körperliches erlebnis" verwendet), gilt das auch für das baby. gerade desewegen braucht es ja auch den hormoncocktail - damit mutter und baby mit diesem herausfordernden, lebensverändernden ereignis gut umgehen können!
    als beispiel: während der geburt wird der schädel des babys zusammengedrückt, die schädelplatten liegen übereinander - was man bei einem schon geborenen kind niemals machen würde! das heißt nicht, dass es schädlich ist, im gegenteil: der schädel eines babys ist ja genau deswegen so gebaut (fontanellen), damit das möglich ist - aber ein eindrückliches erlebnis ist es natürlich trotzdem. das gleiche gilt für das herausschieben des kindes, das ebenfalls mit viel kraft verbunden ist. auch bei einer natürlichen, gut verlaufenen geburt kann es situationen geben, die sich auf ein sensibles kind auswirken können.

    @waldlaeuferin: ich nehme an, du warst bei den osteopathinnen im fluss?
    http://www.im-fluss.info/angebote/

    das genannte buch kann ich übrigens ebenfalls wärmstens empfehlen!


    lg
    pezi
     
  11. Intrepid-Ibex

    Intrepid-Ibex out proud

    Egal, wie man Trauma nun definiert: wie soll ein Ereignis das Baby beeinflussen, wenn es sich nicht einmal daran erinnern kann? Das Gehirn eines Babys ist noch nicht vollständig entwickelt, deswegen hat auch niemand Erinnerungen aus der Zeit.
     
  12. theater

    VIP

    Nur weil man sich an etwas nicht aktiv erinnern kann, kann es einen auch nicht beeinflussen?
     
  13. Intrepid-Ibex

    Intrepid-Ibex out proud

    Wie soll das gehen? Abgesehen davon: man kann sich weder "aktiv" noch "passiv" erinnern, weil diese Erinnerungen nicht abgelegt werden .
     
  14. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    @Intrepid-Ibex
    Dazu gibt es in letzter Zeit viele Forschungen und eine neue wissenschaftliche Richtung (prä- und perinatale Psychologie). Es scheint eben doch so zu sein, dass die vorgeburtliche Zeit und die Geburt uns mehr beeinflussen, als man bisher angenommen hat.
    Hast du schon einmal den Begriff "Körpererinnerung" gehört? Anscheinend werden Erinnerungen nicht nur bewusst im Gehirn abgelegt, sondern auch unbewusst im Körper gespeichert.
    Ausserdem möchte ich anmerken, dass man bis vor kurzem davon ausgegangen ist, dass Neugebrene und Babys in den ersten Lebensmonaten keine Schmerzen empfinden bzw. sich nicht daran erinnern können. Dies hat sich als Irrglaube herausgestellt.

    Kurz zusammengefasst:
    lg
    Pezi
     
  15. Intrepid-Ibex

    Intrepid-Ibex out proud

    Hast du hierzu eine Quelle?

    Ja eh, aber Schmerzempfinden != Bilden von Erinnerungen im episodischen Gedächtnis.
     
  16. theater

    VIP

    So gesehen könntest du der TE ja auch empfehlen, das Baby regelmäßig zu stillen und zu wickeln und dazwischen einfach schreien zu lassen während die TE selber ein paar Räume weiter gemütlich ein Buch liest, weil das Kind in den ersten Wochen/Monaten kein ausgereiftes Gehirn hat und sich später ohnehin nicht erinnern und somit auch keinen Schaden erleiden kann.
     
  17. Intrepid-Ibex

    Intrepid-Ibex out proud

    Ich würde es nicht empfehlen, aber es ist tatsächlich so dass sich das Kind nicht mehr daran erinnern wird.
    Darum nochmals die Frage, welche du mir nicht beantwortest - wie soll das gehen?
     
  18. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

  19. Dinimama

    VIP

    ok, meine definition von trauma ist verletzung, welche natürlich auf verschiedenen ebenen passieren kann.
    ein trauma kann, wenn man es entsprechend verarbeitet hat, im nachhinein auch tatsächlich ein herausforderndes erlebnis sein, währenddessen ist es aber (für mich zumindest, aber auch für viele andere) vor allem eine überforderung.
    das gilt natürlich auch für geburten, sowohl für die mutter, als auch für das kind.

    und doch ist es so, dass nicht jede geburt grundsätzlich überfordernd ist, deshalb ist sie auch nicht grundsätzlich und dauerhaft traumatisierend - eher im gegenteil, eine gut verlaufene geburt kann eine frau ja auch stolz und stark machen, und auch das kind wird im idealfall nicht nur passiv durch den geburtskanal geschoben, sondern es hilft aktiv mit.




    ps: ich bin selber osteopathin und weiß, was während einer geburt genau abläuft.
     
  20. Dinimama

    VIP

    wie pezi eh schon geschrieben hat, es gibt verschiedene arten der erinnerung, nicht alle sind im neocortex gespeichert.
    insofern kann etwas, an das man sich nicht erinnern kann, dennoch traumatisierend sein, und zwar nicht nur die geburt, sondern bereits während der schwangerschaft oder auch in der frühen kindheit.

    nur, weil man sich an ein ereignis nicht erinnern kann, heißt es noch lange nicht, dass es nicht doch großen einfluss auf einen haben kann (eventuell hat es sogar noch einen größeren, weil man eben in der vorsprachlichen zeit keine worte hat, um ein ereignis zu benennen, darüber zu reden, es zu besprechen.)
     

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