1. Elvira

    VIP

    Wir hatten heute einen schlechten Start. Tochter (fast 4) hat ein Müsli in den Müll, weil es Papa in der falschen Schüssel hergerichtet hat. Erste Reaktion von Papa war, dass sie dann eben ohne Frühstück in den kiga geht. Heißt sie würde erst nach 10 etwas bekommen. Kiga ist noch dazu sowieso ein heikles Thema. Daher hab ich ihr dann ein anderes Müsli gerichtet. Es waren dann noch ein paar Situationen in diese Richtung. Ich weiß nicht genau warum, aber GG und Tochter krachen schnell mal zsam.

    Ich tendiere dazu bei solchen Situationen auch mal nachzugeben, weil ich möchte, dass sie sich rechtzeitig wieder beruhigt. Ausspinnen lassen und eine Stunde später in den kiga fahren war heute leider keine Option. GG meint, wir müssen konsequent sein. Was sind eure Erfahrungen? Schafft ihr es einen trotzanfall abzufangen und wie?
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    also essen in den müll, das ginge für mich absolut nicht.
    ich hätte auch kein neues müsli in einer anderen schüssel gerichtet, sondern eher eine banane oder ein stück brot angeboten.
    oder einen kakao etc.-
    oder auch gar nichts, wenn das kind das nicht annimmt.

    das problem, das du schilderst, hat für mich zwei ebenen, die erste ist wahrscheinlich nur schwer korrigierbar: die richtige und die falsche schüssel/tasse/etc.
    das zum thema werden zu lassen, führt immer zu problemen und wurzelt in einem überfordernden "willst du dies oder willst du das".

    die andere ebene ist das abfangen des trotzanfalls.
    bedingt geht das, wenn man früh genug merkt, dass es auf eine eskalation hinsteuert, dass man das kind ablenkt.
    aber halt nicht immer - und manchmal bleibt einfach ein unbefriedigender zustand übrig.

    ich merke aktuell bei meiner zweijährigen enkelin, dass hinter dem vordergründigen streitthema ganz oft ein anderes bedürfnis steckt, welches das kind aber noch nicht artikulieren kann.
    also die falsche schüssel ist mitunter der wunsch - aber nicht das bedürfnis.

    bei uns ist es sehr oft das verlangen nach "getostet" (getröstet) werden:)
    manchmal ist sie einfach noch grantig in der früh und da hilft bei uns sehr gut, sie hochzunehmen, ein bisschen auf und ab gehen und sie langsam auf den nächsten erforderlichen schritt vorzubereiten (hilfst du mir beim frühstückmachen?)
    da rede ich aber leicht als oma - als mutter, die andere verpflichtungen auch noch hat, ist das nicht so einfach.

    lange rede - kurzer sinn:
    ich würde mich mit dem mann zusammensetzen und in einer ruhigen minute einige wenige punkte aushandeln, wo ihr beide konsequent bleibt.
    je weniger das ist, desto leichter durchzuziehen.

    für mich wie gesagt ist halt ein tabu essen in den müll schmeißen oder damit herumsauen.
    dafür bin ich in anderen bereichen wiederum sehr tolerant.

    und für das kind den rahmen klarer und ruhig auch ein bisschen enger machen - aber immer mit blick auf was positives (wenn wir gegessen haben, darfst du/machen wir....)

    aber kopf hoch - das wird bald besser.
     
  3. kotuko

    kotuko Teilnehmer/in

    Ehrlich, wenn das Kind, das Müsli wegschmeißt wäre das Frühstück beendet. Das geht gar nicht.

    Ich biete meine Kindern schon an, wenn sie gerade die Schüssel oder das Heferl bevorzugen, dass Essen, Trinken umzuschütten.

    Es ist immer eine Gratwanderung, wieviel kann ich als Elternteil "durchgehen lassen", die verschiedenen Eigenheiten, Wünsche, Aufforderungen nachkommen und wann muss ich dagegen steuern.

    Wir haben auch Regeln aufgestellt die uns wichtig sind, da schauen wir auch darauf das sie eingehalten werden.
    UUUnd das oberste Gebot bei uns ist, egal welches Elternteil eine Konsequenz ausgesprochen hat, wird die von Beiden eingehalten. Wenn es was auch teilweise aus der Emotion, momentanen Überforderung übertrieben ist. Lockert, bzw. nimmt auch nur derjenige der es Ausgesprochen hat, wieder zurück.

    Wenn ihr als Elternteil nicht an einem Strang zieht dann wird es sehr sehr schwierig.
     
  4. ich bin team "mann" ;)

    essen wegschmeissen geht gar nicht für mich

    und wenns nicht passt, dann gibts gar nichts - wenns dann 3 stunden "hungern" muss, merkt sie sich vielleicht, dass das frühstücksmüsli aus dem sisi schüsserl besser ist, als gar keins aus dem elsa schüsserl ;)
     
  5. Migale

    Migale Gast

    ich finds auch nicht gut, dass du die Entscheidungen von deinem Mann in Erziehungsfragen so offensichtlich untergräbst und ihr beide gegen einander arbeitet.

    zu eurer heutigen Situation: sie ist fast 4, schreibst du, und keine 2 mehr. Sie versteht weit mehr, sie hat viel mehr Impulskontrolle, man kann ihr schon viel mehr erklären und auch mit Grenzen vorsetzten sollte es inzwischen viel besser funktionieren.
    Ich persönlich habe nie erlaubt mit dem Essen zu spielen und bin strikt dagegen (ein übliches Experimentieren im Säuglingsalter ausgenommen). Wenn mein Kind in dem Alter das Essen in den Müll geworfen hätte, hätte es ganz sicher kein anderes vorgesetzt bekommen. Ein absolutes no-go.
     
  6. lucy777

    lucy777 Gast

    zu den "trotzanfällen" noch ein gedanke (ohne natürlich zu wissen, ob das in eurer situation passt):

    ich habe den eindruck, dass kinder oft quasi "unter druck" stehen - ohne nachvollziehbaren grund.
    dann machen sie sachen wie dinge herumschmeißen, türen knallen, treten etc.
    auf ermahnungen keine reaktion - aber wenn dann schärfer gesprochen und geschimpft wird, ein bitterlicher weinkrampf, als hätte man ihnen das ärgste unrecht zugefügt.

    löst sich das dann in einem gehalten und getröstet werden, sind sie eigenartig schwer und entspannt.
    als ob das lösen durch das weinen das eigentliche ziel gewesen wäre.

    für mich als immer auf harmonie bedachte mutter sehr schwer auszuhalten - ich hab immer ursachenforschung betrieben.
    jetzt, entspannter und eine generation älter, sehe ich das klarer.

    manchmal brauchen uns die die kinder einfach nur dazu, dass wir ihre unlustgefühle und frust aushalten, stark sind und einfach trösten.
     
  7. kotuko

    kotuko Teilnehmer/in

    Ich stimme dir fast zu, es ist nur nicht einfach, es manchmal verdammt schwer "einfach" nur da zu sein..

    Aber ich glaube auch, das Kinder genau dieses benötigen, dass ihre Bezugspersonen für sie da sind und sie immer das Gefühl haben von ihnen gewollt, geliebt, gehalten zu werden.
     
  8. Elvira

    VIP

    Wenn sie nicht in den kiga müssen hätte, wäre mir die Konsequenz auch klar gewesen. Und ich vermute, dass es auch deshalb so eskaliert ist, weil sie wohl schon hungrig war, aber naja. Vielleicht muss ich da härter werden. Ich will nur einfach nicht, dass irgendwas die zarte Pflanze "kiga ohne Tränen" zerstört.
     
  9. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Also für mich würde Essen wegschmeißen auch gar nicht gehen:eek:.. das hat alles Grenzen und das Essen hatte ja ncihts. Gelegentlich gehe ich auf solche Wünsche schon ein, oder ich erkläre das und das ist im Geschirrspüler, es geht halt nicht.. nimm es oder lass es..

    Aber ich schließe mich den Vorrednern an, das eigentliche Thema sehe ich darin, dass du die Aussagen deines Mannes widerrufen hast, ich finde zwar auch nicht immer toll, wenn mein Mann manche Konsequenzen setzt, aber ich halte mich sehr wohl dran, vor allem wenn meine 3,5 Jährige dann schon fragen kommt, Mama ist das wirklich so... Im Nachhinein und unter 4 Augen sage ich dann schon manchmal etwas wenn ich es überhaupt nicht gut finde, aber sicher nicht vor dem Kind...
     
  10. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    ich versteh dich nur zu gut. Meine kann dann so extrem wütend werden, im schlimmsten fall rennt sie wieder rauf und zieht sich dann komplett wieder aus vor lauter Wut und Trotz und dann bin ich auch schnell im Nachgeben:eek:

    nur merke ich immer mehr dass das von mir der falsche weg ist und im Endeffekt hätte ich früher öfter ihren Trotz aushalten müssen und konsequenter sein müssen.
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast

    ja, gar keine frage.
    ich sehe ja jetzt den unterschied - ich erkenne mich sehr oft in meiner schwiegertochter wieder, wenn ich ihr zuschaue, wie sie bemüht ist das richtige zu tun, auch "erzieherisch" die richtige maßnahme zu setzen.
    ich muss mich immer sehr auf die zunge beißen um nicht zu sagen: das bringt jetzt überhaupt nichts - nimm sie einfach in den arm und lenk sie ab".
    würde ich mich einmischen, wäre das der letzte funken zur explosion:D - so bleibt mir nur abzuwarten und nachher eine tasse kaffee anzubieten:)

    für mich waren alle "negativen" emotionen wahnsinnig schwer auszuhalten - ich hatte schuldgefühle ohne ende.
    dem king gegenüber, der vorwurfsvoll schauenden umwelt gegenüber und überhaupt war klar, dass ich immer das falsche mache (jetzt übertrieben ausgedrückt).

    wollte ich ein schlagwort finden, wäre das "minimieren".
    wenig regeln, wenig erwartung, kleine schritte, im augenblick bleiben (nicht schon an "später macht sie mir auf den kopf" denken) usw.

    und - ganz wichtig - oft ist das kind tatsächlich nur durstig! wenn es spinnt.
    zumindest war es bei uns oft genug so.
    und - wenn das kind früh keinen schnuller mehr nimmt, dann das flascherl bereit halten - oft ist die konzentration auf das saugen und schlucken das zaubermittel, das das kind runterholt.
    auch wenn nur wasser im flascherl ist.

    was jetzt für die 4jährige vielleicht auch nimmer so gilt.-:eek:
     
  12. Elvira

    VIP

    Ja, grundsätzlich versuche ich ja, seine Entscheidungen mitzutragen. Weil es falsch ist, sich als Eltern gegeneinander ausspielen zu lassen.

    Wahrscheinlich war ich auch sauer auf meinen Mann, weil er seine "Konsequenz" oft nicht zu Ende denkt. Haben da schon eine Vorgeschichte. Müssen uns wohl intensiver absprechen. Kiga war bei uns sehr schwierig. Mein oberstes Ziel ist, dass sie gerne geht. Und nicht schreiend ohne Frühstück dort abgeliefert wird (oder daheim bleibt, was heute grundsätzlich ginge, aber das total falsche Signal wäre).

    Die beiden sind sich in ihrer jähzornigen Art oft so ähnlich, dass es mir schon fast Angst macht.
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast

    formulier das für dich um.
    nicht "härter" - das klingt nach "brechen des kindes".
    sondern klarer, verlässlicher.

    und wenn du erkennst, dass es hunger ist, der sie aushaken lässt - vielleicht kannst du himbeeren, heidelbeeren oder ein stück banane bereithalten, fingerfood sozusagen, das geht schnell, lenkt ab und dann halt das müsli oder was immer.
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    ich verstehe, dass die kiga-geschichte für dich im vordergrund ist.
    aber: egal wie gerne sie grundsätzlich auch geht - IMMER wird sie nicht freudig und gut gelaunt sein.
    es DARF auch sein, dass sie grantig, zornig, traurig, wütend ist.
    auch im kiga.
     
  15. Migale

    Migale Gast

    Glaub mir, mir fällt es immer noch wahnsinnig schwer (und der Sohn ist 6), mich nicht sofort bei den 2 einzumischen. Ich muss mir buchstäblich auf die Finger beissen, weil ich bei weitem nicht immer meines Mannes Meinung bin. Und manchmal fehlt ihm, wie ich finde, ein bisschen an Feingefühl. Aber er ist ein toller Papa und macht es super gut. Das muss ich mir immer vor Augen führen.
    Genau so wie ihr, müssen auch wir an unserer Kommunikation feilen und sie finetunen :)

    Ich finde, du sollst das Thema Kindergarten vom Thema Frühstück und evtl. anderen Themen abkoppeln. Auch wenn ich auch diese Sorgen verstehe, wir hatten einen schwierigen Start. Trotzdem kann ich einem/einer 4Jährigen doch schon etwas mehr zutrauen. Die Trotzanfälle mit 4 und die mit 2 sind doch 2 verschiedene Paar Schuhe.
    Toitoitoi! ;)
     
  16. Elvira

    VIP

    Naja, als es passiert ist, war ich beim zweiten Kind. Danach war es schon zu spät.

    Genau dieses "Brechen" will ich eben nicht. Und Kind ohne Essen aus dem Haus schicken kommt mir halt schon arg vor. Ich weiß ja wie schlecht es mir selbst geht, wenn ich hungrig bin. Wundert mich, dass das echt so viele machen würden. Aber vielleicht bin ich da zu vorsichtig.
     
  17. Elvira

    VIP

    Wahrscheinlich muss ich mich dann ganz raus halten und meinen Mann halt den ganzen Prozess "in der früh fertig machen" allein bewältigen lassen. Auch wenn es mir brutal vorkommt.

    Kiga funktioniert erst seit knapp 2 Monaten gut.....
     
  18. Migale

    Migale Gast


    Und genau so läuft es bei uns ab: mein Mann hat schmeisst die Frühschicht komplett während ich mich mit Kaffee abfülle. Ich bin wahrlich kein Morgenmensch und leicht angenervt von allem bis ich vollständig munter werde. Der Sohn ist übrigens auch ein Morgenmuffel - er wird in der Früh vor der Glotze geparkt (wir Rabenprolos wir). Ich habe dafür die Abendschicht.
     
  19. Elvira

    VIP

    Hab gerade nachgesehen, sie hat dann sogar aus dem gleichen Schüssel gegessen.... Also ganze Aufregung für nix. Eigentlich.
     
  20. Solanum

    VIP

    ich lasse meine kinder nicht hungern, sie bekommen aber oft erst ihr frühstück um 10. ich glaube, dass das die meisten kinder gut aushalten.
    (meine können vor 7 nichts essen und wir verlassen das haus um 7).
     

Diese Seite empfehlen