1. chrissi-s

    chrissi-s Teilnehmer/in

    Ich hatte 2 Kaiserschnitte, beide problemlos.

    Ich wollte zwar beim 2. Kind spontan entbinden aber das war aus div. Gründen nicht möglich. Der Vorteil beim 2. mal war allerdings, dass ich schon genau wußte wie ich mit der Narbe umgehen musss, damit sie gut verheilt.

    Aber was ICH generell in den letzten 5 Jahren als Mutter gelernt habe ist, dass man so oft vom Leben überrascht wird, dass es zwar gut ist wenn man sich informiert und ungefähre Vorstellungen hat, aber sich besser auch nichts versteift.
    Egal ob es um Geburtsvarianten / Stillen / Beikost / Flasche / Krankheiten / Besonderheiten / Schlafgewohnheiten / Essensgewohnheiten / Eingewöhnungsphasen.................... geht :)
     
  2. solarphoton

    solarphoton Teilnehmer/in

    Eigentlich wurde ja eh schon alles Für und Wider und noch so einiges Zeugs besprochen, aber eins liegt mir doch noch am Herzen:

    Für oder gegen eine freiwillige Sectio sollte man sich unbedingt vorher und fix entscheiden.

    Ein paar Mal ist angeklungen, man könnte ja unter der Geburt noch sagen, man wolle doch einen Kaiserschnitt: Das halte ich für ganz ganz blöd. Dann sehe ich die große Gefahr, dass es abläuft wie ein medizinisch notwendiger Kaiserschnitt, nämlich blitzschnell und ohne Rücksicht auf Gefühle. Und dass das nicht lustig ist, wissen ja alle, die es erlebt haben, und haben es auch hier berichtet.

    (Meine Schwiegermutter hat übrigens eine scheußliche Längsnarbe von meinem Mann, das war Anfang der 70er ein geplanter BEL-Kaiserschnitt. Simma froh, dass der Standard heute anders ist - erstaunlich immerhin, dass sie ihr zweites Kind 2 Jahre später natürlich gebären durfte. Das war ja eigentlich schon die Hoch-Zeit der Kaiser- und Dammschnitte.)
     
  3. Hast du sicher recht. Allerdings sollte ein WunschKS einen guten Grund haben. Diffuse Ängste sind kein guter Grund, die sollte frau aufarbeiten.
    Was für mich dann beim 2. Kind wirklich gut funktioniert hat: ich habe mich drauf eingestellt, dass es wieder ein KS sein könnte, habe mit meinem Arzt ganz genau durchgesprochen wie er es machen würde. Wir haben auch ausgemacht unter welchen Bedingungen ein KS stattfinden würde. Damit habe ich mich dann sicher gefühlt.

    Gerade bei einer Erstgebärenden würde ich sagen: locker bleiben. KS passieren, sich überlegen wie das abläuft: Angeschnallt, Tuch vorm Kopf, Wundheilung, aber dann eben denken: wurscht wie, in Österreich kommen Kinder lebend zur Welt und die Mütter überstehen es auch. Die Sterberate ist extrem gering, Komplikationen sind sehr selten. (Die storys darüber sind allerdings viral, drum hören wir so viel davon). Wir gehen auch täglich über die Straße oder fahren mit dem Auto oder putzen die Fenster: da passiert mehr als bei Geburten.

    Abschließend aber: es gibt keine Diskussion darüber was besser ist. Das ist eindeutig die problemlose vaginale Geburt. Und die ist auch die häufigste Variante. Da in Österreich die KS Rate jedoch hoch (ca. 30:wacky: ist, sollte sich frau IMMER auch mit dem KS beschäftigen. Aber ohne Indikation nicht als Wunsch, sondern als Möglichkeit, damit sie nicht überrollt wird. Das geht und ich denke das war auch mit dem "abwarten" gemeint.
     
  4. Sommar

    Sommar es ist nur eine Phase ...
    VIP

    Da kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen. Ich hab es im Bekanntenkreis leider öfter erlebt, dass sich die werdende Mutter mit der Möglichkeit eines KS gar nicht auseinandergesetzt hat und dann völlig mit der Notwendigkeit überfordert war. :( Ich hab dann immer mein KS-Buch an alle Schwangeren verborgt, da stand mMn viel Nützliches drin, was dann beim Ablauf helfen konnte.
     
  5. Elvira

    VIP

    Also ich persönlich würde mir keinen KS wünschen. Hatte beim zweiten einen KS, wegen Querlage. Wusste aber nichts davon, weil er sich erst kurz vorher gedreht hatte. Entsprechend freudig sind wir mitten in der Nacht mit gut aushaltbaren wehen ins kh , wo dann zufällig die Querlage festgestellt wurde. Also eigentlich ideal: wehen waren da, also baby wollte kommen. Schmerzen nicht schlimm. KS nicht stressig, weil keine Lebensgefahr,... Papa durfte nicht mit, weil "notkaiserschnitt", aber sonst ist eigentlich alles gut gelaufen. Nur war ich auf ganz was anderes eingestellt. Richtig Angst hatte ich trotzdem nicht.

    Die erste Geburt war eingeleitet wegen Blasensprung und keine wehen. Da hatte ich mehr Angst, weil Einleitung ja immer so schlimm beschrieben wird. War es bei mir nicht. Schon schmerzhaft, aber das Erlebnis am Ende, die hormone,... Das macht so viel wieder gut. Deswegen habe ich mich ja schon auf die zweite Geburt gefreut.

    Was auch noch zu bedenken ist: wenn das erste schon ein KS war, kannst du beim zweiten halt nicht mehr ganz so einfach auf dich zukommen lassen. Natürlich geht vbac, aber etwas mehr Risiko ist doch dabei. Die Chance auf eine ganz natürliche Geburt würde ich mir nicht verbauen wollen.
     
  6. solarphoton

    solarphoton Teilnehmer/in

    Das sollte wiederum viel seltener behauptet werden. Die Risken sind derart geringfügig höher, dass man immer fragen muss, warum das erste überhaupt eine Sectio war. Bei der hohen Rate in Österreich sind die Chancen hoch, dass der erste nicht ganz dringend nötig gewesen wäre und daher überhaupt gar nichts gegen eine VBAC spricht.
    Das sind Binsenweisheiten aus den 70ern, so wie 'einmal Dammschnitt, immer Dammschnitt' und 'eine Erstgebärende braucht immer einen Dammschnitt'. Ihr erkennt die "Logik"...
     
  7. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    da bin ich auch ganz bei euch. es ist eigentlich absurd, wie sehr das thema ks vor der geburt ausgeklammert wird. im geburtsvorbereitungskurs wurde diese möglichkeit mit drei sätzen abgehandelt. aber rein statistisch waren da 4-5 frauen dabei (mir inklusive), denen ein kaiserschnitt bevorstand.

    beim anmeldegespräch im krankenhaus habe ich die oberärztin gefragt, was einen notkaiserschnitt definiere, und inwiefern der unterschiedlich abläuft in diesem kh. sie hat mich liebevoll mütterlich getätschelt und gesagt "ein notkaiserschnitt ist so selten, das wird ihnen nicht passieren".
    als wäre ich ein ängstliches dummerchen.
    nach dem notkaiserschnitt haben sie mich auf die intensiv gefahren, ich bin ganz langsam aus der vollnarkose erwacht und hab offenbar (wurde mir so erzählt, ich erinner mich an gar nix davon) die oberärztin am gang erspäht und "ooooh, hallloooooo fr. dr. xxx" gelallt. sie war leicht peinlich berührt bei der visite ein paar tage drauf.
     
  8. Eeyore

    VIP

    Bei uns wurde im Vorbereitungskurs der KS gar nicht thematisiert - ich wäre komplett kalt erwischt worden - eigentlich sehr, sehr naiv im Nachhinein.
     
  9. Ich glaube ein ganz großes Problem sind die ÄrztInnen in den Krankenhäusern. Das ist gerade Erstgebärenden gar nicht bewusst. Für ÄrztInnen geht es um ein verschwommenes "Risiko" und vor allem um die eigene Kompetenz. ÄrztInnen sind vom Charakter her Menschen, die etwas TUN wollen. Sie wollen AKTIV sein. Einfach dasitzen und zuschauen wie eine Frau 10 Stunden vor sich hin weht, das fällt ihnen enorm schwer. Die Hebammen sind hierarchisch viel zu wenig wichtig in der KRANKENhausstruktur. ÄrztInnen tun sich mit Kranken leichter, Gebärende sind keine Kranken, erst nach einem KS passt eine Frau wieder in die Struktur des Krankenhauses, denn als Frischoperierte ist die Hierarchie klar: Arzt hat das Sagen, weiß wie es um die Wunde steht. Eine Frau, die einfach ihr Kind kriegt und wieder geht, die passt nicht ins System Krankheit.

    Auch wir Frauen werden immer ungeduldiger und denken: boahhhh 10 (oder 20 oder 30) Stunden, das dauert doch zu lange! Und dann kommt die Nervosität dazu und frau wird unsicher. Und der Arzt will etwas TUN. Also CTG, HUCH, die Herztöne fallen.... KS, oder auch: machen wir eine PDA, oha, wirkt nicht wie sie soll.... KS, oder wie wäre es mit einer wehenfördernden Infusion... oha, Geburtsstillstand.... KS... es gibt 1000 Gründe warum ÄrztInnen in den Geburtsprozess eingreifen und warum Frauen unsicher werden und wenn mal die Ruhe weg ist, wenn die Unsicherheit stark wird, dann geht oft nichts mehr weiter und dann wird der KS wirklich zur rettenden Maßnahme. Da können die ÄrztInnen wenig dafür, die wollen ihren job gut machen und gut machen heißt für sie: sie MACHEN etwas. Und es können auch die Frauen nichts dafür, die freuen sich auf das Wunschkind und dann ist alles so ganz anders als gedacht, es passiert nicht, es geht nichts weiter, aber das warten wird so endlos...

    Wir sind zu verhirnt.
     
  10. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Das ist mit Abstand die sinnfreiste Meldung zum Thema. Ach, das bisserl Trauma ... das macht ja nix ... *kopftisch*

    Du weißt aber eh in deiner rosa HubbaBubbaWelt, dass Frucht vor gesundheitlichen Folgen für Mutter und Kind eine Indikation darstellt?

    Leut gibts ...
     
  11. Diffuse Ängste heißt: welche die keine konkrete Basis haben. Wenn du traumatisiert bist, weil es in deiner Familie eine grausige Geburtsgeschichte gegeben hat, dann ist das nicht diffus, dann ist das ein handfestes Trauma und klar sehe ich darin eine gute Indikation für einen KS.

    Diffus, weil jemand sich nicht sicher ist, verschiedene anonyme Geschichten gehört hat, vielleicht gar nicht weiß woher die Ängste kommen... nein, da denke ich sollte unbedingt mit eineR TherapeutIn gesprochen werden und nicht zum Messer gegriffen werden.
     
  12. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Die Couch ersetzt nicht immer den Griff zum Messer. Manchmal spürst du als Mutter einfach, dass etwas nicht stimmt. War bei mir auch so, drei Gründe waren schlußendlich, die allesamt für sich zu einem KS geführt hätten. Und es gab nicht nur eine grausige Geschichte.
     
  13. Aber du sagst doch selbst, du hattest Gründe. Irgendwie zieht ihr euch Schuhe an, die nicht passen und es klingt so, als würdet ihr Werbung für den KS machen wollen? Wozu?

    Begründet wird kein Mensch was gegen einen KS sagen, aber wir bewegen uns in Österreich in dieselbe Richtung wie z.B. Brasilien, wo KS gemacht wird, weil er moderner ist, den Beckenboden schont, die Frauen meinen sexuell attraktiver zu sein, wenn sie keine vaginale Geburt hatten. Das wird dann offiziell begründet durch diffuse Ängste vor der angeblichen Gefahr einer natürlichen Geburt und dann durch ein medizinisches System unterstützt, das alles kontrollieren will. Das ist keine gute Entwicklung, hat aber nichts damit zu tun, dass es gleichzeitig immer für manche Frauen gute Gründe für einen KS gibt.

    Aber ein KS ohne Indikation (Trauma ist eine), und damit begann der thread, den kannst du doch einer Erstgebärenden nicht ernsthaft empfehlen?
     
  14. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Wo habe ich empfohlen? JEDER steht die Wahl der Wunschgeburt zu. Und wenn jemand Angst hat, dann eben ein KS. Ohne die Risiken übermäßig oft zu betonen (die gibt es hüben wie drüben). Und auch einer Erstgebärenden steht der Wunsch zu. Wenn er sich mit "Reden wir drüber" beheben lässt, gut, wenn man ihn ihr mit RISIKORISIKORISIKO noch mehr Angst macht, schlecht. Eine Panik lässt sich nicht mit der nächsten auslöschen. So einfach ist das. Vor allem dann, wenn du irgendwann einfach keine Wahl mehr hast, dann ist dieses RISIKORISIKORISIKO einfach scheiße.

    Das Geschwafel von Brasilien interessiert hier keinen, ich kenne keine WKS-Mama, die das tatsächlich in ihre Überlegungen einbezogen hat.

    Ängste sind IMMER ernst zu nehmen und schon gar nicht als diffus abzukanzeln. Das erleichtert nämlich die Entscheidung so überhaupt nicht und ist auch letztklassig.
     
  15. Radium

    PLUS + VIP

    sorry seifenblase bissl weniger klischeehaft würds auch tun. du kannst weder gyns noch generell ärzte in einen topf werfen, dafür sind allein schondie fachrichtungen die es gibt zu unterschiedlich. ich bin ärztin und kenne naturgemäss sehr viele und kann das so nicht unterschreiben.

    und hebis sind bei der sectio untergeordnet aber sonst hab ich das machtgefüge durchaus umgekehrt (nicht immer zugunsten der patientinnen) erlebt.
     
  16. Elvira

    VIP

    Ja, stimmt schon, dass meist nichts gegen vbac spricht. Ich kann ja nur von mir selbst erzählen. Ich bin nach dem KS jetzt nicht mehr gänzlich unvorbelastet. Allein schon weil ich jetzt halt " weiß ", dass ich besser nicht gleich wieder schwanger werden sollte, dass nicht über Termin gehen sollte, keine Einleitung, keine PDA (hatte ich eh bei der ersten auch nicht). Und selbst wenn ich erst in drei Jahren wieder schwanger werde und das baby 10 Tage vor Termin raus will, ganz frei im Kopf werde ich wohl nicht sein. (Alles nur fiktiv, weil ein drittes derzeit nicht geplant ist, aber solche Gedanken hab ich halt) trotzdem würde ich wenn möglich wieder natürlich probieren, weil das einfach schöner war.
     
  17. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    auch wenn kein drittes geplant ist ;). ich glaub, zu einleitung und pda gibts da neue erkenntnisse bzw. alternative mittel (einleitung). beides ist möglich, auch nach ks.

    auch als doppelte ks-schnittlerin würde ich jemandem mit allgemeinen geburtsängsten nicht in erster linie einen ks empfehlen. grade einer erstgebärenden nicht. weil es einfach auch die weitere familienplanung sehr beeinflussen kann. mind. ein jahr abstand beim schwangerwerden (ich zb. hätte gerne noch früher nachgelegt, hab aber brav abgewartet), weitaus mehr risiko wieder beim ks zu landen, auch wenn man es beim zweiten mal anders möchte. sollte der spontane wunsch nach einer großfamilie auftauchen, dann wirds irgendwann auch happig, je nach persönlicher konstitution bei der gebärmutterwanddicke. nicht jede kann locker 4 kaiserschnitte wegstecken.
    diese dinge legt man damit fest bzw. geht man ziemliche risiken ein, wenn man sie ignoriert.

    ich glaube, es ist wichtig, die ängste konkret zu benennen. WAS macht dir angst? welche geschichte genau?
     
  18. stella73

    stella73 Gast

    ich hatte 2009 einen wunschkaiserschnitt. ohne komplikationen, inklusive milcheinschuss am dritten tag und guter wundheilung, war am dritten tag nach der op fit und am vierten gingen wir heim. 2011 kam meine zweite tochter auf natürlichem weg zur welt, weil ich unter keinen umständen einen zweiten geplanten kaiserschnitt machen wollte. es fühlte sich für mich absolut nicht mehr richtig an. vermutlich wurden die pro und kontra punkte schon aufgezählt (ich hab nicht nachgelesen), aber abgesehen von vielem anderen, schmerzt mich bis heute ganz arg, dass ich niemals wissen werde, an welchem tag meine tochter wirklich zur welt gekommen wäre. eine ganz strunzbanale sache, und wie gesagt, neben vielem anderen, aber es gibt mir immer einen stich, wenn wer fragt, man sie geburtstag hat.

    für die geburt meines zweiten kindes hatte ich eine eigene hebamme und hab mich die zeit davor sehr intensiv mit geburten und vor allem mit selbstbestimmung bei der geburt auseinander gesetzt. das war sehr wichtig für mich. ich habe viele negative geburtsberichte gelesen und auch jedes mal sehr genau drauf geachtet, was wann gemacht wurde und was für die frauen jeweils am schlimmsten war und mir so stück für stück meine vorstellung erarbeitet. es hat mich schon überwindung gekostet, ich hatte einfach panische angst vor einer geburt, hab mir das nicht zugetraut, dass ich das hinkriege. ganz frei im kopf war ich dann eh nicht, es war teilweise sehr technisch, aber trotzdem gewaltig und schön und ich war danach sehr stolz auf mich selber. vor wenigen wochen konnte ich eine freundin zur geburt ihrer tochter begleiten, sie hatte eine traumatische erste geburt und wollte bei der zweiten eigentlich einen kaiserschnitt, hats dann aber doch gelassen und ausgemacht, dass sie sagt, wenn es ihr zu viel wird und man zuverlässig auf ihre wünsche eingeht. was soll ich sagen! :D nach zweieinhalb stunden war ihre tochter da und es war eine wunderbare geburt, komplett interventionsfrei. auch ambulant, so dass wir um sechs uhr morgens mit baby am rücksitz wieder heimfahren konnten. ein wunderbares erlebnis für uns beide, für sie auch im hinblick auf ihre erste geburt. ich bin froh, dass sie den schritt gewagt hat weg vom geplanten kaiserschnitt. :love:
     
  19. solarphoton

    solarphoton Teilnehmer/in

    Über diese Behauptungen kann ich mich immer wieder ärgern. Die bösen männlichen Ärzte, die immer nur operieren wollen und die armen Hascherln von Hebammen, die sich nix zu sagen trauen. Diese Absolutheit macht mich ganz narrisch, damit begibst du dich als Gebärende doch erst recht wieder selber in eine machtlose Position!
    Erstens werden Männer und Frauen nicht Gynäkologen, wenn sie so geil aufs Operieren sind.
    Zweitens wird eine Frau nicht Hebamme, wenn sie nicht einfühlsam und tatkräftig zugleich ist.
    Es ist allen Beteiligten klar, dass es auf einer Geburtenstation anders zugeht als auf der Unfallchirurgie.

    Und genau weil ich es selbst erlebt habe, einen blöd gelaufenen und durch die Krankenhaus-Struktur und eine faule Hebamme provozierten Kaiserschnitt bei der Erstgeburt, wehre ich mich dagegen, dass das halt so ist und immer so sein muss. Man muss sich so gut es geht vorbereiten und den Partner instruieren, wie der Wünsche äußert, wenn man selber nicht mehr kann, aber man darf sich nicht ausliefern.

    Insofern ist die gedankliche Vorbereitung auf einen möglichen Kaiserschnitt sehr wichtig, das unterschreibe ich auch absolut! Und perfekt ist natürlich, wenn man es wie Stella73 schafft, aus allen guten wie schlechten Berichten das Richtige für sich rauszuholen. Bemerkenswert.
     
    solarphoton, 17. Dezember 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 17. Dezember 2015
    #99
  20. Ich schrieb: es ist ein Problem. D.h. weder muss es so sein, noch ist es immer so. Aber es IST ein Problem, dass das Krankenhaus für Kranke da ist und mit gesunden Gebärenden nur beschränkt gut umgehen kann. Nicht immer, aber häufig genug um ein Problem zu sein, das frau mitbedenken sollte.
     

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