1. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Hallo!
    Wer von euch hat schon mal mit dem/der Psychagoge/in an der Schule zusammengearbeitet?? Vielleicht speziell mit Kindern, die aufgrund von Unterforderung auffällig sind? Wie sind eure Erfahrungen?
    Habt ihr grundsätzlich Tipps was ich machen kann, wenn mein Kind sich nur noch langweilt und dadurch stört?
    LG
     
  2. Llandra

    Llandra Working mum and mountain lover
    VIP

    Habt Ihr schon Kontakt mit dem SSR aufgenommen?

    https://www.wien.gv.at/bildung/stadtschulrat/beratung/begabungsfoerderung.html

    Uns wurde da (in den ersten 3 Jahren) sehr gut geholfen, allerdings wirst Du in unserem starrren System immer mal wieder anstehen (so wie wir dzt in der 4.VS), wir behelfen uns mit viel außerschulischem Programm (viel Sport, 2 Instrumente, zusätzlicher Sprachunterricht) und erwarten sehnsüchtig den Herbst.

    Kannst mir gerne auch eine PN schicken
     
  3. Ein Kind aus der 1. Klasse meines Sohnes konnte bereits im Kindergarten schreiben, Plus/Minus/Malrechnen und brachte sich selbst die Schreibschrift bei (hauptsächlich vom älteren Bruder inspiriert) und hat sich, trotz zusätzlicher Übungen, gelangweilt und gestört.

    Kam vor Weihnachten probeweise in die 2. Klasse, ist dort 1 Jahr jünger als das jünste Kind, schulisch alles in Ordnung, sozial wars anfangs nicht ganz leicht, weil die Klassenkameraden vermisst wurden und das Kind gedacht hat, es ist "vorausgegangen" und die anderen kommen dann nach.
    Habe seither nicht mehr mit der Mutter gesprochen, aber das Kind ist weiterhin in der zweiten Klasse und es scheint zu passen (hat aber durch die Nachmittagsbetreuung Kontakt mit den Mitschülern aus der 1. Klasse)

    Ehrlich gesagt bin ich froh, dass mein Kind nicht in der Situation ist. Es ist für Betroffene wirklich schwierig, finde ich. Durchs Überspringen der Klasse fehlt dem Kind so vieles, was in Werken, Religion, Musik, Sachunterricht durchgenommen wird. Und was, wenn es von den älteren Kindern nie richtig akzeptiert wird, immer das "Baby" ist... andererseits hat es auch keinen Sinn, sich ein Jahr lang zu langweilen... ein Dilemma :(
     
  4. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Also soweit sind wir noch nicht mit unseren Gedanken. Aber wenn das irgendwann ein Thema ist, hat er viele Freunde aus dem Kindergarten in den höheren Klassen.
    Derzeit hasst er die Schule und ebenso die Lehrerin. Er sagt mir das mehrmals pro Woche :eek:
    Ich zweifle auch, daran, dass er ehrgeizig genug ist, aber vielleicht liegt das auch an der mangelnden Motivation durch die Lehrerin.
     
  5. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Danke mach ich!!
     
  6. Ich habe mich mit dem Thema nicht besonders auseinandergesetzt, weil wir nicht direkt betroffen sind, aber der Volksschule ist es seit kurzer Zeit (neue Verordnung?) möglich, Kinder der Klassen 1 - 3 jederzeit auf- oder abzustufen. Ich glaube, die Eltern haben da gar nicht mal besonders viel Mitspracherecht.
    Bei uns ist das 6jährige Kind im Dezember in die zweite Klasse gekommen und ein 8jähriges Kind im Jänner in die erste.
    Nicht, dass Ihr von einem plötzlichen Klassenwechsel überrumpelt werdet...
     
  7. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    "Sowohl beim freiwilligen Wiederholen einer Schulstufe, als auch im Falle einer Umstufung müssen alle am Schulstandort zur Verfügung stehenden Fördermaßnahmen ausgeschöpft sowie eine Beratung der Erziehungsberechtigten vorangegangen sein." Quelle: https://www.bmb.gv.at/schulen/bw/abs/vs.html
    so einfach ist es nicht! wird auch nicht ständig gemacht.
    aber ein Klassenwechsel wäre nicht das Schlimmste, weil die Lehrerin sowieso überfordert und ständig gereizt ist.
     
  8. Migale

    Migale Gast

    wir waren wg. unserer damaligen Problematik beim schulpsychologischen Dienst des SSRs, was eine Aufklärung bewirkt hat und hilfreich war, um mit der Schule auf einer anderen Eben zu sprechen.
    der Besuch der Begabtenförderungstelle des SSR hat sich aber als purer Reinfall erwiesen.

    auf jeden Fall - der Schulpsychologe wäre schon mal ein Anfang, wünsche euch viel Glück und dass das Problem gelöst werden kann.
     
  9. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Danke! Es gibt eine Psychagogin an der Schule, die möchte ich mal als erstes hinzuziehen. Bin schon sehr gespannt wie viel Initiative von der Schule selbst kommt. :rolleyes:
     
  10. ThePinky

    ThePinky Gast

    Viel Erfolg. Am Ende liegts aber einfach an der Lehrkraft. Ich hab auch einiges für meine Tochter versucht, aber die ist eher ruhig und nicht allzu lästig, wenn ihr fad ist, deswegen passiert genau gar nichts. Wir hoffen, dass es im Gym dann besser wird. Bis dahin macht sie einiges in der Freizeit.
     
  11. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Danke! Ja es steht und fällt mit der Lehrkraft. Da haben wir glaub ich keinen Glücksgriff gemacht. Von ruhig kann bei Kind auch keine Rede sein. :eek: außer natürlich er hat seine Ruhe und eine Beschäftigung, die ihn wirklich interessiert, dann spürt man ihn stundenlang nicht ;) es ist so schade, weil er so ehrgeizig und vernünftig und gewissenhaft alles so toll erledigt hat die letzten 7 Monate, Baby-HÜs und -Ansagen sagt er immer und anstatt das zu fördern, wartet man ab, bis es quasi eskaliert.
    Ich glaub übrigens nicht daran, dass im Gym etc das dann besser wird, da kommen dann die wirklichen Probleme, weil diese Kinder nie gelernt haben "zu lernen" sich anzustrengen und wenn dann größere Stoffmengen kommen, können/wollen die dann oft nicht mehr lernen. Leider.
     
  12. So ist es. Und ich will keine Hoffnungen zerstören, aber wenn die Lehrkraft nicht gewillt ist, passiert gar nichts (auch bei lästigen Kindern). Aber Kontakt aufnehmen kannst du ja einmal und schauen, ob es etwas bringt.

    Ich habe einiges durch an "Schule spannender gestalten" für ein VS Kind. Kind hat zB. Aufgaben selbst interessanter gestaltet indem er statt "aus vorgegebenen Wörtern Sätze schreiben" zu "eine Geschichte schreiben" umtransformiert hat. (Reaktion der Lehrerin war mehrfach darunter schreiben: Keine Geschichte! Nur Sätze!) Daraufhin hat er Sätze gebildet, deren Anfangsbuchstaben das Alphabet ergeben ;)
    Langweilige Routinerechnungen haben wir zB. mit Zeit stoppen und persönlichen Rekord verbessern bewältigt. Auch Mathewettbewerbe, Extrakurse, Aufsatzbuch und viel zusätzlicher Lesestoff. Das war auch für die Lehrerin ok, dass er, wenn er schnell fertig ist lesen darf. Und natürlich ein ausgiebiges Freizeitprogramm (Musik, Sport, viele Ausflüge,...). Es war trotzdem mühsam und ich bin mir nach wie vor nicht 100 % sicher, ob er nicht Schule wechseln hätte sollen. In dem Sinne würde ich auch raten: nicht zu lange mit Entscheidungen/Eingreifen warten!
     

  13. Dieses "warten bis die Situation eskaliert" gab es bei meinem Kind auch. Und dann lag die Schuld natürlich bei mir :eek:. Aber ich habe viele Gespräche mit der Lehrerin geführt und jetzt in der vierten Klasse fordert sie ihn endlich (ist aber der Meinung, dass sie das selbst erkannt und bestimmt hat) und - welch ein Wunder - das Problemkind ist keines mehr.

    Vielleicht ist dann ein Psychagoge wirklich gut als Vermittlungspartner zwischen dir und der Lehrerin. Zumindest könnte es den Austausch/das Gesprächsklima verbessern!
     
  14. Knopfmama

    Knopfmama Fettnäpfchenhüpfmeisterin

    Dieses Problem begleitete uns von der ersten Klasse bis jetzt in die 4. Klasse hinein. Nach mehreren Gesprächen mit den Lehrern gaben sie ihm öfters schwierigere Aufgaben ohne dass es die anderen mitbekamen, damit löste es das Problem des Störens und Langweilens. Auf der anderen Seite ists ja toll wenn Kindchen sich so leicht tut, aber er hatte halt immer Probleme weil er durch die Langeweile ja wirklich den Unterricht störte und "lästig" war.
     
  15. Eusebius

    VIP

    So schlimm war (ist) es bei uns zum Glück nicht. Großtochter in der 4. Klasse klagt zwar manchmal über Langeweile, aber sie erledigt alle Aufgaben Schularbeiten zur vollen Zufriedenheit (=lauter Einser) ihrer Lehrerin. Wir machen eben viel nebenher, ihr Interesse an Mathematik wird von der Mutter (Mathematiklehrerin) gefördert, ihr Sprachentalent hat sie hoffentlich von mir :)

    Aus meiner Sicht das größte Problem ist, dass sie ihr Licht gerne unter den Scheffel stellt, zB ihren Mitschülern verheimlicht wie viel und welche Bücher sie liest ... Ich gehe aber davon aus, dass das nächstes Jahr im Gymnasium anders wird.

    Mein Sohn hat eine deutlich engagiertere Lehrerin, die ihn auch entsprechend fordert und einbindet. Da er in der 1. als einziger lesen konnte, wurde er zum "Vorleser" seiner Arbeitsgruppe gemacht, sie gibt ihm andere Rechenaufgaben, gibt ihm Alternativen zur Lese-HÜ, lässt ihn auch im Unterricht frei lesen, usw.

    Wie schon oft auch anderswo geschrieben: die Lehrkraft ist der wichtigste Faktor.
     
  16. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Danke euch für eure Tipps Erfahrungen.
    Ich freu mich auch über Literaturempfehlungen und bin grad auf der Suche nach Arbeitsblättern/-heften/-blöcken.
    Jetzt freuen wir uns mal riesig auf die Ferien!
     
  17. lisa11

    VIP

    Meine Tochter hat quasi die 1. Klasse ausgelassen und ist ab der Schulpflicht sofort in die 2. Klasse gekommen. Ich würde nicht behaupten, dass ihr von den Fächern so viel fehlt.
    Auch ist sie weder das Baby noch wird sie sonst irgendwie komisch behandelt, nur weil sie jünger ist.
    Als es bei der Klasse Thema war, warum sie schon in der 2. Klasse ist, dürfte die Lehrerin es mit der Klasse (und im Einverständnis meiner Tochter) besprochen haben.
    Somit ist das kein Thema.

    Möglichkeiten wie man ein fittes Kind auch zu Hause fördern kann, gibt es viele. Hab aber grad nicht viel Zeit, meld mich daher später wieder mit mehr Infos.

    LG, Lisa
     
  18. wwwera

    VIP

    Die Frage ist: Erkennt die Lehrerin die Unterforderung wirklich? Schätzt sie die Situation überhaupt richtig ein (Kind ist "lästig" weil unterfordert)?
    Hast du das GEfühl, du musst es belegen, dass dein Kind unterfordert ist, weil man ihm sonst nicht gerecht wird? Steht eine Intelligenzdiagnostik im Raum?
    Wenn ja, würde ich das NICHT von der Schulpsychologin machen lassen! Such dir privat eine Kinderpsychologin! Die Austestung dort ist wesentlich umfangreicher und genauer!

    Such das Gespräch mit LEhrerin und DirektorIn! Ich bin der Meinung, in ZEiten der Inklusion darf nicht auf die Sehr gut- bzw. Hochbegabten vergessen werden! Auch diese Kinder haben ein Recht auf individuelle Förderung/Forderung! Wenn diese Kinder das Gefühl haben, nicht "gesehen" zu werden, holen sie sich durch auffälliges Verhalten die Aufmerksamkeit. Oder sie durchbrechen die Langeweile zB mit provokanten Zwischenmeldungen, Geräuschen, etc
    Es ist traurig, dass das System so läuft, aber ist das Kind "deklariert", kann die Schule das nicht ignorieren. Und wenn man entsprechend und va rechtzeitig reagiert und das Kind abholt, wo es steht (und nicht ständig mit Arbeitsblättern zuschüttet), tritt für alle Beteiligten Erleichterung ein.

    Zur Psychagogin: Schön, dass sie sich Zeit nehmen kann! Sie wird hoffentlich schnell erkennen, was hier los ist und mit der Klassenlehrerin sprechen!
     
  19. @ Arbeitsblätter/-heft: Für Mathe habe ich die "Affenstarke Knobelkartei" verwendet, die gibt es für die Klasse 1 - 4. Dem Kind haben die Aufgaben Spaß gemacht und es war etwas anderes als der Schul-Mathestoff (den ich tunlichst vermeiden wollte, um das Kind stofflich nicht noch weiter nach vorne zu bringen).
     
  20. wwwera

    VIP


    Dein Kind ist in der 1.Klasse?
    Von Überspringen halte ich nicht soooo viel. Wenn, dann in der 1. oder 2.Klasse und nur wenn das Kind auch sozial/emotional den Gleichaltrigen voraus ist.
    Ideal wäre vermutlich eine Mehrstufenklasse? Gibt es die Option?
     

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