Lass sie einfach herumexperimentieren. Es gibt so viele Möglichkeiten - wie z.b. Wachsblöcke -die man richtig in die Hand nehmen kann. Vom Fingerfarben bis hin zu dünnen und filigranen Pinseln. Es ist falsch ihr eine Handhaltung anzutrainieren mit der sie nicht kann.

Sie ist jung und sie kann experimentieren, wie halte ich - dass ich schöne striche zusammen bekommen, wie halte ich den Stift für Kurven und kreisen - und wie halte ich den Stift wenn ich eine Fläche ausmalen will. Mit der Zeit wird sich die Handhaltung ändern.

Nur bitte - nichts künstlich antrainieren, das greifen wird sicherer - der Druck auf den Stift weniger, dass alles passiert von selber. Da braucht es kaum Therapie sondern einfach nur die Möglichkeiten das ganze mal ausleben zu lassen...

 

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Ich habe am Freitag in der Früh einen Termin mit ihrer Lehrerin. Ich möchte noch ihre Meinung zu diesem Punkt. Aber ihr habt recht, ich werde ihr und mir keinen Stress machen. Ich lass sie so werken, wie sie es am besten kann....

 

Ja bitte mach das. Und wie gesagt - diese A´s verkehrt rum schreiben, es ist einfach so - dass sie näher zum Körper anfängt, da sie dort natürlich auch besser hinsieht. Sie bemüht sich die Striche gerade zu machen.

Die Arbeitshaltung ist also ident zu den Rechtshändern nur eben spiegelverkehrt.

Aber wenn man genau nachdenkt ist es gar nicht so verkehrt - sondern falschrum - richtig .

Und keine Angst das ganze dreht sich dann um, aber es benötigt etwas Übung und natürlich Selbstvertrauen, bei meinem Kind war es lustig, er hat wirklicih alles spiegelverkehrt geschrieben und sogar die S schon richtig oben links angefangen... Und mit der ZEit hat sich ein Buchstabe nach dem anderen richtig gedreht, und auch die Schreibweise wurde mit der Zeit richtiger...

 

Ich hoffe, ihr habt eine aufgeschlossene und verständnisvolle Lehrerin. Unsere Erfahrungen mit Volksschullehrerinnen sind zum Teil nicht so prickelnd gewesen - da gingen die Meinungen stark auseinander

 

das macht mein rechtshändersohn auch, gsd hatte er eine lehrerin, die ihn gelassen hat.

 

Mach Dir keine Sorgen:
Auch Linkshänderinnen können rechts denken und handeln.

Zumindest politisch.

 

Es gibt massenhaft politische Threads. Dort kannst du gerne mit mir politisieren. Hier lass es bitte.

 

Hallo,


meine Tochter (mittlerweile 16) ist auch Linkshänderin.


Spezielle Unterlagen hatten wir nie. Ich hab sie experimentieren lassen.
Linkshänder"hilfen" wie spezielle Stifte, Schreibfedern,...etc waren nie ihre Sache, haben viel Geld gekostet, haben ihr nur unnötig Stress gemacht und sind letztendlich in der Ecke gelandet.


"Linkshänder-Collegeblöcke" empfindet sie als Erleichterung aber sonst verwendet sie ganz normale "Rechtshänder"-Schreibwaren/Schulsachen


Im Kindergarten wollte man sie umgewöhnen , deshalb schneidet sie mit rechts und braucht keine speziellen Scheren.

Ich würde mich nicht unter Druck setzen lassen wie sie zu schreiben hat. Das Wichtigste ist, dass sie es lernt und es ihr keinen Stress macht....sie muss ihren "Weg/Methode/Stil" finden.


Alles Liebe
Uli

 

und daran ist jetzt genau was falsch?

 

Nun ja - normalerweise schreibt man die 1 und dann die 4. Wie gesagt, als Ergebnis kommt das richtige raus, es ist halt eine Konzentrationssache, zuerst die 4 zu schreiben und die 1 nicht zu vergessen (und den abstand vor der 4 natürlich auch nicht).

Wenn mehr Speichervolumen im Hirn ist - wird es sich schon ändern, aber derzeit ist es teilweise faszinierend wenn er so schreibt 586 5, dann hinten die 6 und mittendrin quetscht er dann die 8 hinein

 

Als Linkshänderin muß ich jetzt auch was dazu sagen:

Ich sehe Linkshänder zu sein jetzt keine Behinderung. Ihr Rechtshänder macht euch da glaub ich viel zu viele Gedanken. *g* Ich hatte nie eine Schreibunterlage und ich habe eine schöne Schrift. Das Einzige, was zu Schulzeiten etwas gestört hatte, war, wenn ich mit Füllfeder schreiben musste, hab ich die Schrift natürlich mit meiner Hand verwischt, weil die Tinte noch nicht trocken war wenn ich mit der Hand schon weiter gefahren bin. Mitlerweile gibt's ja schnelltrocknende Tinte. Und ich hatte eine Linkshänderfüllfeder (zumindest in der Volksschule) Was auch Sinn macht ist eine Schere für Linkshänder. (die hatte ich aber auch nur in der Schule) Meine Schulzeit ist zwar schon ein paar Jahre her (30 Jahre) aber meine Werklehrerin war zB sehr nett, sie hat immer bei mir umgedacht und mit Häkeln oder Stricken auch in die andere Richtung gezeigt. Das war damals hilfreich.

Was heute übrig geblieben ist an mühsamen Dingen: Kugelschreiber bei Banken, die mit einem Band auf der rechten Seite fest gemacht sind und auf Zetteln, die im Ordner eingeheftet sind zu schreiben. Kommt beides nicht sooo oft vor. Dafür sind Linkshänder kreativer ))

Also, nicht so viele Gedanken machen, schreiben hat noch jedes Kind gelernt, auch Linkshänder ;-P

 

Bei "Nachhilfen" ist es oft hilfreich sich dem Kind gegenüber zu setzen, dann weiss man auch welche hand was zu tun hat... Zumindest gehts mir so besser bei meinen rechtshänder Kindern, wenn ich ihnen als Linkshänder was beibringen soll (z.b. Maschen machen), Stricken, häkeln oder nähen (ist ja lebensgefährlich - wenn die den Faden in die gleiche Richtung wie ich ziehen). Das Kind am Schoss sitzen haben und zu zeigen wie eine Masche geht - macht so manchen ganz mischugge.

beim Stricken z.b. haben sich alle Rechtshänder sehr schwer getan, sie können ja nicht das von mir gestrickte übernehmen, da ja alle Maschen überkreuz sind . Ich habe es mir dann doch irgendwie gelernt beim zusehen, nur eben weiterstricken darf ich bei meinen Kindern immer noch nicht - weil die Maschen danach wieder überkreuzen ist eine Sissifussarbeit. (ich war mal so lieb dass ich meinem Kind weitergestrickt habe, bis ich die Info aus der Schule bekam, ich möge ihm doch seine Sachen selber machen lassen, denn die überkreuzten Maschen waren das Indiz eines Linkshänders, und ich habe mich am meisten geärgert das das ganze Aufgeflogen ist ).

 

Meine Tochter ist auch Linkshänderin, geht jetzt in die erste Klasse und hat feinmotorisch noch zu kämpfen. Ich versuche ihr in den Bereichen zu helfen, in denen sie Hilfe möchte und mit Rechtshändermaterialien verzweifelt - sie hat also Linkshänderschere und Linkshänderspitzer. Eine Schreibunterlage hab ich auch einmal gekauft, weil es für mich Sinn macht, zu sehen, wie ich ein Blatt hinlegen kann, sodass die Tinte beim Schreiben nicht verwischt. Meine Tochter verwendet die Unterlage (noch) nicht, ich dränge sie aber gar nicht dazu. Sie liegt in ihrem Zimmer auf ihrem Tisch und sobald sie sie verwenden will, wird sie es tun. Ihr Volksschullehrer hat noch nie etwas von so einer Unterlage gehört .

Also, dort Hilfestellung geben, wo sie wirklich erwünscht ist und hilft, ansonsten einfach probieren lassen.

Und ich merke, dass die richtige Linienführung sofort passt, wenn der Lehrer in der Schule sie darauf aufmerksam macht, wie es richtig gehört... Also, ich verlagere das eher in die Schule, korrigiere daheim weniger - das funktioniert besser.

Aber ein Gespräch mit der Lehrerin wird Dir sicher weiterhelfen! Und nachdem sie ja in der Vorschule ist, hat sie ja noch ein Jahr Zeit und nächstes Jahr in der ersten Klasse geht es dann sicher gut!

 

Meine ältere Tochter ist auch Linkshänderin, was in der Schule bisher nie ein Thema war. In der VS Klasse waren genau die statistischen 25 % Linkshänder, die Lehrerin hat eigentlich hauptsächlich darauf geachtet, dass Links- und Rechtshänder so nebeneinander sitzen, dass sie sich nicht behindern und dass auch die Linkshänder bei diversen Tischaufstellungen gut auf die Tafel sehen.
Tochter verwendet von den Spezialmaterialien her nur die Linkshänderschere, Füllfeder war immer ein Problem, auch Linkshänderfüllfedern, die VSLehrerin hat ihr aber sofort einen Tintenroller erlaubt und jetzt im Gym interessiert es keinen, womit sie schreibt, sie verwendet nun Radierstifte. Ihre Schrift ist nicht besonders schön, wird aber mit zunehmendem Alter besser, das war aber zB auch bei mir als Kind so und ich bin Rechtshänderin. Wie sie das Heft für sich am günstigsten hinlegt hat meine Tochter selbst
herausgefunden, von dieser Schreibunterlage hab ich noch nie was gehört, vielleicht wäre das für sie hilfreich gewesen. Unpraktisch finde ich, dass jetzt im Gym fast alle Lehrer Mappen wollen, das ist für sie natürlich wegen der Ringe unpraktischer.... ich hoffe, sie nimmt die Zettel heraus, bevor sie darauf schreibt.

 

mir ist übrigens gestern aufgefallen, dass meine rechthändertochter bei zweistelligen zahlen auch zuerst die hintere und dann die vordere schreibt.

 

Die Schreibunterlage klingt jetzt für mich aber interessant. Ich wusste zb nicht dass sich LH leichter tun, wenn sie das Blatt etwas drehen.

Ist es tatsächlich eine Hilfe, od hat da jeder LH eine eigene technik?

Und wie ist es in der Schule? Achten die Lehrer darauf, dass die Linkshänder auch das Blatt etwas drehen? Ich kann mir vorstellen, dass es noch Lehrer vom "alten Schlag" gibt, die wollen dass die Kinder das Heftl ordentlich hinlegen

Meine Tochter ist LH fängt nächstes Jahr mit der Schule an. Bis jetzt hat sie nur eine Linkshänderschere zum schneiden. Und bei Sachen die sie nachmacht fällt mir anfangs nicht gleich ein wieso sie sich so schwer tut zb Gemüse schneide, od Mascherl binden - jetzt wird mir einiges klarer

 

ch auch wenn bspw jemanden mir auf dt ansagt. bin zwar linkshaenderin aber habe immer angenommen es liegt an der sprache. Auf dt isses ja so irgendwie - diese spannung zu wissen ungefaehr wie hoch bspw eine zweistellige prozentzahl ist und man auf die zweitgenannte zahl warten muss! Auf eng weiss man ja gleich aha niedrig/hoch etc wenn man eighty.... Hoert.

 

Also ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen (ich bin selbst Linkshänderin) lass sie!!!!
Sie braucht keine Unterlage oder spezialstifte oder spezielle Füllfederhalter für Linkshänder.
Sie wird/und muss ganz alleine drauf kommen wie es für sie angenehmer ist den Stift zu halten oder anzusetzen. Zeigen ja, machen alleine. Meine Mutter hat immer gesagt, wie kann man das blatt nur so hinlegen, wie schreibst du denn schon wieder, krakel nicht so herum, für sie hat es furchtbar ausgesehen wie ich den Stift hielt aber geschrieben habe ich letztendlich dann sehr schön und hatte keine Probleme

 

Zu der Linkshänderunterlage:

Wenn man das Blatt so hinlegt, wie auf der Unterlage aufgezeichnet, hat man einfach kein Problem mit Verwischen der Tinte. Es gibt Videos auf youtube, da kann man sich das ansehen. Vermieden sollte auf jeden Fall die Klammerhaltung werden.

 

Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen.
Wir haben den Termin bei der Lehrerin jetzt erst leider nächste Woche am Mittwoch, da diese krank war/ist.

Wir haben nun seit vorigen Freitag ein bissl geübt (ohne Stress und täglich nur 3 Zeilen).

Wenn ich ihr die Unterlage auf den Tisch lege, verwendet sie sie.
Und es bereitet ihr mit ein bisschen Übung auch weniger Probleme, dass sie die Striche in der "richtigen"
Richtung schreibt. Wenn man halt dabei sitzt und ein bissl draufschaut.

Sobald sie alleine schreibt, macht sie die Striche wieder so wie sie mag (sicher auch in der Schule und
bei den Hausübungen im Hort)

Ich hab den Stress rausgenommen, die paar Zeilen machen ihr jetzt nichts aus und sie macht die Striche auch recht brav. Und auch das Zeilen-Einhalten schafft sie.

Bin mal gespannt, was die Lehrerin nächste Woche sagt.

Ich werde euch dann berichten.