1. Tuerkis

    Tuerkis Gast

    Unser Gym ist gsd immer schon sehr darauf bedacht gewesen, dass Schulveranstaltungen preislich vernünftig gestaltet werden. Und es war und ist immer freiwillig wer mitfährt und wer nicht.

    Töchterlein ist in der 6. Klasse in Cannes gewesen - Kostenpunkt ca. € 650,- ohne Taschengeld. (aber inkl. Fahrkarten, Sprachkurs, Stadtführung in Nizza, Besuch der Parfumerie Fragonard,...)
    Gefahren wurde mit dem Bus in Kooperation mit einem Salzburger Gym, dadurch wurden die Fahrtkosten billiger.

    Sie war anfangs skeptisch, danach restlos begeistert. Sie hatte total nette Gasteltern, die die Mädels vor allem kulinarisch total betüdelt haben und sie mit französisch ganz schön forderten :D . Sie war von der Cote d'Azur so begeistert, dass sie immer noch davon redet einmal mit mir ;) dort hin fahren zu wollen.

    Und letztendlich hat es ihr einen enormen Motivationsschub und mehr Selbstvertrauen für die Sprache verpasst - ihre Noten waren danach 1-2 Grad besser bei den Schularbeiten.
    Ich bin wirklich froh, dass sie die Erfahrung gemacht hat.
     
  2. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Ich habe ein Problem damit, wenn Schule eine zwei Klassen Bildung aktiv unterstützen. Meiner Meinung nach sollten solche Fahrten so organisiert werden, dass alle Kinder mitfahren können, oder es gibt keine Fahrt in diesem Ausmaß.

    Es steht finanziell gut dastehenden Eltern ja frei, ihre Kinder in den Ferien ins Ausland zu schicken.
     
  3. Genau so sehe ich das auch, aber man sieht an der Diskussion ja recht genau, dass das in ö. nicht mehrheitsfähig ist.

    Am gruseligsten in dem Zusammenhang fand ich eine Mutter an Sohnschule, die meinte: natürlich könne ihr Sohn auch privat auf Sprachwoche fahren, aber das wäre dann 200 Euro teurer, deshalb ist es billiger er fährt mit der Schule und die Kinder (2 damals namentlich bekannte Mitschüler) die sich das nicht leisten können, die können ja eh daheim bleiben. Diskriminierung sah sie keine.
     
  4. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass sich die 'zwei-Klassen-Bildung' nicht durch die Unterstützung von Seiten des Lehrkörpers herauskristallisiert, sondern eher von der Prioritätensetzung der Eltern.

    Mir, als Alleinerzieherin von 3 Kindern, war es einfach total wichtig den Kindern, im Bereich Bildung, alles zu ermöglichen und ihnen nebenbei auch noch aktiv die Welt zu zeigen.

    Das geht ins Geld, aber so richtig!
    V.a. weil hier ja auch noch ein Instrumentenpark angesammelt wurde, div. Ausrüstungen zu kaufen waren und die Kosten für Musikschule, Ballett, Pfadfinder, Judo etc. neben denen für Schikurse, Sprachreisen + Sportwochen zu berappen waren.
    MIR war es einfach wichtig, dass die Kinder erleben dürfen, bzw. dort mitmachen können / dürfen was und wo sie es gerne machen wollten.

    Sehr, sehr langsam behirnen sie das auch; bisher kamen doch häufiger die Vorwürfe, was sie alles nicht bekommen haben :(:(:(

    Aber mir erschließt sich der Sinn nicht jedem Kind einen Fernseher + PC und Playstation ins Zimmer zu stellen, ihnen für die Mittagspause einen € 20,-- Schein rüberwachsen zu lassen oder sie mal eben so mit einem, oder mehreren €100er für eine Shoppingtour auszustatten, wenns eigentlich nichts brauchten.

    Wie erwähnt zähle ich als Alleinerzieherin von 3 Kindern vermutlich nicht grad zu den finanziell gut dastehenden Eltern, aber das habe ich trotzdem hingekriegt, dass meine Kinder auch die Ferien teilw. im Ausland verbracht haben.
     
  5. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Wir hatten jahrelang nur ein Einkommen, auch drei Kinder und nicht mal das Geld für einen Familienurlaub - ganz ohne Fernseher im Kinderzimmer, teuren Shoppingtouren oder Geld für das Schulmittagessen.

    Hätten wir etwa nicht alle zwei Jahre einen neuen Porsche kaufen sollen? :eek:
     
  6. Tuerkis

    Tuerkis Gast


    Wie kommst du darauf, dass diese Schule zwei Klassen Bildung aktiv unterstützt? :rolleyes:
    Die Freiheit mitzufahren, oder nicht bezog sich auf den Wunsch nach ja oder nein. Da sind durchaus auch Schüler/innen gut betuchter Eltern nicht mitgefahren - weil sie einfach keine Lust hatten.
    Und umgekehrt haben finanziell schwächer gestellte Eltern geschaut, dass sie es ihren Kindern ermöglichen. Völlig entspannt und freiwillig.

    Abgesehen davon wurden wir am ersten Elternabend in der Oberstufe - also 1,5 Jahre vor Reiseantritt - informiert was am Plan steht und wie viel das ungefähr kosten würde. Das wurde eingehalten. UND es wurde ausdrücklich erwähnt, dass sich Eltern selbstverständlich auch vertraulich an die Lehrer wenden dürfen, wenn es Bedenken irgendwelcher Art gibt.

    Ich finde es arg zu fordern, dass entweder alle oder gar keiner fahren dürfen.
     
  7. Tuerkis

    Tuerkis Gast


    Wem wirfst du eigentlich was vor?
    Dass es Schulen gibt, die Kindern Sprachreisen ermöglichen? Und das obwohl nicht ALLE mitfahren können?

    Es können sich auch nicht alle Urlaub leisten. Darf deshalb keiner in Urlaub fahren? Weil entweder alle, oder keiner?
     
  8. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Wir können uns aber schon darauf einigen, dass es ein Unterschied ist, ob das Kind reicher Eltern keine Lust auf eine Reise hat, oder ob das Kind armer Eltern nicht mitfahren kann, weil die Eltern sich die Reise schlicht nicht leisten können?

    Wir hatten ein Jahr, in dem alle drei Kinder auf Klassenfahrt fuhren und ich empfand das Ansparen dafür nicht als völlig entspannt. Am unentspanntesten war ich auf Elternabenden, auf denen ich mir anhören musste, wie unmöglich es doch sei, wenn die Kinder nur in eine lausige Jugendherberge in der Nähe fahren würden - die paar hundert Euro für eine ordentliche Klassenfahrt ins Ausland samt Flug hätte doch schließlich jeder übrig. Nein, die hat nicht jeder übrig und dazu muss man nicht mal arbeitslos oder SOzialhilfeempfänger sein.

    Ja, genau das. Klassenfahrten müssen meiner Meinung nach so organisiert werden, dass die komplette Klasse fahren kann und nicht nur die Kinder gut betuchter Eltern.

    Wie ich bereits erwähnte, steht es jedem frei, seine Kinder in den Ferien privat hinzuschicken, wo immer es beliebt. Sprachreisen werden doch nicht ausschließlich von Schulen organisiert.
     
  9. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Das spielt sicherlich auch mit. Es gibt gar nicht so wenige Eltern die einen bestimmten Standard für Klassenreisen "fordern".
    Die einfachere Unterkunft mit Mehrbettzimmer ist nicht so der Renner, Hostels ihhhh grindig und nicht zumutbar.
    Für uns wäre das gar kein Problem, im Gegenteil ich würde das sogar begrüßen und wenn die Kinder mit Zug und Fähre nach GB fahren, wäre mir das erst recht recht. Ich bin in meiner Schulzeit auch so nach GB gekommen.
    Da fahren dann auch wieder Schüler nicht mit, weil Eltern ihren Kinder "solche Zustände" nicht zumuten wollen.
     
  10. Tuerkis

    Tuerkis Gast

    Da stimme ich grundsätzlich zu.
    Wir müssen aber nicht in schwarz und weiß denken - denn zwischen ganz reich und ganz arm gibt es doch noch eine Bandbreite.

    Das sehe ich in der Unterstufe auch so, zumal ich hier den Sinn einer Sprachreise nicht erkenne. Anders ist für mich die Oberstufe wo - wenn wir schon beim finanziellen Aspekt sind - mit den Teenagern Klartext geredet werden kann.
    Meine Tochter wusste von Anfang an, dass eine Reise nur bis zu einer gewissen Obergrenze von mir finanziert wird. Einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits aus Prinzip.
    Es gibt außerdem auch genug andere Dinge wo sie sich immer wieder damit auseinander setzen müssen, dass innerhalb einer Klasse die finanziellen Möglichkeiten oft SEHR unterschiedlich sind.

    Eine Sprachreise mit den eigenen Freunden/Klassenkameraden macht dennoch einen Unterschied und ich finde es legitim in vier Jahren Oberstufe eine Auslandsreise einzuplanen.
     
  11. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Da bin ich voll und ganz bei dir und ziemlich froh, dass wir den Erlass mit den 450 Euro haben und nicht mal eben über 1.000 Euro auf den Tisch legen mussten.

    In einer Gemeinschaft ist es nur möglich, dass sich die mit den höheren finanziellen Mitteln nach unten orientieren und nicht umgekehrt. Ich denke, das ist Oberstufenschülern sehr wohl begreiflich zu machen - vielleicht sogar eher als ihren Eltern...
     
  12. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Die NMS meiner Kinder ist hier sicherlich eine Ausnahme, da in jedem Jahr eine Klassenreise stattfindet. Wir wurden ausreichend darüber im Vorfeld informiert, wir haben die Kosten in etwa pro Jahr schon 9 Monate vor Eintritt in die Schule gewußt. Kind wollte diese Schule besuchen (nein die Entscheidung fiel nicht wegen der Reisen) und wir haben dem ganz bewußt, die Kosten im Blick, zugestimmt.

    Hätten wir das nicht wollen oder können, dann hätte es auch noch andere Schule gegeben und bei manchen finden gar keine Klassenreisen statt, hängt mitunter auch mit dem Schulschwerpunkt zusammen.

    Es gibt aber auch andere Fälle. Da wird pro Jahr ein nicht unerheblicher Betrag in Alkohol und Zigaretten investiert. Den Schnickschnack und Unterhaltungselektronik lass ich mal aussen vor.
    Dann vielleicht auch noch alle möglichen Unterstützungen in Anspruch nimmt.
     
    Heliamphora, 5. Oktober 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 5. Oktober 2017
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    #72
  13. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Und wie genau hilft das einer Familie in unserer damaligen Situation nun weiter in Bezug auf die Finanzierung von Klassenfahrten?
     
  14. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Helfen tut es nicht, da hast du schon recht.

    Ich wollte damit nur aufzeigen, dass es nicht immer am nicht können liegen muss. Manchmal ist es einfach eine andere Prioritätensetzung, die jede Familie selbstverständlich für sich selbst treffen muss.
    Wenn Familien ihre Prioritäten dann anders setzen und über zu hohe Kosten klagen, hält sich mein Verständnis dafür doch eher in Grenzen.
     
  15. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Dein Verständnis in allen Ehren, aber es nutzt einer eher armen Familie genau nichts, wenn es darum geht, dass sich Klassenfahrten möglicherweise zu sehr an den finanziellen Mitteln besserverdienender Eltern orientieren und es dann heißt, die Teilnahme sei ja eh freiwillig.
     
  16. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Die meine ich auch nicht und hier habe ich vollstes Verständnis und wie schon vorhin erwähnt, würde auch ich niedrigere Kosten begrüßen. Wir hätten damit überhaupt kein Problem.

    Aber jene die ihre Prioritäten anders lagern, könnten im Grunde, sie wollen aber nicht.
     
  17. Tuerkis

    Tuerkis Gast

    Und wie immer gibt es zwischen schwarz und weiß noch einige Abstufungen.:rolleyes:

    Niemand hier in diesem Faden plädiert für eine abgehobene "arschteure" Reise. Aber es gibt Familien, da ist gar keine Reise möglich, auch nicht die Billigstvariante. Und es kann einfach nicht sein, dass dann gar nichts statt finden darf.

    Und ja, die Teilnahme ist freiwillig. Möglicherweise ist eine Reise unleistbar, möglicherweise liegen die Prioritäten in der Familie wo anders, möglicherweise sind die Eltern gegen eine Reise ins Ausland, möglicherweise ist den Eltern die Unterkunft zu gering/zu teuer.
    Nach wem darf man sich denn dann richten? Wer entscheidet denn, dass eine Schulveranstaltung legitim ist, oder nicht?
     

  18. ich verstehe diese hohen "flug-kosten" auch absolut nicht - wie geschrieben, meine große war gerade in london, flug via wien und die kompletten reisekosten, wenn mans so nennen will, haben sich auf gut 100,- belaufen

    flixbus graz-schwechat 17,50
    flug wien - gatwick 60,- (inkl rückflug)
    zug gatwick - victoria station das weiß ich den betrag nicht

    und wieder retour

    ich kann mir nicht vorstellen, dass man das mit zug und fähre um den preis hinbekommt und ich bin bei solchen kurzreisen durchaus pro fliegen, weil man ansonsten einfach jeweils einen tag verliert, ich hab das gesehen, als meine tochter mit em bus nach cannes gefahren ist (dorthin sind die flüge scheinbar extrem teuer, bzw waren der schule (und offensichtlich auch türkis`schule (bzw der ihrer tochter)) zu teuer

    da geht ein ganzer tag drauf - und wennst zeitig wegfliegst, gewinnst schon viel zeit, vor allem als wiener, bzw wenn die anreise nach schwechat deutlich kürzer ist als in unserem fall

    zurückgeflogen ist sie so gegen 18:30 (sie war kurz nach 20:30 in wien und dann gegen 0:30 in graz), da habens vorher noch einen ausflug nach brighton gemacht

    zug, fähre, bus meinetwegen, aber dann dafür 1,2 tage länger
     

  19. meine kinder waren an einem stinknormalen öffentlichen gymnasium und da waren folgende klassenreisen

    bzw vorab in der 4.vs gabs eine schullandwoche, die ca 250,- gekostet hat

    1.ahs - da waren kennenlerntage, die insgesamt um die 100,- gekostet haben

    2. und 3. schikurs mit ca 300,-

    4. wienwoche auch ca 250,-

    5. sportwoche (italien) um ca 500,-

    6. england/irland all inclusive (inkl transchlgeld) ca 1.000,-

    7. cannes (die italiener waren in florenz und die spanier in barcelona) auch all inclusive ca 1.000,-




    das war/ist an vielen schulen das standard "reiseprogramm"

    dazwischen warens hin und wieder im theater o.ä. (1,2 mal im jahr), wandern etc - vielleicht in summe, durch alle 8 schuljahre, 100,-/jahr

    dass 6. und 7. dahingehend teuer sind, weiß jedeR österreicherIn, die hier ein gymnasium besucht hat, bzw ihr kind in einem anmeldet (diese kosten sagens dir beim allerersten elternabend in der 1. klasse)

    meine tochter war bei der sportwoche nicht mit und auch in irland nicht - weil sie nicht wollte, warum auch immer, bzw sind die gründe hier nicht wichtig und damit war sie keine ausnahme, in der oberstufe blieb meistens ca in drittel der klasse daheim
     
  20. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Da geht es weniger um die Kostern sondern um den Umweltaspekt.
     

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