es ist halt schwer, weil euer system so anders ist. hier würden sie ihn mit hoher wahrscheinlichkeit zur ergotherapie und zur logopädie schicken, wenn eine avws im spiel ist.
sie sind arm, wenn sie sich so plagen, aber wir eltern eben auch.

fragt er öfter nach was du gesagt hast? manchmal hat l das, er sagt dann er hört was ich sage, aber versteht mich nicht oft denke ich aber schon, dass dieses anstehen dann dafür sorgt, dass er zwider und grantig ist.

 

Wow, in deinen Sätzen steckt wahnsinnig viel Erkenntnis (ist dir vielleicht nicht aufgefallen ).

1. Natürlich sinds GENAU diese Prinzipien-Diskussionen, die es WERT SIND! Satz meines Mittleren letztes Jahr: "Mama, wenn du uns immer alles erlaubst, wenn wir motschkern, bist du unser Sklave. Das wollen wir gar nicht" .
Sprich: Kinder brauchen GENAU DIESE PRINZIPIENTREUE, nein, sie SCHREIEN danach!! Denn das gibt ihnen Halt und Sicherheit, die sie fürs Starkwerden brauchen! Und ja, das ist verdammt anstrengend! Aber wer hat behauptet, dass Kinderaufziehen easy ist?

2. Wir haben eigentlich auch immer diese Fehler gemacht: Unsere drei Kinder möglichst oft bespaßt und ihnen Erlebnisse/neue Geschmäcker/Abenteuer geliefert. Und dann kamen wir Eltern immer mit hängender Zunge nach Hause und im Schlepptau nur die meckernden, grantigen, verwöhnten Kinder.
Nein, das kanns nicht sein! Den Kindern tut man damit NICHTS Gutes!
Lösung: Es muss auch Zeiten geben, wo ihnen einfach nur fad ist. Sprich: Kein TV, kein Handy, kein Ausflug, kein Kino. Einfach nur ein: möchtest du mit mir Erdäpfel schälen? Oder das Kind halt mal einfach in die Luft schauen lassen (meine Kinder schnappen sich dann ihre Roller und fahren ein paar Mal um den Häuserblock. Und ja, das ist mir nicht immer leicht gefallen, sie so frei zu lassen. Aber sie sind seitdem viel ausgeglichener. Und es gibt jetzt wieder sehr gute Gespräche.
Aber es war ein harter Weg dorthin...

 

Was ist AVWS?

Ja frueher vorallem, und ja das hat oft zu Grant und Frustation gefuehrt, aber das ist irgendwie anders, also der Grant. Aber wird alles in allem auch dazu beitragen, dass er mit mir nicht so gerne redet, auch wenns nur unterbewusst ist.

Zum ersten - nein, der Meinung bin ich nicht, wir sind in all den Jahren am besten gefahren wenn ich mir die wirklich wichtigen Dinge aussuche als Streit und nicht wegen allem diskutiere. Geht auch eher mit den Ratschlaegen der anderen konform.


Zum zweiten - den Rat verstehe ich nicht? Was hat das jetzt damit zu tun? Von permanenten Bespassen ist keine Rede, tut auch nichts zur Sache. Die Balance machts und wir haben generell ein gut ausgewogenes Programm, sind weder dauerhaft unterwegs, noch zu Hause sitzend. Das ist alles nicht mein Problem. Die TE hat einiges angesprochen, ich hab sie verstanden, es gibt Parallelen. Mein persoenliches Haupt-Problem ist das Jekyll/Hyde Verhalten.

 

avws=auditive wahrnehmungsstörung, dh die verarbeitung des gehörten funktioniert nicht so recht obwohl das gehör vollkommmen intakt ist. so hätte ich das jetzt bei euch verstanden? muss ja nicht so massiv sein, aber das legastheniker am auditiven kanal schwach sind bilde ich mir ein kommt öfter vor.

 

Da glaub ich halt, dass es für Kinder oft schwer ist, ihre Gefühle wirklich in Worte zu packen, sie sind nicht mehr klein, wo man so ein Verhalten als Trotzphase (die mein Kind btw gar nicht wirklich hatte) abtun könnte, aber auch noch nicht so groß, dass sie mit Ablehnung/Stress richtig umgehen können (manchen Menschen gelingt das auch als Erwachsene noch nicht). Daher zeigen sie dann ihre Entschuldigung eher mit Gesten/Taten als mit Worten, sie machen sich also sehr wohl auch Gedanken über ihr Verhalten.

Das meinte ich auch in meinem 1. Post, wo ich noch von der Enkel Konstellation ausgegangen bin. Wir (Eltern, Großeltern etc) wollen unseren Kinder möglichst viel Gutes tun, bei mir selber zB ganz klar auch tw als Kompensation der materiellen Mängel meiner eigenen Kindheit. Ich hab mir dann irgendwann abgewöhnt, von meinem Kind Dankbarkeit für Dinge zu erwarten, die ich ihr eigentlich fast aufgedrängt habe, sie ist nämlich von Natur aus echt bescheiden (vielleicht, weil sie eh zuviel hat?). Beispiel: wir sind in den Ferien wirklich viel unterwegs, erleben mMn auch tolle Sachen, die das Kind schon auch genießt, trotzdem betont sie immer wieder, wie toll es ist, wenn sie mal den ganzen Tag im Pyjama bleiben kann und nur in ihrem Zimmer herumhängen kann. Dann bastelt/näht/strickt/zeichnet sie wie verrückt und hört sich 20 Hörspiele oder Musik an, kommt nur zum essen raus und ist völlig entspannt.

 

Aso - das faellt in UK alles unter Dyslexie und diese wird eben in Audio oder Visuell unterteilt.

Wir koennten das schon privat alles austesten lassen, aber kostet eine Lawine. Die Schule hatte uns letztes Jahr geraten, dass egal was bei saemtlichen Tests rauskommt er sowieso alle Unterstuetzung die moeglich ist (via Schule) bekommt und das hat uns mal gereicht. Solange wir es wissen ist es ok, er liest mittlerweile sehr gut und auch gerne. Schreiben und Rechtschreiben sowieso das dauert halt noch, ist noch.

 

Die Konsequenzen die einen logischen Zusammenhang mit der Handlung haben.

Also z.B. Söhnchen spielt mit seinem Nintendo, WiUU oder sieht fern. Ich sage ihm, das er in 5 Minuten aufhören muss, weil er dann Duschen, Pyjama anziehen und Abendessen soll. Nach besagten 5 Minuten teile ich mit, das die Zeit jetzt um ist und er den Fernseher abdrehen oder das Spiel beenden soll.
Keine Reaktion.....also Warnung das er heute und/oder morgen nicht mehr spielen darf, wenn er es nicht schafft das Spiel zu beenden. Reagiert er dann immer noch nicht, folgt die Konsequenz.....er kann mit dem Spiel nicht umgehen, also kann ich ihm heute/morgen leider nicht mehr erlauben zu spielen.

oder ein weiterer häufiger Streitpunkt...
Söhnchen ist Trödelweltmeister!!! Er schafft es tatsächlich, nur für´s raufgehen in den ersten Stock, Zähneputzen und Klogehen 35-45 Min. zu brauchen und liegt dann natürlich zu spät im Bett.
So, wenn ich also bemerke das er wieder so anfängt und auch meine Aufforderungen weiterzumachen absichtlich ignoriert, weise ich ihn darauf hin, das er die nächsten Tage leider früher anfangen muss sich bettfertig zu machen, wenn er so lange braucht. Er kann dann halt abends nicht so lange spielen oder sonst irgend etwas anderes machen, sondern muss früher nach oben, damit er es schafft pünktlich fertig zu werden

Natürlich testet er in regelmäßigen Abständen, ob angekündigte Maßnahmen auch wirklich eintreten, machmal fragt er sogar danach...."darf ich morgen nicht mehr fernsehen, wenn ich jetzt nicht abdrehe?"
Ich beruhige ihn dann und halte fest, es ist alles beim alten.

Natürlich ertappe ich mich immer wieder dabei, das ich schon 5x, 7x rede (!!!), obwohl ich mir vorgenommen habe die Grenze bei 3x zu ziehen. Aber ok, Übung macht den Meister...

 

Da hast du sicher recht.

 

Diese logischen Konsequenzen helfen bei uns null oder 1 Tag lang und ja ich ziehe sie auch durch, hilft trotzdem nicht. Aber damit kann ich prinzipiell schon leben.

 

Prinzipientreue hat ja nichts mit Diskutieren zu tun, im Gegenteil. Ein Nein sollte genügen.

Darüber kann man natürlich streiten, dass es nichts zur Sache tut

Ich kann nur sagen, dass ich selber diese Jekyll/Hyde Verhalten an mir bemerke, wenn mir alles zu viel wird...
Ich bin generell der Meinung, dass Kinder wahnsinnig viele Eindrücke zu verkraften haben im Alltag/Freizeit und dass es sie unrund macht.

 

vielleicht findet sich irgendeine aktivität, die ihr gemeinsam macht und die tatsächlich ALLE interessiert und nicht nur für "ihn" gemacht wird, wäre das vielleicht eine überlegung?

vielleicht ist er dann "gesättigter, be-friedigter".

ich beobachte ein ähnliches phänomen derzeit ganz stark bei meiner kleinen enkelin.
sie ist noch sehr klein - spürt aber ganz genau, ob man sie irgendwie mit einer sache beschäftigen will oder ob man mit dabei ist, also wirklich "zugewandt".

versteh das nicht negativ - aber du klingst ein bisschen nach "jetzt plagen wir uns eh schon ab mit dir, also sei wenigstens dankbar und hab spaß".

oder kann es sein, dass er mehr "forderung" braucht, dass ihm manche dinge schlicht langweilig sind?
du beschreibst ihn als schlau und gut in der schule.
vielleicht braucht sein geist mehr nahrung?

 

Offensichtlich gibt es in der Schule Konsequenzen, daheim wird diskutiert. Da muß man nur konsequent genug sein als Kind, dann macht die Mama schon......Zieh die angedrohten Konsequenzen durch - und achte darauf, Dich nicht selbst zu bestrafen.

 

nope in der schule macht er einfach bzw ist es der herdentrieb (alle stellen die patschen dorthin, wo sie hingehören) der ihn ordentlich sein läßt. es gibt dinge die er sehr wohl gut übernommen hat, aber andere eben nicht. ich bestraf mich ganz sicher nicht und diskutiere auch sicher nicht wegen einer liegen gelassenen hose.

 

Ja, so ein "Bespaßungsstop" hilft Kinder zufriedener zu machen. Aber du musst es aussitzen können. Das ist fast wie ein Entzug - erst mal wird oft alles schlimmer. Noch mehr gestreite, geraunze,Grenzen testen...dann irgendwann, nach ein paar Tagen/ Wochen fangen sie an sich selbst zu beschäftigen und kreativ zu werden. Nur ist nicht gesagt, dass die Kreativität in eine Richtung geht, die dir auch gefällt. Also nicht immer sitzen sie dann still und lieb da und bauen Lego - das kann auch durchaus dynamisch und turbulent werden.
Aber irgendwann kommt man schon in ruhigeres Fahrwasser. Nur wenn die Nerven bei dir eh schon blank liegen, würde ich es vielleicht eher auf Raten angehen. (Ich glaube die Ferien spielen eine nicht unerhebliche Rolle - man verbringt einfach mehr Zeit miteinander als sonst, da eskalieren Kleinigkeiten gern mal)

 

Ich sag dir, wie es ist: die Art, wie dein Sohn dich piesackt, ist genauso das, wie meine Kinder sich untereinander "misshandelt" haben. Da wird gestänkert, gestochert, genervt, provoziert - dein Sohn probiert sich aus. Weil er keine Geschwister hat, bist du eben dran. Diese sozialen Interaktionen sind wichtig, weil er so lernt, wann das Fass voll ist und was passiert, wenn man dann noch ein bisschen weiter macht.

Er weckt dich, um nach Schokolade zu fragen? Antwort: der nächste Tag findet schokoladenfrei statt.

Er unterbricht die Gespräche anderer, um Aufmerksamkeit zu erregen? Aus dem Zimmer schicken.

Er sortiert Karten, statt aus dem Zimmer zu gehen? Raus, oder die Karten landen im Müll.

Er zetert, dass du gemein bist? Aushalten und unbeeindruckt scheinen.

Es tut ihm leid und er wird anhänglich? Lächeln, in den Arm nehmen, trösten

 

Meine Jungs sind 7 und 9, knapp 10, also altermäßig nicht so weit weg - und es ist das gleiche Spiel.
Wie oft ich schon das Autoradio abgedreht hab, weil sie die Regel "Entweder laute Musik ODER lautes Gequatsche" nicht einhalten, kann ich gar nicht mehr zählen. Oder sonntags im SZ gestanden haben mit der Frage "Dürfen wir fernsehen?" (NEIN, immer noch nicht!! Wie am Vorabend klar kommuniziert ).

Ja, sie fechten sich derlei auch untereinander aus, wie Minerva bereits beschrieben hat, aber wir als Eltern kommen da auch nicht zu kurz. Regeln sind da, um gebrochen zu werden - oder zumindes hinterfragt, das scheint das momentane Motto zu sein. *ächz*

Das mit dem Karten aufheben, herumtrödeln, schimpfen, könnte 1:1 mein Kleiner sein. Dem kann ich 100x sagen, dass wir heute zackig zur Türe raus müssen, er wird umso länger Lustige TB lesen, statt sich anzuziehen. Um hinterher, wenn ich schon grantig rauf brülle, zu jammern, wie gemein und unfair ich doch bin, er hat doch nur...

 

Nein darum geht es bei uns nicht und die Schule kann ich sowieso nicht aendern.
In unserem Fall ist es wie mit dem Zauberstab - er kommt aus der Schule raus, da ist noch weitgehend alles in Ordnung, er spielt am Spielplatz noch mit seinen Freunden bis sie uns raushaun quasi und dann gehen wir heim (Gehweg 3-4 Minuten) - dann stecke ich den Schluessel in die Tuere und 8 von 10 Mal faengt irgendein Gemaule an. Aber nur wenn wir eben alleine sind.

Ich betone nochmal das ich es bis zu einem gewissen Grad verstehen kann, zu Hause laedt man ab. Ich kann trotzdem damit nicht leben, wenn es nur so ist.

Am besten ist er drauf wenn Leute um ihn rum sind, das tankt seine Energie am allerbesten auf. Und nein wir rennen nicht nach der Schule von A nach B 5 Tage die Woche und wir haben auch nicht jedes Wochenende Programm zum Umfallen - wir sitzen aber auch nicht nur zu Hause rum. Es muss fuer uns als Familie fuer alle passen und wir funktionieren was das betrifft gut als Einheit und was wir unternehmen und Nach-der-Schule-Aktivitaeten. Ich wuerde sogar meinen, dass es derzeit ein bissl zu wenig ist und er deswegen zu viele aufgestaute Energien hat.

Ich hab den Thread nicht eroeffnet, ich bin nicht am Abbrechen. Ich wollte der TE nur sagen, dass ich sie verstehen kann.