1. Melanie056

    Melanie056 Teilnehmer/in

    Ich lese gerade das Buch "Warum französische Kinder keine Nervensegen sind"
    Hat das von euch jemand gelesen?
    Wenn ja, was sagt ihr zu den französischen Erziehungsmethoden?
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    das schreit nach einer neuen rubrik "mein liebster freudscher verschreiber/rechtschreibfehler".
     
  3. Melanie056

    Melanie056 Teilnehmer/in

    Natürlich NERVENSÄGEN....


    Man darf sich wohl mal vertippen...
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    aber ja doch - selten hat sich jemand treffender "vertippt".
     
  5. Anno1701

    Anno1701 war die Welt noch ok...

    erscheint mir einleuchtend, babys sind von fast beginn an in der creche, lernen dort das weinen gelassen werden, sind verunsichert. die kinder später sind dann ebenfalls verunsichert und spuren leichter.

    das, was ich bisher von französinnen und dem dortigen system gehört hab, find ich nicht allzu gut.
    diese frauen übrigens auch nicht, weshalb sie teilweise ausgewandert sind.
     
  6. Melanie056

    Melanie056 Teilnehmer/in


    Was hast du eig für ein problem??
     
  7. Melanie056

    Melanie056 Teilnehmer/in

    Danke für deine normale antwort :)
     
  8. lucy777

    lucy777 Gast

    gar keins - ich hab den "segen" wirklich lustig gefunden.
    ich hätte wohl ein paar smileys zum besseren verständnis setzen sollen.:):D:zaub::roflsmiley::cheerleader:
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast

    zum buch: ich habs vor längerer zeit mal gelesen, während der lektüre - so erinnere ich mich - habe ich mir hin und wieder gedacht: "hm interessanter aspekt".

    mehr ist nicht hängengeblieben.
     
  10. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Nordlicht, 28. Oktober 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
    #10
  11. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Komischerweise habe ich die französischen Kinder, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, als extreme Nervensägen erlebt, das habe ich mir sofort gedacht, als ich von diesem Buch gehört habe. Hm.
     
  12. hier ein paar auszüge aus einem zeit-artikel zu diesem thema:

    In der Grande Nation gibt es eine lange Ammentradition. Vom 17. Jahrhundert an bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war es bei den wohlhabenden Familien üblich, die Neugeborenen kurz nach der Geburt aufs Land zu einer Amme zu geben. Der Hauptgrund: Die Mutter sollte rasch wieder schwanger werden, das empfängnisverzögernde Stillen störte da. Die Eltern besuchten ihre Kinder kaum und holten sie erst nach zwei, drei Jahren wieder zu sich. "Die frühe Fremdbetreuung ist über mehrere Generationen so selbstverständlich geworden, dass sie auch heute niemand infrage stellt", sagt Serban...
    ... "Sie [die französichen frauen] bekommen so viele Kinder, gerade weil sie sich nicht um sie kümmern müssen!...

    ...Ein Vollzeitjob für beide Eltern bedeutet jedoch zwangsläufig, dass die Kinder oft neun Stunden oder mehr weggegeben werden müssen. Vor allem in den französischen Städten ist es üblich, dass abends eine assistante maternelle die Kinder von der Betreuung abholt, weil papa et maman noch keine Zeit haben. ...

    (nicht wenige französische eltern haben wohl gar nicht ausreichend kontakt mit ihren kindern, ihnen die angesprochenen "erziehungsmethoden" angedeihen zu lassen. dies passiert den kindern eher ausser haus)

    ...Das hat Folgen: In einer aktuellen Unicef-Studie zum Wohlergehen von Kindern in 30 verschiedenen Ländern wurden Kinder und Jugendliche gefragt, wie sie selbst ihre Beziehung zu Eltern und Gleichaltrigen einschätzten. In dieser Untersuchung landete Frankreich auf dem letzten Platz. ...

    ...Er hält es für keinen Zufall, dass die Franzosen seit Jahren an der Weltspitze stehen beim Verbrauch von Antidepressiva. ...



    hier der link: http://www.zeit.de/2013/37/frankreich-kinder-staatliche-fruehfoerderung/seite-2
     
  13. Das wundert mich jetzt total, weil ja gerade Frankreich hier immer wieder als Vorzeigemodell mancher User - wenn man über Vereinbarkeit von Frau und Beruf bzw. über die Wichtigkeit, dass Kinder möglichst früh fremdbetreut werden, damit Frau auch möglichst früh in den Berufsalltag zurückkehren kann, diskutierte, gegolten hat. Kenne das Buch aber nicht muss ich gestehen.
     
  14. naja, kindererziehung wird ausgelagert - und nicht erst ab dem krabbelstubenalter bzw. lediglich in der zeit, in der mama ihrer teilzeitarbeit nachgeht...

    hier noch ein paar ausüge aus dem artikel:

    ...Familien mit drei und mehr Kindern zahlen in Frankreich fast keine Steuern mehr. Zu den Betreuungskosten in Krippen, Kindergärten oder bei der Tagesmutter schießt der Staat kräftig zu. Dagegen wird ein Kindergeld erst ab dem zweiten Kind gezahlt. Und Anreize für Männer, einige "Papa-Monate" in ihre Karriere einzuschieben, gibt es keine. Überhaupt übernehmen die französischen Väter nur in den wenigsten Fällen wirklich Verantwortung für die Betreuung ihrer Kinder. Sie verlassen sich darauf, dass ihnen diese Aufgabe von den Institutionen abgenommen wird, den Rest überlassen sie meist ihren Frauen.
    Die französische Frau als Heldin, die Beziehung, Kinder und Beruf problemlos unter einen Hut bekommt. Die Frau als "Superwoman". Dieser Mythos entstand im Windschatten der Frauenbewegung in den 1980er Jahren. Fast alle der heute 20- bis 40-jährigen Französinnen sind früher selbst in einer Fremdbetreuung untergebracht gewesen und folgen jetzt demselben Prinzip. ...

    ... "Die Menschen, die ich [Adrian Serdan, Kinderarzt) wegen Ängsten und Depressionen behandle, erzählen mir, wie wenig echte Nähe sie in ihrer Kindheit von ihren Eltern bekommen haben. Parallel dazu beobachte ich in der Kinderarztpraxis, wie wenig Bezug manche Eltern zu ihren Kindern haben." Da werde der Zusammenhang zwischen früher Bindungs- und späterer Verhaltensstörung besonders deutlich. Während die Bindungsforschung in Deutschland bereits seit den achtziger Jahren eine Rolle spielt, sickern die Zusammenhänge zwischen Bindung und seelischer Gesundheit in Frankreich erst langsam in das Bewusstsein der Experten. ...
     
  15. @ Nachtglocke

    Danke, ich finde das wirklich hochinteressant, denn es bestätigt das, was ich mir instinktiv immer schon gedacht habe.

    Wobei ab dem dritten Kind steigt in Frankreich auch das Kinderbetreuungsgeld massiv an hab ich gehört. Für mich nicht nachvollziehbar, wieso man dann die Kinder so früh in Fremdbetreuung gibt.
     
  16. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    erst ab dem 2. Kind gibt es in Frankreich überhaupt Kinderbeihilfe.
     
  17. Lasius

    VIP

    Wie ich immer wieder in der sehr großen Familie meines Mannes sehe, ist auch in Frankreich die Herangehensweise an das Thema Erziehung von Elternpaar zu Elternpaar sehr unterschiedlich. Frankreich ist aber auch was die gesetzlichen Hintergründe (Arbeitsrecht, Mutterschtz etc.) betrifft mit Österreich nicht zu vergleichen.
    Kinder sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft und sie bekommen ab der Geburt ihren Platz und ihre Rollen. Sie werden weniger in den Mittelpunkt gerückt, wie das hier üblicher ist. Was besser ist, ist sehr schwer zu sagen. Da gibt es sehr viele Aspekte.

    Ich beobachte das seit Jahren mit Interesse.
     
    Lasius, 29. Oktober 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2016
  18. lucilie

    VIP

    Ja, man kann beide Systeme schwer vergleichen, du kriegst weniger Kinderbeihilfe aber du zahlst auch weniger steuer.
     
  19. lucilie

    VIP

    Das Antidepressivum der Österreicher ist der Alkohol, es ist auch nicht viel besser und hat schlimmere Nebenwirkungen.
    Ich finde sehr schwer 2 Syteme zu vergleichen. In Frankreich ist die wirtschatliche Lage schon seit Jahren sehr schwierig . Österreich war bis jetzt , ein Land in dem man sehr gut leben konnte. Es ändert sich leider.
    http://derstandard.at/1381374083174/OECD-Antidepressiva-Einnahme-enorm-gestiegen
     

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