Dieses Wochenende hatte es für uns in sich. Nachdem unser Patient seit Wochen immer fragiler und seine Persönlichkeit immer stiller wurde, war jetzt der Höhepunkt erreicht. Nach einer Grippe war gehen oder stehen nicht möglich, er war benommen und konnte auf Fragen gar nicht mehr oder nur falsch antworten bzw. wirkte benommen. Er konnte auf Bitten lächeln. Da bei uns in der Familie auf dieser Seite und in diesem Alter Schlaganfälle üblich sind (seine Mutter und Schwester starben daran), hab ich die Rettung gerufen. Das Spital war sehr genau (allein eine Stunde für die Erstdiagnose, danach insgesamt sechs für CT, Röntgen und Blutbefunde), während des Wartens bekam er eine Kochsalz-Lösung wegen Dehydrierung als Infusion. Als die fertig war, sprang er vom Krankenbett, er will jetzt nach Hause, ihm ging es besser. Wir wurden mit der Diagnose leiche Grippe und mehr Trinken heim geschickt, restliche Befunde ergaben gute Werte. Am nächsten Tag (das Fieber war leicht gestiegen) ist er uns im Stand umgefallen, vor lauter Schwäche. Ich hab wieder die Rettung gerufen, diesmal wurde auf meinen Hinweis auf die Kochsalzlösung und Bitte hin der Salzwert untersucht und der war dramatisch niedrig. Er bekam wieder eine Infusion, während wie auf die Befunde warteten, ergab sich das gleiche Bild. Danach konnte er wieder gehen und auch richtig antworten. Erklären konnte ich mir das alles nicht. Die Mahlzeiten, die er zu sich nimmt, kocht seine Frau und die sind eher salzreich. Bis seine Medikamente durchgegangen bin, er nimmt Blutdrucksenker. Nebenwirkung: Salzmangel. Hingewiesen hat ihn darauf niemand ...
Es ist nicht Kochsalz allein wichtig, sondern dass im Körper ein gewisses Verhältnis zwischen Kalium und Natrium Ionen herrscht. Kochsalz bringt nur Natriumionen. Nimmt der Patient auch Medikamente zur Entwässerung? In diesem Fall müssen nämlich Natrium/Kalium regelmäßig kontrolliert werden. Sollte es durch die Blutdruckmedikamente zu erhöhtem Harndrang kommen, ist es das gleiche Problem wie bei den Entwässerungsmedikamenten.
Ja, hat er (quasi jede halbe bis Stunde geht er aufs Klo). Von den Blutwerten war in diesem Bereich nur das Salz auffällig. Entwässerungstabletten nimmt er keine ...
Welche Blutdrucksenkende Medikamente genau? Blutdruck ist jetzt gut eingestellt? Wie viel trinkt er? (Der häufige Harndrang kann auch der Prostata geschuldet sein.)
Ich weiß es nimmer ... waren aber ACE-Hemmer ... Blutdruck war in Ordnung, bei beiden KH-Einsätzen Prostata gibt es schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.
Der Hausarzt ist zum Vergessen. Ich hoff immer noch, dass sie den wechseln. Wie das Verhältnis war, weiß ich nicht, das Natrium war aber aus dem Tritt, weil zu niedrig.
Hallo! Ich nehme an, er nimmt Blutdrucksenker, in denen auch ein entwässerndes Medikament enthalten ist (erkennt man am Namen: diese Präparate heißen entweder "Co-XXX" oder "...plus" oder "HCT" und es sind meist 2 verschiedene Milligrammangaben auf der Packung). Trotzdem sollten diese Präparate nicht so stark entwässernd wirken, dass das Natrium so stark sinkt und neurologische Symptome auftreten... Und wenn er kein Kombinationspräparat einnimmt, dann sollte es schon gar nicht sein. In jedem Fall sollte er von einem Internisten begutachtet werden, es könnte eine Nierenerkrankung vorliegen. Alles Gute!
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