1. Solanum

    VIP

    wa sdie kinder im kiga schon haben: mehr selbstbestimmtheit.
    was sie (bei uns) nicht haben: genügend input und anreiz

    mein großer (regelkomform eingeschult) hat sich im kiga zuletzt nur mehr gelangweilt, war aber von der schule mit allen ihren regeln anfangs recht erdrückt.

    mein kleiner mag regeln (außer haus). da kennt er sich aus. das gefällt ihm. ich kann mir gut vorstellen, dass er in einem jahr schulreif ist (meiner laiineneinschätzung nach wäre er jetzt auch reif für eine vorschule, die es bei uns so nicht gibt).
     
  2. samakaste

    VIP

    Das ist leider heute so: wer gute Noten hat, hat Angst vor Stigmatisierung und dass er zum Streber wird anstatt stolz drauf zu sein. Das ist traurig....
    Was du mit "Vertrauen angeschlagen" beschreibst, war für meinen Sohn auch so, nur auf einer anderen Ebene: er hat mir erst im Mai erzählt, dass die "Großen" die "Chefs" in der Klasse sind und er "nur der Jüngste" ist. Dass ihm das Sorgen bereitet hätte, darauf wär ich nicht gekommen. Wir haben dann auch darüber gesprochen, dass alle gleich sind und er - im Gegenteil - stolz drauf sein muss, weil er der Jüngste ist: er schafft alles gleich gut, aber sogar früher. Allein die Thematisierung daheim hat ihm aber geholfen. Dabei war er früher auch immer der Jüngste im Freundeskreis, völlig akzeptiert und ohne Hyrarchie. Das war auch schade, dass das mit der Schule plötzlich zur Belastung wurde...

    Ja, da geb ich dir recht!

    Auch eine strikte Empfehlung Richtung "bitte , mach das so oder anders!" find ich riskant: allein über einen Bericht hier im Forum kennt niemand das Kind und die Umweltfaktoren gut genug, um so eine Empfehlung abzugeben. Letztlich kann man hier nur Erfahrungsberichte sammeln, die Entscheidung bleibt individuell.
     
  3. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Wir sind beide berufstätig, ob in Kiga oder Schule, beginnt der "Arbeitstag" der Kinder um ca. 7.30. Spontan zuhause bleiben ist also ohnehin nicht gut möglich. Wenn Kindheit DARAN gemessen wird, hatten meine Söhne nie eine. :rolleyes:

    Ich kann diese Floskeln schon nicht mehr hören...

    Die Kindheit endet nicht mit dem Schuleintritt. Und Wurzeln werden nicht im Kindergarten vergeben.
     
  4. Kruemelmaus

    Kruemelmaus Teilnehmer/in

    Ich glaube mein Posting kam wohl etwas "strenger" an als es sein sollte.
    Natürlich möchte ich keinen vorschreiben was er mit seinem Kind machen soll. Ich muss gestehen, dass ich früher (vor den Kindern) auch immer die Sicht hatte, dass es für ein Kind nur positiv ist möglichst früh in die Schule zu kommen - aber ich habe viel dazugelernt (mehr beabachtet, weniger gewertet, einfach wahrgenommen).

    Zusätzlich zu meinen eigenen Erfahrungen konnte ich viel von meinen Nachhilfeschülern lernen. Ich hatte vermehrt 14-19jährige, die sich einfach beim Lernen und im Schulalltag schwer taten, weil sie einfach "zu jung" waren (zB Sommerkinder oder zu früh eingeschult). Deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich denke, dass die Probleme erst später auftreten - in der Volksschule fällt der Altersunterschied nicht so auf und der Stoff ist auch nicht so komplex. Aber in den höheren Schulen macht es für das Verständnis schon einen großen Unterschied, ob man ein Jahr jünger oder älter ist (kann das in meinem Fall von den betriebswirtschaftlichen Fächern jedenfalls bestätigen).
    Die Schüler hatten auch oft ein Problem damit, dass sie einfach jünger sind zB alle dürfen schon länger fortgehen, haben schon den Führerschein - auch wenn es jetzt dem Anschein nach nicht direkt mit der Schule zusammenhängt, so beeinträchtigt es dennoch die Lernmotivation und Einstellung und macht die angespannte Schulsituation, wenn man sich bei einigen Fächern schwer tut, noch anstrengender.

    Ich bin trotzdem der Meinung, dass es keinem Kind schadet länger im Kindergarten zu sein (vorausgesetzt, dass es ein normaler Kindergarten ist und die Pädagoginnen nicht total "Erziehungsterroristen" sind - sorry für den Ausdruck, aber ich habe auch schon mal eine Pädagogin kennengelernt, die wohl besser zum Bundesheer gegangen wäre, als in den Kindergarten ;).
    Ich glaube auch, dass man ein Kind nicht wirklich unterfordern kann - Kinder sind von sich aus immer wissbegierig und lernwillig und sind durchaus in der Lage sich selbst zu fordern (eigenständig lernen, entdecken, forschen) oder Input einzufordern - und auch wenn man es nicht glaubt, der Kindergarten ist auch schon anstrengend für die Kids - viel Imput, soziale Interaktion, Konflikte meistern, etc - die Kinder lernen permanent auch ohne "extremer" Förderung (Ich bin jetzt kein Freund/Feind des Montessori Konzepts, aber wenn Kinder "lernen" (im schulischen Sinn) wollen, dann können sie das auch wenn sie im Kindergarten sind zB hat mich meine Tochter immer gefragt, was dieses oder jenes Wort heißt, welche Buchstabe das ist etc. und ich habe mir die Zeit genommen es ihr zu erklären und siehe da, sie konnte vor Schulbeginn schon lesen - weil sie einfach soweit war und weil sie es auch selbst wollte. Sie hat sich aber weder in der Schule gelangweilt oder unterfordert gefühlt - sie war einfach stolz es schon zu können. Ich glaube es hängt auch viel mit dem Verhalten der Eltern/Lehrer/Kindergärtner zusammen, wenn die Kinder glauben sie müssen schon alles können, nur weil es ihnen so vorgelebt wird (das meine ich nicht böse, aber das System vermittelt das einfach so, alles soll man früher und schneller können und für alles muss man sofort bewertet werden).

    Wir haben das Glück sehr einfühlsame Kindergartnerinnen zu haben, sie fördern die Kinder auch individuell - somit wird keiner unterfordert, manche Kinder malen in der Vorschulzeit lieber Bilder, andere schreiben schon fleißig Wörter. Und die Lehrerin meiner Tochter war ebenfalls sehr bemüht die Kinder auch individuell zu fördern, machte viel freien Unterricht (selbstbestimmtes Zeitmanagement) und zusätzlichen freiwilligen Übungen für die schnelleren Kids.

    Ich glaube auch, dass Kinder Freiraum brauchen und Zeit um sich zu entwickeln und je strenger und enger der Zeitplan, umso schwieriger wird das für das Kind (so hatte ich das im vorigen Post gemeint).

    Nur mal so zur Info: Ich bin ebenfalls berufstätig. Ich könnte vollzeit arbeiten, habe mich aber bewusst nur für Teilzeit entschieden, weil ich Zeit für meine Kinder haben wollte. Ich arbeite wenn sie in Kindergarten/Schule sind und kann es mir auch gut einteilen, wenn mein Sohn mal zuhause bleiben will. Als beide noch im Kindergarten waren, haben wir es immer sehr genossen spontane Ausflüge zu machen oder einfach mal einen Gartentag zuhause einzulegen. Für mich war/ist das sehr wichtig, dass ich mir die Zeit nehmen kann. Mir ist natürlich klar, dass es sicher einige Eltern gibt, bei denen es finanziell nicht möglich ist, aber es gibt sicher auch viele, bei denen es möglich wäre, sie es aber selbst nicht möchten. Ich selbst habe eine Freundin, die trotz Kind Vollzeit arbeitet, weil sie auf ihre Karriere nicht verzichten möchte, obwohl sie mit Teilzeit noch immer ausreichend Einkommen hätte. Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen, aber wie schon beschrieben, ich persönlich denke, dass es für die Kinder immer eine Bereicherung ist, wenn man flexibel sein und das "minutiös durchgeplante Alltagsleben" noch etwas rausschieben kann.

    Bitte steinigt mich nicht, aber ich glaube noch immer, dass ein zu früher Schulstart nur Nachteile (bzw. im besten Fall keine Nachteile, aber auch keine Vorteile) hat und es immer ein Vorteil ist nicht der kleinste, jüngste, etc zu sein. Kinder kann man auch zuhause fördern, falls das im Kindergarten nicht gemacht wird - und sogar noch viel individueller ;)
     
  5. Kruemelmaus

    Kruemelmaus Teilnehmer/in

    Ach ja, das hatte ich noch vergessen: Wurzeln werden natürlich nicht im Kindergarten "vergeben", aber Kinder bekommen "starke Wurzeln", wenn sie sich nach ihren eigenen Bedürfnissen und Zeitplan entwickeln können. Im Kindergarten gibt es keinen Stundenplan (zumindest in unserem nicht), es wird viel in der Natur gespielt und es gibt genügend freie Spielzeit und freiwillige Imputs von den Pädagogen. Die Schule hat hingegen einen Stundenplan, meist unflexibel und natürlich ohne Rücksichtnahme auf das einzelne Kind. Leider sehen viele Eltern nicht, dass es für das Kind (vor allem wenn es zu jung ist) meist nicht die beste Lösung ist (aber da es kein flexibleres Schulsystem gibt, müssen früher oder später alle durch - nur später ist man eben gefestigter).

    Das mit den Floskeln finde ich auch ganz lustig - man sagt ja auch "Jetzt fängt der Ernst des LEbens an" - und wenn man drüber nachdenkt ist es auch so. Mit Beginn der Schulzeit wird man definitiv in der persönlichen Freiheit eingeschränkt und in einen Rahmen/ein System gezwängt. Ich werte das weder als gut oder schlecht, aber es ist eben so. Und ich verbinde Kindheit einfach mit Freiheit zu machen worauf man Lust hat - während der Schulzeit ist das zumindest für mehr als den halben Tag (wenn man Hausaufgaben mitrechnet) nicht mehr der Fall. Somit ist für mich schon irgendwie der Schulstart eine "Einschränkung" der Kindheit. Wie gesagt - ohne Wertung - manche mögen es gut finden, andere schlecht.
     
  6. Ich denke, man muss so was immer individuell sehen. Meine Tochter hätte sich über ein Jahr "geschenkte Kindheit" absolut nicht bedankt. SIe war im Kindergarten im letzten Jahr nicht glücklich, noch ein Jahr hätte ihr bestimmt nicht gut getan. Für sie war der Beginn der Schule (im Oktober ist sie 6 geworden) das Beste was ihr passieren konnte: endlich hatte sie einen eigenen Platz, gab es eine zeitliche Einteilung, eine Strukturierung des Tages und hatte trotzdem Freiheiten Dinge zu tun, die sie gern machte. Wir hatten natürlich auch sehr Gück mit der Lehrerin.
    Sie kommt jetzt in die Oberstufe, ist eine gute Schülerin, hat Freundinnen und es passt immer noch. Sollte sie ein Jhr wiederholen müssen wäre es auch kein Maleur, aber bisher, und das sind ja doch bereits 8 Jahre, hat es gepasst und wir haben uns nie gedacht: "hätten wir doch..."

    Übrigens ihre Brüder sin Jännerkinder und als sie in dem Alter waren, in dem unsere Tochter bereits die Schulbank gedrückt hatte, wäre es uns nahezu unvorstellbar gewesen, dass sie bereits in die Schule gehen sollten. Ich denke, man darf sich da schon auch aufs Bauchgefühl verlassen.
     
  7. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Deine Erfahrungen mit Oberstufenschülern beziehen sich auf Nachhilfeschüler - also automatisch Jugendlichen mit schulichen Problemen. Die anderen kommen ja gar nicht bis zu dir. ;)

    Was den Teil mit dem Arbeiten angeht: Diese Entscheidung trifft jede Familie für sich. Ich habe beispielsweise Teilzeit gearbeitet bis mein jüngerer Sohn 5 war. Danach hab ich es nicht mehr ausgehalten auf dem Abstellgleis geparkt zu sein.
    Deine Sichtweise auf die Berufstätigkeit der Frau kommt a bisserl...konservativ rüber, ja, wenn finanziell notwendig, Freundin in Vollzeit hast auch, aber... Die Diskussion darüber ist müßig, es wird wohl keiner sein Kind früher in die Schule schicken, weil es mit dem Arbeiten besser passt.
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Du hast offenbar deine Einstellung zum Thema Schule, die Strenge, reglementierte Zeit und Ende der Freiheit bedeutet.

    Doch, und wie du wertest: "Ein Jahr schenken", "Einschränkung der Kindheit", "der Ernst des Lebens beginnt". :(
    Zu Schulbeginn wird in unserer Schule den frischgebackenen Erstklasslern immer ein Buch vorgelesen, "Der Ernst des Lebens". Darin wird dem kleinen Mädchen auch immer was vom Ernst erzählt, sie beginnt sich schon ein wenig zu fürchten. Aber am ersten Schultag lernt sie ihn kennen, den Ernst. Er sitzt neben ihr. :love:
     
  9. ich denke, dass das jeder für sich, bzw für sein eigenes kind entscheiden muss

    da gibts kein richtig oder falsch

    wir haben unsere nicht deshalb nicht vorzeitig eingeschult, weil wir ihr ein jahr kindheit schenken wollten, sondern weil wir es persönlich für sinnvoller erachtet haben, sie ein bissl "nachreifen" zu lassen (das klingt jetzt blöd, ich weiß, aber mir fällt auf die gachn kein anderes wort ein)

    und ich glaube, es kann im grunde auch keiner sagen, dass es richtig/perfekt war, weil man ja nicht weiß, wie es gewesen wäre, wenn man es nicht getan hätte - man muss es innerfamiliär entscheiden, dahinterstehen und das wars ;)
     
  10. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    VIP

    Das ist mir zu pauschal. Ich sehe es in den Klassenverbänden meiner Kinder und der Kinder in meinem Umfeld. Ja es gibt Sommerkinder die schwerer lernen, es gibt aber auch Sommerkinder oder später eingeschulte die zu den Klassenbesten gehören und es gibt Kinder die ein Jahr später eingeschult werden und schwerer lernen als jüngere Kinder.

    Der Altersunterschied in Bezug auf Sachen wie Führerschein oder fortgehen macht in der Praxis so gut wie keinen Unterschied. Da gibt es Teenager die den L17 machen, andere Kinder wollen den Führerschein erst nach dem Schulabschluss machen oder Eltern wollen oder können den L17 nicht mit ihren Kindern machen. Beim Fortgehen ist es ähnlich, da gibt es Kinder die mit 12 oder 13 schon wesentlich länger fortbleiben dürfen als Kinder mit 14. Manche haben auch gar keine Ambitionen mit 13 schon die halbe Nacht fortgehen zu wollen.

    Der Altersunterschied in einem Klassenverband beträgt mitunter sowieso 1 Jahr zwischen jenen die im September Geburtstag haben und jenen die fast ein Jahr später im August Geburtstag haben. Dann gibt es Teenager die ein Jahr wiederholen und damit hat man schon einen Altersunterschied von 2 Jahren auch bei jenen Kindern die ein Jahr später eingeschult wurden kommt dieser Umstand zum Tragen.

    Den Gruppendruck den du hier beschreibst, sehe ich eher weniger. Ja gibt es manchmal, die Regel ist es aber nicht.

    Selbstverständlich, es kommt nämlich auch sehr auf die Kindergartenpädagogen an und nicht jede kann oder möchte speziell auf einzelne Kinder eingehen.


    Ich bin weit davon dich zu steinigen, aber du siehst einen frühen Schulstart hauptsächlich als Nachteil und so ist es eben nicht, denn wie bereits hier mehrmals erwähnt ist es ein sehr individuelle Entscheidung und ausschlaggebend ist das Kind.

    Gerade die Größe ist ziemlich nebensächlich und kann sich ganz schnell ändern und bei meinem früher eingeschulten Kind war das Alter (als jüngstes Kind) nie, aber auch wirklich nie ein Problem.
    Mein jüngeres Kind war im Kindergarten und am Beginn der VS immer das kleinste Kind, im Laufe der VS Zeit hat sie dann alle ihre Kollegen schön langsam überholt. Sie ist auch heute noch größer als einige ihrer ehemaligen Kollegen aus dem Kiga und eine der größten Kinder in der Klasse.
    Mein Sohn ist nicht der jüngste im Klassenverband, aber einer der Jüngsten und genauso groß wie ein Kind das ein Jahr später eingeschult wurde und ein Kind das um gut ein Jahr älter ist, ist zwei Köpfe kleiner als mein Sohn.
    Es gab bei uns und auch im Umfeld nie Probleme die vom Alter und der Größe des Kindes beeinflusst wurden.

    Auf Grund der persönlichen Erfahrungen und was ich im Umfeld so mitbekomme ist die Größe und das Alter so gut wie nicht relevant. Ausschlaggebend ist alleine ob das Kind die Schulreife hat oder nicht.
     
  11. Kruemelmaus

    Kruemelmaus Teilnehmer/in

    Das sind durchaus interessante Überlegungen und manche DInge habe ich bisher vielleicht wirklich einfach nur anders betrachtet. Natürlich muss das jeder selbst entscheiden und ich möchte auch keinen zu Nahe treten. Wollte nur meine persönlich Einstellung zeigen (vielleicht etwas extrem oder provokant, aber ich glaube das ist für die TE nur von Vorteil, denn oft findet sich die Antwort einer Frage nicht in einer konkreten Handelempfehlung, sondern in der Diskussion wieder - mir ist es schon oft so ergangen, dass einfach das Aufzeigen von Möglichkeiten und Erfahrungen mir nach dem Lesen gezeigt hat, was für mich am besten ist ;)

    Das mit den berufstätigen Müttern finde ich nicht konservativ, sondern einfach normal. Meine letzte Arbeitgeberin bekam ihr Kind und stand gleich nach dem Krankenhaus wieder im Büro, nicht mal 1,5 Jahre später kam das nächste Kind und wieder gleich nach der Geburt ab ins Büro. Sie hat auch deutlich gesagt, dass ihr die Arbeit "wichtiger" ist als die Kinder und hat jeden Tag von früh bis spät eine Tagesmutter angestellt - hier stellt sich bei mir natürlich die Frage: warum will sie dann überhaupt Kinder, wenn sie keine Zeit dafür hat oder haben möchte?!

    Ich finde, Emanzipation ist die Freiheit wählen zu dürfen, ob ich arbeiten will (teilzeit oder vollzeit) oder eben nicht (und bei den Kindern bleibe). Das natürlich auch vom fininanziellen Standpunkt abhängt und dass sich nicht jeder das zuhausebleiben leisten kann, ist auch verständlich. Aber ich finde meine Einstellung keinesfalls konservativ oder altmodisch eher schon sehr modern (die Muss-Karrierfrau, die um jeden Preis Arbeit und Kinder unter einen Hut bringen soll, ist doch schon ein alter Hut) - ich (und auch viele andere Mamis) haben die Möglichkeit zu wählen und mir ist eben wichtig, viel Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, ich will sie auch selbst erziehen, fördern, fordern oder einfach nur da sein. Ich mag meine Arbeit und meine Kollegen und fühle mich dort auch sehr wohl, aber für mich persönlich ist Mama-Sein einfach der schönere "Job" :love:.

    Liebe TE, ich hoffe ihr findet die richtige Lösung für euch. Wie eine andere Teilnehmerin schon schrieb, ist es sicherlich das Beste auf sein Bauchgefühl zu hören (aber manchmal ist es schwer das eigene Bauchgefühl von den Stimmen von außen nicht beeinflussen zu lassen). Frag vielleicht auch mal dein Kind was es möchte, manche haben schon erstaunlich gute Vorstellungen von dem was ihnen gut tut und was nicht ;)
     
  12. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich glaube, dass hier sehr viel von der Schule bzw. dem Lehrpersonal abhängt. Eine Mehrstufenklasse kann eine Lösung für das Altersproblem sein. Zwar gibt es da noch ältere Kinder, aber in so einer Klasse sind Altersunterschiede normal und der Umgang ist damit anders und wird eher als Möglichkeit des sozialen Lernens genutzt.
    GEnauso gibt es Unterrichtsformen wo Kind eben nicht den ganzen Tag still am Sessel sitzen muss sondern sich Arbeitsplatz und Sitzform selbst aussuchen kann. Auch in öffentlichen Schulen habe ich schon von Freiarbeit gehört, wo die Kinder Gangplätze und den Boden nutzen dürfen, sowie sich Pausen selbständig einteilen dürfen.
    Ist ein Kind kognitiv in der Lage für die Schule und im Kiga nicht ausreichend gefördert, würde ich Kind jedenfalls versuchen in der Schule unterzubringen und eher eine Schulform oder Klasse suchen die die restliche Entwicklung entsprechend unterstützt und nicht unbedingt sofort voraussetzt.

    Ich bin im übrigens schon eine Zeitlang erwachsen und habe noch immer Probleme 1 Stunde durchgehend am Sessel zu sitzen. :D
     
  13. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Als Mutter berufstätig zu sein, ist doch keine alles oder nichts-Frage, wer Vollzeit werkelt, ordnet seine Kinder dem Job unter oder so. :confused:

    Alles hat seine Zeit. Irgendwann war für mich der Punkt erreicht, wo die Realität des Arbeitsmarktes und der Sicherung der eigenen Pension mich eingeholt einholt haben. Auch das gehört für mich zur Emanzipation.

    Aber darum geht es hier gar nicht. Das einzelne Kind, seine Persönlichkeit, seine Interessen und sein Entwicklungsstand zum fraglichen Zeitpunkt sind wichtig, wenn es um eine vorzeitige Einschulung oder nicht geht.
     
  14. lisa11

    VIP

    Meine Tochter hat jetzt sehr jung (< 5,5 Jahre begonnen) die 1. Klasse absolviert, und welche Argumente ich mir anhören konnte, warum wir ein sooo junges Kind bloß nicht einschulen lassen sollen. Mein Highlight war, dass sie dann deutlich später die Regel bekommen wird, als die anderen Mädchen in ihrer Klasse. Oder dass sie nicht den Fahrtenschwimmer beim Schulschwimmkurs machen darf, oder den Fahrradführerschein, weil sie da noch zu jung sein wird.
    Ich sag dazu nur, na und. Dann wird sie diese Dinge im Klassenverband eben mitmachen, und wenn sie wirklich keine Altersdispens bekommt, macht sie die Prüfung eben ein paar Monate später.
    Es gibt immer Lösungen!

    Und wie vorher schon mal gesagt, diesen Problemen (wenn sie denn kommen) kann ich mich dann stellen, wenn sie auftauchen.

    Du schreibst selbst, dass sich Kinder nach ihren eingenen Bedürfnissen und Zeitplan entwickeln sollen. Aber da gehört es eben auch dazu, dass jüngere Kinder vorzeitig eingeschult werden. Kognitiv weiter entwickelte Kinder haben ganz andere Bedürfnisse, als gleichaltrige. Und das kann ein durchschnittlicher Kindergarten nicht kompensieren.

    LG, Lisa
     
  15. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Erfahrung meines zum Zeitpunkt der Prüfung 9,5jährigen: Er konnte den Fahrradschein ohne Weiteres machen, nur den Ausweis und damit die Erlaubnis, auf der Straße zu fahren, bekommt er erst mit dem 10. Geburtstag.

    Das mit der Regel find ich drollig. Ein Mädchen in Sohns Klasse hat bereits menstruiert, war für sie - und aufgrund der Tatsache, dass sie ein SEHR kommunikatives Wesen hat - und die ganze Klasse ein großes Thema. Sie war bei Weitem nicht die Älteste in der Klasse, im Gegenteil.
     
  16. Kruemelmaus

    Kruemelmaus Teilnehmer/in


    Wie beschrieben, diese Entscheidung bleibt ja jeden selbst überlassen, aber in meinem Beispiel gehts um keine 40 Stunden Anstellung, sonden um eine Arbeitgeberin, die weit mehr als 40 Stunden die Woche und auch noch am Wochenende gearbeitet hat - da sich das in absehbarer Zeit bei ihr sicher nicht ändern wird, habe ich mir einfach die Frage gestellt, warum sie Kinder bekommen hat, wenn sie sowieso wer anderer großzieht. Ich weiß, dass war wieder schon mal eine extreme Ausnahme von der Normalität, aber vielleicht regt sie ja zum Denken an. :rolleyes:
    Wie gesagt, Emanzipation bedeutet für mich die Freiheit wählen zu können - ich wähle meinen Teilzeitjob, du deinen Vollzeitjob - kein Alles oder Nichts - für jede Mama eine andere Lösungsmöglichkeit.

    Ich bin mir auch sicher, dass die Schule/der Kindergarten mit den Pädagogen steht oder fällt - dh. ein supertolle Highlight des Tages wird oder einfach nur ein ungeliebter Ort bleibt, wo man nicht hinnmöchte - oder irgendwas dazwischen. Das kann man oft nur schwer beeinflussen, außer man meldet seinen Wohnsitz um oder hat das Geld für ein private Einrichtung.
    Da hilfts natürlich schon, wenn man sich die Arbeit so einteilen kann, dass das Kind nur die Pflichtstunden in der Einrichtigung absolviert und nicht den ganzen Tag dort ist - aber das ist eben auch nur Wunschdenken für viele.
     
  17. Solanum

    VIP


    mein mann, so wie die meisten anderen männer in meinem umfeld, arbeitet weit mehr als 40 stunden. eigenartigerweise fragt die nie wer warum sie dann kinder bekommen haben, während ich - 30 stunden arbeitend - das schon recht oft gehört habe (und immer noch höre - juhu!:rolleyes:).
    das ist einfach nicht ok so. das muß endlich auch den frauen klar werden. kindererziehung ist nicht sache der mütter, sondern der eltern.
     
  18. StrokesGirl

    StrokesGirl Aktive/r Teilnehmer/in

    Wir haben uns trotz Ablehnung durch den Schularzt DAFÜR entscheiden. Nun kommt mein Sohn im Herbst in die 2te Klasse VS. Und noch bereuen wir es nicht. Alles weitere wäre nun sowieso spekulativ, denn ob er nun ins Gymnasium später kommt oder nicht schreibe ich dann nicht dem Altersdispens zu bzw nicht zu.

    Zum Psychologen mussten wir damals nicht.

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich Ihn nicht in einer Regelschule vorzeitig eingeschult hätte. Wir gehen in eine private Montessorischule mit Naturschwerpunkt und Altersheterogenen Klassen. Hier habe ich es nicht bereut.

    Denke aber, dass es keine Faustregel für ein Altersdispens gibt. Da müssen Lehrer/Eltern/Kind sich einfach einig sein. Und dann kann man ja mal schauen, zur Not wechselt das Kind dann halt in die Vorschule, auch nix schlimmes.
     
  19. Noemi

    VIP

    das kann sich auswachsen.
    meine tochter war immer die jüngste und lange die kleinste, bis zur 2. vs dachte man noch ein kigakind hätte sich in die vs verirrt. heute ist sie (trotz tw 3 j. älteren mitschülern) ein der größten (unter den mädchen) in ihrer klasse.

    später sind dann außerdem, meiner erfahrung nach, nicht unbedingt die größten/ältesten, sondern eher die goschertsten (idr meist kleingeratenen) die rädelsanführer.
    wie bei einem hunderudel, die kleinsten kläffen am meisten ;)
     
    Noemi, 16. Juli 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 16. Juli 2016
    #59
  20. Noemi

    VIP

    was mich an dem spruch stört ist, was da an botschaft unterschwellig mitschwingt.
    als ob lernen etwas schlechtes ist. oder keinen spaß machen kann.
     

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