1. Kreola

    Kreola Teilnehmer/in

    Vielen Dank für die Antworten!

    Diejenigen, die fürchten, dass ich meinen Sohn zu Hause als Feigling beschimpfe oder mich ihm gegenüber abwertend verhalte, brauchen keine Angst zu haben: ich habe das Wort als eine Beschreibung für seine Situation genutzt (kein besseres gefunden: Angsthase wäre besser) und daher unter Gänsefüsschen gesetzt. Ich bin ja selber ein völliger Feigling, was Schmerzen betrifft: verlange vor jeder auch noch so kleiner Zahnbehandlung sofort eine Spritze und habe bei beden Geburten eine PDA verlangt (und bekommen). Ich habe auch in der Kindheit mich geweigert, Zähne behandeln zu lassen, und habe erst im Alter von 11 Jahren dann gleich 10 Plomben unter Spritze verpasst bekommen. Ich habe auch sehr, sehr schmerzempfindliche Zähne und bereits beim Luftblasen habe ich Schmerzen. Vielleicht ist es bei meinem Sohn auch so.

    Bei der Behandlung selber saß ich selber im Sessel und er auf mir, ich habe ihn gehalten, und trotzdem...

    Augen zu und durch: ja, das war eben der Plan, und wie soll das bitte gehen, wenn das Kind den Mund zuhält, sich hin und her wältz, mit Füßen zuschlägt etc etc? Ich meine, halten kann ich ihm, aber der Mund soll ja offen sein und ruhig gehalten werden, sonst ist das bohren nicht möglich... Und ihm ein iPad dabei noch hinzuhalten geht nicht mehr...

    Er hat ja zuerst bohren lassen, als aber tiefer behort wurde, hat es ihm schon weh getan. Er hat dann noch 2 Spritzen ausgehalten, aber dann leider nicht mehr an sich rangelassen.

    Bestechung: ja, ihm wurde ja eben versprochen, dass er danach in Lego-geschäft darf und sich alles aussuchen, was auch immer er will, er hat sich sehr darauf gefreut... Kriegt natürlich jetzt nichts.

    Die Zahnärztin ist sehr lieb und geduldvoll, auch sehr erfahren etc, aber es bringt alles nichts. Daher halte ich es für sinnlos, zu anderen Ärzten zu gehen, bloß weil diese sehr geduldvoll sind.

    Heute war die Oma mit ihm wieder bei der Zahnärztin. Mein Sohn ging hin, war bereit, hat zugestimmt, hat sich mit Oma hingesetzt. Und dann gewann wohl seine Panik wieder den Oberhang, er hat wieder nichts machen lassen. Oma und die Ärztin haben 30 Minuten lang alles mögliche versucht, die Oma ist ihm jetzt richtig böse... Hat nichts gebracht.

    Wegen Arzt mit Lachgas: ja, vielleicht ist das die einzige Möglichkeit. Wie geht es dem Kind danach? Ist ihm nicht schlecht? Und spürt das Kind vielleicht dabei doch Schmerzen? Meine Mutter hat sich vor langer Zeit mit Lachgas eine Abtreibung machen lassen, sie sagte, sie hat den furchtbaren Schmerz sehr wohl gespürt, war aber wie gelähmt und konnte sich nicht bewegen... Vielleicht dann Lachgas und dann noch die Spritze?
     
  2. Anna

    Anna Teilnehmer/in

    wenn gar nix geht... damit haben wir erfahrung.
    wir haben es dann über eine vollnarkose gelöst und haben dann eine rundum-zahnsanierung mit versiegelung machen lassen.

    (und ja, wir haben sehr viel versucht: vom wiederholten hingehen beim gleichen zahnarzt, zahnärztewechsel, bestechung, keine bestechung, sogar eine mit hynose, aber ich glaub, die war nicht gut im hynotisieren....)

    dann haben wir aufgegeben.

    auf der kinderzahnklinik gibt es glaub ich eine leichte narkose oder lachgas...

    anna
     
  3. Genau. Zuerst Lachgas, das sorgt nur für eine Wurschtigkeit. Danach die Spritze. Sonst spürt Kind den Schmerz natürlich. Wie Du sagst, so ist das Procedere. Was danach zu beachten ist: Kind ist dann recht verwirrt, das hält eine WEile an. Aber sie wehren sich nicht mehr so schrecklich, weil die Angst durch Lachgas genommen wird..

    Meine Nichte hat sich so behandeln lassen, und dadurch dass sie sich nicht permanent (versändlicherweise) wehrte, war die eigentliche Behandlung ganz schnell erledigt.
     
  4. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Lachgas hat auch den Vorteil dass man das Zeitgefühl verliert und hinterher in der Erinnerung alles nur halb so schlimm ist.
     
  5. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Wir haben unsere Kinder auch anfangs mitgenommen zum ZA, ohne dass etwas gemacht werden musste bzw. wo sie bei uns Eltern zusehen durften bei der Untersuchung/Behandlung. So haben sie auch gesehen, dass es nicht immer ein "schrecklich (schmerzhaftes) Erlebnis ist, und ab und an auch, dass bei uns mal was Unangenehmes gemacht werden musste.

    In eurem krassen Fall ist sicher spezielle Herangehensweise nötig! Lasst euch beraten und geht auf jeden Fall mal hin, ohne dass gleich "Hand angelegt" wird, nur zum Kennenlernen !

    lg Asterix
     
  6. Kreola

    Kreola Teilnehmer/in

    Danke,

    also vor Lachgas ist mir bange, habe nun von mehreren Fällen gelesen, wo die Kinder danach starben, irgendetwas wg der Lungenfunktion... Dass die Lunge dann (natürlich sind es seltene Fälle) dann manchmal nicht mehr funktionieren kann...

    Habe übrigens neulich ein Buch über Nahtoderlebnisse gelesen: die Hälfte dieser Erlebnisse (also halt die Kinder starben fast) ist auf den Einsatz von Lachgas bei Kinderoperationen zurückzuführen. Na toll...

    Hypnose wäre natürlich super. Wohl am besten.

    Habe jetzt bei einer Zahnärztin versucht, die sich auf Kinder spezialisiert: die nimmt leider keine neuen Kinde rmehr auf.

    Manche Leute sagen: macht nichts, früher haben die Kinder doch auch alles schlechte Zähne, und haben nicht sgemacht und trotzdem alle überlebt. Ich weiß nicht...

    Meine Kinder haben nie Säfte getrunken (nur halt ev. bei Freunden), haben wir keine zu Hause. Keine Lutscher. Keine gesüssten Tees. 1 Süssigkeit durfte nach dem Essen gegessen werden. Meine Tochter hat weit voneinander stehende Zähne, und dadurch wohl ist bis heute noch (7 Jahre) alles in voller Ordnung. Bei meinem Sohn stehen aber seine Zähne (so wie bei mir) dicht beieinander, dadurch bleibt dort natürlich Essen stecken. Seit ich von diesem Loch weiß, benutze ich bei ihm täglich Zahnseide (die auch meine Rettung wurde). Ich denke, jedenfalls bekommt er, bis er den Zahn machen lässt, einen vollen Süssigkeitsverbot :(
     
  7. Kreola

    Kreola Teilnehmer/in

    Tut mir leid, verstehe den Ausdruck nicht ganz: was bedeutet hier "stehen auch sie an"? Verstehe ich das richtig: "können auch sie nichts machen", oder?
     
  8. Kreola

    Kreola Teilnehmer/in

    Habe jetzt auf der Seite von Dr Ossmann gelesen, welcher anscheinend mit Hypnose arbeitet, aber es klingt gar nicht nach Hypnose für mich:

    "In dieser Phase der Behandlung kann es auch vorkommen, dass das Kind weint, versucht vom Stuhl aufzustehen, um sich schlägt etc.. Wir halten Kinder dann mit sanftem Nachdruck am Stuhl. Wenn das Kind merkt, dass es mit dieser Taktik sein Ziel nicht erreicht, ist ein problemloses Weiterbehandeln möglich."

    "In Ausnahmefällen (Behandlung akuter Schmerzen, eitrige Entzündungen) kommt es jedoch vor, dass ein Kind laut wird, d.h. zu schreien beginnt. Für die Eltern stellt dies eine sehr unangenehme Situation dar.

    Wir benutzen das Schreien des Kindes, um es in eine noch tiefere Trance zu führen. Während dieser Trance ist für unser Team entscheidend, dass das Kind den Zahn ruhig hält, und sich behandeln lässt. Das ist für uns das wesentliche Kriterium, um die Behandlung fortzusetzen."


    Ja super: also halten mit Gewalt wird als eine wohltuende Maßnahme beschrieben und das Schreien vom Kind führt zu einer Trance. Halt alles schön reden...


    Das kingt für alles nach diesen Geburtstechniken, nach welchen man nicht von Schmerzen der Geburt, sondern von er "Arbeit" sprechen soll und das ganze nicht als Schmerz wahrnehmen soll, sondern eben als Arbeit. Hilft alles nicht, habe selber versucht, mich so einzustellen: trotzdem kommen bei der Geburt nach 1 Stunde schlimme Schmerzen, wie auch immer man das nennt, und ich war sehr froh über die PDA.
     
  9. Eluisa

    Eluisa Teilnehmer/in

    Wir haben dasselbe Drama - meine Tochter hat ihre Angst aber mit einer sehr netten Ärztin ablegen können.
    Meine zweite Tochter hat durchgedreht - schaffte es aber nach einigen Versuchen (und einer wirklich netten Ärztin plus Helferin - die haben sich sogar in den Finger beißen lassen;)). Alternative wäre die Kinderklinik in Salzburg gewesen. Dort wären wir dann auch hingefahren (meine Nichten/Neffe waren auch schon da) - da kann man halt dann bis zum Lachgas alles machen. Und das würde ich auch tun.
     
  10. Eluisa

    Eluisa Teilnehmer/in

    Was mir auch noch einfällt - meine dritte Tochter ist vor ein paar Monaten von ca. 1 Meter Höhe mit dem Kopf auf eine Kante gestürzt und hat sich dabei eine sehr tiefe Platzwunde zugezogen. Damals haben sie ihr im KH einen "Saft" gegeben, der sie quasi in einen Zustand des Betrunkenseins versetzt hat - dann durfte der Arzt völlig ohne Probleme nähen (und das obwohl wir sie zu viert gehalten haben und sie ein Tuch über dem Kopf hatte). Sie hat andauernd nur gekichert und gelächelt (da war sie 3 Jahre alt).
    Das müsste doch auch gehen?
     
  11. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Ich bin sicher, es gibt ganz liebe, tolle ZÄ, die auch mit so schwierigen Situationen umzugehen wissen.
    Es ist (halt leider) nur eine Frage der Zeit, bis man sie findet - und etwas Glück wohl dazu ;).

    Würde mich einfach gut umhören, informieren, alle im Umkreis fragen, ob sie wen kennen etc.
    Und wenn dir jemand vertrauenserweckend/geeignet scheint, ruf an, geh in die Ordi (vorerst mal alleine) und besprich dort die Situation bzw. mach dir selbst ein Bild, wie es dort abläuft und ob es gefühlsmäßig für dich (euch) passen könnte.

    Manches braucht etwas Geduld... Sei auch offen für neue Wege. Lass dein Kind jetzt mal etwas "zur Ruhe kommen", was Zahnarzt und Co betrifft, damit er sich erfängt, psychisch.
    Würde ihm kein Süssigkeitenverbot auferlegen, denn er hat einfach Panik und Angst und macht das Ganze nicht aus Schikane.... (natürlich würd ich bzgl. Naschen auch Grenzen setzen bzw. eben dann gut reinigen, nicht direkt danach Zähne putzen lassen etc. - aber würde ihn "Kind sein lassen"... und ein bissl Naschen lassen...)

    Manche haben leider ungünstige genetische Veranlagung (abgesehen von Ernährung und Pflege) - eines meiner Kinder hat "perfekte Zähne" lt. ZÄ, der andere aber nicht...


    lg Asterix:wave:
     
  12. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    wischerlts euch nicht ins hoserl wegen dem begriff "feigling".
    ein großes kind, das sich hysterisch wegen einer zahnbehandlung aufführt, ist halt feige. das würde ich ihm auch ins gesicht sagen :)

    wenn meine töchter sich zb nicht ins wasser wagen weil sies zu kalt finden und stundenlang im kniehohen stehen, nenn ich sie auch die weichgekochten eierköpfe :D
     
  13. Flora

    VIP

    na du traust dich was, DAS hier im Forum zu outen:eek::eek::D:D:D:wave:
     
  14. BineR

    VIP

    Ich war als Kind auch so ein Zahnarztphobiker und wurde dann zur Kinderzahnklinik geschickt - schau mal obs die noch gibt. Dort wurde ich in eine Lachgasnarkose gelegt und habe nichts gespürt, habe geschlafen und nachher war ich sehr lustig und schwindelig - also besser mit dem Taxi als zu Fuß nach hause fahren. Aber ich hatte keine Schmerzen und dort dann eine sehr einfühlige Ärztin, bei der ich dann spätere Sachen auch ohne Narkose machen lies. Lass es mit Lachgasnarkose machen, dann hat dein Kind keine Angst. Das ist viel wichtiger als immer wieder die Panik hochkommen lassen.

    lg
    bine
     
  15. Kreola

    Kreola Teilnehmer/in

    danke,

    update: mein Sohn hat eingewilligt, es am Montag nochmals zu versuchen (da wir gesagt haben, sonst müssen wir eine Vollnarkose machen, und da hat er Angst, dass er dabei sterben könnte... ). Ganz optimal ist es nicht, ihm quasi noch mehr Angst zu machen, hat sich aber so ergeben, dass er von diesem Mächen erfahren hat, welches bei einer Vollnarkose gestorben ist.

    Und ich werde dabei einen Tablet mit Tom&Jerry ihm vorhalten, damit er abgelenkt wird.

    Wenn das auch nicht hilft, werde ich es mit Lachgas versuchen (obwohl mir bei diesem Gedanken unwohl ist).
     
  16. lula

    lula 40+

    ich bin mit meinem sohn bei einer zahnärztinnenpraxis die auf kinder spezialisiert ist.

    dort sind alle so lieb und nett und alles ist kindgerecht eingerichtet.

    sie arbeiten mit lachgas, clownnasen, zauberstab, zauberkügelchen und unterhaltsamen geschichten.
    es wird ständig etwas erzählt und so sind die kinder total abgelenkt.

    da mein sohn durch einen zahnschmelzdefekt einiges aushalten und mitmachen muss, ist das ideal dort für uns.

    er darf sich sogar aussuchen nach was das lachgas riechen sollen - erdbeere ist sein favorit :D
     
  17. Kreola

    Kreola Teilnehmer/in

    wir haben es geschafft!!!

    bei der selben Kinderärztin (ist auch ur-lieb)!

    Ich habe versucht, meinen Sohn so vorzubereiten, dass Helden auch viel mehr aushalten müssen, obwohl sie auch Angst haben, und Soldaten im Krieg haben auch Angst und Schmerzen, aber die müssen tapfer sein etc etc. Aber was wirklich die entscheidende Rolle dann gespielt hat, war es die Angst, die mein Sohn vor einer Vollnarkose hat, weil er fürchtet, dass er dabei sterben könnte (wie das Mädchen in den Medien).

    Wir haben auch einen Tablet mit Zeichentrickfilmen mitgenommen und ihm vorgehalten, aber er hat nicht hingeschaut. Das Tablet hat aber geholfen, meinen Sohn überhaupt hinzubringen und die Pausen der Wartezeit entspannter zu machen.

    Während der Behandlung hat mein Sohn immer wieder Panikattacken bekommen, und wieder Mund mit Händen zugehalten, aber ich habe ihm dann gesagt - wenn Du es so nicht schaffst, müssen wir die Vollnarkose machen - und ich habe ihm erlaubt zu schreien was das Zeug hält. Er saß auf mir und ich habe ihn gehalten. Er hat die Spritze ausgehalten und dann die Behandlung (er sagte im Nachhinein, dass es gar nicht weh getan hat, hat aber trotzdem geschrien).

    Er hat eine blaue Plombe ausgesucht und zeigt diese sehr stolz an alle, die er trifft. Und er verlangt nun jeden Abend die Zähne mit der Zahnseide zu putzen, damit keine neuen Löcher entstehen.

    Juhuuu!!!
     
  18. ähem...grundsätzlich freut es mich, dass dein sohn die behandlund hinter sich hat. das hat er gut gemeistert. wirklich toll!

    NUR:
    lachgas wolltest du nciht, weil das angeblich komplikationen mit sich ziehen kann.

    stattdessen "drohst" du ihm an, man könne ja in vollnarkose arbeiten wenn er sich weigert, wissend dass er angst hat in vollnarkose zu sterben? das ist eine mächtige drohung.
     
  19. Mausale

    Mausale Teilnehmer/in

    Absolute Empfehlung für Dr. Allan Krupka!

    Allan leitet die ÖGZH und bildet selbst ZahnärztInnen in Hypnose aus.
     
  20. Sonnenbluemchen

    Sonnenbluemchen Teilnehmer/in

    Ui, das hab ich mir auch gedacht, als ich es gelesen hab... das kann nach hinten los gehen. Bloß keine Ängste schüren!
    Man darf bei sowas nie vergessen, dass er u.U. mal eine Narkose brauchen könnte, und das wird dann richtig "lustig". Aber ich wünsche euch von Herzen, dass ihr keine braucht und dass die Zahnbehandlung fürs Erste erledigt ist!
     

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