1. all.about.eve

    all.about.eve Teilnehmer/in

    Hallo ihr Lieben,

    im Standard gibt es einen Bericht über das Geburtshaus in Hietzing:

    http://derstandard.at/2000042916797/Geburtshaus-Natuerlicher-Anfang-ohne-Aerzte


    Wenn man die Userkommentare darunter liest, bekommt man den Eindruck, als ob eine Geburt außerhalb eines Krankenhauses das Fahrlässigste wäre, was eine Frau nur machen kann. Wie seht ihr das - ist das wirklich so krass?

    Ich stehe dem grundsätzlich eigentlich eher positiv gegenüber, aber ich habe noch keine Kinder und hab mich auch noch nicht soo mit dem Thema Geburt beschäftigt. Es interessiert mich einfach, wie das von euch so gesehen wird. Was ich schon mitbekommen habe, ist, dass z.B. Hausgeburtsbefürworter oft damit argumentieren, dass viele Komplikationen erst durch die Rahmenbedingungen im Krankenhaus entstehen. Aber ist da was dran oder lügen die sich in die eigene Tasche? :confused:
     
  2. kira

    kira Teilnehmer/in

    Ich habe 2 Kinder, habe mir das Geburtshaus angesehen, und im Laufe der Schwangerschaft fuer eine Hausgeburt entschieden. Beides waren vorher absehbare und fuer mich deutlich spuerbare (Kind lag schon weit im Becken, Muttermund weich und offen) unkomplizierte schnelle Geburten.
    Kind 1 war in 2 h ab Wehenbeginn da, Kind 2 war quasi eine Alleingeburt in der Badewanne weils so flott und mit einer Presswehe angekommen war.
    Ins Krankenhaus fahren haette fuer mich unglaublichen Stress und die halbe Geburt im Auto am Autositz bedeutet, oder im Rettungswagen. Das fand ich nicht erstrebenswert und schoen, bei Kind 2 waere es wahrscheinlich eine Autogeburt oder eine am Gehsteig oder am Parkplatz.:rolleyes:

    Manche Sachen werden durchs Krankenhaus schon verkompliziert:
    durch den Stress beim Einchecken und die unbekannten Leute geht die Geburt langsamer voran als in sicherer bekannter Umgebung (daheim oder das schon in der Schwangerschaft besuchte vertraute Geburtshaus, das KH zu einem vertrauten sicheren Geburtsort zu machen faellt schwerer), haeufiger kommt es scheinbar auch zum Wehenstopp nach Schmerzmittel (PDA) und dann "muss" ein Kaiserschnittgemacht werden. Ich bin gestern von einer Aerztin darauf aufmerksam gemacht worden, dass der geschilderte notwendige Not-KS einer Bekannten ihrer Meinung nach wohl ein sekundaerer KS nach Wehenstopp als Folge von der ihr gegebenen PDA war, also durch die Schmerzmittelgabe verursacht. Unten gut betaeubt, Wehen werden "als Komplikation" schwaecher oder hoeren komplett auf.

    Ich wuerde eine Hausgeburt oder Geburtshausgeburt nur mit einer unkomplizierten Schwangerschaft machen, jedoch ist heute das Untersuchungsnetz in der Schwangerschaft sehr engmaschig und toll: Komplikationen und schwierige Geburten zeichnen sich meist ab, das passiert mMn eher nicht aus heiterem Himmel: der/die Gyn bzw die Betreuungshebamme waehrend der Schwangerschaft (die man als Geburtshaus bzw Heimgebaerende ja hat) bemerkt Schwierigkeiten und Auffaelligkeiten, dank Erfahrung, dank medizinischer Technik. Manches merkt man vielleicht erst unterm Geburtsverlauf, aber auch da ist noch Zeit um vom Geburtshaus oder daheim ins nahe Krankenhaus zu fahren, jedenfalls bei mir in Wien/WU sind die Wege kurz. Im Geburtshaus bei/mit der Hebamme kann ich wahrscheinlich sogar besser abschaetzen ob eine Krankenhausfahrt notwendig ist: ohne Hebamme bin ich ja daheim und muss alleine bzw mit meinem Partner als Geburtsbegleiter entscheiden: viele Erstgebaerende fahren zu frueh und werden scheinbar dann auch wieder heimgeschickt, und/oder Gebaerende trauen sich fast zu spaet ins Krankenhaus.
     
  3. spacedakini3

    spacedakini3 Teilnehmer/in

    Ich hab den Artikel und die Kommentare auch gelesen.
    Die Kommentare sind wirklich erschreckend...

    Ich würde das Thema gerne auf Basis von Fakten und Statistiken diskutieren. Da gibts einige Untersuchungen, die zeigen, dass Hausgeburten sicher sind.

    Ein Knackpunkt ist, dass man die Frauen, wo Komplikationen zu erwarten sind, aus den Zahlen für die Spitalsgeburten rausnehmen muss, und das wird oft nicht getrennt.

    Verglichen werden sollen nicht Hausgeburten und sämtliche Spitalsgeburten, sondern Hausgeburten mit Spitalsgeburten von gesunden und problemlosen Schwangerschaften und bei wievielen es dann jeweils zu Problemen kommt.


    Berichte über das Herausfordern von Komplikationen durch unnötige Eingriffe im Spital, sowie Kaiserschnitte, weil die geburt zu langsam war und der Arzt ins Wochenende wollte, habe ich ziemlich viele gelesen, schon 1991 und früher

    1991 habe ich auch die Geburtenstation in der Semmelweisklinik besucht, und was so entsetzt. Diese schmale hohe Liege, auf der ich zum Gebären drauf sein sollte, alle sind mit Straßenschuhen durchs Geburtszimmer gelatscht... Vorher ein seltsamer Vortrag, was man in der Schwangerschaft tun und lassen sollte " Schuhe mit 5cm hohem Absatz":confused: und "wenig Alkohol" :eek: haben mich auch sehr abwenden lassen. Hab immer flache Schuhe getragen und nie Alkohol getrunken... Nie wieder wollte ich dieses Spital betreten. Hab ich auch nicht.

    Ich selbst habe dann eine komplikationslose, wunderschöne Hausgeburt gehabt.
     
  4. n-m

    n-m ✨✨
    VIP

    Den Artikel habe ich (noch) nicht gelesen.

    Ich habe bei vier Geburten folgende Erfahrungen gemacht:

    1. Kind Vorsorge klassisch beim FA, klassische Vaginalgeburt im Spital
    2. Kind Vorsorge klassisch beim FA, Überredung zum KS wegen BEL
    3. Kind Vorsorge bei der Hebamme im Geburtshaus in Kombi mit 3 Untersuchungen bei der ausgewählten FA, selbstbestimmte, ambulante BEL-vbac mit eigener Hebamme im gut ausgesuchten KH
    4. Kind Vorsorge wie bei Kind 3, superschöne Geburtshaus Geburt.

    Mein Fazit: Bei normal verlaufender Schwangerschaft mit gesundem Kind im Bauch würde ich persönlich nie wieder ein KH zur Geburt betreten.
    Ja, ich bin der Meinung es ist was dran, dass an sich harmlose Geburten durch Störungen und permanente Eingriffe oftmals in Katastrophen enden.
    Wenngleich ich auch der Meinung bin dass es per se ein großes Glück ist dass uns Frauen heutzutage KH und KS als Hilfsmittel bei schwierigen Geburten zur Verfügung stehen. Aber eben nur dann hat es (für mich) seine Berechtigung. Vorsogliche Interventionen bei gesunden Schwangeren und Geburten halte ich für kontraproduktiv.
     
  5. Ich finde dass bei einer normalen Geburt im Kh einfach zu viel eingegriffen wird.
    meine erste geburt war im kh, damals unerfahren und gutgläubig haben sie mich behandelt als hätte ich keine ahnung und meinung. Durchs nicht aufstehen lassen und nicht auf mich eingehen kam es zum geburtsstillstand der mit saugglocke und dammschnitt endete.
    Mein zweites Kind wollte ich eigentlich zu Hause bekommen doch aufgrund unsicheren Mannes sowie Hebamme die aufgrund der ersten geburt das nicht wollte, hab ich das Kind ambulant entbunden mit der aufforderung an die hebamme und ärzte mich machen zu lassen. es ging alles rasch und problemlos.
    Die 3te Geburt möchte ich diesmal auf alle Fälle zu hause erleben, denn solange es keine indikation fürs kh gibt kann das mein Körper und mein Baby ganz allein und zwar ohne dass sich jemand fremdes einmischt :love:
     
  6. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Das Thema der Hausgeburt sehe ich eher entspannt (obwohl ich es mir für mich nicht vorstellen kann).

    Allerdings gibts auf dem Markt leider sehr schwarze (teilweise im Internet hochgelobte) Schafe, von denen einige mittlerweile auch rechtskräftig verurteilt wurden. Eine Hebamme ist man hier doch sehr ausgeliefert und eine rechtzeitige Überstellung in KH sollte kein Problem darstellen.

    Wenn man allerdings zeitweise hier im Forum von Blasensprüngen liest, die 48 Stunden zurückliegen, liest, wo die (hier beliebte) Hebamme immer noch beruhigend abwachelt, gibt mir das doch ziemlich zu denken.
     
  7. all.about.eve

    all.about.eve Teilnehmer/in

    Vielen, vielen Dank für eure ausführlichen und aufschlussreichen Antworten! :danke:

    Irgendwie bin ich jetzt erleichtert, weil ich mich im Großen und Ganzen doch bestätigt sehe. Ich dachte eben auch: es werden ja sowieso nur "komplikationslose" Schwangerschaften für Hausgeburten Co. zugelassen, und wenn man dann noch eine wirklich erfahrene Hebamme hat, der man vertraut, dass sie einen im Fall der Fälle rechtzeitig ins Krankenhaus schicken würde, und wenn das Krankenhaus dann noch in unmittelbarer Nähe ist ... dann kann eine Hausgeburt doch nicht sooo ein unkalkulierbares Risiko sein!? Eine bedrohliche Situation wird in den allermeisten Fällen ja nicht von einer Sekunde auf die andere auftreten, und eine gute Hebamme wird doch merken, wenn sich ernste Schwierigkeiten anbahnen und dann die Geburt eben rechtzeitig verlegen!?

    Von den Gegnern liest man jedoch oft genau das Gegenteil - dass eine Geburt immer wahnsinnig gefährlich und unberechenbar ist, dass eben doch auch bei einer anfänglichen Bilderbuchgeburt von einer Sekunde auf die anderen plötzlich eine Notoperation notwendig werden kann, dass das mit den übertriebenen Interventionen nur Schauermärchen sind und wir doch alle froh sein sollen, dass es Kaiserschnitt und Schmerzmittel gibt (was grundsätzlich natürlich stimmt!!) - aber auch, dass man fast schon dumm ist, wenn man das nicht in Anspruch nimmt ...

    Für mich klingt vieles sehr, sehr glaubwürdig, was von den Befürwortern kommt - zum Beispiel Geburtsstillstand durch die Fahrt zum Krankenhaus, ungeduldige Geburtshelfer uvm. Aber ich habe halt wie gesagt noch kein Kind zur Welt gebracht! Und natürlich würde ich keinesfalls irgendwelche Schäden verantworten wollen, nur weil ich unterschätzt habe, was bei einer Geburt alles schieflaufen kann, was bei einer Krankenhausgeburt eben verhindert hätte werden können.

    Ganz entscheidender Punkt! Verstehe ich auch nicht, warum es dazu keine Zahlen gibt.
     
  8. Ich habe den Artikel im Standard auch vor ein paar Tagen gelesen und war ebenfalls schockiert über die vielen negativen Kommentare dazu.

    Allerdings finde ich, dass manche Dinge in dem Artikel etwas ungeschickt geschrieben sind, zB der Vergleich der KS-Rate bei den begonnen Geburtshausgeburten mit der allgemeinen KS-Rate in Österreich - klar gibt's im Geburtshaus seltener Frauen, die einen KS brauchen, weil Risikoschwangere ja von Vornherein nicht im Geburtshaus gebären dürfen (was nicht heißt, dass die KS-Rate in Österreich nicht trotzdem zu hoch ist, aber der Vergleich hinkt halt). Außerdem kommt mir das Geburtshaus im Artikel ein bisschen zu esoterisch angehaucht rüber mit der Betonung von "Kerzenlicht" und "Duftlampe".

    Ich verfolge die Aktivitäten des Geburtshauses allerdings schon seit seiner Eröffnung und habe eigentlich ein sehr positives Bild davon (unabhängig von dem aktuellen Standard-Artikel). Mein Eindruck ist, dass dort sehr kompetente und erfahrene Hebammen arbeiten und dass bestmöglich auf Sicherheit geachtet wird, indem man genau aussucht, wer im Geburtshaus gebären darf und wer nicht. Da die Hebammen von dort auch Wahlhebammen im St. Josef sind (also auch Spitalsgeburten betreuen), gehe ich davon aus, dass sie eine vernünftige Einstellung haben und nicht auf Biegen und Brechen natürliche Geburten erzwingen wollen.

    Zwar habe ich jetzt noch keine Kinder, will aber in ein paaren Jahren welche und habe vor langer Zeit für mich entschieden, dass ich - wenn keine Risikofaktoren vorliegen - sie in diesem Geburtshaus bekommen möchte. Mein persönlicher Grund dafür ist, dass ich zu viele negative Dinge über Spitalsgeburten gehört/gelesen habe. Das reicht von echter Gewalt (hier im Forum gabs mal einen Thread dazu, der hieß "Gewalt in der Geburtshilfe" oder so ähnlich) über andere unnötige Interventionen bis hin zu einfach störender Krankenhausroutine (zB Hebamme schaut nur ab und zu mal vorbei, weil sie noch andere betreuen muss). Mein Wunsch ist, eine selbstbestimmte Geburt mit möglichst wenigen Interventionen zu haben und da bin ich der Ansicht, dass ich das außerhalb eines KH eher erreichen kann.

    Als Vorteile einer eigenen Hebamme sehe ich, dass man schon in der Schwangerschaft von ihr betreut wird, man dadurch besser eine Vertrauensbasis aufbauen kann und schon im Vorfeld Wünsche oder Ängste bzgl. der Geburt mit der Hebamme besprechen kann. Das gilt jetzt zwar grundsätzlich auch für KH-Geburten mit Wahlhebamme, jedoch sehe ich bei einer Geburt außerhalb vom Krankenhaus noch den Vorteil, dass die Hebamme nicht durch irgendwelche Krankenhausrichtlinien (zB wegen "zu geringen" Geburtsfortschritts) unter Druck geraten kann.

    Bezüglich der Sicherheit von HG vs. KH-Geburten habe ich schon viele unterschiedliche Studien gelesen, die leider nicht immer brauchbar sind, weil teilweise bei KH-Geburten Risikoschwangere inkludiert sind oder weil bei HG auch Fälle mitgerechnet werden, die nicht von ausgebildeten Hebammen betreut wurden. Manche Studien kommen zu dem Schluss, dass HG (bei Nichtrisikogruppen) genauso sicher sind wie KH-Geburten, andere sagen, es besteht ein erhöhtes Risiko für Todesfälle oder bleibende Schäden beim Kind.

    Letztendlich denke ich, dass man ein gewisses Restrisiko nie ausschließen kann, egal wo man gebärt. Meine bevorzugte Wahl ist aber auf jeden Fall das Geburtshaus.
     
  9. Grafit

    Grafit Teilnehmer/in

    Ich habe meine beiden Kinder in einem Geburtshaus bekommen, eines davon war das in Hietzing (davor haben wir woanders gewohnt). Jetzt mit #3 schwanger und hoffe sehr, wieder in das Hietzinger Geburtshaus gehen zu koennen.
    Ich kenne seltsame Kommentare von manchen Bekannten/ Verwandten recht gut. Fuer mich wichtig:
    1.) ist die Schwangerschaft unkompliziert, liegt das Kind richtig? (Geburtshaeuser haben da klare Regeln, auch ab welcher SSW man da entbinden darf)
    2.) wie weit weg ist das naechste KKH?

    Wenn beide Punkte ok sind, dann halte ich eine Geburtshausgeburt fuer das Beste, was man machen kann. Man wird so individuell betreut, wie moeglich und die Hebammen, die in so einem Geburtshaus sind, haben richtig gut Erfahrung. Sie tragen ja auch eine enorme Verantwortung.

    Es wird schwierig sein, wirklich zu wissen, wieviele Komplikationen in KKH eigentlich entstehen, weil eingegriffen wurde. Wie soll man das nachweisen? Aber ich finde es doch immer wieder interessant, dass Frauen davon berichten, dass die Wehen erst dann nicht mehr ertraeglich wurden, als sie einen Wehentropf bekamen etc. Und dann kam es halt leider, leider zum Notkaiserschnitt etc.
    Geburten geschehen seit tausenden von Jahren- wahrscheinlich gibt es ein ziemliche Balance zwischen schmerzunterdrueckenden endogenen Opinaten und den Hormonen, die die Wehen beschleunigen (Oxytocin). Wenn man da vorschnell eingreift, dann kann ich mir gut vorstellen, dass der Prozess aus dem Gleichgewicht kommt. Mit Konsequenzen, die dann erst zu Komplikationen fuehren.
     
  10. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Ich war im Geburtshaus und war richtig froh mit der Entscheidung. Was kümmert mich, was irgendwer im Forum vom Standard dazu postet. ;)

    Ich trenne nicht in gut und böse, weil weder das KH per se schlecht ist und ich auch den Wert der medizinischen Möglichkeiten in der Geburtshilfe absolut sehe, noch ist das Geburtshaus automatisch ein Garant für eine unkomplizierte Geburt.

    Wenn ich meine beiden Geburten vergleiche, ist die Geburt im Geburtshaus trotzdem die viel schönere gewesen.
    Ich finde die Variante mit Wahlhebamme im KH aber genau so gut. Ohne Wahlhebamme würde ich jedoch keine Geburt wollen.
    Aber ich will sowieso keine Geburt mehr. ;)
     
  11. Ich glaube auch, dass das extrem schwer zu sagen ist. Auch was eine "Komplikation" überhaupt ist. Mir scheint die Sprache da oft sehr übertrieben. So dieses "grad noch überlebt" scheint mir sehr häufig zu sein, wenn es um KS geht. Und auch das Wort "NotKS" wird mMn überbeansprucht. Meine erste Geburt war im Geburtshaus geplant, endete aber im Krankenhaus und mit einem "NotKS". Im Rückblick würde ich sagen: die Verlegung ins KKH war richtig, aber was dort ablief überflüssig und es wäre durchaus auch natürlich gegangen und die Dramatik die der Arzt gemacht hat, war überzogen.

    Die beiden andern Kinder hab ich ambulant bekommen. Wer irgendwie kann, sollte um Krankenhäuser bei einer Geburt besser einen großen Bogen machen. Denn wenns nötig ist, dann gehts ja eh trotzdem noch und KS können sie, da haben sie ja genug Übung.
     
  12. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Deine Geburt kann ich natürlich nicht beurteilen. Allerdings ist es nahezu immer so, dass eine verlegte Geburt auf keinen Fall mit einer im KH begonnen verglichen werden kann. Es gibt ja einen Grund für die Verlegung und dementsprechend sensibel sind dann die Ärzte und gehen kein Risiko ein. Und die enttäuschten HG-Mütter verteufeln dann das KH, was aber nicht zwangsweise die Schuld daran trägt.

    Die Aussage "KH immer böse" ist genauso sinnfrei wie "HG schlecht!".
     
  13. Kh isr keineswegs boese. Es ist wichtig und lebensrettend in 15-20% aller geburten. Das sind ziemlich viele und die gehoeren ins kh. Meine erste auch. Aber ca 80% der geburten ggehoeren weg von der technisierten medizin. Gut waeren eigene von hebammen geleitete abteilungen in khs. Wo die annahme ist: komplikatiknsfreie ambulante geburt. Kein arzt anwesend, bei komplikatiinen wird ins kh verlegt und einem arzt uebergeben. Oder halt geburtshaeuser.

    Kh als standard fuer geburten ist jedoch falsch, da steckt zuviel an technik, risiko und schneidfreudiger chirurgie drin.
     
  14. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Das ist, mit Verlaub, falsch und entspricht gerade mal der "angebrachten", von der WHO empfohlen, Kaiserschnittrate. Geburten waren über Jahrtausende hinweg in den Händen von Hebammen und trotzdem die Todesursache Nr. 1 bei Frauen. Es gibt genug Geburten, die trotz "natürlich" recht kritisch werden können und die du jetzt nicht in aller Seelenruhe dann verlegen kannst, dazu kommen verschärfend Hebammen wie Anna Rockel-Loenhoff, die dann man so entscheiden, dass schon ein Kind sterben muss, weil es halt so bestimmt war.

    Du idealisiert die HG bzw. das Geburtshaus. Es würde von 80 % Schönwetterschwangerschaften ausgehen, das spielts aber nicht. Allein 15 % sind Mehrlingschwangerschaften, 5 % Steißlagen, etliche sind VBAC oder andere Risikoschwangerschaften, alles Gründe, über die A R-L zwar lockerflockig hinweggehen würde, die aber verantwortungsvolle Hebammen auf keinen Fall klinikfern entbinden würden, weil sie schlichtweg das Überleben von Mutter und Kind nicht garantieren können.
     
  15. Richtig, das ist die von der WHO angegebene Rate.
    Todesursache Nr.1 bei Frauen waren Geburten aus verschiedenen Gründen. Nummer 1: Hygiene. Die haben wir heute in Österreich überall ausreichend. Nr. 2: Unterernährung und Krankheit bei Müttern. Das hast du heute selten bzw. bei Krankheiten weißt du es und kannst es überwachen und ja, da gehst du dann ins KH damit.
    Nr.3: zu junge Mütter. 14 jährige, die Mütter werden sind deutlich gefährdeter als 24 jährige, in Kombination mit 1 und 2 gleich dreimal. Hast du in Österreich aber nimmer und falls doch, dann treffen 1 und 2 nicht zu bzw. ja, so junge Mütter gehören in ein KH.

    Du überdramatisierst Geburten. Heute UND in der Vergangenheit. Gut ernährte, gesunde Frauen, die in einer sauberen und sicheren Umgebung gebären können, sind vor 100 Jahren nur seltenst gestorben und sterben auch heute nicht bei Geburten. Die paar, bei denen es so haarig wird wie bei mir, die können in einem KH gut behandelt werden. Und von Risikogeburten haben wir nicht gesprochen, denn dass eine Frau mit einer deutlichen Vorerkrankung in ein KH gehört, da sind wir uns eh einig. Aber das sind eben die von der WHO ausgerechneten 15-20% max. Ist eh eine sehr konservativ hohe Zahl!

    Deine Erfahrung mit WunschKS sei dir unbenommen, aber dein Hohelied auf die Krankenhausgeburt ist mir zu undifferenziert.
     
  16. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Nochmal, und von dir weggelassen: Die 80 % scheiden schon mal bei den Risikoschwangerschaften (> 20 % inkl. VBAC, Mehrlingen und Steißlagen) aus. Somit ist das ein reiner Wunschtraum.

    Und mein Wunschkaiserschnitt war eine Querlage. Das hüpfst du mir mal vor, wie ich diese Geburt daheim erledigen hätte sollen (nein, Wendung war nie ein Thema, weil sie sich immer wieder in die Querlage zurückgedreht hat).
     
  17. Septim

    Septim Teilnehmer/in

    Ich hab den Artikel zwar nicht gelesen, aber ich find jede Art von Entbindung voll ok - als Frau muss man einfach auf sich hören und wenn die Schwangerschaft komplikationslos war, dann stehen Frau ja alle Möglichkeiten offen.

    Ich finde es schwierig von der schlimmen Hausgeburt zu sprechen, genauso aber auch vom bösen KH!!!

    Ich hatte 2 KH-Geburten und beide waren schön und ohne Komplikationen, nichts von wegen technisiert oder entmündigt... Bei der zweiten war lediglich eine Hebamme dabei, da war nie ein Arzt, weil alles super lief. Keiner wollte mir was aufdrängen oder sonst was. Also bitte keine Angst vorm KH haben.

    Genauso ist aber auch eine Hausgeburt absolut ok wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

    Ich finde man hat ja da in Ö eh eine gute Auswahlmöglichkeit von Hausgeburt über Geburtshäuser, bis hin zu ambulanter oder dann stationärer KH-Geburt ist ja alles dabei! Also jede soll wählen wie sie möchte! :love:
     
  18. Riddick

    Riddick Aktive/r Teilnehmer/in

    weil ein gefaellt mir da nicht reicht :danke:
     
  19. Sommar

    Sommar es ist nur eine Phase ...
    VIP

    ich schließ mich Septim an, ich hatte eine VBAC im KH und hab die Ärztin nur ganz zu Beginn bei der Aufnahme gesehen, der nächste Arzt, der im Zimmer war, war dann der Kinderarzt, der meine Tochter untersucht hat. Dazwischen war ich alleine mit meiner Wahlhebamme und meinem LG. An Technik wurde mir Venflon/Tropf und Wehenschreiber zuteil und dabei hatte ich keine Ruck-Zuck-problemlos-Geburt, sondern eine, die über 12 Stunden dauerte, weil der Muttermund nicht aufgehen wollte.

    Meine große Schwester hatte übrigens eine HG, für mich selbst kam sie jedoch nicht in Frage.
     
  20. Patina

    VIP

    der Prozentsatz der Mehrlingsgeburten kann nicht stimmen, woher hast du diese Zahl?

    Anteil der Kinder aus Mehrlingsgeburten 2014 in Österreich: 3,2%
    (auf Geburten umgerechnet: 1,59% der Geburten sind Mehrlingsgeburten)
     

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