1. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    in der kiga-gruppe meiner tochter plant ein Ehepaar mit 2kids gerade den Hausbau (grund vor 5j gekauft, noch "restschulden" von 40.000eur darauf)
    sie waren der irrigen Meinung, mit 150.000eur bekommt man ein bezugsfertiges haus (minus Einrichtung)...
    nachdem sie jetzt seit Monaten angebote einholen wird klar (für sie) wie die welt läuft


    also selbst wenn man am grund der Eltern (was ich nie machen würde, weil im falle eines streites...) kostet ein Rohbau schon mal 150.000-180.000 (massiv)... da ist noch keine Heizung drinnen, noch keine Einrichtung, kein keller....
     
  2. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Das verstehe ich, geht mir genauso.

    Wir haben seinerzeit eine 4 Zimmer Wohnung gekauft. Damals hatten wir nur ein Einkommen (das aber umgerechnet in der Größenordnung eures heutigen gemeinsamen Einkommens lag), 3 kleine Kinder und großzügige staatliche Förderungen (Deutschland, rund 20 Jahre her). Damals war finanziell alles recht eng, obwohl unsere Kreditbelastung in der Höhe dem entsprach, was wir an Miete hätten zahlen müssen.

    Als ich wieder beruflich fest im Sattel saß und ein eigenes nennenswertes sicheres Einkommen hatte, war das jüngste Kind schon 8 Jahre alt und wir haben ein Reihenhaus gekauft. Die Wohnung vermieten wir seit dem, sie ist unsere private Altersvorsorge und wird ein wichtiger Bestandteil meiner Rente sein.

    Niemals hätte ich ein Haus gekauft, ohne finanzielle Planungssicherheit. Ich fürchte, dass du die Kosten, die ein oder mehrere Kinder verursachen, ziemlich unterschätzt. Wir haben die Immobilie gekauft, die wir uns unter den aktuellen Voraussetzungen leisten konnten - die Option für die Zukunft musste aber jeweils sein, dass es besser werden würde.

    Kinder sind ein enormer Kostenfaktor - deshalb würde ich ein Haus erst kaufen, wenn die Kinder schon da sind und ihr wisst, was sie euch wirklich kosten. Aktuell würde ich nach einer 3 oder 4 Zimmer Wohnung suchen.

    Ganz anders sieht es aus, wenn man großzügige finanzielle Unterstützung von Eltern bekommt. Hätten wir die gehabt, wären wir sicherlich auch früher in einhaus gezogen. Da wir uns alles selbst erwirtschaftet haben, waren die Schritte entsprechend kleiner.
     
  3. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber hier in Deutschland sind die Immobilienpreise durch den niedrigen Zinssatz unfassbar in die Höhe geschossen. Die Immobilien kosten deutlich mehr als sie objektiv betrachtet wert sind -> Immobilienblase.

    Unser Reihenhaus hat vor 10 Jahren 250.000 Euro gekostet, vergleichbare Häuser kosten heute 400.000 Euro.

    Dieses Problem darf man bei der Finanzierung auch nicht vergessen. Weil wenn die Zinsen mal wieder steigen und man das Haus verkaufen muss, bekommt man nicht den Gegenwert, den bräuchte, um mit einem blauen Auge davon zu kommen.
     
  4. Radium

    PLUS + VIP

    Der preisanstieg begann schon mit der wirtschaftskrise und wird jetzt noch befeuert durch massiven zuzug in die städte und günstige zinsen.
     
  5. Bruno

    VIP

    Wir müssen - Bedingung der Bank - eine Ablebensversicherung zugunsten des anderen zahlen: Kosten: 58 für mich (ist gestiegen) und 80 für meinen Mann, pro Monat.

    Auch die Nebenkosten sind ein Wahnsinn: Wenn das Haus nicht komplett neu ist und alleine steht, kannst mind. 3000 EUR für Heizung pro Jahr rechnen. Dann ist der Zaun kaputt, der Rasenmäher geht ein,...ist alles schön und gut, wenn das Einkommen hoch ist, wenn nicht, ist halt der Urlaub für Jahre dahin.

    Es ist einfach die Frage, auf was man mehr Wert legt - mittlerweile würde ich mir oft eine 80qm Wohnung wünschen, die weniger Geld und Zeit frisst und mehr Urlaub machen.

    Ich würde mir das gut durchdenken mit den Prioritäten.
     
  6. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP


    auch bei einem neuen haus kanns Probleme geben
    alleine wenn -wie vor ein paar tagen- hagelsturm das dach ruiniert und man sofort ein neues benötigt und die Versicherung sich windet wie was oder die Heizung kann nach 3jahren kaputt sein (im Freundeskreis erlebt bei pelletsheizungen, die nach 3/4/5j schrott waren, ...), Auto kann verunfallen und man hat keine Vollkasko mehr (oder der Restwert ist schon weit unter Neuwert)...

    und was hinzukommt -mmn- ist, dass der Lebensstandard ein anderer ist als vor 30/40j
    früher war man eher bereit zurück zu stecken, aber wenn ich lese 3000eur Urlaub sei sparsam bzw. 1000eur für Autos pro Monat ...
    ich bezweifle, dass ihr zurückstecken wollt, wenn es notwendig ist und dann ein haus in der Pampa zu verkaufen und plus-minus-null auszusteigen ist unrealistisch
     
  7. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Sicher ist das hier auch so. Hab auch schon so ein Beispiel gebracht:

    Ergänzung für alle Nicht-Wiener: um 235 000 bekommt man jetzt maximal eine gute Zwei-Zi-Wohnung, irgendwo in einem äußeren Bezirk, aber niemals in der Lage (8. Bezirk). Dort kosten solche Wohnungen jetzt fast das Doppelte.

    Abgesehen davon, dass ich niemals ein Haus besitzen möchte, ist für mich ganz klar, dass ich meine persönlichen Ansprüche immer so stelle, dass ich einigermaßen frei bleibe. Sicher wäre es schön, einmal die Wohnung, in der wir wohnen zu besitzen und für die Kinder als Sicherheit zu haben. Aber es geht wahrscheinlich nicht, obwohl zwei Akademiker und fixe Jobs. Momentan kommt es mir zumindest unmöglich vor. Ich hätte keine Lust, immer jeden Cent umdrehen zu müssen, damit genug übrig bleibt. Das kostet ja auch Kraft und die muss man haben.
    Wenn man es gewöhnt ist, Urlaub zu machen und beim Geld nicht so drauf schauen zu müssen, dann seh ich da Konfliktpotenzial, wenn das beide Partner plötzlich müssen.
    Sowas kann eine Beziehung auch enorm belasten.

    An die TE wiederhole ich den Rat aus meinem obigen Posting: wartet noch und spart und schaut dann, was möglich ist.
    Das macht einen glücklicher, bin ich mir sicher. :)
     
  8. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    ich finde, das größte problem ist, dass bei den meisten leuten verständlicherweise der traum vom haus ein bisserl den realismus zugunsten von "wird schon gehen" verschüttet.

    ansonsten trennt man liebe und geschäft auch- das sollte man beim hausbau/kauf ebenso beherzigen. die meisten gehen bis zum finanziellen anschlag, sind dadurch komplett unflexibel die nächsten 20-30 jahre und sehr darauf angewiesen, dass alles gut geht.

    denn man verliert seine mobilität, wenn man seine eigene immobilie bewohnt. unliquider gehts auch kaum im notfall. ein hausverkauf dauert meistens ewig, man braucht eine wohnalternative und die wenigsten haben so gut in die lage investiert, dass sie auch nur ansatzweise mit 0 aussteigen.
    denn das haus selbst ist eigentlich wurscht, der grund zählt. 30 jahre später ist jedes haus alt, renovierungsbedürftig und uncool, wenn man nicht grade einen stararchitekten beschäftigt hat. auch ist es komplett unrealistisch, mit den eigenen kindern zu spekulieren, was die übernahme des hauses angeht. ich mein, schauts euch an, wieviele 30,40jährige heutzutage das elternhaus übernehmen im vergleich zu früher. kaum mehr jemand.


    wenn man realistisch kalkuliert, dann kommt bei fast allen menschen was bescheideneres als erwünscht raus. das ist hart, aber es ist auch der einzige weg, die belastungen niedrig zu halten.
    die ganzen rohbauten zum verkauf am land sprechen ja eigentlich eine sehr deutliche sprache.
     
  9. Solanum

    VIP

    3000-4000 pro jahr urlaub ist sparsam. eine woche schifahren mit 2 kindern kostet leicht mehr.

    und 2 auros um 100 ist auch sparsam. ich fahre ein auto in pologröße. das kommt mit wertverlust, reparaturen, versicherung, service, tanken und co. bei 1000km/monat auf 300€. unser früherer alhambra (eine großzügige, aber nicht luxuriöse familienkutsche) war bei 600€/monat. das aktuelle auto (ein etwas kleinerer familienminivan) kann ich noch nicht einschätzen - es wird auch so bei 400-500/monat liegen.

    nur ist das alles bei noch niedrigem gehalt ohne rücklagen und riesenkredit kaum drinnen. sich dramatisch einzusparen um sich das eigenheim zu finanzieren ist möglich, aber sicher nicht für alle erstrebenswert.
     
  10. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause


    aber OHNE kinder ist es nicht besonders sparsam. als paar kann man mit 4000 euro durchaus sehr nett und ausgiebig urlauben. um das geld waren wir früher ein fast monat in thailand. ganz bescheiden.:D
     
  11. Solanum

    VIP


    das gleiche gilt auch (fast) für wohnungen. kaufen zahlt sich in wien gar nicht aus - mit mieten steigt man deutlich günstiger aus.

    dass nur der grund zählt stimmt nicht. der grund ist meist der deutlich günstigere posten und in unserer gegend gehen auch 50jährige, renovierungsbedürftige häuser momentan um 400 000 weg (grund alleine wäre 150.00 bis 200.000). würden wir jetzt, wo die preise hoch sind, verkaufen, wären wir im plus. nur darauf kann man sich nicht verlassen. die preise sind mobil.
     
  12. Solanum

    VIP


    pissing contest :)
    wir waren um 500 € ein monat in bulgarien (inkl. allem), für 3000€ mit dem rucksack einen monat in thailand unterwegs und für 200 € 3 wochen mit dem fahrrad am meer in europa unterwegs. aber das muss man inklsuive im wald schlafen so wirklich mögen. :D
     
  13. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    nicht auf Urlaub fahren ist sparsam
    einen Gebrauchtwagen fahren ist sparsam
    zu zweit auf 50m² um 500eur wohnen ist sparsam....
     
  14. maha

    maha Gast

    Meine Frau hat ein Althaus für 200.000 erworben... auf Kredit.
    War problemlos. Klar, sie ist PD. Dr. Mag mit praktisch unkündbarem Job. Ein gutes Geschäft für die Bausparkasse. Die kassieren mehr als 3%. Der Vertrag ist erst nächstes Jahr ohne Strafzahlung kündbar.

    Das Aufstocken und Renovieren wird weitere 220.000 kosten. Kein Problem. Wenn man was brauchbares gelernt hat.
     
  15. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    gewonnen, gratuliere! :D
    und schau- du bist noch nichtmal beim budget der TE und schon fast 3 monate unterwegs damit. also "bescheiden" ist einfach anders, zwei junge leut sind ja noch flexibel und abenteuerlustig :D und selbst ich, immer schon frühpensionistin im geiste, konnte mit 4000 budget urlaubstechnisch nett was anfangen. ohne rucksack, dafür nette strandhütten.
     
  16. Solanum

    VIP

    :)

    ja, aber das muss man wollen.
    ich habe mich diesbezüglich ausgelebt und fluche beständig, weil mein nachwuchs campen gehen will anstatt in ein nettes kleines hotel :boes: ich bin zu alt fürs am boden schlafen.

    wenn man den verzicht nicht kann und zu zweit um 1000€ miete lebt, wird ein eigenheim mehr entbehrungen bringen, als es freude bringt.
     
  17. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    ja, aber grade die alten häuser werden meistens gut verkauft wegen der LAGE. und oft dann abgerissen. ausnahmen gibts sicher, aber die ganzen 80/90er bauten sind jetzt einfach nimmer der hit, im gegensatz zu gegenden, die sich seit den 80ern toll entwickelt haben.


    und ja, ich würde in momentan wien auch keine wohnimmobilie kaufen, aber vorsorgemäßig ist noch einiges drin, grade wenn man das stadtwachstum berücksichtigt. das ist aber nicht jedermanns sache, weil da wohnen und vorsorgen strikt getrennt und "entmythifiziert" wird.
    man kriegt da nie das "mein haus, mein garten, ach ist das schön!" gefühl, nur hin und wieder ein kleines triumphales "mist, da tropfts rein....da muss ich wohl den vermieter anrufen....ist ja nicht MEIN problem, haha"....
     
  18. Lottie

    Lottie Gast

    Ok danke. Friedenszins ist fast so gut wie geerbt :) euer Fall ist wohl kein sehr illustratives beispiel.
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP


    Ich sehe es ähnlich, auch deine Ausführungen im vorigen Post.

    Ich war aber immer so, dass große Wohnfläche für mich nicht unbedingt erstrebenswert war. Ich war damals in meiner 75qm Wohnung, zu zweit, sehr zufrieden und bin es jetzt auf 100 qm Wohnfläche, 4 Personen, genauso.
    Wobei die 100qm jetzt gut sind. In ein paar Jahren, wenn die Kinder ausgezogen sind, hab ich 2 Zimmer die leer stehen. Eines wird dann wohl ein Hobby-Raum. Das andere .......?

    Bei großer Wohnfläche neigt man, bzw. ich, eher dazu Dinge anzuhäufen und mittlerweile finde ich den ganzen Kram eher als Belastung als eine Bereicherung.

    ... und ja die Kosten für diverse "Kleinigkeiten" die immer wieder anfallen summieren sich über die Jahre und müssen aufgebracht werden.

    Ich liebe meinen Garten und arbeite auch im Garten, aber relativ spontan für einige Wochen weg fahren ist nicht so leicht. Manches will eben betreut werden.


    Beim Thema Kinder denke ich, dass man die Beträge unterschätzt (ging mir nicht anders) die im Laufe der Jahre auf eine Familie zukommen.

    Bis zum Ende der VS hält sich das im vorgestellten Bereich. Ab der 5. Schulstufe wird es anders.
    Sprachreisen, Feriencamps, Laptop im Bereich der Schule schlagen dann auch zu Buche.
    Da will ich aber auch nicht kausrig sein müssen, weil es im Leben der Kinder eine Bereicherung ist.


    Man kann natürlich nicht alle Eventualitäten einplanen, aber berücksichtigen bzw. in die Überlegungen einbeziehen sollten man diese schon.
    Jobverlust in der heutigen Zeit ist nicht so unrealistisch und wenn ein fix geplantes Gehalt dann wegfällt, dann kann das zum Problem werden.
     
  20. Solanum

    VIP


    dieses gefühl vermisse ich :) diese verantwortunsgfreiheit hat schon was.

    aber ja, mein haus mag ich echt gerne. es passt super zu uns und ist ganz unseres. ich kann den wunsch der te echt verstehen, würde es aber unter den von ihr geschilderten bedingungen nicht machen. bei uns war das anders: mein mann ist ein unglaublich fleißiges handwerkliches genie, das auch kalkulationen intus hat und das hat uns trotz nur einem gesichertem und einem sehr schwankenden gehalt den hausbau ermöglicht. außerdem hatte keiner von uns ein problem mit einschränkungen finazieller natur.

    (zu den gebrauchtautos als einsparungspotential: meine gebrauchten autos haben mich pro jahr deutlich mehr gekostet als mein neuwagen inkl. wertverfall, service und kasko. ich hatte mindestens 1000€ reparaturen/jahr und deutlich mehr benzinverbrauch. jetzt mit verbrauchsarmen, auststattungsarmen tageszulassungen fahren wir zumindestens laut unseren berechnungen günstiger vorausgesetzt sie werden nach kaskoabmeldung nicht zu schrott gefahren)
     

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