1. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Es gab schon oft Threads darueber. Habe auch immer mitgeschrieben.
    Wir haben 4 Kinder und jedes Kind geht es sowieso anders an. :)
    Muttersprache Eng, Vatersprache Arab und Umgebungssprache Dt.

    Wer moechte mitplaudern?

    Trifft ihr oft auf die Meinung Kinder sollen zuerst in einer Sprache alphabetisiert werden? Ergibt fuer mich keinen Sinn bei Normkindern, geht auch gar nicht bei interessierten Kindern. Wie seht ihr das?
     
  2. Voland

    Voland she devil

    Du bist wieder da :herz2::love: Ich plaudere gerne mit dir und freue mich :)

    Alphabetisierung in einer Sprache, nein, bis jetzt hat mir das niemand "vorgeworfen". Kind wird deutsch und bulgarisch erzogen und kann auch beide Sprachen lesen und schreiben.

    Wir sind ab Übermorgen in Schottland, englisch wird somit dazukommen :) Bin schon sehr gespannt und wir sind beide super aufgeregt, logischerweise. Ich werde berichten.
     
  3. Ich denke, wichtig ist, dass der jeweilige Elternteil konsequent in der jeweiligen Muttersprache mit den Kindern kommuniziert.
    Ich merke als Lehrerin immer wieder, dass Schüler ihre Muttersprachen nur rudimentär beherrschen, obwohl die Eltern oft selbst eher schwache Deutschkenntnisse haben. Das erschwert den Kindern aber das korrekte Erlernen der dt Sprache in unserem Fall. Abgesehen von den vielen, vielen Fehlern, die die Eltern den Kindern so weitergeben.
     
  4. Odin

    Odin Gast

    Die Frage ist ob das alphabetisieren für den Spracherwerb überhaupt notwendig ist.

    Für den Spracherwerb wohlgemerkt.

    Ich kenne kein Kind, dass seine Vater/Mutter Fremdsprache durch Schrift-lauten gelernt hat....
     
  5. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    wie cool! ich freue mich auf die Berichte. :)
     
  6. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    wir beide sprechen eh nie Dt mit den Kindern und sie auch nicht untereinander.
     
  7. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Das war auch nicht meine Frage. Natuerlich meinte ich Alphabetisierung in einer Sprache die das Kind eh schon spricht.
    Wobei ich Alphabetisierung sonst sehr wohl als notwendig empfinde fuer den Spracherwerb, natuerlich nicht als erster Schritt sondern begleitend.
     
  8. Dann habt ihr sicher den besten Weg gewählt.
    In vielen Familien wird das nicht so gemacht und das führt dann zu Problemen.

    Ich wäre gern mehrsprachig. Ich habe zwar einige Sprachen gelernt und eine studiert, aber muttersprachlich ist was anderes. Ich beneide das sehr..
     
  9. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Bei meinen sind Dt und Eng eh immer ca gleichauf gewesen, ich koennte gar nicht sagen welche zuerst dran war, weil immer parallel mit Lesen und Schreiben. Arabisch ist halt das Stiefkind, wobei sie auch ab ca 5/6J die Buchstaben lernten.

    Ich war nur jetzt oft in Gespraech mit Lehrern die pre-literacy programs machen und sie meinten immer lernen von links bis rechts und wo das Buch anfaengt. Als ich dann, eben an Arabisch denkend und an viele neue Kinder im System, meinte das stimme aber nicht immer und wsl gibt es Kinder die eben gleichzeitig in beiden Richtungen lernen bzw wo das Buch quasi am andere Ende anfaengt, meinten die Lehrerin in zwei Faellen es wuerde Sinn machen zuerst in einer Sprache zu lernen und dann nach holen. Ich meinte aber Elternteile wuerden wohl eben in die andere Richtung vorlesen, noch vor Schulalter. Da wussten wir beide quasi nicht weiter.

    Es ging auch gar nicht um meine Kinder. Aber auch unser Schulsystem in Oe meint die ersten 2 Jahren soll Eng nur muendlich gelernt werden (ausser vbs etc) und in Irland heutzutage laeuft es nicht anders mit Gaelisch. Sie meinen eben zuerst Eng lesen und schreiben lernen und nachher Gaelisch.

    Also es geht mir nicht wirklich um meine Kids speziell, aber ich interessiere mich fuer andere Erfahrungen. :)
     
  10. Meiner Meinung nach können Kinder das gut differenzieren und zuordnen. Also dass man auf Arabisch eben nicht von links nach rechts schreibt/liest. Es ist sicher einfach das ganz natürlich zu lernen, als erst die eine "Art" und dann die andere.
    Zumindest war das das, was uns in diversen Uni-Veranstaltungen beigebracht wurde.

    Ich finde das Thema wirklich interessant!
     
  11. Voland

    Voland she devil

    Eben, ich auch nicht. Mann ist nun mal Österreicher, dem bleibt nichts Anderes übrig ;)

    Die Theorie der Zweisprachigkeit ist glaube ich hier ziemlich klar, ich habe berufsbedingt nicht wenig damit zu tun und habe dann, als Kind geboren wurde, noch Unmengen dazu gelesen. Zudem bin ich selber in 4, dann später mit 5 Sprachen aufgewachsen :)

    Meiner wurde klar auch in den zwei Muttersprachen alphabetisiert. War aber nicht wirklich gleichzeitig. Er konnte die lateinische Schrift schon vor der Schule, in der ersten hat er dann parallel Kyrillisch gelernt.Er tut sich bei D halt nona leichter. Aber ich bin zuversichtlich, dass er irgendwann, so wie ich, auch mehrere Sprachen und Schriften gleich gut lesen wird können.
     
  12. Odin

    Odin Gast

    ich kenne es vom kyrillischen nur aus dem Schulbetrieb:

    Da wird in der 2-3 Klasse Volksschule angefangen zu alphabetisieren. Schreibschrift kommt dann glaube ich erst im Gymnasium dazu.

    Klappt aber relativ gut, zumindest besser wie im Normalschulbetrieb englisch. Kind ist hochmotiviert und liest auch selbsttständig und freiwillig und lernt durchaus auch was selber dazu.
     
  13. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    bei euch wird es eh ab jetzt so sein, dass keine die Umgebungssprache als seine Sprache mit dem Kind spricht. ihr werdet halt beide nicht Englisch mit ihm sprechen. :)
    wird er sicher koennen. :love:
     
  14. Voland

    Voland she devil

    Wo wird das so unterrichtet und welche Sprache?? Kind hat Schreibschrift relativ bald gelernt, im zweiten Jahr.
     
  15. Odin

    Odin Gast

    Waldorf, zwei Fremdsprachen ab der ersten Klasse Volksschule. mündlich wohlgemerkt, schriftlich zieht dann so wie überall später nach.
     
  16. Voland

    Voland she devil

    Ich kenne das von Montessori eben nicht so, spannend. Wobei es eben ein Unterschied macht, ob Fremdsprache oder Muttersprache(n). Bei einer Sprache, die das Kind ja de facto schon kann, alphabetisiere ich sofort, das sollte kein Problem sein.
     
  17. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Sehe ich auch so, bzw saehe ich nicht wie ich wie von der Pre-Literacy Coordinator vorgeschlagen es moeglich waere, zuerst zu schauen, dass ein Kind eben weiss "wie ein Buch funktioniert" in einer Sprache eher man dann bspw von der anderen Seite her auch anfaengt. In der Schule ist was anderes aber wenn die beiden Eltern nicht die gleiche Schrift in ihrer Muttersprachen haben.
    Es war auch nur eine Theorie-Unterhaltung, es wurden gerade keine Kids davon abgehalten. Denke in der Praxis sieht man dann, wenn die Eltern ihren Kindern vorlesen, dann wohl auf beiden Sprachen von Anfang an.

    Ich denke Kyrillisch lernen ist fuers Kind durchaus vergleichbar mit Arabisch lernen, in Arab sind es auch nur Buchstaben die eben Laute abbilden und es sind nur ungefaehr so viele wie in Dt. Ich weiss nicht wie viele es sind in Kyrillisch/Bulgarisch. Insofern bleibt nur die RIchtung und meine Kinder, und ich denke andere, lesen und schreiben eh in alle Richtungen am Anfang. :)
     
  18. LittleMissBossy

    LittleMissBossy Laktivistin
    VIP

    Sohn redet noch immer kein deutsch, wird er auch wohl nie wirklich. Verstehen tut er auch immer weniger, aber so isses halt. Er versucht schon manchmal auf deutsch zu lesen, aber bei ihm geht halt alles durch die Dyslexie langsamer. Die Phonetik verwirrt ihn so. Daher habe ich nie - so richtig - versucht oder mehr versucht ihn deutsch zu alphabetisieren. Wird schon.

    Bei der Kleinen? Die redet jetzt schon 20x mehr als ihr Bruder in dem Alter, wiederholt nahezu alles und hat kaum Probleme dabei, daher gehe ich davon aus, dass sie nicht dieselben Prozess-Schwierigkeiten wie ihr Bruder hat. Schau mal mal wie das mit ihr laufen wird....
     
  19. Ich treffe selten auf solche Meinungen und falls doch, dann bin ich die Expertin auf dem Gebiet und damit erübrigen sich dann weitere Diskussionen recht schnell. :cool:

    Bei meinen Kindern haben wir klassisch in Vater- und Muttersprache unterschieden. Die beiden großen wurden noch in Spanisch alphabetisiert, weil sie dort zur Schule gingen, dann erst sind wir umgezogen. Die Kleine spricht gut, schreibt aber kein Spanisch. Wir sind da nicht dahinter, weil ich glaube, dass sie das jederzeit nachholen kann. Ich kenne so viele Spanisch natives, die eine echt grauenhafte Rechtschreibung und Satzbau haben, und ich hab auch bei Sohn gesehen, dass die in der Schule nicht viel gemacht haben. Da sind die Wertigkeiten anders. Aber sprechen können sie alle drei, auch wenn nun Deutsch die stärkere Sprache ist. Würden wir wieder umziehen, dann würd niemand merken, dass sie je weg waren. (Abgesehen von 100 anderen Dingen, wo sie sich erst wieder kulturell anpassen müssten).
     
  20. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Ich denke auch, sie wird sicher jederzeit nachholen koennen.
    Bei Arabisch wiederum kenne ich einfach zu viele Leute die es zwar (fluessig oder auch nicht) sprechen weil es eine Familiensprache ist, aber als Erwachsene nicht lesen oder schreiben und irgendwie nicht mehr schaffen die Zeit zu investieren (es ist ja auch nur eine Zeit-Frage, die bei manchen wohl schneller als bei anderen geht).

    Eng und Dt sind sowieso total aehnlich. Meine Nr 2 (8J) vermischt aber die Rechtschreibung wirklich sehr. Nr1 hatte nie Probleme, natuerlich gab es mal Fehler aber ich erwarte auch, dass Kinder Rechtschreibfehler machen. Man sah aber immer, dass sie auf Eng eben fast nur dieses Rechtschreibsystem verwendete und auf Dt das andere. Sie war auch immer gleichauf in beiden Sprachen.
    Nr 2 fing auch erst spaeter an Dt zu reden, obwohl er ab 13M in die Krippe ging. Mit seinen Freunden spricht er aber eh hpsl Dt seit jeher (mit seinen Geschwistern aber Eng). Aber in der Schule lernte er zuerst Lesen und Schreiben auf Eng, wobei Sachunterricht etc auch auf Dt war. Letztes Jahr meinte die Lehrkraft er wuerde kein einziges Wort richtig schreiben auf Dt, aber sie haben eh erst damit in der Schule angefangen und nachdem wir zuhause sowieso nicht Dt verwenden und er im Gegensatz zu Nr 1 auch nicht freiwillig liest und wenn dann Eng, haette es mich sowieso mehr als gewundert wenn er Dt korrekt haette schreiben koennen. :D

    Inzwischen kann er schon viel fluessiger lesen auf Dt und schreibt auch viele Woerter richtig. Dafuer ist seine Rechtschreibung auf Eng ploetzlich seeeehr deutsch geworden.

    Mich erinnert es daran, als ich herkam und Dt lernte und ploetzlich das Gefuehl hatte nicht mehr Franzoesisch zu koennen. Andere Leute haben mir oft erzaehlt, sie kommen her, lernen Dt und vergessen Eng bzw stoert das Dt. Ich denke diese Interferenzen sind, sofern man die andere Sprache noch wirklich verwendet, wsl eher ein Symptom des Lernstadiums und nicht besorgniserregend oder dauerhaft.

    Mal schauen, naechstes Jahr kommen ja die Schularbeiten. :cool:
     

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