1. -B.-

    -B.- Teilnehmer/in

    hallo :)

    ich hätte gern eure einschätzung zum thema aufsichtspflicht.

    die eckdaten:
    zwei brüder, 3,5 und 5,5 jahre alt, wohnen direkt neben dem spielplatz. dieser ist eingezäunt und von der wohnung aus zu 95% gut einsehbar. dürfen die kinder dort alleine spielen? nur zu zweit oder der kleine auch allein? wie oft würdet ihr aus dem fenster schauen?

    danke schonmal für eure antworten!
     
  2. Alexandra1978

    Alexandra1978 liebt das Leben!

    Der kleine in keiner Konstellation, weder allein noch mit Bruder.
    Der große evt allein, kommt auf die Verlässlichkeit an.
     
  3. Der Kleine sowieso nicht.

    Der 5,5 jährige meiner Meinung nach auch nicht, obwohl ich es in dem Alter nicht mehr so wirklich als Verletzung der Aufsichtspflicht sehen würde.
     
  4. 3,5 Jahre find ich auch zu früh, vor allem wenn der Größere erst 5,5 Jahre alt ist.
     
  5. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    vernachlässigung der aufsichtspflicht wird erst dann strafrechtlich relevant, wenn es zu einer verletzung oder einem sachschaden kommt.

    erst dann wird durch die justiz geprüft, ob es in ordnung war, dem kind zb einen alleinigen einkauf beim bäcker um's eck zuzumuten. da kinder unterschiedliche entwicklungsgeschwindigkeiten haben, kann es bei gleichem alter bei einem kind in ordnung sein, beim anderen nicht.

    ich würd mir ein buch schnappen und es mir beim spielplatz gemütlich machen und schauen, wie es sich entwickelt.
     
  6. lucy777

    lucy777 Gast

    ein 5,5-jähriger kann zumindest in unseren breiten nicht mit der verantwortung für einen 3,5jährigen betraut werden - somit wäre das kleinkind ohne aufsicht - also nein für den 3,5jährigen.
    das größere, wenn es zuverlässig ist, vielleicht eher.
     
  7. DaisyD

    VIP

    Der größere ja, in dem Alter waren meine auch schon allein im hof/spielplatz (allerdings zu zweit, twins). Allerdings kann man ihnen noch nicht die Verantwortung für noch jüngere übertragen, den kleinen würde ich also nur mit erwachsener Begleitung überlassen....
     
  8. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    In den Konstellationen (alleine oder mit 5,5jährigem Bruder) würde ich den Kleinen auf keinen Fall gehen lassen.

    Wäre ein älteres, sehr verlässliches Kind (so ab 9, 10 Jahren) auf das der Kleine auch hört dabei, ja, und ich würde regelmäßig aus dem Fenster sehen wenn die Möglichkeit besteht dass der Kleine "abhaut", ich schätze mal alle 10-15 Minuten. Wenn es gut klappt auch seltener, kommt auf den Kleinen und die genauen baulichen Verhältnisse an.

    Mein Kleiner (knapp 4) war unlängst auch alleine mit einem 7- und einer 10jährigen alleine auf einem Spielplatz in einem Innenhof. Alles ummauert, also kein Davonlaufen möglich, und er liebt die beiden, vor allem die Große, und tut mehr oder weniger was sie sagen. Das Fenster zum Hof hatten wir offen, falls etwas gewesen wäre, hätten wir es gehört bzw. die Große hätte gerufen oder wäre hochgekommen. Man muss aber dazusagen, die Große ist sehr verlässlich und hat Erfahrung mit einem eigenen 4jährigen Bruder (der da nicht mit war sondern bei uns Erwachsenen oben blieb). Aus dem Fenster gesehen haben wir die ca. 1,5h nur einmal, hörten sie aber immer wieder mal alle 3 fröhlich spielen.
     
  9. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    Weil ich gerade in einem anderen Faden einen interessanten Link gefunden habe, noch eine Ergänzung:

    http://www.sos-kinderdorf.at/getmedia/f89152a7-a6a5-4359-95b0-8264e7a573be/Aufsichtspflicht.pdf
    (in Klammern die Aktenzahlen von Gerichtsurteilen)

    Die Möglichkeit zum Aufenthalt im Freien muss, wenn es mit den Verkehrsverhältnissen nur irgendwie vereinbar ist, auch Kindern im Alter von vier Jahren erhalten bleiben – eine ständige Beobachtung kann nicht verlangt werden (2 Ob 6/89).

    Beobachtbarkeit eines (kleinen) Kindes auf einem Spielplatz durch das Wohnungsfenster genügt idR, selbst wenn nicht alles überschaubar ist (SZ 34/137).
     
  10. ThePinky

    ThePinky Gast

    Es kommt wie immer aufs Kind an. Meine Tochter hätte ich mit 3 Jahren noch nicht alleine draußen gelassen. Da war sie noch zu unzuverlässig und zu unsicher in typischen sozialen Situationen, wie sie sich am Spielplatz ergeben. Mit 5,5 Jahren habe sie schon mal kurz alleine draußen gelassen (20 min oder so) - aber in dem Alter hätte sie sicher nicht noch gleichzeitig auf ein kleineres Kind achten können.
     
  11. samakaste

    VIP

    nein.
    abgesehen von der strafrechtlichen relevanz sollte man einem 5,5 jährigen nicht die "verantwortung" für so ein kleines geschwisterkind übertragen.
     
  12. Definitiv nein und ich bin eher nicht "überängstlich"...
     
  13. -B.-

    -B.- Teilnehmer/in

    danke euch für die zahlreichen antworten!

    ich bin natürlich immer wieder mit den kindern am spielplatz, besonders, wenn befreundete familien dort sind, aber dadurch dass unser garten an den spielplatz angrenzt, pendeln die kinder auch selbständig hin und her. das hat sich irgendwie so entwickelt: zuerst waren sie nur in unserem (großen) garten unterwegs und haben dann nach absprache mit uns ihr revier quasi erweitert :)
    dadurch, dass immer jemand in rufweite und meist auch in sichtweite ist, hab ich das eigentlich nie hinterfragt, sondern mich nur drüber gefreut, dass meine kinder diese freiheit genießen können. außerdem machen sie zwar ab und zu einen blödsinn (graben z.b. ein loch wo sie nicht dürfen), sind aber sonst sehr verlässlich.

    jetzt bin ich aber einmal darauf angesprochen worden, und das hat mich natürlich zum nachdenken gebracht. nach rücksprache mit meinem mann werden wir für dieses jahr den kleinen nur in unserer begleitung zum spielplatz lassen und nächstes jahr neu verhandeln.

    Antares2010: vielen dank für den hilfreichen link! ich bin schon froh, dass ich vom rechtlichen her nicht so viel zu früh dran bin (wahrscheinlich täts auch jetzt schon passen, im text steht 4 jahre, und er ist 3,5 und laut kiga sehr weit für sein alter). es gibt mir aber schon zu denken, dass hier alle geschlossen der meinung sind, es sei viel zu früh, das haben wir in unsere entscheidungsfindung mit einbezogen.

    Ahja nur eins noch: wir haben dem großen natürlich nie die aufsicht übertragen oder nur irgendwie gesagt, er soll auf den kleinen schauen! sie sind einfach nur zu zweit unterwegs, was ich sicherer finde als allein, einfach weil man sich gegenseitig helfen kann bzw hilfe holen.

    lg :wave:
     
  14. Du schickst deine Kinder zu zweit los und sagst dem Älteren nicht, er soll ein bissl auf seinen kleinen Bruder schauen? Ehrlich jetzt;)?

    Sorry, aber ich kann mir das einfach sooo schwer vorstellen.
     
  15. -B.-

    -B.- Teilnehmer/in

    na wenn dann sag ich ihnen, sie sollen aufeinander schauen. außerdem sind sie in sichtweite, ICH schau auf sie, wenn das auch nicht heißt, dass ich sie nicht aus den augen lasse! da hab ich nicht das bedürfnis, jemand anderem meine aufgabe zu übertragen, schon gar nicht meinem 5jährigen.
    dass er auf den kleinen ein bissl schauen soll, hab ich an dessen ersten kindergartentag gesagt - da bin ich nicht dabei, der große kennt sich dort aus, der kleine nicht. aber so im garten und am spielplatz sind sie beide "daheim".
     
  16. samakaste

    VIP

    Ich kenn die nähere Situation nicht, aber wo sie sich "daheim" fühlen, ist nicht unbedingt relevant: der Kindergarten ist geschützter, weil von Erwachsenen betreuter Raum, der Spielplatz ist öffentlich, unbetreut und für jeden zugänglich.

    Wenn du die beiden losschickst, übernimmt der Große automatisch die "Verantwortung", das muss nicht unbedingt verbalisiert werden.

    Aber wie einsichtig und wie nahe der Spielplatz ist - du musst eh selbst entscheiden, wie du mit den Kids umgehst.
    Nur die rechtlichen Konsequenzen im Falle eines Unglücks/Zwischenfalls zu bedenken, ist mir persönlich immer zu wenig. Wir haben einen "Gemeinschaftsgarten" und wenn die Kleinen draußen spielen (im Alter deines Kleinen) sind immer Elternteile draußen. Man kennt sich, wechselt sich ab, ratscht miteinander, ist aber anwesend. Auch bei Kindergruppen, die sich kennen und auf eingegrenztem Areal kann immer was passieren. Ich halte keine meiner Nachbarinnen für overprotective.
     

  17. nein, hätten meine nicht gedurft, der ältere ja, wenn er soweit vernünftig ist und sich an ausgemachte regeln hält, aber der kleine sicher nicht - mit 3,5 durften meine allein bei uns im eingezäunten garten spielen, aber das wars

    auch aus dem eingezäunten spielplatz kommt man raus (sonst käme man ja auch nicht rein) und ich hätte unter anderem die sorge, dass dem kleinen fad wird und er heimgehen will, oder wohin auch immer, oder mit jemandem mitgeht etc

    und wenn irgendwas passiert ist der große mit 5,5 auch zu jung um etwas zu tun, außer heimzulaufen, oder so laut zu schreien, bis er gehört wird


    btw "auf den anderen aufpassen" - meine sind 19 und 20 und als heuer beide am nova waren, hab ich dem kleinen gesagt, er soll auf seine große schwester aufpassen und der großen auf ihren kleinen bruder ;)

    sie haben beide "jaja" gesagt und im nachhinein habens mir erzählt, dass sie sich die ganzen 4 tage kein einziges mal gesehen haben :eek:
     
  18. Cash

    VIP

    nach der beschreibung kann ich das schon nachvollziehen, dass das für euch okay ist. ich denke, es kommt sicher auch auf die umgebung an; was ist vorm spielplatz: straße, bach... also einfach die überlegung, wie schnell könnte was passieren, wenn einer abhaut. was könnte überhaupt schlimmstenfalls passieren? (was nicht auch passieren könnte, wenn ich daneben stehe.)

    bei meinen eltern im dorf sind meine kinder (6 und 2,5) alleine und unbeaufsichtigt im eingezäunten hof, auf den dorfspielplatz würde ich die 6jährige alleine lassen mit anderen (älteren) kindern, den kleinen auf keinen fall (5 min entfernt, liegt genau zw straße und bach, nicht eingezäunt). eine familie, die gegenüber von diesem spielplatz wohnt, hat mehrere kinder und die dürfen schon immer auch ohne eltern hin, da passen die älteren geschwister automatisch auf.
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast

    ich glaube, ihr geht das eh gut und reflektiert an - und ich kann mir nach deiner schilderung auch vorstellen, dass den kindern keine unmittelbare gefahr droht.

    was mich abhalten würde, den kleinen mitzuschicken - also mal ausgenommen wenn ich kurz weg muss, für 10 oder 20 minuten) wäre die erfahrung, die ich gemacht habe, dass kinder in erstfällen oft anders reagieren als erwartet.
    z.b. haben wir mit unserem sohn oft das szenario durchbesprochen, was er tun soll, wenn er uns verliert z.b. beim einkaufen oder bummeln in der FUZO.

    dann haben wir das mal "zugelassen" - er war weit vorne - wir hatten ihn im blick.
    plötzlich ist er panisch losgerannt, weinend immer geradeaus - leute die ihn aufhalten wollten hat er weggestoßen und ist weitergestolpert einfach gradaus.
    kein hindenken an stehenbleiben, schauen und dann in ein geschäft gehen und um hilfe bitten.damals war er zwischen 4 und 5.


    die zweite situation war mit meinem bruder - der war etwa 6 als er mit meinem vater "spaßrangelte" und mein vater ist dabei in eine glastür am kasten gefallen
    der bub ist panisch raus - über die straße zur oma gelaufen.
    aber auch dort hat er nicht sofort berichtet, was passiert ist, sondern auf längeres fragen irgendwann zu weinen begonnen und gemeint, er habe nun keinen papa mehr.

    passiert ist gsd nix - hätte aber können und die reaktion war so definitiv nicht vorhersehbar.
    aber schreck und schock darf man halt nicht unterschätzen.

    daher: den kleinen eher nicht bis nur kurze zeit - zum eingewöhnen.
    wenn dein gefühl dir dann sagt, dass das OK ist, kannst du ja jederzeit ausdehnen.
     

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