1. Immer wieder lese ich hier von Kindern die nicht spielen. Meine Frage beruht nicht, wie so oft, auf: Was tun sie sonst. Sondern, wie war das Verhalten im frühen Kleinkindalter?
    Die ganz Kleinen beginnen ja quasi von selbst mit Rollenspiele usw. War das bei euch auch so und haben die Kinder dann erst im Laufe der Zeit das Spielen abgestellt?
    Wurde im Kleinkind, Vorschulater viel mit den Kindern unternommen, so das fast keine Zeit zum freien Spiel blieb? Wenn es immer schon so war, mit was haben sich die Kinder dann beschäftigt?

    Wie ihr seht interessiert mich die Vorgeschichte. Und eure Einstellung dazu. Findet Ihr nicht dass die nicht spielenden Kinder etwas verpassen? Die Freude am Spiel? Das vertiefen in der Fantasiewelt?

    Ich freu mich auf Eure Antworten!
     
  2. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Wenn ich meine Söhne miteinander vergleiche, finde ich schon, dass nicht bzw. wenig spielende Kinder etwas verpassen.

    Großbub war sich von Baby an nie selbst genug, braucht immer jemanden oder etwas, um sich zu beschäftigen. Sobald er vorwärts kam, hat er quasi nicht mehr still gehalten, sobald er reden konnte, war er nicht mehr ruhig. ;)

    Alles, was mit Bewegung zu tun hat, konnte ihn fesseln, Laufrad, Scooter, Rad fahren, hat er jeweils in sehr jungem Alter gemacht und damit hauptsächlich Stunts aufgeführt. :eek: Mit 3 hat er mit Eishockey begonnen, ein Jahr später mit Fussball, das hat seinem Bewegungsdrang die Spitze genommen. Natürlich wird bei organisierter Beschäftigung die Zeit fürs freie Spielen weniger und natürlich setzt man sich mit einem Kind, das einfach nicht selbst spielen mag, öfter zum Karteln oder einem Gesellschaftsspiel hin. Das verstärkt sich gegenseitig irgendwie - man beschäftigt das Kind, weils sonst nur Flausen im Kopf hat, gleichzeitig fordert es die Bespaßung auch immer mehr ein.

    Durch den kleinen Bruder hat er erst wirklich angefangen, Rollenspiele zu spielen. Der Kurze ist überhaupt vom Temperament her ganz anders, fordert Ruhezeiten zum Spielen und jetzt Lesen vehement ein, braucht das dauernde Leben auf Achse gar nicht, ist also einfach "normal". :eek:

    Ich war ein Kind, das komplett in Fantasiewelten versunken ist, sei es mit Playmobilmanderln, denen ich mit Lego-Steinen Häuser, Ställe und Autos gebaut habe, sei es in Büchern. Dass ein Kind das so gar nicht mag bzw. eher KANN, irritiert mich immer noch.
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast

    tatsächlich?
    das ist mir bisher nicht aufgefallen.
     
  4. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Mir schon. Aber vielleicht fällts einem mehr auf, wenn man einen persönlichen Bezug zu dem Thema hat.
     
  5. Natürlich in der Minderheit, aber wie Bixi sagt, vielleicht fällt es eher auf wenn man persönlichen Bezug hat.

    Danke bixi für deine Antwort. Was hat dein ältester dann im Kleinkindalter getan? Hatte er bevor der kleine Bruder auf die Welt kam Rollenspiele oder dergleichen gespielt?
     
  6. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Ja, manchmal schon, sowohl mit uns Erwachsenen als auch mit anderen Kindern. Aber alles andere als ausdauernd und begeistert, eher so als Notnagel. Her- und Wegräumen hat idR länger gedauert als das Spiel selbst.
     
  7. Esira

    PLUS + VIP

    Meine Tochter ist auch so eine. Sie hat als Baby schon viel Aufmerksamkeit gebraucht, konnte schlecht einschlafen, hat sehr viel geschrien. Alleine Spielen war unmöglich. Ich hab sie halt so weit möglich war oft bespaßt.

    Rollenspiele spielte sie immer gerne aber nur gemeinsam mit anderen. Wenn eine Freundin zu Besuch ist seh ich sie oft stundenlang nicht. Sie ist jetzt sieben und spielt inzwischen mal 15 min. Playmobil oder liest was.

    In der Schule hatte sie letztes Jahr schwere Konzentrationsprobleme. Ich denke das hängt auch zusammen. Heuer dürfte es besser sein. Elternsprechtag ist am Mittwoch. Mal sehen ob die Lehrerin das auch so sieht.
     
  8. Meine Tochter ist auch so, sie kann alleine nicht spielen. Sie ist Einzelkind und fordert sehr stark Spielzeit ein.
    Alleine mal mit Barbies, Puppen, Lego oder Playmobil geht so gut wie gar nicht.

    Lego jetzt seit kurzem, aber auch nur wenn sie es am Esstisch aufbaut und ich in der Küche bin, aber alleine im Zimmer spielt sie gar nicht. Bei Besuch oder wenn sie auf Besuch ist ist das ganz anders, da wird stundenlang gespielt.



    Zuhause wenn wir alleine sind beschaeftige ich sie mit Bastelsets, Puzzles, Mandala, Steckperlen, Malen nach Zahlen und Gesellschaftsspielen usw. oder wir backen, kochen usw

    Bewegung macht sie auch gerne, sie geht tanzen und turnen und liebt Rollerskaten und Eislaufen.

    Wir haben allerdings das Glück in einer sehr kinderreichen Gegend zu wohnen und sobald das Wetter passt sind immer sehr viele Kinder gemeinsam draußen unterwegs.

    Die Vorgeschichte? Sie war sehr anhaenglich aber nie schuechtern, schlief lange schlecht, war aber immer gut gelaunt, ging von Anfang an gerne in die Krippe und dann Kindergarten, geht jetzt gerne in die Schule.

    Ich persönlich glaube es liegt am Einzelkind sein.
     
  9. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Die Beschreibung passt 1:1 auf mein Nicht-Einzelkind.

    Ich glaub, es liegt am Kind selbst.
     
  10. Esira

    PLUS + VIP

    Bei mir auch. Meine ist auch kein Einzelkind.
     
  11. ThePinky

    ThePinky Gast

    Und mein Einzelkind spielt stundenlang, phantsievoll und ausdauernd. Alleine, mit mir, mit Freunden... nur in größeren Gruppen tut sie sich nicht so leicht. Am Einzekind - sein kanns also nicht (ausschließlich) liegen.
     
  12. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    meine 2 sind da (wie meist in ihrem Leben) konträr - die eine kann schon sehr intensiv spielen, hat Geduld für diverse Sachen um sich alleine zu beschäftigen, sie spielt auch sehr viele Rollenspiele und seit 1 Jahr extrem viel Playmobil. die 2. lässt sich zwar mitreissen aber ist eher eine die motiviert werden will und angetrieben und spielt selten von sich aus alleine. die kann auch nicht wirklich so im Spiel versinken (die ist auch eher immer in Bewegung und probiert viel aus).
     
  13. lottinchen

    lottinchen Teilnehmer/in

    Ich denke auch es ist Typsache. Der Schlüssel zum Spielen liegt für meinen Großen auch im MITEINANDER. Im ist wichtiger mit WEM er spielt, statt WAS er spielt. Mittlerweile finde ich das schön. Ihm sind Menschen wichtiger als Dinge.
    In den ersten Jahren war das natürlich sehr anstrengend. Er wollte halt immer mit mir was machen. Ich würde aber nicht sagen, dass ich ihn "bespaßt" habe. Der Kindergarten hat dann erst Erleichterung in die Sache gebracht.
    Er baut und räumt auch lieber als Rollenspiele zu spielen. Kästen ausräumen hat er schon als Baby geliebt.
     
  14. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Mein Sohn ist da ganz anders. Ihm ist wichtiger, dass er nicht alleine spielen "muss", DASS andere da sind ist ihm wichtiger, als wer das ist. Hauptsache nicht alleine, weil das für ihn gleichbedeutend ist mit "faaaad".
     
  15. NaNu

    VIP

    Geht es hier im Thread nicht eher darum, dass Kinder nicht alleine spielen wollen?
     
  16. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Unterschreibe ich voll und ganz.
    Mein Großer war ja auch sehr lange ein Einzelkind und er war ein Rollenspiel-Freak. Bzw waren es eher Geschichten, die er sich stundenlang erzählt hat. Er hat manchmal nicht einmal während des Essens pausiert und leise weiter gemurmelt.
    Zugleich war/ist er aber auch ein totales Bewegungskind (eine befreundete Mutter hat einmal nach dem Schwimmen zu mir gesagt, dass er eine "Urgewalt" ist, weil er so viel Power hat.)
    Also bei ihm schließt sich Bewegung mit sich-selbst-beschäftigen nicht aus.

    Aber er hat nie ernstzunehmend Lego, Duplo, Eisenbahn etc gespielt. Das war immer völlig uninteressant.

    Die Tochter ist ja viel jünger, hat den Großen nie so spielen gesehen und ist komplett gleich. Sie spielt seit sie zwei ist Rollenspiele und das in einer enormen Intensität und Ausdauer.

    Ihre Freundin hingegen macht das kaum. Sie ist ein ganz ruhiges, beobachtendes Kind und einfach weniger "outgoing". Sie kann tolle Sachen bauen und basteln und laut Mutter käme das Kind auch nicht auf die Idee, Z. B. Rollenspiele zu spielen.

    "Vorgeschichte" gibt es mmn keine, es ist ja keine Krankheit.
    Es gibt einfavh unterschiedliche Typen, denk ich.
     
  17. eul.alia

    VIP

    Der Zwerg kann wunderbar und für sein Alter auch sehr lang alleine spielen, er versinkt richtig in seiner Phantasiewelt und das obwohl er als Baby bzw Kleinstkind (so bis 1,5/2, ich kann das nimmer wirklich sagen) fast ständige "Bespaßung" (also mitspielen etc) gebraucht und überwiegend auch bekommen hat. Klar gibt es Phasen, da funktioniert das auch mal schlechter, aber meißt ist das so und mittlerweile sagt er uns auch mal, wenn wir zB am woe etwas mt ihm machen wollen, er mag jetzt allein spielen. Er kann aber auch wirklich schön mit anderen spielen.
    Er ist zwar kein Einzelkind mehr, aber ich denke der jetzt knapp vier Monate alte Bruder hat da noch keinen großen Einfluss gehabt.
     
  18. kann eh sein
    ich glaube es liegt bei MEINEM Kind am Einzelkinddasein.
     
  19. Siva47

    VIP

    Meine Tochter (4j) braucht auch immer jemanden, der mit ihr spielt. Sie kann manchmal nicht einmal alleine malen :rolleyes: ich mach mir auch so meine Gedanken woran es liegt. Hab mal gelesen, dass schüchterne kinder sich sehr schwer tun nur mit sich selbst zu sein..Und das würde auf sie zutreffen...Andererseits ist sie auch Einzelkind u wir wohnen bei den Großeltern (da alleinerziehend). Irgendwer findet sich da immer um mit ihr was zu machen... Aber bei ihr war es schon als ganz kleines kleinkind so, dass sie sich für spielzeug nie so interessiert hat..sie hat auch keine spielzeugwünsche, will nie was wirklich haben...Am liebsten erschafft sie was mit den Händen oder braucht was für den Kopf..kognitiv und feinmotorisch ist sie extrem gut..Aber fantasiespielen tut sie allein echt fast NIE. Nur mit Freunden mal. Also bei uns ist es wahrscheinlich eine Mischung von mehreren Faktoren. Ob sie etwas verpasst kann ich nicht beurteilen. Sie braucht es anscheinend nicht so sehr..Jedes Kind ist anders..Aber ich versuche ihr beizubringen, dass sie selbst sich auch ein guter Spielpartner sein kann ^^
     
  20. neumond

    neumond Gast

    Meine Tochter würde fast nicht allein spielen, wenn ich sie nicht dazu anhalten würde. Grund ist mit Sicherheit, dass sie zu bald einen Bruder bekommen hat. Sie sind zwar immerhin 24 Monate auseinander, für sie war es aber definitiv ZU bald. Sie hat schon als sie ganz klein war viel und ausgiebig gespielt, obwohl wir durchaus auch viel unterwegs waren, kein Erwachsener war nötig. Punktgenau mit Ankunft des Bruders war das vorbei. Sie wollte nur noch bespaßt werden, hat ihre Exklusivzeit vehement eingefordert damit. Der Kindergarten hat das Verhalten noch extrem verstärkt, dort ist doch immer entweder Programm oder andere Kinder zum spielen, das ging ihr daheim dann erst recht ab und ihr war permanent langweilig.

    Da ich weder Zeit und Lust habe, so hart muss ich das sagen, permanent Entertainment zu bieten, sage ich ihr wenn ihr langweilig ist "Dann denk dir was Schönes aus, es gibt so viel was du machen kannst.". Natürlich nicht permanent, ich spiele schon auch mit ihr, wir unternehmen auch viel aber eben nicht nonstop, wie ihr das gefallen würde. Sie ist dazu übergegangen sehr viel zu basteln und zu malen, richtig schöne Sachen. Und sie spielt mittlerweile ganz gerne mit Puppen, macht ihnen die Haare, zieht sie um, präsentiert sie dann. Das ist auch der Punkt, an dem man stark erkennt, dass sie den Aufmerksamkeitsdurst nicht abgelegt hat, sie präsentiert nämlich phasenweise auch alle paar Minuten was sie gemacht hat und will eine Meinung dazu haben. Aber gut, damit kann ich leben, es gibt dann halt kein permanentes "Oh" und "Wow" und "schön" sondern auch mal ein "schön dass dir sowas Tolles eingefallen ist" oder ein schlichtes, wenn auch freundliches "Ja, ich sehe es/dich".

    Mein Sohn hingegen kommt heim und man hört ihn nicht mehr, da sitzt er vor seinem Lego und baut in aller Ruhe, die Schwester bringt da dann eher Unruhe rein wenn sie nach Hause kommt und reißt ihn aus dem Spiel weil sie das nicht so haben kann, dass er sich mit sich allein beschäftigt.

    Es gibt aber auch Kinder, die ihr "Spiel" in Sport und Bewegung finden, also ich teile die Meinung absolut nicht, dass "nicht spielende" Kinder etwas verpassen und das immer ein Symptom dafür ist, dass man irgendwas "falsch" gemacht hat.

    Was man hier im Forum so liest, würde ich auch nicht überbewerten, ich bin eine die bei den Weihnachtsgeschenkefäden immer schreibt "Meine Kinder freuen sich nicht über Spielzeug/spielen nicht mit den Spielsachen" was leicht den Eindruck erweckt, sie würden überhaupt nicht spielen. Aber das stimmt ja nicht. Sie haben einfach ihre Klassiker die nie fad werden, das sind Bauklötze, Lego Duplo und normales Lego, Knete und bedingt die Brio Bahn. Und alles was neu dazu kommt ist vielleicht kurz interessant, landet dann aber in der Ecke. Also kommt nichts mehr neu dazu weil nur kaufen um des Kaufens willen ist überhaupt nicht meins. Als neues Interessengebiet dazugekommen sind nun lediglich die Puppen bei meiner Tochter, die davor jahrelang unbeachtet waren. Sie ist nun 7 Jahre alt.
    Wichtig zu sagen ist: Beide Kinder bewegen sich wahnsinnig gerne, haben dennoch viel Fantasie, bauen draußen ihre Tipis aus Holz, sammeln allerhand Steine und Tannenzapfen die mir dann leider manchmal in der Waschmaschine wieder begegnen,... sind also völlig normale Kinder.
    Man kann daher durchaus auch sagen, dass sie sich draußen viel leichter tun in ein Fantasiespiel zu finden als drinnen, in der Wohnung.

    Ein Kind das absolut überhaupt nichts spielt, nicht rennt, nicht singt, nicht tanzt, nicht malt, nicht klettert, einfach wirklich absolut nichts tut, auch nicht wenn man sich zusammensetzt mit diesem Kind, ist glaube ich extrem selten und ja, DAS fände ich dann tatsächlich bedenklich.
     

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