Meine Erfahrung: das muss man ausprobieren, genauso wie die Dosis.

Ich bin erst mit einem Kombipräparat glücklich geworden.

PS: spar dir doch die Sternchen im Text, die sind wirklich lächerlich.

 

Mir wurde in der Nuklearambulanz gesagt, dass Monopräparate zu bevorzugen sind, da der Körper das T4 dann bei Bedarf umwandeln kann. Nur bei Umwandlungsproblemen oder speziellen Ausnahmesituationen wird beides (T4 und T3) verabreicht. Mein Eindruck ist, dass sich die Ärzte selber noch unsicher sind, dass diesbezüglich einfach noch zu wenig aussagekräftig geforscht wurde.

Spannend finde ich auch den Ansatz, zusätzlich Selen zuzuführen bzw. schwören manche auf Schweinehormone anstelle der synthetischen.

 

Ich hab genau das Thema kürzlich mit meiner Ärztin besprochen, die extrem viel Erfahrung auf dem Gebiet hat (wenn ich das richtig verstanden hat, hat sie mal irgendwo in einem sehr großen KH die SD-Ambulanz geleitet). Sie hat erzählt, dass Lehrmeinung genau das ist, was hier geschrieben wurde: Substituierung von T4 weils der Körper eh in T3 umwandelt. Erfahrungsgemäß gibt sie aber übergewichtigen und älteren Patientinnen (weiß gar nicht ob auch den männlichen Patienten) immer ein Kombipräparat, weil es eben oft doch nicht umgewandelt wird und dadurch zu einer Gewichtszunahme führen kann.

Fand ich sehr spannend, weil es ja ganz, ganz oft so ist, dass sich Lehrbuch und Erfahrung aus der Praxis nicht decken =)

 

Ich nehme Novothyral von Merck.

1999 wurde mir fast die komplette Schilddrüse entfernt und rund 2 Jahre habe ich mit L-Thyroxin experimentiert, um die richtige Dosis zu finden. Nach etwa einem Jahr habe ich auf hormonelle Verhütung verzichtet, das war schon mal ein Fortschritt, aber ich fühlte mich immer noch nicht richtig gut. Ein weiteres Jahr später schlug ein Arzt in einer Mutter-Kind-Kur vor, es mal mit einem Kombipräparat zu versuchen und *Bingo* ich fühlte mich nach einigen Wochen endlich wieder richtig wohl.

Bis ich dann meine Dosierung gefunden hatte, dauerte es noch einige Zeit, ich bin jetzt seit über 10 Jahren stabil denke ich. Hormonelle Verhütung habe ich allerdings komplett gestrichen.

 

Ich nehme seit ca. drei Jahren Thyrex, aktuell 125mg/Tag und vertrage es eigentlich auch ganz gut, aber wir tüfteln immer noch an der perfekten Einstellung rum, da ich die Energielosigkeit immer noch habe und auch das Gewicht stagniert. Aber ich hab Hashimoto, da ist das wohl normal.

Mit dem Selen soll es sich so verhalten, dass man dadurch weniger Hormone braucht, da der Körper Selen zur Umwandlung benötigt. Ich hatte einen Selenmangel, hab nun substituiert und bekomme nächste Woche die neuen Befunde. Dann werde ich weitersehen, wie ich zukünftig dosiere.

Ich hab erst gestern wieder in einem Forum über die Umwandlungsstörung gelesen und da stand, dass man die zB daran merkt, dass das T3 nicht ordentlich nachzieht.

Was die natürlichen Hormone angeht, so kenne ich niemanden persönlich, aber in diversen Foren und Gruppen rund um die SD-Thematik stoße ich immer wieder darauf.

 

Von selber wurde bei mir auch nichts untersucht. So ziemlich alle Spezialuntersuchungen habe ich selber angefragt, nachdem ich beim Lesen und Recherchieren auf ein paar Sachen gekommen bin. Ich hatte zB den Verdacht, dass ich von den Symptomen her einen Zinkmangel haben könnte. Der Bluttest hat das dann auch bestätigt, woraufhin mich der Arzt in die Apotheke geschickt hat, "weil die kennen sich damit besser aus". Nachdem wochenlange Substitution keinerlei Erfolg brachte, hab ich ihn darauf angesprochen, was ich nun tun soll. Antwort: "Puh, keine Ahnung, damit kenne ich mich nicht aus."

Selbiges war mit Selen, Vitamin D3, Eisen und Progesteron.
Tjo.

Mein persönliches Fazit: selber viel ins Thema einlesen, entsprechende Gruppen im Internet/FB suchen und nur mehr zu Spezialisten gehen.

Nachtrag: Auch auf der Nuklearambulanz habe ich nicht wirklich befriedigende Antworten bekommen. Die schauen auch meist nur den TSH Wert an, aber die freien Werte bleiben weitesgehend unbeachtet. Dass die aber wesentlich sind und im Idealfall oberen Drittel liegen sollen, das hat mir keiner gesagt. Ich kümmere mich halt nun selber darum.

 

Wurde Eisen oder Ferritin untersucht?

Den Eisenwert kannst eigentlich kübeln, richtig wäre ferritin und zusätzlich CRP.

Das Zusatzwissen kannst dir hier: www.ht-mb.de/forum anlesen, bitte aber auch hier nicht alles für bare Münze nehmen .

Einen Spezialisten für Hashimoto wirst du in Österreich nicht finden , der musst du selber werden.

 

Also ich halte das mit Gewichtszunahme und Abnahme für reinen Unfug. Klar kann es durchaus sein - dass Schilddrüsenunterfunktion den Stoffwechsel abbremst. Aber sicherlich nicht so - dass man etwaig aufgefressene 10 Kilo binnen einer WOche verliert und somit nie wieder Diät machen muss.

Denn der Beschleunigte Stoffwechsel birgt die Gefahr von Hunger- und man isst dann auch mehr... Ein schelm der Denkt mit ein paar Schilddrüsenmedikamente käme man zur Traumfigur.

 

Außer dir gerade eben hat das in diesem Maße auch nie jemand behauptet und somit ist dein gesamtes Posting irrelevant.

Tatsächlich werden Schilddrüsenhormone als Abnehmwundermittel missbraucht, ob du dir das nun vorstellen kannst oder nicht. Neben dem Gewichtsverlust hat ein solcher Missbrauch noch einige andere Auswirkungen und die sind ein guter Grund, sich für die Traumfigur nicht künstlich in eine Überfunktion zu stürzen.

 

Bei mir das gleiche, ich brauch auch relativ hohe freie Werte um mich wohl zu fühlen, was beim Combithyrex zu suppremiertem TSH und hysterischen Anfällen bei manchen Ärzten führt...

 

Mir gings erst gut, als der TSH suppremiert war. Ich hatte aber schon eine komplett zerklüftete Schilddrüse als ich mit den Medis begonnen hab.

Das Problem an der Kombitherapie ist, dass sich der TSH noch schneller verabschiedet als bei Monotherapie, und das nicht in die Köpfe der Ärzte geht. Die einzige die dazu sagt "eh klar nach freien Werten einstellen" ist meine Hausärztin und die ist kurz vor der Penionierung....

Mir gehts solange der TSH noch da ist sehr sehr schlecht, freie Werte sind da auch im Keller, ich brauch freie Werte in der Oberen Normhälfte damit es mir gut geht, und daher hab ich auch für mich beschlossen ich nehme das ganze auf meine Kappe, meine Hausärztin verschreibt mir die Dosis auch ohne mit der Wimper zu zucken, und lass die Nuklearmediziner auszucken.

 

Als ich seinerzeit eingestellt wurde, war die Marschrichtung: Laborwerte schön und gut, aber in erster Linie muss sich der Patient wohlwühlen.

Und da wir alle biologische Systeme sind und keine Maschinen und die Richtwerte auch nur ein Querschnitt durch die Daten von vielen Menschen sind, muss ich im Einzelfall auch hinnehmen, dass es Ausreißer gibt.