1. Chipmunk

    VIP

    Also wenn dein Sohn überdurchschnittlich intelligent ist, aber wegen motorischer Handicaps Probleme in einer AHS bekäme, fände ich das äußerst frustrierend und er wahrscheinlich auch. An deiner Stelle würde ich den Test bei einer unabhängigen Stelle wiederholen (sorry Schulpsychologen geschädigt) und mich dann im Bezirks/Landesschulrat wegen einer geeigneten Schule beraten lassen. In Wien gibt es I-Klassen für solche Fälle.

    In Punkt am Computer tippen glaube ich, dass sich das leichter üben lässt als das Schreiben - ein Versuch wäre es wert.
     
  2. SanjaM

    VIP

    genau so find ichs auch gut: in der ahs das problem ansprechen, wenn sonst alles passt. nicht gym um jeden preis, aber auch nicht die eigentlich passende ausbildungsmöglichkeit sausen lassen, weil die motorik nicht so gut ist - da eher darauf schauen dass es unterstützungsmöglichkeiten gibt. evtl hilft da dann auch ein psychologisches gutachten, dass ja zumindest ein bisschen erklären kann, warum das kind nicht schnell genug schreibt (und auch erklärt, dass es trotzdem vom leistungsniveau reinpasst)
    ich kenne übrigens ein mädel das rheuma hat, die in eine ahs geht und natürlich nciht schnell genug mitschreiben kann. die fotografiert sich dann halt die mitschriften anderer ab oder wie auch immer sie es lösen - jedenfalls wird es gelöst!
     
  3. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Wir hatten eine sehr gute Lehrerin die ihn darauf trainiert hat (hatte etwa das ähnliche Problem - zu langsam - zu verträumt, er konnte dann auch beim schreiben richtig gas geben - nur lesen konnte es halt keiner mehr).

    Wichtig ist das Merkvermögen zu trainieren, nicht mehr Buchstabe für Buchstabe abzuschreiben, sondern Satzweise, "Der Bauer pflügt den Acker", kann man sich prima merken und kann das auch relativ schnell zu papier bringen. Und immer weiter trainieren. Das "blindschreiben" , es wurden Artikel - kleine Worte angesagt und ein Blatt Papier über die Schreibhand gelegt... Kann das Kind ohne zu schauen schreiben - "automatisiert" es indem es weiss ob der Stift rauf oder runter schreibt... Das muss nicht perfekt sein (das geht auch gar nicht, meist ist es sehr krackelig, verschoben und ineinander gestopft - aber die Buchstaben erkennt man) , aber es ist eine gute Übungssache sich nicht mehr auf die Hand die schreibt konzentrieren zu müssen, sondern auf das was dabei rauskommen soll. Kurze Worte wie du, ich, das , der, Auto etc einfach mal probieren, funktioniert es oder funktioniert es nicht. Es macht den Kindern dann auch teilweise Spass sich diese Sachen anzueignen und zu verbessern. Diese Übung hat irgendwas mit linker und rechter Gehirnhälfte zu tun - also etwas zu tun was man visuell nicht sehen kann. Es ist trainingssache.


    Und immer wieder von klein anfangen - Schwungübungen, durch diesen Leistungsdruck verkrampfen sich die Hände und dann geht nix mehr, weil die Hand wehtut... Der Stift soll locker gehalten werden, dauerendlos-Schleifen eine 8 Malen, geht auch mit Rasierschaum oder dem Schlagoberssprüher... Spass soll es machen. Nur eben - das Handgelenk soll weich bleiben, sonst kriegt er irgendwann Probleme mit Verspannungen und Schmerzen.

    In manchen Gymnasien darf man mittlerweile Laptops verwenden, ich halte selbst davon nicht viel, da ja die Handschrift und die Motorik nicht weiter trainiert wird. Tippen kann man schnell lernen, nur eben im Zeitalter von Autokorrektur braucht man dann eigentlich gar nix mehr dazu tun.
     
    Zwergenfee, 22. September 2015
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22. September 2015
    #23
  4. SanjaM

    VIP

    dazu noch eine kurze anmerkung: ich hab unlängst gehört, dass bei einer untersuchung rausgekommen ist, dass laptopklassen nicht besser abschneiden als andere. irgendwer hat dann eine beobachtung gesagt, dass beim mitschreiben mit dem laptop viel mehr, aber unreflektiert und ungekürzter mitgeschrieben wird, während beim mitschreiben mit der hand viel mehr gekürzt wird. also das bezog sich jetzt auf uni niveau - trotzdem glaub ich , triffts was. nämlich dass das von hand mitschreiben nicht so ganz einfach durch pc ersetzt werden kann.
     
  5. mameleni

    VIP

    @Lisa11: Er kommt im Moment lediglich bei den Schulübungen (auch Sachunterricht!) nicht mit. Da hat er meist viele Fehler. Die Lehrerin korrigiert auch alles sehr gewissenhaft (meist bevor ich es sehe:eek:) und das Gesamtbild des Heftes kann man sich dann vorstellen. Wird in etwa aussehen wie eine Mischung aus: zu unkonzentriert, zu langsam, noch viel aufzuholen...
    Bei Ansagen kam er bisher immer gut mit, bei den Tests gehts auch gut,aber sie hatten ja bisher nicht viel zu schreiben. Interessant wirds heuer in der 4ten beim Geschichtenschreiben, da dann wirklich ein längerer Text zu schreiben sein wird....

    @Chipmunk: Du sagst es. Es ist fast wirklich nur auf dieses "Handicap" reduziert, und es wäre schade. :(Aber: dieses Handicap ist im Moment eben anscheinend ausschlaggebend um abzuschätzen, ob er " schnell genug" sein wird, um in einem Gym mitzukommen. (Elternsprechtag wird bald sein und ich weiß, was ich zu hören bekomme!:rolleyes:) In allen Fächern, wo viel geschrieben wird, wird ers dann nämlich schwer haben. Ich kann ja nicht jeden Tag mit ihm Hefte ausborgen und nachschreiben:rolleyes:.....Es muss ja neben Schule auch noch was andres geben?!:boes:

    @Zwergenfee: Danke auch Dir für den Input. Wenn ich Dir sage, was wir schon alles geübt und gemacht haben: Schwungübungen groß und klein, auf Plakaten, Balanco balanciert, Seil balanciert...Dazu immer Ergotherapie und immer noch. Ich habe ihm auch gesagt, er soll sich ganze Sätze merken beim Abschreiben, weil er bei den "Schleichdiktaten" eigentlich immer ganz gut war. Das geht dann halbwegs gut. Aber dann scheiterts bei Aufzählungen von diversen Wörtern, dann muß er erst Wort für Wort abschreiben und Mitarbeiten möchte er auch noch, DAS tut er nämlich vorbildlich und gerne...
    Das mit dem Schreiben von kurzen Wörtern, was du gepostet hast, habe ich jetzt leider nicht verstanden:kopkra:, wäre aber äußerst interessant für mich!! Könntest du mir das bitte nochmal erklären oder einen Link schicken, wo es erklärt ist???? :hug:

    @Zwergenfee und SanjaM: Der Meinung, dass das vermehrte oder übermäßige Arbeiten mit dem Laptop nichts bringt, bin ich auch. Es gehört zwar absolut zum heutigen Leben, kann aber auch in die falsche Richtung Ärger bringen. Ein toller Buchtipp dazu ist "Digitale Demenz" von Manfred Spitzer, ein supertolles Buch wo es genau darum geht, was der vermehrte Einsatz von digitalen Medien - und hier vor allem auch in den Schulen- bringt bzw. wie sehr er schaden kann....Aber das kennt ihr wahrscheinlich schon!!?:wave:
     

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