1. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    hallo :)

    ich such zur zeit gute bücher zum thema pflegekinder, einerseits erfahrungsberichte aus der kindersicht und auch ratgeber...nachdem es aber allerhand bücher gibt wollt ich fragen ob hier wer schon welche gelesen hat und gute bücher empfehlen kann bzw von büchern weiß "die man gelesen haben muss" :eek:

    danke schonmal :wave: :herz3:
     
  2. pituffa77

    pituffa77 Threesome

    Schau mal in die Literaturempfehlungen auf www.irmelawiemann.de
    Die ist absolute Fachfrau auf dem Gebiet Pflege- Adoption und Biografiearbeit bei Kindern.
     
  3. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Gerade im Bereich "pflegekinder" gibt es nun nicht so viel Fachliteratur - die wirklich spezifisch ist.

    Pflegekinder können vom neugeborenen bis hin zum schwerst körperlich und geistig verstörten Kind sein. Deshalb ist es immer wichtig von Fall zu Fall zu agieren.

    Mir ging es damals so bei unserer Adoption - ich habe sämtliche Berichte über Adoptionen gelesen und als es dann soweit war und wir unsere Kinder bekamen - Schmähstaad - die Probleme die da auf uns zurollten - die standen in keinem Buch und auch in keinem Ratgeber, aber wir wussten - für das Kind ist es die letzte Chance auf ein halbwegs normales Leben (Sohn schwerste multible Traumas, Bewegungsmonotonien, - schwerste Fein und Grobmotorikprobleme, dazu kamen Autistische Züge, und das Unwissen von Essen, leben und Umwelt). Wir haben es wirklich unseren Psychologen und Neurologen zu verdanken, dass wir die Zeit so gut durchgestanden haben - und unser Sohn so ein kleines glückliches Kerlchen geworden ist, eine Kinderseele heilt nicht aus - aber er hat gelernt damit zu leben und wird hoffentlich trotzdem damit glücklich werden.

    Wobei ich eher auf "Erfahrungswerte" setze - es gibt immer wieder Stammtische von Pflegefamilien - die auch gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie sind meist sehr hilfsbereit und helfen und erklären auch die Sachverhalte. Jedes Kind ist Individualist - es gibt keine Fälle die sich gleichen.

    Keine Frage - Bücher sind informativ - aber meist sind sie "wildromantisch" geschrieben - negative Aspekte ausgegrenzt - und voila - das Kind kam - alle waren glücklich und lebten bis zum Lebensende glücklich und zufrieden... Bücher werden geschrieben - um gelesen zu werden (und wer liest schon gerne negatives - wenn er dafür bezahlt) , selten um das komplette spektrum aufzuzeigen, deshalb wäre für mich die Selbsthilfegruppe eher ein Ort um Informationen einzuholen.
     
    Zwergenfee, 26. März 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26. März 2013
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    #3
  4. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    danke für die inputs :)

    es is halt noch nicht so weit dass das umfeld für ein pflegekind passen würde somit is eh noch zeit. bis dahin hätt ich mich eben gern theoretisch mit dem thema beschäftigt und versucht heraszukristalisieren ob wir wirklich für diese aufgabe geeignet sind.

    zwergenfee danke für den tipp mit dem stammttisch, ich muss mich wohl mal trauen und bei der zuständigen behörde anrufen ob die mich da weiterleiten können :)

    deine adoption klingt nach einer schweren zeit aber ich finds wundervoll dass ihr so zusammengefunden habt und das leben gemeinsam meistert :herz2:
     
  5. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast


    Ich sage immer adoption oder gar Pflegekind - klingt so wunderbar romantisch...Es gibt auch wunderschöne Zeiten - aber es gibt auch schwere und dunkele. Gerade wenn man Bücher schreibt - 10 oder 15 Jahre später hat man sehr viel vergessen - oder beschönigt so manche Sachen.

    Suche durchs Internet - du brauchst nicht wirklich die Behörde um dich über Pflegeschaft zu informieren - schau auf die einschlägigen Seiten und frage einfach mal an - ob du zu einem Treffen gehen kannst - um dich zu informieren. Gerade solche Sachen brauchen Zeit um zu "reifen" um sich im klaren zu werden - was man da vor sich hat.

    aber solche Informationen holt man sich nicht aus einem Buch - sondern aus "Real Life" - da fällt die Entscheidung dann auch viel leichter - egal ob für oder dagegen,... aber du wirst sehen - die Zweifel werden schwinden - nicht weil du ein Buch liest - sondern weil du mit deinen Ängsten hinterfragen kannst. Es wird dir niemand die Idee einer Pflegeeschaft dort ausreden wollen - aber auch nichts beschönigen. Ich helfe immer noch hin und wieder Paaren, die adoptieren wollen, so wie wir es damals taten - nicht mit der "wildromantischen" Art sondern mit der Ehrlichen - denn sie sollen darüber informiert werden, dass die Kinder verschreckt sind, Angst haben - und nicht so wie es in den Büchern stehen - in ein Haus kommen - ihr Zimmer begutachten und darin glücklich leben bis sie ausziehen. Bis dato hat noch keines dieser Paare die Adoption zurückgezogen - viele sind den gleichen Weg gegangen wie wir damals - und sie haben auch glückliche Kinder zu Hause- auch wenn es anfangs teilweise ein weit steinigerer Weg war - wie wir ihn damals gegangen sind.
     
    Zwergenfee, 26. März 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26. März 2013
    Amber und Natriumhydro gefällt das. 2 Likes
    #5
  6. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    nienstedt/westermann leg ich dir ans herz!
     
  7. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    danke zwergenfee für deine ehrlichen antworten. :)

    dass das alles kein honigschlechen wird is mir mittlerweile auch klar. und wie du eben beschreibst möcht ich gerne zumindest teilweise vorbereitet sein. natürlich is eben jede situation anders aber wenn mal die schwierigkeiten die auftreten können überdacht werden hilft das wohl weiter.

    ich werd mal suchen ob ich irgendwo in der gegend oder so jemanden oder eine gruppe finde wie du sie beschreibst. danke :)

    danke latella :)
     
  8. puppilein05

    puppilein05 Teilnehmer/in

    Hallo nelamaus,

    ja zwergenfee hat mir damals auch geholfen, bevor wir adoptiert haben. Sie hat mir lange pns geschrieben u. ich war ihr sehr dankbar! wir haben auch adoptiert.
    hallo zwergenfee:hug: vielen dank nochmal!

    ich habe gesehen nelamaus, du wohnst in ottakring. warst du schon bei EFK, eltern f. kinder?
    http://www.efk.at/text/pflegeeltern/p-auswahl.html
    du kannst dich dort auch unverbindlich informieren, vielleicht kannst du dann mal zu einem pflegeelternstammtisch gehen, um pflegeeltern kennenzulernen.

    in www.wukikiwu.at gibt es auch einen ordner f. pflege- u. adoeltern, dort gibt es echt viele pflegeeltern u. werdende pflegeeltern. es tut dir sicher gut, dich dort zu informieren! ich lese dort auch sehr gerne u. schreibe auch manchmal.

    alles liebe!
     
  9. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Hallo Puppilein :hug:, freut mich :hug:

    Gerade ein Pflegekind oder ein Adoptionskind sowas muss reifen in der Familie, auch beim Partner/Mann und auch bei der künftigen Oma/Opa und auch Tante...Deshalb auch schon mal "Familienrat" machen - sich zusammensetzen und das ganze besprechen. Klar es ist euer "Ding" - und es ist eure Entscheidung, aber ihr werdet vielleicht irgendwann den Rückhalt der Familie benötigen und da ist es wichtig - eure Standpunkte mal vorzubringen, damit die anderen Mitglieder damit umgehen lernen.

    Nachdem ich jetzt 10 Jahre Adoptivmama kann ich auch nur sagen - man lernt nie aus - man wächst mit der Aufgabe, und ja - es wird leichter und schwieriger. Denn wenn dir mal so ein pubertierender kleiner "knilch" dir einfach mal ins Gesicht sagt "Du bist ja gar nicht meine Mama"- vor ein paar Jahren hätte ich noch daran ziemlich gekiefelt- und hätte meine Selbstzweifel gehabt (das war das einzige vor dem ich mich gefürchtet habe als wir zur Adoption geschritten sind). Heutzutage weiss ich, ja - das gehört einfach dazu, das Kind wird flügge und wird irgendwann seine Wurzeln suchen, bis dahin heisst es die Verbindung zwischen den zwei "Welten" aufrecht zu halten, , dass unsere kleinen Zwerge durch ihre Erziehung und ihre "Herzfamilie" soweit gefestigt sind nicht irgendwann daran zu zerbrechen davon sind wir mittlerweile schon fast überzeugt (bei uns weiss jeder dass sie adoptiert sind auch die Neffen, sie gehe damit natürlich um). Dass es nicht in meinem Bauch gewachsen ist - ist Schicksal, dass mir das Kind seit 10 Jahren und länger ans Herz gewachsen ist - ist selbstverständlich.
     
    Zwergenfee, 29. März 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29. März 2013
    #9
  10. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    danke vielmals für eure hilfe.
    danke puppilein für die links, ich werd mich dort auch einlesen.

    bei mir gestaltet sich die situation so, und vielleicht is es blauäugig und naiv, aber mein partner hadert noch mit der überlegung pflegekind (nachdem es aber noch nich sooo im raum steht is ja noch zeit für alles)

    es is auch nicht so dass ich keine kinder kriegen kann (bzw es noch nicht probiert habe obs ginge) aber halt den gedanken hatte ein kind zu mir zu nehmen dass ich nicht selbst geboren hab aber dass ein zuhause braucht.

    vielleicht is es einfach diese "wildromantische" vorstellung (wobei mir durchaus bewusst is, dass ein kind groß zu kriegen nicht die einfachste aufgabe auf der welt is, noch dazu eines vielleicht mit einer schwierigen vorgeschichte oder -erlebnissen) an der ich hänge.
    vielleicht kristallisiert sich eh raus dass ich nicht für geeignet bin.

    mit meiner mutter (familiär gesehn meine wichtigste bezugsperson) hab ich über das thema gesprochen, über meine pläne. und erst vor kurzem sehr konkret, über ihre sicht der dinge zu pflegekinder, zur aufgabe mich groß zu kriegen :cool: und sowas. und sie steht gsd voll und ganz hinter mir und hat mir gesagt sie würde nie einen unterschied machen, egal ob ich die kinder geboren oder auf andere weise in die familie geholt hab.

    ich strebe auch irgendwie eine form von langzeitpflege an (ich weiß eben viele sachen, wie sich so eine gestaltet usw nicht genau...das is einer der gründe meiner informationssuche).
    ich weiß auch nicht obs "sinnvoll" und "gut" is ein pflegekind aufzunehmen ohne die erfahrung von eigenen kindern.
    es is in mir drinnen nur der wunsch mit einem (oder mehreren) kind(ern) den weg des lebens zu gehn.
    entweder mich hat eine (sehr frühe) midlifecrisis gepackt oder es is die biologische uhr die auf einmal lauter tickt als mein herz?
    und ich denk halt dass kinder die ein zuhause brauchen und ich die ein kind möchte (ich find das klingt immer so...egoistisch? :/ ) doch gut zusammen passen würde. nich jetzt, wenn all die drumherum umstände passen aber es reift in mir.

    danke dass ihr mir ein bisschen dabei helft und sorry dass ich da so rum schwafel aber heut is so ein tag wo ich mir am liebsten alles von der seele schreiben würde.

    ps: ich les mich grade durchs forum, und ich find es is ein wirklich herzlich liebes forum, auch wie ich hier einfach so nach einer ziemlich "simplen" nachfrage offen und warmherzig behandelt werde. danke :hug:
     
  11. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Ne ist nicht egoistisch - egoistisch wäre es - wenn du dir keine Gedanken machen würdest.

    Ein Pflegekind wird wie ein eigenes Kind - nur eben - dass es nicht deinen Nachnamen tragen wird... man muss sich eben daran gewöhnen - dass es in zwei welten lebt - in deiner und in der der leiblichen Eltern - wenn es kontakt gibt... Du kannst sie nur darauf vorbereiten - die Schritte zur Familie hin müssen sie selber machen (bestenfalls).

    Die Familie unterstützt im besten fall - denn es wird immer wieder das Thema kommen - oi - das Kind sieht aber nicht so aus wie du - "Gottesvergessene Kinder" usw... du lernst damit umzugehen, aber gerade anfangs ist es sehr wichtig - dass jemand hinter dir steht - und auch schon mal eiei macht - wenn die 5te Neugierige Nachbarin fragt - wo das Kind her ist, weil der Dicke bauch wäre ja aufgefallen ...
     
  12. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    wird da drauf geachtet dass ein pflegekind "für immer" in einer familie bleibt oder entscheidet sich dass dann fallweise dass kinder auch wieder in die ursprungsfamilie zurückkehren können? (auch bei langzeitpflege)
    ich stell mir das mit dem "wieder hergeben" seeehr schwer vor :eek:

    all die probleme die mich da überwältigen könnten fallen mir erst nach solchen gesprächen auf. (ob das kind denn mama zu mir sagen wird, was die andern kids in der schule sagen könnten, usw...und jaaa ich mach mir oft sehr viele gedanken :D )
    dass meine familie hinter mir bzw dem kind steht war für mich immer selbstverständlich...aber klar...wer weiß wie sie wirklich dazu stehen. das muss im vorfeld auch mit allen geklärt werden. denn zumindest sollte die nähere familie (da zählen für mich auch enge freunde dazu) das umfeld sein wo das kind akzeptiert und geliebt wird ohne wenn und aber :herz3:

    kann ich eure geschichten irgendwo nachlesen? bzw wie ihr das leben mit adoptieren oder pflegekindern meister? :)
     
  13. miriamk

    miriamk Teilnehmer/in

    http://www.igelkinder.at/

    hier kannst du viel lesen, auch über Rückführung steht hier was.

    Wir sind gerade dabei, den Kurs zu machen und werden in den nächsten Monaten ein Pflegekind bei uns aufnehmen.

    Wie alles abläuft,ist allerdings, grad von der Ausbildung her, sehr abhängig vom Bundesland
     
  14. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    ich hab vor nach NÖ oder ins burgenland zu ziehn. konkret muss ich dann eh da nachfragen :)

    magst du mir (gerne auch per pn) ein bissl erzähln wie die kurse und vorgespräche usw so sin. falls dir das nicht zu persönlich is ;)
     
  15. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast


    Das ist sehr sehr unterschiedlich - es gibt durchaus auch langepflegekinder - aber dass musst du angeben dass du nur solche Kinder haben willst. Es kann natürlich auch kurzzeitpflege etwas wunderschönes sein - dass du einer Familie hilfst - wenn das Elternteil ins Krankenhaus muss - dem Kind unter die Arme zu greifen und der Familie zu helfen (sozusagen Learning on the job).

    Es gibt so viele Möglichkeiten von Pflegekindern und nein - diese hochgraden "Krisenkinder" (Gewalt i der Familie, deprevierte Kinder etc) - bekommt man als normalsterblicher Nicht.

    Die Kinder hergeben - tja - ich sage immer - ich habe eine Familie dazugewonnen - ich verliere nichts. Egal was passiert - können die Kinder auch wenn sie flügge sind - zu uns zurückkommen - sie sind unsere eigenen Kinder - sie werden entscheiden wo und wie sie leben wollen.

    Ich war anfangs auch immer sehr wütend und habe mir oft gedacht - ob es das richtige war.. Man darf die Kinder nicht als Arm sehen oder gar bezeichnen - für sie ist es das normalste auf der Welt - in einem anderen Umfeld gross zu werden. Und die Mutter - ich bin ihr auf ewig dankbar - dass sie uns die Möglichkeit gegeben hat unsere Kinder aufzunehmen... Es gibt so viele Eltern die ihre Kinder abtreiben, ertränken - aufhängen oder irgendwo ablegen... Diese Kinder hatten niemals diese Chance. So behalten wir die Bauchmama unserer Kinder im Auge - wir denken an sie wenn sie Geburtstag hat - und reden immer wieder über sie. Sie ist uns unbekannterweise (wir haben sie nie kennengelernt) keine Fremde mehr.
     
    Zwergenfee, 3. April 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 3. April 2013
    #15
  16. neylamaus

    neylamaus Teilnehmer/in

    also so im ersten moment stell ichs mir schon schwierig vor ein kind aufzunehmen, über eine gewisse zeit zusammen zu wachsen und dann wieder los zu lassen. :( vor allem wenn kein kind dann mehr zuhause is.
    die überlegung is halt auch ein eigenes zu bekommen und dann erst pflegekinder (ev auch nur für kürzere zeit) aufzunehmen.

    hattet ihr schon mehrere pflegekinder zuhause?

    für die zukunft kann ich mir schon vorstellen ev. kurzzeitpflegekinder aufzunehmen.

    hmmmm...ich muss jez eh mal auf die überlegungen und gedanken meines partners warten, und mein leben kurz mal auf den kopf stellen und dann neu durchstarten, bis platz für ein kindi is :love: ich hoff sehr dass es dann eine gute lösung für mich/uns gibt.

    das mit den krisenkindern beruhigt mich jez auch etwas...

    ich bin in einer patchworkfamilie aufgewachsen und für mich is die familie ein großer erweiterter kreis. ich hab mehrere nicht leibliche geschwister, weil angeheiratet bzw einmal auf kurzpflege...in meinem herzen werden sie immer meine geschwister sein :herz3:
     

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