1. inkale

    inkale Gast

    Es wird damals wahrscheinlich eine gemeinsame Entscheidung augrund seiner beruflichen Situation gewesen sein. Ob so etwas funktioniert oder nicht, kann man im Vorhinein selten wissen. Wenn die Entscheidung nicht mehr stimmig ist, wird man sich eine neue gemeinsame Alternative suchen müssen. So man an der Beziehung festhalten möchte. Dass eine andauernde Beziehung auf Distanz funktionieren kann, glaube ich auch nicht.

    Er möchte grundsätzlich, dass sie glücklich ist, sie fühlt sich dort nicht wohl und ist nie heimisch geworden, er kann von dort wo er ist nicht weg, also gibt es hier die unterschiedlichsten Bedürfnisse die alle gleichwertig zu sehen sind.

    Weil du die Formulierung "der feine Herr" wählst und das für mich doch sehr abwertend herüberkommt - warum schießt die bei solchen Themen immer gleich aus vollen Rohren und nimmst das schlechteste an? Ich lese da jetzt nichts heraus, dass so eine Formulierung rechtfertigen würde.
     
  2. Adelaide

    Adelaide Teilnehmer/in

    Um welche Entfernung geht es da, wenn ihr euch nur 14-tägig sehen könnt?
    Ich würde vermutlich versuchen einen Ort zum Wohnen dazwischen zu finden und jeder pendelt (wurde eh schon erwähnt).
     
  3. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    "der feine herr" hat nichts getan, außer seine familie zu versorgen. zumindest soweit wir das wissen. als frau ist man kein hascherl, das an den herd gezwungen wird, sondern solche entscheidungen werden gemeinsam getroffen, und meist nur für einen bestimmten zeitraum.

    lou.rodriguez klingt für mich durchaus so, als würde sie ihren mann lieben, unter all dem schutt, den ein unglückliches berufs- und ortsleben halt so mit sich bringt.
    deswegen würde ich an ihrer stelle diesen job absagen und das ganze als ernsthaften anstoß sehen, mittelfristig aus dem kaff wegzukommen. so, dass der mann sich nicht überrollt vorkommen muss, das kind beide elternteile vor ort verfügbar haben kann, etc.
     
  4. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    lass uns den laienpsychologen rausholen und spekulieren, dass sie damit ihre geschichte aufarbeitet....
     
  5. Lottie

    Lottie Gast

    Lou, ich finde man sollte alle Optionen durch überlegen, aber da nix beschönigen.

    Option 1 ist Trennung. Ihr haut den Hut drauf und jeder macht sein Ding. Dass du jetzt das Gefühl hast, deinen Mann eh nochvzu lieben etc hat auch mit Angst vor der eigenen Courage zu tun. Grosse Entscheidungen werden oft mit einer Portion Zweifel und Zwiespalt fällig.

    Option 2 ist mE, dass ihr versucht die Beziehung zu retten. Ihr müsst Ursachenforschung betreiben (ist die Beziehung in Schieflage will du unglücklich bist? Oder gibt es andere Gründe). Da müssen sich beide bewegen und Weggehen von dort muss eine Option sein. Ist dein Mann nicht bereit sich zu bewegen um die Beziehung zu retten dann kommt eigentlich nur mehr Option eins in Frage. Es geht nicht dass für ihn alles passt und du untergehst. Das ist keine Option und sicher keine Beziehung. Alles ist besser als das.

    Es ist wichtig dass du diesbezüglich deinem Mann gegenüber ganz klar auftrittst. Dein Mann soll nicht der Illusion erliegen, er könnte alles haben (seinen Job und fernbeziehung)
     
  6. hab nicht alles gelesen, aber der kompromiss duerfte eindeutig sein: du hast dem nest eine chanche gegeben, es hat nicht funktioniert. im neuen job verdienst du gut, dein mann kann auch wieder in der gegend einen job finden, wuerd halt bissl weniger verdienen.
    finanziell steht ihr mit viel mehr bei dir und bissl weniger bei ihm deutlich besser da. emotional brauchst du den wechsel und dein mann koennte den umzug verkraften.

    also gehts nur um das ego deines mannes. was ist ihm wichtiger? der status mehr zu verdienen oder die familie. wenn ihm das geld wichtiger ist, dann kannst du auf ihn verzichten, wenn ihm die familie wichtiger ist, dann zieht er eh mit.

    mein fazit: argumentiere und zieh um. entweder dein seelenleben ist deinem mann was wert, oder er ist es nimmer wert. vielleicht braucht er auch ein paar monate um es zu kapieren, aber bleiben wuerd ich nimmer.
     
  7. Ich würde es für ein Jahr probieren. Dann kannst immer noch freiberuflich arbeiten. Ob der Sohn mitgeht oder dableibt, würde ich mit beiden besprechen. Die Ferien und langen Wochenenden würde ich möglichst aufteilen. Und auch vereinbaren, dass wir uns in diesem Jahr nicht trennen. Es wird ja ziemlich stressig werden.

    Und dann würde ich mir anschauen, ob es mir das wert ist.
    Alles Gute
    Susanne

    Die Entfernung würde mich auch interessieren.
     
  8. lou.rodriguez

    lou.rodriguez Teilnehmer/in

    Ich melde mich morgen nochmal länger, nur kurz - die Entfernung beträgt rund 200 km;
    Jedenfalls im Moment, der Arbeitsplatz von meinem Mann ist nochmal 40 km entfernt..
    Und warum nur alle 14 Tage... Weil er nicht jedes WE pendeln mag, und das versteh ich schon. Und ja, wir können auch mal zu ihm fahren.
    Hm, arg irgendwie dass scheinbar niemand einer Fernbeziehung eine Chance gibt... Aber ich kann dazu nix sagen, hatte ich noch nie so wirklich... Allerdings kenn ich schon einige Familien, in welchen der Mann unter der Woche in einer anderen Stadt arbeitet. Also ja, da zieht dann halt der Mann für die Arbeit alleine weg. Keine Ahnung ob das einen Unterschied macht...
    Und feiner Herr ist er nicht :) Er hat es auch nicht leicht mit der Situation grad... Und ja, klar macht es mich auch wütend dass mein Job nicht so wichtig ist, weil ich niemals soviel verdienen werde, aber ja, es ist leider Fakt dass man zum Leben Geld braucht. Und wir leben keineswegs im Luxus oder so, also alles im normalen Bereich, das reicht eh schon an Ausgaben. Deswegen würde ich auch nicht verlangen dass er seinen Job kündigt und einfach mal so mitkommt. Würde er auch nicht machen, da geht es weniger um Karriere, mehr um finanz. Sicherheit...

    Und ganz woanders hin, wo es für beide geht.. Da bin ich ehrlich ratlos.. Das Thema geht schon so lange dass ich langsam gar nix mehr weiss. Ich weiss auch nicht, warum ich so kompliziert bin und mich hier nicht einfach wohlfühle und alles passt. Das Leben fehlt mir halt, klingt jetzt etwas dramatisch, aber einfach mal ne Freundin treffen und abends was trinken gehen (heißt jetzt nicht dass ich jede Nacht auf Party aus bin ;) )
     
  9. Ramata

    Ramata Gast

    Wir führen so ne Art Fernbeziehung. Zumindest von ca April bis Sept. Das ist die Zeit wo mein Mann viel reist und nur am Wochenende zuhause ist, manchmal auch nur jedes 2. Wochenende. Im Winter dagegen reist er viel weniger.
    Allerdings bin ich zuhause bei den Kindern da noch in karenz. Und nach der karenz werde ich auch nur teilzeit arbeiten. Wenn wir beide Vollzeit arbeiten würde wäre es sicher schwieriger.
    Die Vorteile sind: man schätzt die gemeinsame Zeit mehr und nutzt sie auch mehr.
    Die Kinder haben sich mittlerweile daran gewöhnt das der Papa viel unterwegs ist und haben aber am Wochenende viel mehr vom Papa als es früher der Fall War, wo er noch nicht so viel gereist ist.
    Die Nachteile sind: er verpasst die alltäglichen Kleinigkeiten und ich bin quasi "Pseudo alleinerzieherin".
    Manchmal ist es sehr anstrengend für mich tagelang komplett alleine mit allen 3 Kindern zu sein. Aber man gewöhnt sich dran und es zahlt sich für uns finanziell aus.
    Was sagt dein Bauchgefühl? Das ist mMn eigentlich das wichtigste. Im Unterbewusstsein wissen wir meist was die richtige Entscheidung ist...
     
  10. Maritina

    PLUS + VIP

    Primär scheint es mir Aufgabe der Familie zu sein, die Wohnsituation so zu lösen, dass alle ihrer Arbeit bestmöglich nachkommen können.

    Ist dies in Eurem Fall mit genug Nachdruck und Energie versucht worden? Habt Ihr gemeinsam alle Optionen durchgespielt, die es Euch ermöglichen, in für Euch angenehmer Umgebung zu wohnen und dennoch für Euch beide Jobmöglichkeiten zu finden?
    Würdest Du den angebotenen Job auch angenommen haben, wenn er 200km von Eurem Wohnort entfernt wäre, aber in die andere Richtung? d.h., wenn er nicht in Deinem Heimatort wäre?

    Was ich auch nicht verstehe ist, weshalb Ihr Euch nur jede 2. Woche sehen sollt? Ich kann nachvollziehen, dass Dein Mann nicht jedes Wochenende seiner Familie hinterherreisen will, aber warum bewegst Du Dich nicht jede 2. Woche?

    Und dem Sohn würde ich offen lassen, ob er lieber bei Mama oder Papa ist, bzw. ihm in Aussicht stellen, dass er evtl die weiterführende Schule in Zukunft an Papas Wohn- und Arbeitsort verbringen könnte.

    Grundsätzlich finde ich jedoch, dass weder Eure jetzige Situation noch die von Dir jetzt angedachte für die Familie optimal sind.
     
  11. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Es ist eigentlich wurscht, warum du dich auf dem Land nicht wohl fühlst, du tust es nicht, fertig. Ich denke, das ginge mir genauso, auf dem platten Land würde ich mich zu Tode langweilen.

    Wäre dir geholfen, wenn ihr euch eine Bleibe in einer größeren Stadt sucht, in der sich Abends nicht die Bürgersteige hochklappen und hast du dort die Chance eine Arbeit zu finden?
     
  12. avocado

    avocado Gast

    ich versteh das überhaupt nicht? mag er seinen sohn denn nicht sehen?
     
  13. Pauline

    VIP

    Warum fährt denn die TE dann nicht die anderen Wochenenden zum Papa?? Dann könnte man sich jedes Wochenende sehen. Und 200 km sind jetzt nicht die Welt.
     
  14. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    vollzeit mit vs-kind finde ich nicht problematisch. ich hatte 2 kinder in kiga und vs als ich vollzeit zu arbeiten begann, und das noch in ländlichen strukturen. aber dank einer flexiblen tagesmutter war alles auf schiene. teils hab ich auch mit leihomas zusätzlich zu diversen einrichtungen gearbeitet - also es gibt ja entsprechende angebote, man muss sie nur gut kombinieren :)
    verwandte hatte ich eigentlich nie als babysitter, die hatten keine zeit und interesse. oder nur mal ausnahmsweise. ging aber alles auch ohne gut.

    und zum zweiten - der beziehung - da kann man schlecht was raten, ich denk mir jedes paar tickt da anders. grundsätzlich ists aber so dass männer generell wenig probleme damit haben, frau und kind(er) für karriere auch mal nur wochenendtechnisch mit anwesenheit zu beglücken (war bei uns so).
    warum also sollten frauen nicht dasselbe machen dürfen? du nimmst ja sogar das kind auch noch mit ;)
    aber natürlich muss man sich darüber im klaren sein, dass es auch was mit der beziehung machen kann, zb mehr distanz schaffen oä. was aber wiederum auch nicht nur nachteilig ist, hat auch was spannendes.

    DU musst entscheiden. ICH an deiner stelle würds tun:)
     
  15. avocado

    avocado Gast

    ja eh, kann ich eh auch nicht verstehen.

    200km pendeln manche jeden tag.
     
  16. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    also täglich pendeln wäre sicher im Endeffekt furs Familienleben auch nicht so prickelnd wenn man die verfahrene Zeit und die kosten betrachtet ist da ein getrenntes Leben vielleicht doch gescheiter. ich hab jetzt geschaut das wäre so die Strecke Wien - Graz...

    Aber mir persönlich wäre in einer Beziehung den Partner nur alle 14 Tage zu sehen doch zu wenig, auch für meine Kinder. Da würde ich schon schauen dass ich auch hinpendle und sich zumindest 3 Wochenenden pro Monat ausgehen. es werden ja sicherlich auch WE fehlen (weil zb eine Geburtstagsparty am WE abgehalten wird wo das Kind eingeladen ist oder eine Veranstaltung die man unbedingt besuchen will)
     
  17. avocado

    avocado Gast


    ich hab ja nicht geschrieben, dass er jeden tag pendeln soll.

    sondern es soll aufzeigen, dass das jetzt wirklich keine große distanz ist.
     
  18. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Also ich würde auch zu einem gemeinsamen Kompromiss raten... Das jetzige KAff wurde gemeinsam beschlossen und hat halt nicht für beide gleich gut funktioniert, jetzt dem Mann vorzuwerfen er ist nur hinter der Karriere her ist halt ein bisschen unfair... Allerdings, kann es so auch nicht weitergehen und es sollte eine Option verhandelt werden mit klar abgestecktem zeitlichen Rahmen, bis wann ihr euch in eine gemeinsame Stadt, die für alle passt bewegen wollt...

    Nicht toll finde ich übrigens die Option den Job einfach angenommen zu haben, ohne das Thema zur Gänze mit deinem Mann geklärt zu haben, wirkt ein bisschen trotzig und kann m.E. nur zu Lasten der gesamten Familie gehen. Wäre ich an seiner Stelle, wäre ich mächtig angefressen.

    Bzw. würde ich solltest du es fix probieren ebenfalls sagen jeder pendelt jedes zweite Wochenende, dann habt ihr zumindest jedes Wochenende etwas voneinander. Bzw. vielleicht kann ja auch vereinbart werden mit dem Arbeitgeber, dass man am Freitag früher geht und früher zum anderen loszischt.. also Familienzeit optimieren.
     
  19. maruscha

    VIP

    Fernbeziehung ist auch ohne gemeinsame Kinder schon anstrengend, aber sicher kein Hindernis die Beziehung weiter zu führen.

    Ich würd den Job annehmen und mir in der Stadt eine kleine Wohnung nehmen. Kind würd ich nicht mitnehmen. Allein ist man dann doch flexibler und kann sich das besser einrichten. So kann man dann jedes Wochenende nachhause fahren und wenns grad rein passt auch mal unter der Woche. Wenn man dann den Job und die Situation doch doof findet, kann man immer noch nachhause aufs Land zurückkehren.
     
  20. Odin

    Odin Gast

    Vor was willst du flüchen? Was gibts dort ausser den Job was dich erwägen lassen würde in die weite Ferne zu ziehen. Sozialleben ist ja mit der ganzen Pendelei auch sehr eingeschränkt (zeit hatte ich in meiner aktiven Zeit, Dienstag Abend, Mittwoch Abend, da ich mich am Montag erst einmal ausschlafen musste, und am Donnerstag dieKöfferchen gepackt habe).


    Ich habe selbst 5 Jahre in einer Fernbeziehung gelebt - mitunter habe ich hier alles hingeschmissen und bin übersiedelt, teilweise habe ich dort alles hingeschmissen und bin hierher übersiedelt, zwischendurch war Pendeln angesagt, 2000 Kilometer entfernung, Freitag Frühschluss hin, Montag morgen frühdienst um 6:00 im Büro, weil der Flieger "eh schon um 5:30" hier aufgeschlagen hat.

    Lebensqualität war es keine. EIn ständig zerrissen sein zwischen Kür und Pflicht, teilweise hatte ich Kind mit, teilweise nicht (Lebensgefährte war selbst mitunter Monatelang nicht zu Hause, dh. das Kind war auch im ständigen Wechsel zwischen den Ländern). Aber wenigstens spielte Geld kaum eine Rolle (wir haben damals beide sehr gut verdient, ein Flugticket hin und retour sehr früh gebucht waren Peanuts).

    Es war schön mitunter die DIstanz zu haben, trotz allem war die Sehnsucht da, nach Hause zu kommen und da wartet wer mit dem man sprechen kann (mit einem Kind kann man nicht über Sorgen und Probleme sprechen).

    Ob so eine Beziehung überlebensfähig ist, ich weiss es nicht. Es kommt wohl auf den Partner an, mein damaliger Partner hat auch versucht hier Fuss zu fassen, aber er war kreuzunglücklich. Und somit blieb die Distanz zwischen uns bei 2000 Kilometer, jedes Wochenende hin - jedes Wochenende zurück, und damals gabs noch nicht mal ein Vielfliegerprogramm.
     
    Odin, 9. Juni 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9. Juni 2017
    #40

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