Aus gegebenem Anlass, da diese Woche schon die dritte Anfrage zur Sanierung eines nassen Kellers bei uns im Büro eingelangt ist - und die Hochwassersaison noch nicht einmal richtig begonnen hat: Bitte, bitte, liebe Leute, wenn ihr in Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel baut, nehmt ja keinen billigen Anbieter für euren Keller, der euch einen "eh dichten" Betonkeller verspricht. Manche Dinge lassen sich nachträglich einfach nicht sanieren... Mir blutet das Herz, wenn Leute zu uns kommen, die die größte Investition ihres Lebens in den Sand, oder besser, ins Wasser gesetzt haben und Hilfe benötigen, die wir nicht leisten können, weil unsanierbar. Fragt die Anrainer mit Keller, mit wem sie gebaut haben, wenn er dicht geblieben ist. Meistens sind diese auch nach vielen Jahren noch nicht in Konkurs. Die sind vermutlich sehr ausgelastet und stehen nicht bei jeder Anfrage sofort Gewehr bei Fuß, aber gönnt euch, eurem Portemonnaie und eurem Nervengerüst die Wartezeit. Es lohnt sich. Und in solchen Fällen ist vermeintlich (!) zuviel bezahlen besser, als zuwenig, wenn billig verarbeitet. Fragt nach der statischen Berechnung oder nach der Bewehrungsstärke. Der Anstrich außen drauf ist nebensächlich, der Beton muss so gut sein, dass er rissefrei bleibt, dann ist die Abdichtung außen drauf nur zusätzliche Sicherheit. Und achtet auf die RDS, die wasserdichten Rohrdurchführungen, damit nicht das Wasser bei Gas, Wasser, Elektroleitungsdruchführungen in den Keller schießt, wenn der Wasserspiegel steigt...
Mittels Injektionen und Fugenbändern kann man versuchen, undichte Fugen zwischen Bodenplatte und aufgehendem Mauerwerk wieder dichtzukriegen, man kann außen aufgraben, eine ordentliche Abdichtung aufbringen, Schotter (nicht Aushubmaterial!!) hinterfüllen. Bei feuchtem Keller hilft zweiteres, bei drückendem Grundwasser eher nicht so sehr. (Aber feuchte Keller kommen auich häufig vor, weil sich Kondensat bildet, das ist eher ein Taupunktproblem, da hilft gezieltes Lüften und Entfeuchten und hat wiederum nichts mit Undichtheit zu tun)
Bei uns wurde, nach dem Hochwasser 2005, die gesamte Tiefgarage ausgebaggert und eine neue Bodenplatte ein- bzw. hochgezogen (ähnlich einer Wanne). Der Bereich der Kellerabteile liegt ca. 1 Meter höher und dort wurde auch mit Injektionen und Fugenbändern gearbeitet. Seither ists dicht - dreimal auf Holz klopf!!!
Bei uns im Altbau ist es total feucht, aber ich werde nicht ewig hier wohnen. Aber alle die das Problem haben oder hatten, tun mir leid! Ich klopf auch auf Holz!
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