ich hab zwei relativ schnell hintereinander bekommen, mädel und bub, und war somit nie blöden fragen ausgesetzt. kein "und wann kommt das zweite", kein "einen buben brauchts aber schon noch", kein "jetzt ist aber schluss". und deswegen war ich wohl ziemlich naiv, bis ich live mitbekommen habe, wie andere auf das 3. und 4. kind reagieren. mir war das vorher einfach nicht bewusst bzw. hab ich nie drüber nachgedacht. ich persönlich find 3 kinder so normal dass das für mich nichtmal eine "mehrkindfamilie" ist.

ich glaube, lucy hat schon recht mit der älteren generation und dem wohlstand. meine großeltern finden viele kinder ganz schrecklich, meine oma war die geilste und hat schon beim ersten kind gefragt, ob ICH das auch wirklich wollte (als hätte mich der mann heimlich nächtens bestäubt ).

ich bin keine heilige, ich finde manche familienplanungsentscheidungen auch unglaublich zukunftsignorierend und waghalsig, aber ich würde das die betreffenden personen nicht merken lassen, nichtmal wenn sie mir nahestehen. ich mein, was bringts, wenn man der zum 5.mal schwangeren besten freundin sagt, dass es eine depperte idee war? das ändert auch nix mehr! ich weiß, wie sensibel man in dieser zeit ist und verschone schwangere mit meinen idealvorstellungen. ich sag dann gar nichts und red über "sachfragen"- wie solls heißen, brauchst du hilfe, wie wirds wohl aussehen, freuen sich die geschwister, wie gehts dir gesundheitlich,....etc.- es gibt ja genügend unverfängliche themen und die meisten schwangeren sind froh, wenn ihnen da auch mal jemand zuhört.

 

meine sind 13 monate auseinander und es kam sehr oft ein "war das so geplant?"

und wenn ich dann mit "jap, wars" geantwortet hab, kam erstmal das große schweigen und dann "du tust dir was an"

tja, ich empfands halt anders, bzw fand größere altersabstände als "du tust dir was an", was ich mir dann allerdings verkniffen hab, bzw es mir nur gedacht habe

es hat alles sein für und wider (auf den altersabstand bezogen) und ich war halt überzeugt, dass es für uns ideal ist, die kinder so knapp wie möglich hintereinander zu bekommen - rückblickend kann ich aus 100%iger überzeugung sagen, dass ich es wieder so machen würde

offensichtlich hab ich mit 2 "mehr oder weniger" babies so fix fertig gewirkt, dass mich nie jemand gefragt hat, ob wir gleich noch ein drittes nachlegen

ich kann mich auch nicht erinnern, dass mich überhaupt je jemand nach einem 3. gefragt hat


bzgl "und, wann kommt nachwuchs?" bin ich auch einmal extrem ins fettnäpfchen gehüpft

mehr oder weniger verwandte, seit 10 jahren verheiratet, geld, besitz co ausreichend vorhanden, aber kein nachwuchs, ebenso keine weltenbummler, sondern eh dauernd daheim etc

also, in meinen augen, perfekte bedingungen für eine (halbe) fußballmanschaft

ich bekam immer als antwort "wir lassen uns noch zeit, sind ja noch jung" - da warens beide mitte 30

im nachhinein hab ich dann erfahren, dass auf natürlichem weg nicht geklappt hat und auch "künstlich" viele (fehl)versuche gab, bis es endlich geklappt hat und auch bei einem kind blieb

war dann im nachhinein ein bissl peinlich - aber andererseits hättens ja auch die wahrheit sagen können, dass sie es eben eh schon seit 10 jahren versuchen, aber es nicht klappt

das hätte, zumindest bei mir, bewirkt, dass ich mein loses mundwerk gehalten hätte und das thema nicht angeschnitten hätte

und ich persönlich finds auch kein stigma, das zu sagen

 

Wenn man jemanden gut kennt, kann man viele Sachen ja fragen. Und die Richtung kennt man dann ja eh meistens. Im Freundeskreis haben wir grad alle, die schon Kinder haben, zwei Stück. Und wir fragen uns schon gegenseitig, ob ein drittes kommen soll. Find ich interessant und passt. Wir sind ja Freunde und reden halt.

Aber ich finde es einen extremen Unterschied, wenn man vorher drüber redet, bevor jemand schwanger ist, oder erst dann, wenn das Kind eh schon unterwegs ist. Natürlich muss man immer aufpassen, vor allem, wenn man die Hintergründe nicht kennt. Bspw ob sie wollen und es klappt halt nicht oder ähnliches.

Mütter, die ihren (Schwieger-) Töchtern empfehlen, das bereits entstandene Kind halt "wegmachen" zu lassen..... Ich kann gar nicht ausdrücken, was ich von solchen Menschen halte. Welche Reaktion erwartet man sich denn da? Egal ob das Kind geplant war oder nicht. Jemand anderem eine Abtreibung nahe zu legen, ist so ziemlich das Übergriffigste, was ich mir vorstellen kann.

 

Dieses 'schlimme' Vorreden dass wollten mir auch einige reindrücken.
Bis sie bemerkt haben, dass ich das ganz gechillt angeh.
Ändern werde und kann ich es ohnehin nicht mehr. Wir werden das Dritte Kind so nehmen müssen wie es kommt, wird es anstrengend, dann ist es eben so.

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

Ich habe mir von Kind 1 auf 2 VIEL mehr gedanken gemacht und den horrorszenarien die mir beschrieben wurden auch so schön geglaubt. Ich dachte wirklich, wie soll ich allen gerecht werden und wie soll das gehen wenn man plötzlich 2 Bedürfnisse gleichzeitig erfüllen sollte etc pp.

Im nachhinein saß ich dann da und hab mich gefragt wofür ich all die nerven eigentlich verschwendet habe. Es haben Dinge geklappt die ich nicht mal für möglich gehalten habe, mein erstes Kind ist und war sehr Mama-bezogen. Ich dachte wirklich ich nehme ihr a) etwas weg und b) werde ihr nie wieder gerecht werden.
Sie ist damals keine einzige Nacht ohne mich eingeschlafen, und als es dann richtung entbindung ging, war ich wirklich überzeugt dass wird der horror für meinen GG zuhause weil ich nicht da. (und ich empfand mich auch sehr unentbehrlich, eben wegen dieser Mama-fixierung)
Was war?
Sie tat so als wäre nichts anderes gewesen.
Das zweite Baby lief mit, war wirklich wahnsinnig brav, war sogar ein Baby dass ich ablegen konnte (!!!) gab es bei Kind 1 nie!
Es hat sich alles gefügt und die horrorszenarien blieben vollständig aus. bzw. empfand ich die Situationen die andere als 'so schlimm' und 'horror' beschrieben haben nicht als solches.
Bedürfnisse wurden nach dringlichkeit kategoriert und abgearbeitet - ganz intuitiv.

Deshalb gebe ich auch keine Statements ab wenn es heißt: wie ist es mit x Kindern.
Es liegt a) am Charakter und b) man wächst immer hinein - auch weils keine Alternativen gibt.
Und gerade als 3-fach Mama weiß man ja ca was einen im Babyalter so erwartet. Natürlich ist man nicht allwissend und jeder Charakter bringt nochmal neues in die ganze Konstellation aber pi mal daumen malt man sich keine rosa wölkchen mehr aus und weiß aber zeitgleich dass die schönen wie auch die anstrengenden Phasen immer auch ein Anfang und ein Ende haben.

 

sie wird's aber in dem Moment auch sein
und wahrsch. meint sie es gar nicht böse

ich kenne mittlerweile ein paar Familien mit 3+ kindern
eine mit mittl. 6
bei den meisten wirkt es ganz gechillt und easy (jetzt von außen betrachtet)
und je nach Temperament der Kinder und der Eltern sind die Meldungen.
wenn es sehr aktive, sehr fordernde, sehr kontaktfreudige Kinder sind, höre ich meist wie schön aber eben auch wie anstrengend es ist.
wenn die Kinder (und Eltern) eher ruhige, bedachtsame,... sind, höre ich meist nur, wie chillig es nicht ist und das das 4./5./6. eben keine wirklich grobe Veränderung (außer bei der wäsche) gebracht hat.

ich hätte mir bevor ich Kids hatte, vier gewünscht
ich bin mit meinen zwei jetzt ehrlich gesagt voll ausgelastet (aus mehreren gründen) aber ich bewundere jede Familie, die sich mehr vorstellen kann und wie sie das schaffen.