1. diebetty97

    diebetty97 Teilnehmer/in

    Liebe Alle!

    Vielleicht gibts hier jemanden, der uns in dieser verzwickten Lage weiterhelfen kann...

    Und zwar: meine Freundin hat einen Sohn mit inzwischen fast 8 Jahren und ist seit dem er ganz klein war (etwa ein halbes Jahr) vom Vater getrennt. Sie hat ihm immer erlaubt seinen Sohn zu sehen und er fragt auch (inzwischen ganz oft) nach seinem Papa.

    Nun haben Sie, weils nicht anders ging, das Besuchsrecht gerichtlich geregelt. Der Papa hat den Sohn jedes zweite Wochenende und DAVON wiederum jedes zweite zwei Tage, sonst nur einen Tag. Das ging aber vom Vater aus, da er am Wochenende arbeiten will und sagt, er kann ihn nicht öfter nehmen.

    Der Kleine versteht das natürlich nicht und ist immer ganz verwirrt, wann und wie oft er denn jetzt beim Papa ist. Meine Freundin möchte daher, dass er regelmäßiger und auch immer zwei Tage bei ihm ist, vor allem weil er grade so viel danach fragt.

    Dazu kommt noch, dass er auch sonst nicht da ist, also weder unter der Woche (höchstens mal anrufen) noch in den Ferien hat er den Jungen bei sich. Und er kommt auch regelmäßig zu spät zu den Abholzeiten, was für sie natürlich nicht optimal ist, weil sie immer warten muss bis er denn endlich auftaucht...

    Das Problem ist nur, dass er darauf nicht einsteigen möchte. Gibt es eine Möglichkeit das zu "erzwingen"? Bzw. wie sinnvoll ist das, also was hat es für Konsequenzen, wenn er sich nicht daran hält?

    Danke schon mal für eure Antworten!
     
  2. ThePinky

    ThePinky Gast

    Einem 8 jährigen kann man doch erklären wann und wie lange er bei Papa ist. Deshalb würde ich keine gerichtlich vereinbarte Besuchsregelung kippen. Meine Tochter hat das schon mit 4 so halbwegs kapiert: 3 mal noch schlafen, dann holt dich der Papa und du schläfst dann zwei Mal bei ihm.
    Jetzt mit 8 hat meine Tochter einen Kalender wo die Papazeiten farblich markiert werden und sie darf selber zählen. ;)
     
  3. Eusebius

    VIP

    Prinzipiell nicht. Das Umgangsrecht ist in Österreich, nun ja: eben ein Recht, keine Pflicht. Es besteht keine Pflicht zur Ausübung des Besuchsrechts, die Ausübung kann nicht erzwungen werden und kann bestenfalls eine Einschränkung der Informations- und Äußerungsrechte zur Folge haben; das aber eher nur bei fortgesetzter und dauerhafter Nichtausübung.
     
  4. samakaste

    VIP

    Im Sinne des Kindes würd ich gar nichts erzwingen. Es gibt eine Regelung und an die wird sich im Groben wenigstens gehalten. Das ist schon was.
    Dass der Sohn mit 8 starken Vaterbezug hat, ist auch entwicklungspsychologisch leicht nachzuvollziehen. Aber es wird für den Sohn nicht feiner, wenn der Vater ihn nicht gern nimmt, gestresst ist, sich gezwungen fühlt.

    Ich würde eventuell einmal das Gespräch mit dem Vater suchen und über die emotionale Komponente sprechen.
    Aber ich würde vor allem mit dem Sohn das Gespräch suchen und die Diffusität der Regelung für ihn klar legen: je nach Alter und Affinität würde ich zB einen Google-Kalender am Handy einrichten, ein Monatsplakat im KiZi aufhängen .... und so für den Sohn ganz transparent machen, wann die Papa-Tage sind. Das funktioniert id Regel sehr gut.

    Ein Wunsch nach mehr Nähe wird nicht einforderbar sein. Die Qualität der Besuchszeiten steht für mich eindeutig über der Quantität. Besser auf die Arbeitszeiten und Lebenssituation des Vaters Rücksicht zu nehmen, als einen Sohn geparkt vor dem TV wissen....
     
  5. diebetty97

    diebetty97 Teilnehmer/in

    Sie hat bereits mehrmals mit dem Vater darüber gesprochen, auch das der Sohn darunter leidet, weil er ihn nicht öfter sehen kann. Er verstehts nur nicht oder es ist ihm egal oder was auch immer.

    Tja. Geparkt vor dem TV ist er auch bei der jetzigen Regelung...

    Aber das mit dem Kalender finde ich eine sehr gute Idee, das werd ich ihr mal vorschlagen, vielleicht bringts ihnen was! :)

    Danke euch!
     
  6. diebetty97

    diebetty97 Teilnehmer/in

    Sie hat es ihm erklärt, er versteht nur nicht warum er einmal zwei Tage dort ist und dann wieder nur einen Tag...
     
  7. Wie wärs mit der erklärung das der papa eben einen tag arbeiten muss? Ich mein das versteht ein achtjähriger sicher!
    Erzwingen würd ich nix. Das kann gscheit nach hinten losgehn und plötzlich kommt der papa noch seltener wenn überhaupt.:rolleyes:
     
  8. ThePinky

    ThePinky Gast

    Ich würde zu meiner Tochter sagen, dass der Papa halt nicht immer zwei Tage hintereinander Zeit hat. Wenn sie wissen will warum das so ist, würde ich sagen, dass ich den Grund nicht kenne und ihr raten den Papa zu fragen.
    Kinder gewöhnen sich auch an sowas. Nachdem freundliches anfragen beim Vater nichts gebraucht hat, würde ich sagen besser die Regelung, wie sie jetzt ist, funktioniert einigermaßen, als man versucht was zu erzwingen und löst damit nur einen Konflikt aus.
     

Diese Seite empfehlen