1. avocado

    avocado Gast

    für wen ist man dann christ?
     
  2. Lafina

    Lafina Teilnehmer/in

    Naja, das seh ich eigentlich nicht so.
    Ich bin katholisch und gläubig und mir ist es wichtig, dass auch unsere Kinder diese schöne Erfahrung miterleben dürfen, darin hineinwachsen dürfen und hoffentlich selbst mal glauben dürfen!
    Aber dafür ist auch einiges an Arbeit notwendig. Und ich glaube nicht, dass das durch Taufe und Religionsunterricht allein geschehen wird. - Ausnahmen bestätigen wohl die Regel.
    Auch vom rein rechtlichen Standpunkt aus hast du deinem Kind so nicht die Freiheit gegeben , Glauben zu finden, sondern ihnen den Stempel aufgedrückt, den christlichen, bzw. Den römisch-katholischen Glauben zu suchen. Auch bei einem späteren Religionsaustritt oder Religionswechsel bleibst du bzw. Dein Kind nach kanonischem Recht Mitglied der Kirche.
    Von meinem Glauben her finde ich es wiederum schön, wenn Kinder getauft werden! Und die Hoffnung lebt, dass dieses Kind zu einem mündigen Christen heranwachsen darf. Dennoch sollte es mal erlaubt sein zu fragen, ob von den Eltern nicht etwas mehr Ernsthaftigkeit und Respekt meinem Glauben gegenüber erwartet werden darf? Schließlich versprechen sie und der Pate bei der Taufe das Kind im christlichen Glauben zu erziehen...

    Aber zur eigentlichen Frage des TE: Nein, keine Nachteile, darf gesetzlich auch gar nicht sein.
     

  3. verdammt, ich bin also eine "religiöses bekenntnis betrügerin" :eek::eek:

    mir ist eingefallen, dass ich bei einer online buchung für eine hütte meine staatsbürgerschaft und mein religiöses bekenntnis angeben musste (weiß der teufel warum und ja, wäre ich mehr pc und hätte weniger gierig nach dieser hütte gelechzt, hätte ich sie aufgrund dieser "angaben-vorgaben" boykottieren müssen) und da hab ich r.k. geschrieben

    aber dank euch weiß ich jetzt, dass mir das nimmer zusteht

    ich hab das tatsächlich nicht gewusst, bzw hab ich auch bis gestern nie wirklich drüber nachgedacht
     
  4. Was verstehst du unter "christlichen Glauben"?

    Nächstenliebe, Toleranz gegenüber anderen (anderer Glaube, andere Hautfarbe, andere Meinung, ...), Hilfsbereitschaft, Mitgefühl für andere, ... sind doch Punkte, die man seinem Kind, eventuell auch ohne Taufe, so oder so beibringt. Da muss ich nicht jeden Sonntag zur Messe gehen.

    Und ja, ohne christlichen Glauben wird man kaum ein Tischgebet sprechen, andererseits hoffe ich doch, dass du deinem Kind die Evolutionstheorie nahelegst und nicht die Schöpfungsgeschichte.
     
  5. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Genau aus dem Grund - die Kinder werden in der Reife mündig genug sein und sollen selbst frei entscheiden dürfen, ob sie sich taufen lassen wollen, ob sie irgendeinem Glauben beitreten oder Atheist sein wollen.
    DAS ist für mich der wahre Respekt zu diesem Thema meinen Kindern gegenüber.
    Ich für meinen Teil bin da sehr tolerant, wenn eines Tages ein Kind oder auch beide Kinder sich zu interessieren beginnen. Solange es nicht in wahnsinnige Wahnvorstellungen (z.B. IS, Selbst-Auspeitschung und freiwilliges Dornenkranz-Tragen im Katholizismus usw.) kippt, sondern Religion allein in friedvoller, schmerzloser Absicht gegenüber sich selbst und zusätzlich unaufdringlich gegenüber allen anderen lebt, soll und muss mir alles Recht sein. :)
     
  6. alexx

    VIP

    zur ursprünglichen Frage:
    es gibt katholische schulen, die nehmen kinder nur dann auf, wenn die familie katholisch lebt. die legen wert auf eine aufrechte mitgliedschaft der eltern, auf regelmäßigen kirchgang, u.ä.

    in wien ist das möglicherweise kein thema, aber am land könnte sein, dass so eine schule die beste / die nahegelegenste oder aus sonst einem grund die ist, in die ihr die kinder einmal schicken wollt.

    in so einem fall wäre euer austritt ein nachteil.
     
  7. lisa11

    VIP

    Euer Kind kann auch einen Nachteil bei der Erstkommunion haben, wenn ihr einen neugierigen Priester bekommt, der euch dann fragt warum ihr euer Kind zur Kommunion schicken wollt, wenn ihr doch nachweislich von der kath. Kirche nix wissen wollt.

    Firmung ist dann wieder egal, denn da entscheidet Kind alleine.

    Lg Lisa
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Aha.

    Betonung auf KANN. Praxis ists sicher nicht. Und sogar wenn - auf Fragen kann man normal antworten. Wenn man aus Überzeugung austritt, sollte man diese Tatsache auch vertreten können.

    Unser Sohn hatte einen katholischen und einen ausgetretenen Elternteil, dem Pfarrer wars herzlich wurscht, der hat sich über das interessierte Kind gefreut.

    Unsere Söhne sind nicht als Babys getauft worden. Der Große war von Kleinkindalter sehr interessiert, ist gerne mit der - sehr religiösen - Oma in die Kirche gegangen, hat freiwillig den Religionsunterricht besucht, wollte sich unbedingt taufen lassen und war auch in der 2.VS bei der Erstkommunion. Jetzt besucht er in seinem Gym eine Klasse mir Religionsschwerpunkt. Das war zwar unbeabsichtigt, gefällt ihm aber sehr gut.

    Den Kleinen interessierts nicht die Bohne, er geht heuer, in der 2.VS auch nicht mehr in den Religionsunterricht und wird somit dieses Jahr auch weder getauft noch geht er zur Erstkommunion. Sollte er doch mal wollen, steht ihm das frei, zur Zeit hat er absolut kein Verständnis dafür (nicht mal fürs Krippenspiel) und mault nur herum.

    Jeder wie er will, die Möglichkeiten sind vielfältig.
     
  9. Solanum

    VIP


    zu punkt 3: mein ob kind geht in den rk-unterricht, da ich es als kulturvermittelung für notwendig erachte und er die lehrerin mag.
    zu punkt 2: ich bin vor ein paar jahrzehnten getauft worden und war als jugendliche wirklich stinkig, dass meine eltern sich angemaßt haben zu entscheiden, dass ich als baby einen glauben beitreten soll dafür hatte ich 0 verständnis. mMn sollten gerade wenig/nicht-gläubige solche entscheodungen nicht für ihr kind treffen.
     
  10. Maritina

    PLUS + VIP

    Für Dich und alle christlichen Kirchen
     
  11. lisa11

    VIP

    Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass es sicher so sein wird, sondern dass es je nach Pfarrer sein kann, dass sich ausgetretene Eltern (v.a. wenn beide ausgetreten sind, bei euch war's ja nur einer) einer genauen Befragung unterziehen müssen, warum das Kind zur Erstkommunion geschickt wird.

    Gleichzeitig wird sicher kein Pfarrer dem Kind die EK verwehren, wenn es einen interessierten und begeisterten Eindruck vermittelt.

    Es kommt einfach auf die Pfarre an. Bei uns wird auch als EK Vorbereitung vorausgesetzt, dass die Eltern bei regelmäßigen Elternrunden mitmachen und dort über den gelebten Glauben in der Familie sich unterhalten, über Probleme und Schwierigkeiten, die auftreten und vieles mehr.
    Das stell ich mir bei 2 ausgetretenen Elternteilen schwierig vor.

    LG, Lisa
     

  12. ich kann mich jetzt nicht mehr 100%ig erinnern, wie es bei unseren kindern war, bzw weiß ich nicht mehr, ob wir eltern vorher oder nachher ausgetreten sind, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir eltern nie gefragt wurden, ob wir aktive mitglieder sind, oder ex

    möglich, dass wir bei der schuleinschreibung angeben mussten, welches rel.bekenntnis wir haben, aber danach wurden wir nie wieder gefragt, bzw wurde nie nachgefragt, ob wir noch "zahlende mitglieder" sind

    und, wie geschrieben, ich hätte mich bis vorgestern auch mit absoluter sicherheit und gewissheit weiterhin als r.k. bezeichnet, trotz austritt

    sprich, wenn ich den austritt nicht auf fb poste und/oder ein t-shirt mit "bye, bye kirchensteuer - mit mir nimmer" trage, wird auch keiner neugierig nachfragen

    und dass die religionslehrerin, oder der neugierige priester bei der kirchenbeitragsstelle einfach so nachfragen können, glaub ich auch nicht
     

  13. geht dein kind einen katholische privatschule?
     
  14. Maritina

    PLUS + VIP

    Die Info über den Austritt wird an die Heimatpfarre bzw an die Taufpfarre weitergegeben.
     
  15. Ich frag mich grad, was für Reaktionen kommen würden, wenn jemand schreibt, dass das Kind regelmäßig zu den Zeugen Jehovas geht, weil das für die Kulturvermittlung nötig wäre.

    Religionsunterricht ist doch bitte kein Kulturunterricht. Der Name ist eindeutig: Religion wird da unterrichtet. Religion ist keine Kultur. Religion ist genau das: Religion. Wie wichtig wäre die Liebe zur Lehrerin, wenn es um Scientology ginge?
     
  16. avocado

    avocado Gast

    ich kenn viele, die ausgetreten sind, die sich sicher nicht als christen bezeichnen würden. und wenn die christlichen kirchen sie als christen bezeichnen, dann sagt das sehr viel über die christlichen kirchen aus.
     
  17. lisa11

    VIP

    Nein.
    In eine öffentliche Schule.

    Die Ek wird von der Pfarre "ausgerichtet", hat in Wien nichts mit der Schule zu tun. Ich schrieb ja auch "bei uns in der Pfarre".
    Auch der Reli Unterricht wird nicht für die EK Vorbereitung genutzt. Somit fühlen sich Kinder, die zwar r.k. sind, aber nicht zur EK gehen, nicht ausgeschlossen.

    LG, Lisa
     
  18. Solanum

    VIP


    wenn wir in einem scientology-dorf freiwillig leben würden unter gläubigen scientologInnen könnte ich darüber nachdenken. derzeit lebe ich in einem tiefschwarzen nest voller kirchgängerInnen und erachte es für sinnvoll, dass mein sohn bibelgeschicjhten und ein paar glaubensbasics lernt auf das er wirklich die wahl zwischen glauben und nichtglauben hat.
    als nichtgläubige bin ich überzeugt davon, dass glauben menschen helfen kann glücklicher zu sein, da sie einen sinn haben, eine richtung. für mich ist glauben keine option, aber meine söhne sollen wählen dürfen, ob es für sie etwas ist.
     
  19. change00

    change00 Gast

    Also der Glaube ist ja wohl mehr als nur lieb und nett zu sein. Der Kern einer Religion ist die spirituelle Seite, alles andere sind nette Verhaltensregeln, die aus dem Humanismus gespeist werden, aber nicht die Grundlage der Religion. Auch die Schöpfungsgeschichte ist nicht der Kern der christlichen Religion, das sind alles symbolische Geschichten (übrigens kann ich da ein Buch empfehlen, Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist Adam, wo Liessmann eine philosophische Deutung der Schöpfungsgeschichte gibt, die durchaus auch für uns jetzt Relevanz hat).

    Kern der christlichen Religion ist, dass es einen Gott gibt, dass der Teil eines jeden Menschen ist, wir uns alle daher in Gott begegnen, die Auferstehung, etc.
     
  20. change00

    change00 Gast

    Wem Religion wichtig ist, der sieht das auch als Familienfest, als LEbenweise in der Familie und da ist es geradezu widersinnig, seine Kinder davon auszusperren und das erst später entscheiden zu lassen. Im Gegensatz zu einer BEschneidung, die nicht rückgängig zu machen ist, hat eine Taufe keine weiteren Auswirkungen auf ads Leben,w enn das Kind sich entscheidet, nicht mehr dabei sein zu wollen. Es ist einigermaßen absurd, wenn Leute immer wieder verlangen, dass Eltern ihren Kindern Religion nicht nahebringen dürfen sollen oder sie sie nicht taufen lassen sollen. Das ist nun mal Bestandteil einer FAmilie, der Religion wichtig ist.
     

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