Wenn ich einen Bürojob von 8.00 - 16h hätte, wär ich von der Idee vielleicht auch angetan.

Allerdings arbeite ich im Verkauf Do, Fr, Sa bis 18h.
Meinen Sohn hole ich danach von den Großeltern und bis wir zuhause sind ist Schlafenszeit. Uns bleiben Sonntag und eben die Nachmittage am Wochenanfang. Das ist o.k. für mich weil ich ihn um 12/13h abholen kann.
In die Nachmittagsbetreuung geht er Do und Fr (Oma holt ihn aber meist früher..). Da sind sie Essen und in der Klasse bis nach der Lernstunde um 15h. Dann können sie bei Schönwetter in den Garten, bei Schlechtwetter sind sie in der (kleinen) Aula oder im Klassenzimmer.....Aber natürlich immer alle zusammen.

Hausübung klappt ebenfalls nicht. Meiner ist langsam und unkonzentriert. (AD(H)S)
Die Lehrerin gibt ihm die nicht fertig gemachte Schulübung zusätzlich zur Hausübung mit und in der Lernstunde schaffens aber nicht mal die Hausübung mit ihm fertig....Wenn sich das über eine Woche aufstapelt, na wumm .
Ich kenn mein Kind, ich weiß wie ich ihn motivieren kann, sein Tempo steigere und wann der beste Zeitpunkt für die Arbeit ist.
Außerdem würde meinem Kind die Ruhe fehlen. Ständiger Trubel und Stimmengewirr rundherum bringen ihn total aus der Spur. Nachmittags sitzt er oft 2 Stunden und spielt Lego, das braucht er, bringt ihn wieder runter.

GTVS ist vielleicht toll für die Mehrheit der Bevölkerung. Aber es fallen zu viele durch den Rost die nicht der Norm entsprechen. Mein Sohn wäre einer davon.

 

Das wäre die Ideallösung einer GTVS, ich befürchte aber, dass es eine typ. österreichische Lösung wie zB die Einführung der viel diskutierten NMS wird.

 

Das Problem wird sicher sein, dass man es schnell-schnell machen will. Keine Frage. Ich hoffe da auf die ÖVP, dass sie etwas bremst und bei Auswüchsen sagt, "So aber bitte nicht!".

Man sollte sich vielleicht in Ländern wie GB umschauen, wo 9 to 5 eine lange und gewachsene Tradition hat, wie es dort organisiert ist. (Und natürlich gleich, was man besser als dort machen kann, weil jeden Fehler muss man auch nicht übernehmen!)

 

Ich spreche hier über eine wirklich gute Volksschule, die sehr bemüht ist, auch eine gute GTVS zu sein. Ich denke mit Schaudern daran, dass Schulen in GTVS umgewandelt werden, die nicht so gute Voraussetzungen haben.
Ich sehe halt die Unterschiede, weil ich ein Kind im OVS habe und ein Kind im GTVS, in der selben Schule, nur ein Jahrgang hintereinander.


LG Manuela

 

Das ist ja das Traurige daran, dass sie jetzt alle über einen Kamm scheren wollen. Genau so, wie sie die Neue Mittelschule auf Biegen und Brechen durchbringen wollen und die Gymnasien aushungern.
Die Damen und Herren Politiker sollten ihren Job nicht nur vom Schreibtisch aus machen, sondern sich einmal vorort umsehen oder mit den direkt Betroffenen sprechen. Papier ist geduldig, heißt es. Immerhin verdienen die Herrschaften ja mehr als genug Geld.

Meine Tochter jammert auch mannchmal, dass sie sich nicht gut konzentrieren kann. Da wäre es wohl so ähnlich, wie bei deinem Sohn.
Was für die einen gut ist, muss für die anderen noch lange nicht passen.
Aber es zählt halt leider immer nur die breite Masse.

 

Aber was ist der Unterschied, ob Kinder am NM in Vereine gehen oder in der Schule/Hort sind? Das ist doch g'hupft wie g'hatscht. Zu Hause sind sie nicht. Und der Haushalt verlangt auch einiges, mir kann doch keiner erzählen, dass er jeden NM immer mit seinen Kindern verbringen kann, weil eh sonst nix zu tun ist. HÜ sehe ich nicht als "Zeit mit meinem Kind verbringen" by the way.

Ich weiß nicht, ob ich vl. ein besonderes Kind hab oder ich als Mutter z'bled bin, aber HÜ machen funkt im Hort um 100 % besser (obwohl sie eine sehr gute Schülerin ist) und wenn sie mal einen NM zu Hause ist, ist ihr fad und sie will NUR Fernsehen oder Nintendo spielen. Gut, sie ist ein Einzelkind, vl. wäre es anders hätte sie Geschwister daheim. Aber alleine zu spielen scheint nicht sehr spannend zu sein.

Im Grunde artet ein NM zu Hause bei uns immer aus, ihr ist fad, langweilig, will dieses nicht und jenes nicht, etc. Wir KÖNNTEN dann vl. was unternehmen, wäre sie mit der HÜ fertig, was aber nicht der Fall ist, weil sie statt 40 Min. 2,5 Stunden braucht. Und so ist es dann auch schon 16:30. Wäre sie im Hort geblieben hätte sie schon mind. 1,5 Std. mit ihren Freunden Spaß gehabt. Ich wäre nicht auf 1000 und sie nicht total verheult.

lg
Chania

 

Seh ich nicht so...mein Sohn wäre todunglücklich, wenn er nicht mehr in seinem Verein spielen könnte (da würde auch nichts daran ändern, dass er dafür mehr Zeit mit seinen Freunden in der Schule verbringen könnte - er liebt den Sport einfach).

Also die HÜ ist beim Großen mittlerweile absolut problemlos - beim Kleinen ist es zur Zeit noch etwas mühsam, weil er so extrem schlampig ist .

Das glaub ich schon, dass Einzelkindern eher langweilig ist daheim (seh ich bei Großsohns Freunden, die jeden Tag jemanden zum Spielen brauchen). Meinen Kindern ist daheim eigentlich selten fad - sie finden immer eine Beschäftigung. Außerdem können sie jederzeit raus und es wohnen viele Kinder hier in der Siedlung (auch Schulkollegen von meinen Söhnen).

Für euch scheint die GTVS eine passende Schulform zu sein - für uns ist sie unnötig. Deshalb bin ich definitiv für Wahlfreiheit!

 

Genau. DU weißt das dein Kind dort gut aufgehoben ist und ihr Beide davon profitiert. ICH weiß daß es für meines eine Katastrophe wäre. Kinder (Menschen!) und die Lebensumstände sind nicht überall gleich!

Deshalb GTVS nur auf freiwilliger Basis.

 

Kleine familiäre Schulen am Land werden wahrscheinlich gleich mal zugesperrt, dann karren wir die Kleinen halt in den nächsten größeren Ort, stopfen 30 Kinder in die Klassen und führen halt dann 5 Paralellklassen. Die Schule bei uns im Ort wird dreiklassig geführt, 1. + 2. Klasse gemeinsam. Unterrichtsbeginn ist um 7:30. Für meinen Sohn bedeutet das um 6 Uhr aufstehn. Kurz vor 7:00 kommt der Schulbus. Die Möglichkeit einer Nachmittagsbetreuung gibts nicht mal in der Schule. Wurde ein oder zwei Schuljahre angeboten aber nicht in Anspruch genommen, weil die Kinder am NM in der Klasse gesessen wären und halt in der Klasse HÜ gemacht haben, von der Lehrerin beaufsichtigt, bzw. Lehrerin war anwesend und hat halt Hefte korrigiert etc. während die Kinder HÜ gemacht haben. Wegen zu wenigen Anmeldungen wurde die Nachmittagsbetreuung aus dem Programm genommen.

Die österreichische Lösung wird sein: Anwesenheitspflicht bis 16:00 und die Schulen werden schaun müssen wie sie damit zurechtkommen, wie sie es umsetzen.

 

Ich bin für ein flächendeckendes Angebot qualitativ hochwertiger Nachmittagsbetreuung.
Ich bin gegen eine Zwangsverpflichtung einer qualitativ niedrigwertigen Wischi-Waschi-Lösung.

Meine Tochter war in der VS, vor allem im Vorschuljahr, in der 1. und 2. Klasse nach der Schule k.o. Vor allem in der 1. Klasse wäre es eine Katastrophe gewesen, wäre sie auch am Nachmittag von ihrem Klassendrachen "betreut" worden.
Sie hat Ruhe gebraucht nach der Schule, essen und ein wenig freie Zeit und vor allem Ruhe vor dem HÜ machen. Da war jedes Geräusch störend für mein lärmempfindliches Kind.
Wie sie in der VS war hab ich nur halbtags gearbeitet. Sie ist allein von der Schule heimgefahren. war kurz allein bis ich gekommen bin oder sie ist manchmal zu mir in die Arbeit gefahren und hat auf mich gewartet (auch nicht lang) und wir sind zusammen heimgefahren.

 

Ich habe keinen Sohn, ich warte auf die Schwiegersöhne.

Jetzt aber im Ernst, ich gebe dir da vollkommen recht. Grade bei uns auf dem Land sind fast alle Buben einer Klasse beim Fußballverein. Die wollen sich einfach auf dem Fußballplatz treffen, gemeinsam trainieren und dann Matches spielen und nicht ihre Freizeit in der Schule verbringen.
Manche Eltern die schon größere Buben haben, bringen die Kinder ein paar Mal in der Woche ins Leistungszentrum zum Training. Das wäre dann auch nicht mehr möglich.

 

Die besten Freunde von meinem Großen machen gar keinen Sport und mein Sohn spielt in Wien in einem Basketballverein . Aber ja, sonst spielen hier die meisten Buben wohl auch eher Fußball...

 

Aus Vereinssicht ist das sicher nicht g'hupft wie g'hatscht. Egal ob Fußball, Turn, oder was weiß ich was für ein Verein. Die brauchen auch den Nachwuchs.
Da geht's sicher nicht nur um die Kinder, die nicht zu Hause sind. Und NEIN, ich bin bei keinem Verein.

Bezüglich Haushalt. Da hast du recht, auch meine Haushalt macht sich nicht von alleine. Leider.
Es sagt ja auch niemand, dass er tagtäglich etwas mit den Kindern unternehmen will. Wenn z. b. Freunde meiner Töchter bei uns zum Spielen da sind, kann ich Haushalt genug machen. Die brauchen mich eh nimmer zum Bespaßen.

 

Egal, was er spielt. Ich denke, es macht ihm Spaß.
Er und sicher auch viele andere Kinder, auch Mädchen, um diese nicht auszuschließen, haben halt außer Schule noch unter anderem das Vereinsleben. Das war's was ich eigentlich sagen wollte.

 

Ich find's ja nur witzig:
Genau diese Argumente, die hier gegen die GTVS gebracht werden, sind meine gegen ein Berufsheer. Aber für das sind komischerweise fast alle im Forum.

 

hm, aber ists nicht auch wichtig, dass kinder auch lernen, sich allein zu "unterhalten"?
dass nicht immer andere brauchen, die sie bespassen und mit ihnen was machen?

ich, wenn ich von mir aus gehe, würde nicht 5 tage in der woche meine mitschüler 10 stunden lang sehen wollen, ich würd auch einfach einmal meine ruhe haben wollen, tun was ich will.


als meine kinder in der vs nach der schule heimgekommen sind, habens gegessen und dann habens einfach einmal gechillt, sei es in form von fernsehen, lesen oder ein kurzes nickerchen.

je nachdem, ob am nachmittag was fixes geplant war, habens dann ihre hausübungen gemacht und dann sind wir entweder weggefahren (meine große hatte 3,4 x in der woche ballett, der kleine 2,3 x fußball), oder wir waren zu hause, die kinder trafen sich manchmal mit freunden, waren im garten, haben gepsielt etc

und bzgl sport-angebot in der schule....das geht nie auf einem level und individuelle förderung wirds nicht spielen, weil weder platz, noch möglichkeiten und vor allem keine "trainer" vorhanden sein werden - bzw sollte man das "vereins-gleichwertig" anbieten, wer soll das alles bezahlen?

meiner meinung nach bleibt die individualität des kindes in einer solchen schulform komplett auf der strecke, in sehr vielen beziehungen

 

ich bin gegens berufsheer, wenn dich das tröstet ich bin aber auch gegen eine verpflichtende gtvs, da geb ich dem obsi schon recht, es werden die privatschulen halt einen boom erleben, der schon lange nicht da war und vermutlich auch einige aus den boden gestampft werden, wie es bei den kigrus der fall ist in wien.
zu min in den ersten zwei jahren denke ich, werd ich froh sein können, wenn mein junior 4 stunden schule packen wird. bis 15:30 seh ich ihn definitiv nicht dort.

ich hatte praktikum in einer gtvs, da war ab mittag überhaupt nicht nur spielzeit, freizeit und lernzeit. die stunden werden zwar auf 45 minuten gekürzt, aber da war voller unterricht (besonders fein war das für die kinder, wenn die RU stunde so gelegt war, dass es a)schon recht spät war und b) die freunde im garten waren in der zeit).
für 5,6 jährige kinder einen 7-8 stunden tag find ich wirklich viel und ich frag mich, ob man kindern so die kindheit beschneiden muß?

 

interessant ist für mich im moment eher die Kostenfrage, denn im moment hole ich die Kinder auch erst um 15 oder 16 Uhr ab und zahl dafür 500 Euro, also ist es mir eigentlich egal ob ich sie nun vom Hort oder von der Schule hole. ihre Freunde haben so dort und dort,
und ja meine Kinder sind auch noch in Vereinen und spielen Fussball, gehen reiten oder haben Ergo-Therapie ... und bis jetzt ist sich das auch noch alles immer ausgegangen.

die Hausübungen leg ich auch lieber in fremde Hände, denn zu Hause wird darüber stundenlang diskutiert und bis sie damit endlich fertig sind ist auch keine Zeit mehr irgendwas zu unternhemen

ich selbst war 9 Jahre in Ganztagsschulen, und es hat mir auch nciht geschadet und hat mir sehr gut gefallen, war ja auch nicht anders möglich, denn auch meine Eltern und Großeltern waren ganztags berufstätig, sowie jetzt die Eltern und Großelern meiner Kinder

aber natürlich versteh ich die Einwände derer, die nachmittags Zeit haben und sich um ihre Kinder selbst kümmern wollen und können, daher bin ich zwar für die Ganztagsschule aber zu keine Zwangsverpflichtung sondern vielleicht nur Klassenweise o.ä.
und naürlich muß man auch hier immer jedes Kind indivdiuell sehen, was für die einen gut ist kann für die anderen schlecht sein ...

 

Für mich ist es nicht g'hupft wie g'hatscht, denn die räumliche Voaussetzungen und Freiheiten sind ganz anders. Meine 7-Jährige hat im Hort viel Raum, die Freiheit jederzeit rausgehen zu dürfen und ihre Zeit weitgehend selbst zu gestalten, mit ihren Freunden. Sie kann mit älteren Freunden spielen und auch mit Jüngeren. Sie kommt weg aus der Schule (die sie liebt, aber es geht um die Abwechselung) und sie besucht ihre Kurse selbständig vom Hort aus.

Sie bleibt meist bis 17.30 und müsste wohl auch in einer GTVS so lange bleiben, bzw eh nicht sie denke ich, aber vielleicht ihre Brüder (Jüngster kommt 2018 in die Schule).

Da ist es nicht egal, ob ein Kind den ganzen NM Auslauf hat oder eher in einem nicht-geeigneten Klassenzimmer beschränkt Freiheit hat. Eben weil sie so lang betreut werden, müssen die räumliche Voraussetzungen stimmen. Und sie stimmen im Hort, und nein, die Schule kann man sicher nicht so umbauen.

 

blöde frage, da das thema für meine kinder nimmer wirklich in frage kommt, informiere ich mich da auch nicht sonderlich, aber:

wenn das ganze unter "verpflichtend" läuft, können dann privatschulen hergehen und ganz normale schulzeiten, also vormittags unterricht und ab mittags frei, anbieten?

gilt für die das verpflichtend dann nicht?