1. lunaysol

    VIP

    Hallo!:wave:
    Ich habe eine Frage zur Freizeitgestaltung und bitte um eure Meinungen oder/und Erfahrungen als Eltern von AHS/NMS-SchülerInnen:

    Meine Tochter hat derzeit viel Freizeitprogramm, da sie sich in der Schule relativ spielt und kaum lernen oder üben muss.
    Sollte sie nun nächstes Jahr das Programm vorerst zurückfahren, da die Umstellung doch groß sein wird und das Gym als relativ anspruchsvoll bewertet wird, oder sollen wir es auf uns zukommen lassen und im Notfall reduzieren? Kursgebühren sind immerhin auch zu entrichten (auch wenn das jetzt nicht ausschlaggebend ist).
    Sie hat 2x/Woche Musikschule und 1x/Woche Sport. Manchmal auch Ensemble-Proben und hie und da NaWi-Workshops. Das ist vielleicht nicht soo viel, aber sie übt doch beinahe täglich (freiwillig und ohne Aufforderung) auf den zwei Instrumenten. Wenn sie sich noch für ein Freifach in der neuen Schule entscheiden würde, könnte das zu viel werden, ich will ihr aber auch nichts verbieten, das ihr Spaß macht.

    Ich möchte, dass sie noch ausreichend unverplante Zeit hat. Es ist jedoch im Vorfeld unmöglich zu sagen, wie viel Lernaufwand sie tatsächlich haben wird.
    Sie ist vom Typ her eine, die überall dabei sein möchte. Ihr Bruder ist da anders, der braucht diese "Pflichttermine" nicht, braucht viel freie, unverplante Zeit.

    Habt ihr das verbindliche Freizeitprogramm eurer Kinder im Zuge des Schulwechsel reduziert/verändert?

    Danke LG
     
  2. Llandra

    Llandra Working mum and mountain lover
    VIP

    Tochter ist jetzt im 1. Gym und geht einmal/Woche reiten, Volleyball und ins Tennis, dazu kommt Instrumentalunterricht (Querflöte) in der Schule und seit kurzem geht sie mit ihren Schulfreundinnen auch in die Jugendschar. Den Klavierunterricht haben wir eingestellt, weil sie in der 4. VS nicht mehr üben wollte (spielt seit dem Kiga). Nun hat sie aber einen Flügel im Klassenraum, wo sie mit ihren Freundinnen jeden Tag in den Pausen spielt und hat dabei soviel Spass, dass sie nach Weihnachten wieder in die Klavierstunde gehen wird. Eingeschränkt wurde die Nachmittagsbetreuung in der Schule, da diese qualitativ eher mau ist und sie die Hausaufgaben daheim in Ruhe machen kann (und das auch selber will), bevor sie zu ihren Freizeitaktivitäten aufbricht.

    Sie ist auch der Typ, der am liebsten alles macht und obwohl ich am Anfang sehr skeptisch war, muss ich sagen, dass Sport und Musik der optimale Ausgleich für sie ist, sie braucht einfach ihre tägliche Dosis Bewegung und da sie fast alles mit Freundinnen macht, deckt sie auch die Pflege der Freundschaften mit ab. Bis jetzt ist sie supergut in der Schule und auch voller Tatendrang, daher lasse ich sie das weitgehend so entscheiden, wie sie es selber für richtig hält.
     
  3. lunaysol

    VIP

    Danke, das wäre auch mein Ansatz, aber man macht sich halt trotzdem Gedanken, ich finde die Balance zwischen Über- und Unterforderung oftmals schwierig. Ich denke, dass sie es mir sagt, wenn es ihr zu viel werden sollte, aber derzeit ist sie auch noch nicht im Teenie-Monster-Modus und wir haben eine sehr gute Gesprächsbasis.
    Ich bin aber ehrlicherweise auch froh, dass unsere Wochenenden ziemlich unverplant sind, das ist m.M.n sehr viel wert.

    Tochter spielt übrigens auch diese zwei Instrumente:D.
     
  4. Llandra

    Llandra Working mum and mountain lover
    VIP

    Ich verstehe es gut, T hat sich in der VS immer gelangweilt, daher haben wir sie zum Ausgleich mit Freizeitaktivitäten zugepflastert und ich habe letztes Jahr auch gezaudert, wie das wohl an der neuen Schule wird. Das Gym ist bis dato aber gsd nicht annähernd so aufwändig, wie wir angenommen haben, sie hat schon gut zu tun, aber nicht täglich und nicht stundenlang.

    Teenie Monster hab ich auch noch nicht, sie wird im Frühsommer 11 und ist ingesamt noch eher recht kindlich (körperlich sehr groß, spielt aber noch mit Schleichpferden, bastelt etc und hat auch Null Interesse an Mode/Schminken etc). Mir ist es sehr recht, wenn sie ihre Nachmittage mit auch aus meiner Sicht sinnvollen Aktivitäten verplant, ich gebe mich allerdings nicht der Illusion hin, dass das ewig so gehen wird. Sa und So sind bei uns auch heilig, GG und ich arbeiten viel und die Wochenenden gehören uns als Famlie. Wir gehen im Winter gerne schifahren und sind im Sommer viel in den Bergen, da würden geplante Aktivitäten nicht reinpassen und manchmal machen wir auch rein gar nichts, sondern vergammeln den Tag.
     
  5. DaisyD

    VIP

    Vier verplante Nachmittage sind sich bei meinen Kindern immer gut ausgegangen....wenn's ihnen wichtig war.
    Trotz relativ langer Fahrzeiten tlw.
     
  6. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Das Sporttraining nicht, im Gegenteil, das ist seitdem wesentlich intensiver geworden.

    Mit Übertritt ins Gym hat Sohn allerdings mit Schlagzeug aufgehört, weil die neue Schule, die Sportstätte und die Musikschule entfernungsmäßig absolut nicht kompatibel und dadurch keine Unterrichtsstunden planbar waren. Hat ihm (leider) nicht großartig leid getan.
     
  7. samakaste

    VIP

    Tochter ist id 1.Gym, Freizeitgestaltung blieb gleich, aber vom umfangreichen Schulfreizeitprogramm durfte sie nichts dazu nehmen, obwohl sie wollte...

    Solange die Noten gut sind, kann sie weiterführen, was sie vorher schon mochte und auch zum Ausgleich braucht. Will sie nächstes Jahre mehr Schulaktivitäten, muss sie was andres canceln. Ungeplante Zeit muss bleiben...
    Heuer: 2x/Woche Taekwondo, 1x/W Reiten und Stallarbeit (liebt sie), 1x/W Gitarre

    Reiten geht sie auch wenn zb SA sind, das ist ihr Akku, würd ich auch bei “schlechten“ Noten nicht streichen.

    Unser Deal ist: 1-2 is super, 3 is ok, ab 4 greif ich ein, weil 4-5 macht Stress :D
     
  8. Meine Große geht in die 3. Gym, hat überhaupt keine guten Noten und trotzdem viel Freizeitprogramm. Sie singt seit 6 Jahren in einem sehr professionellem Chor (mit Einzelunterricht, Gesangsausbildung). Sie spielt seit 3 Jahren Klavier und übt von sich aus, zwar nicht übermäßig viel, aber doch. Sie fährt Einrad, Mountainbike (fährt kleinere Rennen) und geht ins Leichtathletik-Training (aber ohne Wettkämpfe). Man muss sie zwar immer wieder ein bisschen "antreiben", aber ich denke, dass das in diesem Rahmen nicht schadet. Meine Eltern waren da total inkonsequent, hatte durch ihre Selbstständigkeit auch überhaupt keine Zeit sich darum zu kümmern und ich kann halt gar nix so Besonderes.
    Solange sie die Schulstufen schafft, sehe ich noch keinen Handlungsbedarf. Gym in Bayern ist nicht ohne, vor allem das 8-jährige, das sie jetzt noch machen muss.
    Ich glaube, dass auch außerschulische Aktivitäten als Ausgleich enorm wichtig sind. Diese Fähigkeiten kann einem keiner mehr nehmen. Und das Durchhaltevermögen, das man an den Tag legen muss, schadet auch nicht.
     
  9. samakaste

    VIP

    Ich glaub auch, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist: im Sport oder bei anderen musischen langjährigen Aktivitäten lernen die Kids ja auch ganz viel. Es geht mir nicht nur um den Ausgleich, obwohl der natürlich sehr wichtig ist für die kindliche Psychohygiene.
    Jahrelang auf ein Ziel hinarbeiten (Konzert, Sportprüfungen, Wettbewerbe...) um es dann zu erreichen und auf sich stolz zu sein - das lässt sich ganz leicht auch auf schulische Prozesse umlegen. Seine Angst zu besiegen, im Team zu arbeiten, sich zu Spitzenleistungen motivieren zu lassen (was motiviert mich, was blockiert mich)...
    Außerschulisches Lernen geschieht mMn nicht in den NH-Stunden oder in weiteren Kursen, sondern auf dieser Ebene. Das sollte man auch als Eltern nicht unterschätzen: dieses alte "du lernst fürs Leben" hat sich aufs Außerschulische verlagert und die Kinder/Jugendlichen nehmen sich hier wirklich viel mit.

    Ob in E immer eine 2 oder eine 3 war, interessiert beim Bewerbungsgespräch in 5-10 Jahren wahrscheinlich wenige Interviewer, da zählt die Abschlussnote. Aber ob die jungen Leute Stressresistenz, Leistungsbereitschaft, Durchhaltevermögen, Leistungskonstanz ecc. haben, sehr wohl. Und jemand, der weiß, was er kann und wie er sich einschätzt, kann das auch bei Berufsorientierungen einsetzen.

    Das ist mein Nachsatz zum versteckten Eingangsfrage "gefährden Freizeitaktivitäten die schulischen Erfolge" ...
     
  10. Elaine

    VIP

    Meine Jüngere hat bis Mitte der 4. Klasse Gym noch Leistungssport gemacht mit 3 - 4 mal pro Woche Training (jeweils inkl. Fahrweg ca. 3 - 4 Stunden). Dann hat sie aufgehört und geht jetzt "nur" noch tanzen (Mittwoch 3 Stunden, Freitag 1 Stunde). Bei ihr wäre es jetzt in der 5. Klasse auch nicht mehr möglich, da sie sich nicht so leicht tut und doch sehr viel lernen muss.

    Allgemein kann man das sicher nicht sagen, da es auf das Kind ankommt. Der Lernaufwand für die Schule ist ja auch von Kind zu Kind unterschiedlich.
     
  11. lunaysol

    VIP

    Danke für die zahlreichen Antworten und persönlichen Erfahrungen!:)

    @samakaste: den Notendeal finde ich super!

    Es geht mir nicht nur um die schulischen Erfolge in Form von Noten, die sind schon wichtig, klar, aber es geht mir vielmehr darum: Wo ist bzw. wo ziehe ich die (zugegebenermaßen sehr indivuelle) Grenze zwischen sehr aktivem Leben und Stress, bzw. muss ich sie ziehen oder kann ich dies in der Verantwortung meiner dann noch nicht 10jährigen Tochter lassen?
    Dahingehend finde ich eure vielseitigen Erfahrungen und Vorangehensweisen sehr interessant und aufschlussreich:)

    Momentan tendiere ich dazu, sie zu lassen und auf ihr Urteil zu vertrauen, ihr weder zu verbieten mit einem Instrument aufzuhören, wenn sie das wollte (auch wenn es mir Leid täte) noch zu untersagen ihr ganzes Programm durchzuziehen.
    Die Wochenenden sollten aber weiterhin frei bleiben;)
     
  12. kookaburra

    PLUS + VIP

    Nein, ich habe bei Großtochter damals nichts verändert, Kleintochter hat den Schulwechsel jetzt im Herbst vor sich. Meine beiden sind extrem involviert in ihren Tanzsport, da trainiert die Große 7x, die Kleine 5x pro Woche. Von zusätzlichen Proben vor Auftritten oder Intensivproben beim Einstudieren einer Show ganz zu schweigen.

    Kleintochter spielt zusätzlich noch 2 Instrumente, die sie weiterspielen möchte, und 1x pro Woche im Ensemble. Ich werde mir nicht die Finger verbrennen und ihr irgendetwas verbieten. Wenn sie merkt, es geht sich nicht aus, dann werde ich mit ihr über eine Reduktion sprechen. Aber bis dahin lasse ich sie so, wie es jetzt ist.
     
  13. kookaburra

    PLUS + VIP

    Bezüglich Notendeal: wir hatten etwas Ähnliches. Es gefällt mir nicht, den Focus auf die Noten zu legen, weil ich weiß, wie sehr man sich dann Stress macht, um die lauter Einser zu erreichen. Das möchte ich gar nicht. Sie sollen sich in der Schule wohl fühlen, dann sind die Noten so, wie sie für das entsprechende Kind optimal sind.

    Mein Deal lautete daher ein wenig anders: Kurse werden gestrichen, wenn ich mitbekomme (via Elternsprechtag, Info von Lehrern an mich im Mitteilungsheft o.ä.) dass die Motivation in der Schule nachlässt. Also wenn immer wieder HÜs fehlen, nicht gelernt wird trotz angesagter Tests etc. , dann werden in vereinbarter Reihenfolge Kurse gestrichen. Das ganze war natürlich nicht ohne Anlass. Es war damals schwierig für sie zu verstehen, aber nach einem Semester war sie dann in ihrem Kurs wieder dabei und hat seither immer wieder die Kurve gekratzt. Heuer beim Elternsprechtag habe ich dann über dieses Kind von eben der Prof, die sie am stärksten wegen solcher Dinge kritisieren musste, gehört, dass sie den Eindruck hat, dass mein Töchterlein jetzt sehr in sich ruht und dort angekommen ist, wo sie hinkommt. Sie ist zwar nicht mehr bei den lauter Einsern dabei, fühlt sich aber in ihrer 2er Riege jetzt sehr wohl und ist deutlich ausgeglichener und weniger vergesslich als in den Jahren davor. Selbst wenn sie - wie es öfters der Fall ist - mal eine Woche für irgendeine Veranstaltung ausfällt, dann bringt sie das jetzt nicht mehr wie in den Vorjahren auf die Schiene "was solls, fehlen halt ein paar Dinge. Wenns mehr werden, auch egal", sondern sie hat wirklich selbstständig alles organisiert und nachgeholt. Und das ist eben der Prof auch aufgefallen.
     
  14. samakaste

    VIP

    Meine Tochter war immer extrem ehrgeizig, hatte sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Ein 1er war nicht gut genug, es musste der mit der höchsten Punkteanzahl sein....
    das haben wir so gut id Griff gekriegt, dh auf ein gesundes Maß runtergebrochen
    Sie weiß, ich brauch kein 1er Kind, ich will ein ausgeglichenes, zufriedenes Kind. Der Deal hat für sie den Fokus darauf gelegt, dass ich bis 3 absolut zufrieden bin, dann genauer hinschau. Hat enorm entstresst.
    Also anderer Hintergrund, als von dir vermutet.
     
  15. kookaburra

    PLUS + VIP

    War gar nicht negativ gemeint, sondern auf uns bezogen...

    Bei uns ist es anders. Bei uns bin ich die, die so ist wie deine Tochter. Ich habe das echt lernen müssen, dass es auch andere Noten als 1 gibt. Für mich war auch immer schon ein Drama, wenn ich anno dazumal irgendwo mal nicht die volle Punktzahl hatte. Und das hat sich eigentlich sogar auf der Uni fortgesetzt. Ich habe dann gelernt, dass meine Tochter nicht ich ist (zumindest nicht die Große, die Kleine kommt ganz nach mir, was ich mittlerweile gar nicht so gut finde -- ich habe wirklich dazu gelernt). Und so habe ich einen Leistungsdeal ohne Notendruck mit meiner Tochter ausgehandelt. Das war der Durchbruch für mein Kind und für mich. Mittlerweile hat sie sich auf größtenteils stabilen 2ern eingependelt, muss nicht viel dafür tun, könnte, wenn sie wollte deutlich mehr, aber es passt für sie so. Und für mich passt es, seit ich weiß, dass sie wenigstens alle Grunderfordernisse (HÜs etc) erfüllt. Gespannt bin ich, wie sich das bei meiner deutlich ehrgeizigeren Kleinen entwickelt.
     
  16. samakaste

    VIP

    @kookoburra: ah, oh... dann wars ein missverständnis.
    also ist dir die problematik des hohen intrinsischen leistungsdrucks bekannt- ist nicht so gesund, gell
    das wollt ich auf die art bei der tochter vermeiden. ich kannte das von mir jetzt nicht id art, aber ich weiß aus der arbeit, wie viel druck manche teenager da aufbauen und wie problematisch das sein kann...
    jetzt - nach 3m im gym - pendelt sich das grad auf ein gesundes maß ein, hat also gar nicht so lang gedauert, wie befürchtet.
    wie das beim kleinen sein wird, weiß ich auch noch nicht, obwohl die kinder manchmal grundverschieden sind, hier ähneln sie sich doch. aber er hat den vorteil, dass er jetzt schon viel mitbekommt, wenn ich mit der großen gespräche führ
    in seiner klasse hat ein bub geweint, weil er beim freien schreiben so viele fehler hatte und er hat ihn getröstet mit "du bist mehr als nur deine noten!"... wenn ich sowas nach den ganzen gesprächen hör, dann geht mir als mutter das herz auf. ich glaub, durchs miterleben mit der großen begreift der kleine schon sehr früh ganz wichtige dinge...
     
  17. Ich würde es auf mich/ sie zukommen lassen.
    Einer meine Söhne hatte letztes Jahr in der 3. Gym jeden Tag verplant. 3-4 Mal Sport, am WE oft Match, 2x Musikschule plus relativ viele Ensemble proben, und Jungschar. Dazu noch Nachmittagsunterricht und ein Freifach.
    Das war definitiv zu viel und wir haben dann etwas selektiert. Dieses Jahr geht's wieder besser obwohl er immer noch alles macht, das Freifach ist weg. Schulisch geht es ihm aber ziemlich gut, er war letztes Jahr nur selber schon gestresst.
     

Diese Seite empfehlen