1. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich würde meinen es ist eine sehr individuelle Sache und natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten auch bei Pädagogen und es kommt wahrscheinlich auch darauf an in welchem Bereich man arbeitet.

    Aber für mich wäre immer noch der optimalste Weg den Eltern zuzugestehen zu wissen, was das Beste für Ihr Kind ist.
     
  2. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    sie können gerne diese ansicht haben und sie auch äußern. so wie ich meine ansicht dazu äußere.

    wer von uns im endeffekt dann recht haben würde, würde man erst wissen, wenn man es versucht hat. dazu braucht es dann jedoch mut zur veränderung und zum scheitern.

    definiere "halbwegs normaler" unterricht. warum will man nicht verstehen, dass unterricht so viel mehr ist als die vorstellung "alle sitzen 50 minuten ruhig an ihren plätzen"?
     
  3. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    eltern können aber nur dann wissen, was das beste für ihr kind ist, wenn sie ausreichend informiert sind, sie ausreichend unterstützung erhalten und ihnen keine angst gemacht wird.

    jene eltern, die sich derzeit für den erhalt von sonderschulen aussprechen, tun dies größtenteils deswegen weil die rahmenbedingungen an regelschulen suboptimal sind. ja, auch normale haben angst vor unbekanntem. die kann aber nur genommen werden, wenn von kleinauf erfahren wird: alltag birgt herausforderungen, die gelöst werden können. es sind die grenzen in den köpfen. es so viel einfacher zu sagen "geht ned" als "wir schaffen das".
     
  4. Jemaro

    Jemaro zyniker
    VIP

    wurdest du gefragt, ob das ok ist oder wurde es einfach so eingestellt.
     
  5. alibi

    alibi Gast



    richitg! warum wird das dann nicht ALLEN eltern zugestanden?
     
  6. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich hab niemanden abgesprochen sich zu äußern, nur zu pauschalieren es muss für alle möglich sein oder es darf nicht für alle möglich sein, halte ich persönlich nicht für erstrebenswert.

    Halbwegs optimaler Unterricht hat nichts damit zu tun 50 Minuten ruhig zu sitzen, sonder das der Unterricht ohne dauernde Störungen ablaufen kann. Wenn z.B. ein Kind mehrmals sehr laut aufschreit, laufend Töne und Geräusche von sich gibt, dann ist das ein Faktor der beim Lernen den Konzentrationsfaktor beeinflusst.

    Du meinst also diese Eltern haben sich nicht ausreichend informiert und lassen sich von eingeredeten Ängsten leiten?
    Das wird schon auf die einen oder anderen Eltern zutreffen, aber nicht für alle und ich finde es nicht unbedingt förderlich diesen Eltern zu unterstellen sie würden sich nicht ausreichend informieren.




    Na sowieso wäre das wichtig und dagegen bin ich ja nicht, aber ich bin dagegen das anderen Eltern ihre Einstellung abgesprochen wird.
     
    Heliamphora, 22. Juli 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 22. Juli 2017
  7. NaNu

    VIP

    Wirklich jedes Kind ist geeignet, ganz ohne Einschränkungen?

    Und ist es für wirklich jedes Kind sinnvoll in einer Regelschulklasse zu sitzen. Profitiert wirklich jedes Kind davon?
    Profitieren die anderen Kinder immer von der Anwesenheit eines Inklusionskindes?
     
  8. Solanum

    VIP

    ich glaube seifenblase meint nicht, dass REGELSCHULKLASSEN für jedes kind geeignet sind. ich vermute, dass sie eher meint, dass jedes kind beschult werden kann und sich die schule den kindern mit besonderen bedürfnissen anzupassen hat.
    das sehe ich zumindestens so, auch wenn mir die umsetzung nicht ganz klar ist. schule wie sie heute meistens stattfindet verlangt eine starke unterordnung der schülerInnen an das unterrichtsgeschehen. für kinder, die das nicht können, ist das 0815-system wohl unpassend. hier isnd wir aber als gesellschaft gefragt geld und mittel zu mobilisieren um kinder, die mit dem 0815-system nicht zurecht kommen, so zu unterrichten, dass es gut für sie ist.
     
  9. genau. und einen schritt weiter, auch für ganz normale kinder ist das regelschulwesen nicht mehr gut genug. alle kinder wären es wert in eine schule gehen zu dürfen, die ihre individualität anerkennt.
     
  10. Solanum

    VIP

    für manche kinder passt das regelschulwesen sehr gut, für andere nicht.

    ich hätte gerne eine möglichst diverse schule für alle, die zum ziel hat, gut für alle zu sein, aber nicht gleich für alle. die umsetzung und der ablauf sind mir aber zugegeben sehr unklar. ein kurssystem mit verschiedenen leistungsniveaus und interessensschwerpunkten, wie ich es gerne hätte, passt für viele, aber nicht für alle schülerInnen. einige brauchen wahrscehimlich auch sicherheit und kontinuität, die so ein system nicht bieten kann.
     
  11. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    ich glaube es ist auch ein Problem, dass zwar zu Individualisierung bekennt wird im System, auf der anderen Seite halt die Standardisierung forciert wird.
    Wenn Schule für alle Kinder sein soll, dann kann man nicht so stur festlegen bis wann alle Kinder 8 Buchstaben lesen können sollen.
    Ich denke an meine Schwester die mit mir angefangen hat. Sie war genau 2 Jahre älter als ich aber in meiner Klasse. Wir fingen gemeinsam an und ich glaube, dass sie auch das erste Jahr aufgestiegen ist, obwohl sie wegen ihres Andersein (sie nennt sich slow learner) natürlich nicht so viel schreiben oder rechnen konnte wie die anderen. Die Unterschiede wurden auch immer größer. Sie blieb dann ein paar Jahre in der nächsten Klasse bis woanders 30 Km weg eine besondere Klasse aufgemacht wurde. War also zum Schluss in meiner Schule wsl ca 4J älter als manche Klassenkollegen.
    Natürlich könnte man mehrstufig verfahren usw, aber jedenfalls musste man sich verabscheiden von "Jedes Kind muss mit 10J x,y,z machen können". Bzw gibt es natürlich die verschiedene Lehrpläne, aber die passen natürlich auch nicht jedem Kind, ich kenne schon ein Kind das in Mathe keinen Lehrplan in der Schule hat, weil weder der Regelschullehrplan noch der ASO-Lehrplan ihr gerecht wird. Soweit so ok, jetzt steigt sie in die 4. Aber hoffentlich bleibt das System so flexibel und spuckt nicht plötzlich raus, dass sie nicht versetzt werden kann.
     
  12. NaNu

    VIP

    Ganz grundsätzlich stimme ich dir dir hier zu 100 % zu.
    Nur wie mane9 schon schrieb, wie so ein Vorhaben für ALLE passend passend umzusetzen ist, weiß niemand. Und ich behaupte auch, dass es kein System gibt, dass für wirklich alle passt( was nicht heißt, dass man deshalb Reformen nicht angehen sollte).

    Wenn Schule so sein soll, dass ein Lehrer eine Gruppe von Schülern unterrichtet, dann ist es notwendig, dass diese Schüler " gruppentauglich" sind.
    Das heißt, dass sie die Mitschüler nicht grundsätzlich attackieren ( verbal oder körperlich), dass Mitschüler auch die Chance haben ihre Anliegen beim Lehrer vorzubringen und dass Mitschüler auch die Chance haben sich ungestört auf Lerninhalte konzentrieren zu können.
    Sollte das alles nicht gegeben sein, kann man mit mehr Personal versuchen, diese Anforderungen zu erfüllen. Nur was wenn es trotzdem nicht klappt? Was dann? Was soll dann gemacht werden?

    Als Lösungsansatz kann ich mir noch vorstellen, dass diese Kinder in einer Art Kurssystem nur in bestimmten Gegenständen mit der Gruppe unterrichtet werden und sonst aus dem Unterricht herausgenommen werden für Einzelunterricht oder je nach dem bei z. B. geistigen Einschränkungen das Trainieren von Dingen des täglichen Lebens auf dem Lehrplan steht.
     
  13. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    nein, das meine ich nicht.

    die meisten elten sind gut informiert - mit jenen informationen die ihnen zugänglich gemacht werden. so lang sich nur das kind anpassen muss, wird ein wichtiger faktor vernachlässigt: brainstorming darüber, was noch alles getan werden könnte.

    sie lassen sich von ihren bisher gemachten erfahrungen leiten. die sind nicht immer die besten. da beginnt dann von außen das schüren von ängsten. ein hauptargument: mobbing. ja, das ist auf eine gewisse weise hart. ich gebe jedoch zu bedenken, auch normale kinder werden gemobbt. nicht die kinder sind grausam, sondern die erwachsenen, von denen sie es gelernt haben.
     
  14. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Würde ich eher nicht so sehen.
    Ich habe eher den Eindruck, dass Eltern die Auflassung der Sonderschulen ablehnen, weil sie befürchten, dass eine individuelle und ausreichende Betreuung gefährdet ist. Das erforderliche Therapieräume, Kleingruppenarbeiten, etc. nicht mehr in diesem Umfang möglich sind.
    Kurz: sie befürchten eine massive Verschlechterung.

    Wurde hier im Faden ja auch erwähnt: es geht nicht nur um Inklusion, nicht um die Kinder, sondern um wieder mal irgendwo einsparen zu können.

    Das hier großartige Schritte passieren werden ist leider nicht zu erwarten.
     
  15. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    sind wir also doch bei der angst. ;) und statt dass wir eltern uns vereinen und für unsere kinder einfordern, wovon auch die normalos profitieren würden, wird es mit dem satz "nicht jedes kind ist für inklusion geeignet" auf's kind abgewälzt. also besser gar nicht anfangen und für alle eine bessere zukunft gestalten. hauptsache das eigene kind hat was es braucht. hm.
     
  16. eva-7

    eva-7 Teilnehmer/in

    Ich hatte keine Ahnung und wriss auchnicht wer das war
    Nur die Reaktion und das folgende persönliche Gespräch mit dem Pädagogen der Schule
     
  17. Maritina

    PLUS + VIP

    Liebe Eva,

    ich habe nur die ersten 2, 3 posts in Deinem Thread gelesen und bin erschüttert.

    Sollte mein Vorschlag schon gemacht worden sein, bitte verzeih und ignorier diesen Beitrag einfach.

    Hast Du es schon im Wiener Musikgymnasium www.mgw.at versucht?? Eventuell ist Dein Sohn musikaffin? Man erwartet dort kein 100% Entsprechen der Verhaltensnorm, weil man weiß, dass Künstler nicht aus gleichförmigen Schablonen gezogen werden können.

    Am mgw gibt es in beinahe allen Altersstufen auch einige autistische Kinder, denen mit großem Verständnis begegnet wird. Im Jahrgang meines Sohnes war so jemand. Keine Frage, dass er/sie antrengend und für die Umgebung auch fordernd war. Dennoch wurde er/sie mitgenommen. Hat sogar Einzelaufgaben übernommen, die zu seiner / ihrer Begabung gepasst haben und studiert jetzt mit Erfolg.

    Eine zweite Schule in Wien kenne ich, die sich ganz besondere Mühe mit schwierigen Jugendlichen gibt, das Kind in den Mittelpunkt stellt und davon ausgeht, dass es die Aufgabe des schulischen Umfeldes ist, auch "originellen" Kindern (ich hatte 2 solche) zu ermöglichen, die Schule zu einem Erfolg werden zu lassen. Dies ist das Gymnasium in der Hagenmüllergasse im 3. Bezirk, dessen Lehrern und administrativen Kräften auf ewig meine Bewunderung und meinen inniger Dank gelten. Sie haben beiden meiner Kinder auf die Spur geholfen und ganz viele schwierige Kindern auf dem Weg zur Matura großartig begleitet.

    Beide Gymnasien haben ein riesiges Einzugsgebiet. Eventuell hilft ein Gespräch mit den Leitungen?

    Alles Liebe!!

    Edit: beide Schulen sind öffentliche Gymnasien ohne Schulgeld und wirklich wirklich UNBEZAHLBAR
     
    Maritina, 23. Juli 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 23. Juli 2017
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  18. Jemaro

    Jemaro zyniker
    VIP

    eigentlich feig und mit ein grund, warum ich nicht und nicht verstehen werde, dass dieses uf nicht unter den schutz der Anmeldung kommt....
     
  19. aber das hiesse einen extremen schulweg fuer das kind, obwohl es ja eine passende schule in der naehe gaebe. es wird also die volle last auf die familie abgwaelzt, und noch ein paar Hinkelsteine zusaetzlich, weil ein paar verbohrte menschen irgendwo sitzen und meinen, dass sie sonst aus ihrer komfortzone muessten. das ist es doch was so schrecklich ist: die betroffenen haben es auch dann noch schwer genug, wenn ihnen das system entgegen kommt und hilft, da noch zusaetzliche und voellig uebrrfluessige huerden aufzubauen ist unfair und zudem volkswirtschaftlich schaedlich.

    am ende gehts in oesterreich dann immer gleich: wer diskriminiert kommt durch damit, weil immer nur geraten wird: ach suchts euch doch einen anderen weg, das ist es nicht wert. genau so wird beim transgenderkind auch argumentiert.
     
  20. Maritina

    PLUS + VIP

    Ich gebe Dir absolut Recht, dass es so sein sollte, dass jedes Kind in Wohnortnähe eine passende Schule mit optimaler individueller Förderung finden können sollte.

    Wir haben vor 10 Jahren sogar ein Haus gekauft, u.a. weil es keine 100m von einem großen Gymnasium entfernt liegt. Es sind auch beide Kinder auf diese Schule gegangen, solange bis sie - jedes für sich - dort gescheitert sind. Und beide haben dann den langen Weg nach Wien in Kauf genommen (der für Evas Kind vermutlich noch etliche Kilometer länger wäre). Tatsache ist, dass der Junge jetzt eine für ihn gute Lösung braucht. Und eventuell liegt die im 3. oder 7. Bezirk in Wien.

    Ich meine nur, dass die beiden Ebenen eventuell getrennt werden sollten: sich politisch dafür einsetzen, eine längst notwendige Verbesserung zu erreichen und eine beste Lösung für ein Kind jetzt zu suchen.
     

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