Ich persönlich habs - anno dazumal - so erlebt wie Mane beschreibt: es wurde im Freundeskreis eher komisch angesehen, wenn man als Student keinen Job hatte und vielleicht sogar auch daheim wohnte - so ein bischen unselbständig und unerwachsen halt, was unterscheidet einen dann vom Schulkind? Ich hab immer neben dem Studium einen Tag am Wochenende oder auch in den Ferien längerfristig gearbeitet und hätte nicht das Gefühl gehabt, dass mich das irgendwie in meiner - neben Lernen und Uni durchaus üppigen - Freizeit beeinträchtigt hätte. Ich hatte zwar ein Studium mit wenig Präsenzpflicht (Jus), aber durchaus ordentlichem Lernstoff, aber mehr wie 4 Stunden am Tag hab ich während des ganzen Studiums niemals gelernt.

 

Das kommt ganz auf die Studienrichtung an; Medizinische Studien, Pharmazie, Chemie sind mit dem Aufwand der Schule nicht vergleichbar. Wirtschaftliche Studien, Jus und Geisteswissenschaften lassen den Studierenden Zeit für genügend Aktivtäten nebenher.

Ich selbst habe Chemie/Biochemie studiert und bin jeden Tag ab Mittag bis 18h im Praktikum gestanden; hatte in 1. Semester vor dem Praktikum jeden Tag eine mündliche Prüfung und am Vormittag die Vorlesungen. Am Abend nah dem Praktikum haben wir f d Prüfung am kommenden Tag gelernt (kein Wunder hatten wir eine Dropout-Rate von >70

 

Also bei den Chemikern war das zu meiner Zeit ganz sicher nicht so. Die paar Armen, die nachts Taxi gefahren sind, weil sie etwas dazu verdienen mussten, haben alle das Studium aufgegeben

 

Sorry, ich hab gedacht das es so war bzw dass ich sowas in irgendeinem Bus gelesen habe. Vielleicht war es auch nur eine einmalige Aktion.

 

Ich habe ja im letzten Jahrtausend studiert. Meine Eltern haben das Studentenheim bezahlt, das Doppelzimmer hat 1500,- Schilling gekostet. Dann hatte ich noch 2000,- Taschengld.
Extra bezahlt haben sie nichts mehr. Von meiner Mama bekam ich öfter Meindl Gutscheine wenn ich zuhause war.

Auch unter meinen Mitstudierenden war es üblich dass wir nebenbei gearbeitet haben. Gekellnert, Plasma gespendet, Flyer verteilt. Nix anstrengendes. Das war eine riesen Gaudi.

Mit unserer Tochter halten wir es ähnlich.
Sie bekommt ihren Unterhalt und die Familienbeihilfe, das sind im Monat knapp 900.- . Sie wohnt gratis, gegen etwas Kinderbetreuung. Tokio ist teuer und sie arbeitet nebenbei in einem Bekleidungsgeschäft und gibt Deutschnachhilfe.

Ihre Heimflüge 2 mal pro Jahr zahlen abwechselnd mein Exmann und ich.

 

Hallöchen

also bei uns ist es ja noch eeeewig nicht soweit das ich mir darüber gedanken machen muss, aber ich wollte nicht eine mitzusenfen gehen

also ganz ehrlich, für mich kommt es ÜBERHAUPT NICHT in frage das ich meinem kind (meinen kindern) über die 18j hinaus alles in den popo pfeffere. Auch "Kinder" die studieren müssen lernen das es nichts gratis gibt, das sie etwas für ihr geld tun müssen, das "nur" lernen nicht reicht um zu überleben, und somit werden meine Kinder sehrwohl neben dem Studium Arbeiten müssen.
Solange sie zuhause Wohnen und ein geringes einkommen haben werde ich (wir) keine miete, essen etc verlangen, aber ich werde meine Kinder sicher nicht ihr leben lang Ernähren, schon garnicht bis sie 27j alt sind und fertig studiert haben, irgendwann müssen sie auf eigenen füßen stehen, und das werden sie nicht schaffen wenn 27 Jahre lang Mama und Papa alles bezahlt haben, und sie sich keine gedanken übers geld machen mussten.

Desweitern haben wir ja nicht nur 1 Kind, sondern 3.

 

Ich find das mit dem Top Ticket eine Frechheit. Das Ticket ist echt super und für uns hier echt eine Erleichterung. Aber würdens die Studenten auch mit einbeziehen würds wahrscheinlich nimmer sowenig kosten (a knapper Hunderter isses für die ganze Stmk und 13 Monate, echt klass)

Ansonsten würd ich mein Kind schon unterstützen wie und wo es geht.
Heißt ich sehs nicht als in den Arsch blasen wenn ich ihr ein Studium ermögliche ohne das nebenbei arbeiten muss.
Voraussetzung wär natürlich kein dahintrödeln und auch für jegliche Freizeitaktivitäten würd ich ein Limit setzen. Brauchts mehr für weggehen und co kanns gern arbeiten.
100 Euro find ich persönlich halt wieder recht eng gesetzt.

Aber meine Große muß auch jetzt mit 16 nicht arbeiten gehn. Wann auch.
Ich bin halt vielleicht nicht mit einem Kind gesegnet das für die Schule nichts tun muß. Sie lernt sehr viel und muß auch was tun um ihre Noten zu halten. Würd sie da Wochenends auch noch kellnern oder den ganzen Samstag Regale schlichten würd ihr das bei ihrer Lernzeit echt fehlen.
Da finanzier ich sie lieber.
Ferialjob ist auch so eine Sache ansich. Letztes Jahr mit 15 wars fast zu jung das dich wer nimt. 4 Wochen wars dann geringfügig bei der Gemeinde, viel Geld wars nicht.
Jetzt beginnen die Pflichtpraktika in den Ferien, da hakelts eh anständig (vorallem körperlich) obs Geld kriegt dafür? Wohl nicht. Den Rest der Ferien vergönn ich ihr und schick sie nicht noch zum Geld verdienen. Da soll sie Kraft tanken fürs neue Schuljahr.

Aber meine ist auch grundsätzlich bescheiden, da ists vielleicht leichter als bei einem Kind das den Hals nicht voll kriegt (beim zweiten red ich dann vielleicht anders)

 

Richtig, die Geld verdienen !!

Ich musste mir als Lehrling noch meine Fahrkarte selber zahlen.

Und bin es ihnen jetzt auch nicht neidig

Ich finde dein Aussage echt nicht fair, denn es zwingt niemand deine Tochter zu studieren, und glaub mir als Lehrling hast das auch nicht einfach.

Zum Thema zurück, ich habe gelernt, und habe nur meine erste Lehrlingsentschädigung damals 3500 Schilling behalten dürfen.
Danach musste ich die Hälfte abgeben zuhause, vom Rest musste ich die Fahrkarte, Gewand, Wochenendaktivitäten selbst bezahlen.

Und wenn du als Lehrling 40 Std. arbeitest und noch Überstunden machen darfst, dann fragt dich auch keiner von den Studenten wie es einem geht.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, diese Spruch stimmt nachwievor.

Als Lehrling wird von Dir erwartet dass man das Geschäft putzt und WC ( wo auch Kunden zutritt haben), ich trau mich zu behaupten, dass sich die Studenten auf Ihr Studium besser einlassen können, als der Grossteil der Lehrlinge.

Bist aufmüpfig, weil das nicht zur Lehre gehört, wirst gemobbt bist von selbst gehst.

 

Bei uns isses ja noch ein Zeiterl hin bis die Kids so weit sind - bei mir wars damals so: ich hab Wohnung bezahlt bekommen und "Taschengeld" dazu, allerdings unter der Bedingung, dass ich in Mindeststudienzeit studiere... wäre das nicht mehr der Fall gewesen wäre alles per sofort gestrichen worden. Ich hab am Wochenende und teils unter der Woche abends nebenher hinter der Bar gejobbt, mehr wäre neben dem damals komplett verschulten Studium nur sehr schwer gegangen.

Ich werd meinen Kindern - sofern finanziell gut drin - finanziell sicher helfen. Wohnen könnens daheim, sofern sie in Graz studieren wollen - wir wohnen ca 15 Min von der Uni weg mitm Rad.

 

Ich glaub du hast das mißverstanden.
Hier gings rein ums Top Ticket.

Kostet knapp 100 Euro und berechtigt in der gesamten Stmk (plus irgendeine Bahn außerhalb) alle Öffis zu benutzen!
Kaufen kann sich das jeder Schüler und Lehrling bis zu einem gewissen Alter nicht aber Student. Und das ist die Ungerechtigkeit dabei, der Rest, was ein Lehrling arbeiten muss oder auch nicht, sei dir nicht abgesprochen, hat aber damit nix zu tun

 

Ein Lehrling zahlt aber Steuern und das ab dem 1. Arbeitstag, was ein Student nicht macht.

Genauso wie der Arbeitgeber, auch der zahlt für den Lehrling die Steuern.

Insofern finde ich das nicht unfair.

Ausserdem ist die Familienbeihilfe zuende sobald die Lehre abgeschlossen ist, was auch bei den Studenten nicht der Fall ist.

Wenn wir da jetzt anfangen was eigentlich unfair den Lehrlingen gegenüber ist, dann würden sich viele Dinge finden.

Und von der Arbeit her, geht es ja auch darum, dass manche Studenten neben dem Studium nicht arbeiten können, damit sie lernen können.
Als Lehrling hast die BS und wenn du im Betrieb das nicht umsetzen kannst, was du dort lernst, kannst auch nicht davon profitieren.

Bei uns hast den Unterschied gesehen, welche Lehrlinge im Unternehmen wirklich die Lehre gemacht haben, und welche für andere Zwecke entfremdet wurden.

Das wird bei einem Studenten nie der Fall sein, der muss sich selbst darum kümmern, wie schnell er weiter kommt.
Als Lehrling bist vom Lehrherren abhängig.

Sorry, aber da kann ich mich nicht auf die Fingern setzen, dazu habe ich zuviel Erfahrung gemacht, mit Studenten die dann Ferialjobs gemacht haben, und die wirklich nur nach Anweisung arbeiten konnten.
Und als Ferialpraktikant aber mehr gehalt bekommen haben, als ein Lehrling, der voll mitarbeiten musste.

Wenn ein Ferialpraktikant in den 2 Monaten Juli August arbeitet bekommt er in den 2 Monaten soviel, was ein Lehrling in 6 Monaten verdient.

 

Ich denk es wird bei Lehrlingen solche und solche geben, ebenso wie bei Studenten.
Das bei Lehrlingen alles mit dem Betrieb/Lehrherren steht und fällt - da geb ich dir sofort recht.

Dennoch bleib ich dabei und fände ein Top Ticket für Studenten wichtig und gut.

Wobei ich ja meinem Kind das Ticket, wurscht welches, als Elternteil immer bezahlen würde. Wurscht ob es jetzt Schüler, Student oder Lehrling ist. Auch wenn mein Kind als Lehrling was verdient würd ichs hierbei unterstützen, einfach damits mobil ist. (wenns das Top Ticket ist wärs mir persönlich halt am liebsten, einfach weils Preis Leistungsverhältnis perfekt ist dabei)

 

Es gibt immer über all welche die wollen und nicht wollen, trotzdem bekommt jemand der Studiert bis 26 Jahre die Familienbeihilfe, wenn ich nicht irre.

Bei einem Lehrling ist es, ob er jetzt wollte oder nicht, je nach Lehrberuf, nach 3-4 Jahren aus mit der Familienbeihilfe.
Ob er jetzt einen Abschlussprüfung macht oder nicht, ist sein Ding, das Datum wo die Lehrzeit endet steht auf der Anmeldung bei der GKK, und ab diesem Tag ist es vorbei.

Hier hat der Student einen grossen Vorteil, der kann wiederholen, auch wenn er es in weniger Semester schaffen hätte können.

Was würden die Studenten sagen, wenn die Fbh auch nach den Lehrjahren max. 4 Jahre angepasst werden?

Gebe es dann noch soviele die studieren würden?

Könnten sich das dann soviele leisten ihre Kinder dann noch etliche Semester zu unterstützen ohne FbH.

 

Ob es für dich in Frage kommt oder nicht ist irrelevant. Du bist gesetzlich verpflichtet - soweit es deine finanziellen Rahmenbedingungen zulassen- ein relativ erfolgreich studierendes Kind finanziell mit Unterhaltsleistungen bis zur Selbsterhaltungsfähigkeit (=Studienabschluss) zu unterstützen!