1. amam

    amam Gast

    Ich weiß nicht, ob das jetzt der richtige Unterpunkt im Forum ist, also falls nicht, bitte verschieben.


    Mein Mann ist für mich mein Fels in der Brandung, das war mir bis zur Geburt bewusst. Wie es danach weiterging, weiß ich gar nicht, weil ich ihm beim Basteln immer gesagt habe, dass das eh nicht gleich klappt - hat es aber. Ich habe ihn also vielleicht ein Stückchen dazu gebracht, im September damals los zu legen, statt im Dezember. Angefangen mit dem Thema habe ich im März, wo das Thema für ihn total tabu war. Wir haben dann jeden Abend ein "Papahandbuch" gelesen und im Juni kam dann (ohne dass ich etwas gesagt habe) sein Wunsch nach einem Kind. Im August die Verhütung abgesetzt und dann hat es schon geklappt, statt wie gedacht, nicht sofort.

    Nun zum Thema. Also unser Kind dann auf der Welt war, war er derjenige der total relaxt die neue Situation angenommen hat und in seiner Vaterrolle sofort auf ging :love: . Wenn der Kleine geweint hat und ich nicht mehr konnte, nahm er ihn und spazierte im Haus die Treppen auf und ab. In der Nacht war er mit mir beim Stillen munter, wechselte Windeln und richtete mir immer alles her zum Stillen. (auch nach dem Wochenbett.) Ich hatte ja, wie manche vielleicht wissen, bissl eine Belastungsreaktion/stärkeren Babyblues und brauchte Zeit bis ich ankomme in meiner Rolle. Obwohl ich von klein auf immer mit Babys zu tun hatte und unser Sohn ein absolutes Wunschkind ist. Als mir dann nach 3 Monaten endlich zu 100% gut ging, hörte mein Mann aber gar nicht auf.
    Er hilft mir bis heute im Haushalt und mit dem Kleinen, er hält mir so oft den Rücken frei (auch als ich noch nicht das 2. Mal schwanger war). Wenn der Kleine mal mehrere schlechtere Nächte hat, ist immer mein Mann derjenige der sich um ihn kümmert - obwohl er viel arbeitet (selbstständig) und auch noch zwei andere Unternehmen managen muss. Ich habe noch nie von ihm gehört, dass er jetzt mal ausruhen will, ausschlafen will (das ermögliche ich ihm aber immer wieder, weil ich ja weiß, dass er das genießt). Er hat einmal in der Woche seinen Männerabend, wo er dazwischen auch nicht heim kommt. Sprich er greift mir immer unter die Arme. Ich geb ihn bestimmt nicht her und ich sag ihm jeden Tag, wie dankbar ich bin. Und es ist so schön zu sehen, wie sehr er noch mehr in der Vaterrolle aufgeht seit unser Zwerg auch schon mehr auf uns zu geht.

    Bei meinen Mädels in den zwei Babygruppen in denen ich bin sind aber die wenigsten Männer so...
    ich bin ja fast beschämt, wenn meine Freundinnen sich über die Männer aufregen, die jeden Abend heim kommen und im Fitnesscenter verschwinden. Ich sag dann auch gar nix bzw. denk mir hätte man das wissen können? Oder verändern sich die Männer dann doch so stark?

    wie ist das bei euch?
     
  2. oh, ein väter-bashing/beweihräucherungsfaden, ich hol mir popcorn ein bier :D:D

    wir haben gemeinsam beschlossen, dass wir uns fortpflanzen wollen und das wars dann auch fürs erste, ich hab keine ahnung, was "papahandbuch" ist, aber ich hab leider auch nie ein "mamahandbuch" in die hand gedrückt bekommen und wurde quasi unvorbereitet ins kalte wasser der mutterschaft geschmissen ;)

    während meiner ersten schwangerschaft hatte er es nicht leicht mit mir und ich bewundere heute noch seine langmütigkeit, ich war wirklich mitunter ein albtraum :eek:

    er war 2x mit frauenarzt, einmal ultraschall und einmal ctg und er hat von anfang an gesagt, dass er bei der geburt dabei sein will - war er dann auch, da hat sich meine zickigkeit glaub ich dann absolut gegipfelt, ich liebe ihn dafür, dass er nicht einfach gegangen ist ;)

    als unsere tochter da war, hat er nach 3,4 stunden das krankenhaus verlassen und ist mit freunden was trinken gegangen, ich glaub das hatte er dringend nötig :D

    er hatte dann 1,2 wochen urlaub (ich weiß es nimmer genau) und ich werde nie vergessen, wie wir das erste mal unsere tochter, die ein paar stunden alt war, gewickelt haben, bzw versucht haben sie zu wickeln - das arme kind tut mir heute noch leid, aber uns war klar, dass wir pampers und keine stoffwindeln nehmen werden für alle zeiten

    wickeln, herumtragen etc war für ihn ganz normal und selbstverständlich - er hat halt irgendwie, verständlicherweise, erst wirklich eine beziehung aufbauen können, als sie schon da war, so der große bauchstreichler und bauchredner war er nie, war für mich auch okay und nachvollziehbar

    wenn ich nachts gestillt hab, hat er weitergeschlafen, was hätte er da auch viel machen sollen bzw herrichten? ich hatte das baby neben mir, schlafanzugoberteil aufknöpfen und kind anlegen hab ich auch allein geschafft und so idyllisch war unser anblick auch nicht, dass er da mit glänzenden augen zugeschaut hätte

    er hat sich immer um seine kinder gekümmert, gewickelt, ist mit ihnen allein geblieben, hat sie ins bett gebracht, wobei ich sagen muss, dass ich ihm nie dafür gedankt habe, sondern dass ich immer schon als selbstverständlichkeit angesehen habe, mir hat er auch nie gedankt, dass ich täglich mehrmals angekackte babyhintern saubermache - er hat sie von anfang an geliebt und so ists bis heute

    nachdem ich daheim war, hab ich die nächte übernommen, allerdings hat er dann, wenns schlechte waren, nach dem mittagessen die kinder geschnappt und ist 2,3 stunden mit ihnen rausgegangen und ich hab mich hinlegen und nachschlafen können, mit dem ausschlafen haben wir uns abgewechselt, wobei es bald so war, dass ich sowieso munter war und nicht mehr schlafen konnte (im gegensatz zu ihm) und deswegen auch die frühschichten übernommen habe

    es war unsere gemeinsame entscheidung, dass wir 2 kinder bekommen, wir wolltens auch beide bewusst so knapp - insofern wars für mich klar, dass er auch seinen teil beisteuert
     
  3. amam

    amam Gast

    sicher bis zu einem gewissen Grad finde ich es, so wie du, als selbstverständlich, dass er mit macht. Aber momentan - sicher auch wegen der Schwangerschaft - macht er viel mehr als ich. Dafür bin ich dankbar und ich bedanke mich gerne bei Menschen, die mir helfen - egal ob selbstverständlich oder nicht.

    Nachts beim Stillen... ja er war mit mir wach, bis ich quasi im Schlaf gestillt habe, weil ich es einfach gebraucht habe in den ersten 2-3 Wochen. Danach haben wir alle geschlafen.
     
  4. Llandra

    Llandra Working mum and mountain lover
    VIP

    Keine Ahnung, was ein Papahandbuch ist:) der Wunsch nach einem Kind ging im Wesentlichen von meinem Mann aus und ehe ich es mir so richtig überlegen konnte, war ich auch schon schwanger. Die Schwangerschaft war nicht so meines, aber die Prinzessin hatte erbarmen mit mir und ist ein Monat früher gekommen. Sie war als Säugling und Baby eine Vielschläferin, also waren unsere Nächte sehr ruhig. Da ich gleich nach dem Mutterschutz wieder 2 Halbtage gearbeitet habe, war mein Mann immer eingebunden, er hat mir aber nicht "geholfen", sondern war einfach die 2. fixe Bezugsperson und so ist es bis heute. Wir teilen unser Leben und unsere Aufgaben, bis auf das Gebären und Stillen gibt es schließlich nichts, was ein Mann nicht genausogut machen kann, wie eine Frau.
     
  5. Radium

    PLUS + VIP

    sei ned so streng ;)

    on topic: mir gehts ähnlich wie d-g. wir haben beide entschieden gemeinsam ein kind zu haben und tragen beide verantwortung für das kind.
    haushalt und die nebengeräusche werden je nach freier (kraft/nerven)ressourchen untereinander aufgeteilt.

    als ich in karenz war, waren das eher meine aufgaben, als lg in karenz war seine. muß dazu sagen, dass wir wechselweise immer jobs hatten mit nachtarbeit und es völlig klar war, dass der, der berufstätig ist, in der nacht schlafen MUSS.

    jetzt ist kind bereits in der vs und ich bin tendentiell eher in hü/lernen/üben involviert, dafür absolviert lg die elternabende, come-togethers in der schule (erstkommunionsvorbereitung, festln etc - die mich persönlich eher wenig interessieren, bin aber auch eine der wenigen die offen bekennt, dass sie laternenfest, frühlingsfest und andere gezwungene festln, mühsam findet) und die play-dates.

    so teilt es sich nach jeweiligen möglichkeiten auf. wenns mal unausgeglichen ist schaut man, dass sich das wieder ändert oder man faucht sich gegenseitig kurzzeitig an und dann passts wieder.

    geld verdienen tut lg etwas mehr, bei gleichzeitig noch weniger stunden als ich. wir könnten beide jedoch auch jederzeit ohne einschränkungen die familie als alleinverdiener erhalten (was ich persönlich auch relevant und sehr wichtig finde, mehr noch als wie oft macht mein mann die wäsche oder räumt den geschirrspüler aus).


    TE: freu dich, dass es so friktionsfrei läuft, ich wünsch dir, dass es noch lange so anhält.
     
    Radium, 16. Juni 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 16. Juni 2017
  6. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Das ist bei uns von Anfang an auch so. Dieses "helfen" suggeriert nämlich eine größere Zuständigkeit der Mutter u die die gab/gibt es bei uns nicht (außer der Stillerei).

    Wir wurden zwar von der ersten Schwangerschaft überrascht, aber wir sehen die Kinder (mittlerweile sind es zwei) von Anfang an als unsere gemeinsame Aufgabe. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass er am liebsten auch gestillt hätte. ;)
    Er ist in ein ganz gewissenhafter Vater und kümmert sich aktiv um die Beziehung zu unseren Kindern, genauso wie ich das tu.

    Manches macht nur er, manches nur ich, bei vielen Dingen fühlen wir uns aber beide gleich zuständig. Ich finde, wir ergänzen uns da sehr gut.
    In meinem Umfeld gibt es einige Paare, die dieses Modell leben.
     
  7. mijamama

    mijamama liebt den Nutella Mann

    Ich finde es eher errschreckend wie sehr es noch in den Köpfen ist das der Mann 'hilft`(womöglich noch brav)
    Mein Mann ist manchmal zum auf den Mond schießen, ich nehme an das bin ich auch des öfteren und das ist eben Realität - in Sachen Kinder ist er jedoch immer 100% da, dabei sind 2 im Grunde `nicht seine`
    Wäre das nicht so wäre er nicht mein Mann (3 Kinder reichen mir, da brauch ich kein 4.)
     
  8. viele frauen regen sich auf, dass die maenner zu wenig "helfen" gleichzeitig wollen sie aber auch die oberhoheit ueber haushalt und kinder.

    was ihr macht ist eigentlich normal, nur fehlt dir manchmal wohl auch der goldene leidensmutterorden, den sich die frauen in deiner umgebung gern umhaengen. ist verstaendlich, aber fuer die familie ist es besser, wenn der mann verantwortung jenseits der finanzen traegt. mach weiter so, und bastel dir deine eigenen orden zusammen.
     
  9. Migale

    Migale Gast

    Absolut so.
     
  10. kookaburra

    PLUS + VIP

    Danke, Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Mein Mann hilft mir nämlich gar nichts. Gewisse Dinge mache ich, weil es bei mir zeitlich besser geht, gewisse Dinge macht er, weil es bei ihm zeitlich besser geht. Er ist fürs Hinbringen der Kinder in die Schule zuständig, ich für die Transportdienste zur Nachmittagsbespaßung (aus der Schule kommen sie zumeist mit dem Bus heim). Ich bin für den Nachmittag zuständig, weil ich nur an einem Tag bis zum Abend arbeite, er ist dafür zuständig, wenn ein Kind krank ist. Ich war noch nie zu Hause bei meinem kranken Kind, ich bin selbständig und kann mir nicht frei nehmen. Er ist angestellt, daher ist das seine Aufgabe, sich Pflegeurlaub zu nehmen.
     
  11. avocado

    avocado Gast

    wir sind auch beide für die kinder zuständig, aber leider ist es so, dass ich das oft auch stark einfordern muss.

    diese ganze organisatorische kram ist fast komplett bei mir, und einerseits mach ich das ja alles ganz gerne, andererseits ist es echt viel. und ich beobachte das in vielen familien, dass diese familienorganisation bei den frauen liegt.
    ich seh das ja auch bei kinderarztbesuchen, kindergartenfesten, sprechtagen in der schule, ..... sehr weiblich dominiert das ganze.
     
  12. Das stimmt. Mein Mann kommt sich oft wie ein doppelter Alien vor: Mann und Ausländer... phu! Aber er hält es trotzdem besser aus als ich :D

    Dafür organisiere ich die Familienurlaube. Ausgleich :cool:
     
  13. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Das liegt auch daran, dass noch immer viel mehr Frauen ihren Job in Teilzeit ausüben, während die Männer eher tendenziell Vollzeit arbeiten.
     
  14. avocado

    avocado Gast

    aber auch wenn diese frauen dann vollzeit arbeiten, hängt das alles noch an ihnen.
     
  15. avocado

    avocado Gast

    die organisiere auch ich, weil sonst würden wir gar nicht wegfahren.
     
  16. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Ich kenne Beispiele aus meinem Freundeskreis, wo es durchaus anders ist.
    Aber ich will es auch nicht negieren, es gibt sicher da die Tendenz, dass das mehr die Frauen übernehmen.

    Bei uns mach nur die Arztbesuche für Impfungen immer ich mit den Kindern, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. ;)
    Aber andere Angelegenheiten macht derjenige Elternteil, der Zeit hat und zu Hause ist.
    Unser System ist von Abwechslung geprägt, weil wir seit jeher so doofe Arbeitszeiten haben. Im Studium war es sowieso klar, dass wir uns abwechseln und dass es sich danach richtet, wer da ist.
     
  17. Migale

    Migale Gast


    Weil man diese aktivere Haltung eben rigoros einfordern muss und dazu fehlen oft die Kraft/die Nerven. Sie fehlen ja sowieso oft schon im stressigen Alltag.
    Wir haben ca. ein Jahr gebraucht nach dem ich mit Vollzeit begonnen habe, es musste alles wieder neu ausgehandelt werden und das war mühsam. Dafür gibt es jetzt ein Gleichgewicht der Pflichten und Rechten, das uns passt (und zu uns beiden passt).
    Aber es war eben sehr mühsam, vor allem weil man als Frau viel zu leicht in diese Übermutter-Allernährerin Rolle schlüpfen kann und sich so kleinlich vorkommt, wenn man auffordert, Aufgaben zu übernehmen.
    So a la, warum tue ich es mir an, es kostet mich ja nix, den Geschirrspüler auszuräumen. Und bitte, das ist nur ein Beispiel.
     
  18. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich war immer zuständig wenn Kind erkrankt ist, weil ich es mir als Selbständige leichter einteilen konnte als er. Mir wäre nie und nimmer eingefallen, dass er Pflegeurlaub nehmen hätte sollen, wenn ich es mir einteilen kann.

    Meine Bessere Hälfte war ein einziges Mal Pflegurlaub und das war als ich operiert wurde.
     
  19. chrisp

    chrisp Teilnehmer/in

    Wir haben uns beide gemeinsam für ein Kind entschieden, wir waren beide gemeinsam bei der Entstehung involviert ;) und jetzt sind wir beide gemeinsam Eltern und kümmern uns gemeinsam um Kind und Haushalt. Wir tun uns nicht gegenseitig helfen, wir schaukeln das Ding miteinander, mal besser, mal schlechter.

    Ja, ich musste mir gewisse Freiräume erkämpfen und gewisse Dinge immer wieder einfordern, aber dafür macht er seinen Teil so wie es für ihn passt, da tu ich dann nicht rum-nörgeln (oder nur manchmal ein bissi ...) Wir teilen uns was anfällt auf einerseits nachdem was wer gern und gut macht, andrerseits auch danach wer grad besser Zeit hat (sind beide selbständig). Weil wir beide gerne mehr Zeit miteinander haben, als sie beim Putzen zu verbringen haben wir da einerseits nicht so hohe Standards wie andere und andererseits jemanden, der uns alle 2 Wochen hilft (da passt das Wort helfen - natürlich gegen adäquate Bezahlung).

    Unsere Beziehung hat sich durch unsere Tochter sehr verändert, aber passt jetzt für mich wieder so richtig gut (hat auch mit dem Alter der Tochter zu tun), wir haben beide Freiräume, machen viel gemeinsam, genießen die Zeit miteinander. Einzig etwas mehr Zeit zu zweit allein hätte ich noch gerne, aber daran arbeiten wir noch.

    Wenn ich Beziehungen sehe, wo alles an der Frau hängen bleibt und die dann womöglich auch noch arbeitet bekomme ich echt die Krise. Aber, zu einer Beziehung gehören immer zwei, einer der etwas macht und der andere, der es zulässt ...
     
  20. ich würde da gern einmal eine frage an diejenigen stellen, die homeoffice und selbständig praktizieren


    mein mann machts an fenster/feiertagen, also homeoffice, aber das ist für ihn gleichbedeutend mit "im büro sitzen" und nicht "da eine stunde, dort eine stunde und ich kann jederzeit weg"

    wobei bei uns die maximalste aufgab wäre "geh mit dem hund 10, 15 minuten raus" , und das wars und selbst das geht teilweise nicht, weil er, grad wenn der hund raus muss, telefonieren muss, oder was akut dringendes lösen muss


    mein papa war in der zeit als ich in der unterstufe war selbständig und der hat mehr gearbeitet, als vorher, wo er angestellter war

    und grad themen wie urlaube (die firma quasi schließen) waren die blödesten
     

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