1. dexxana

    dexxana Legasthenikerin...

    Mein Mann hat beschlossen seit zwei Tagen das Rauchen aufzugeben.
    Vorsatz war ja schon länger da. Für mich als Nichtraucherin sind seine Entzugserscheinungen nicht nach voll ziehbar. Bitte wie kann ich ihm helfen? Er ist Mega Grantig und nervös :( Ich finde seinen Entschluss toll aber es ist anstrengend für alle Beteiligten. Hat wer gute Tipps für mich oder ihn und wie lange dauert das ganze ?
     
  2. LittleLu

    LittleLu Teilnehmer/in

    Zeig ihm ein paar Raucherlungenfotos und Bilder von Lungenkrebspatienten.
     
  3. Pythia

    Pythia Teilnehmer/in

    Sag ihm, er soll sich eine rosa Lunge vorstellen:).

    Wasser trinken hilft, gegen "craving" (kurzzeitige Suchtattacken) , an die frische Luft zu gehen und einen tiefen frischen Atemzug zu nehmen hilft auch. Daran zu denken, dass aufhören nichts schlimmeres bewirkt, als das was man als Raucher eh dauernd hat, nämlich die Zeit, von einer Zig zur nächsten. Sich selber vorstellen als wohl duftend und gesund tief einatmend.

    Und es dauert ca 4 Monate, bis man drüber hinweg ist. Nach drei Wochen kommt eine schlimme Phase, weil die Zusatzstoffe (nicht Nikotin) wie MAO-hemmer wirken und deren Wirkung dann nachlässt. Da muss man durch, kann aber vorübergehend zu depressionsartigen Zuständen führen.
     
  4. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Bei mir war nach Tag 5 das schlimmste vorbei.

    Er soll sich so gut wie es geht ablenken. Lass ihn notfalls an der Playstation oder was anderem zocken.
     
  5. wirsindwir

    wirsindwir Teilnehmer/in

    Ich hatte nach zwei Wochen, körperliche Schwierigkeiten. Ganz plötzlich, auch mein Kreislauf mochte das nicht. Einfach irgendwie ablenken, den Fokus woanders hin richten. Bin jetzt ein Jahr rauchfrei, komisch, es fehlt mir gar nicht. Ich hab einfach nicht mehr geraucht..
     
  6. dexxana

    dexxana Legasthenikerin...

    Na wusch, das hört sich aber doch ganz schön heftig an so ein Raucherentzug.
     
  7. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    meine ersten 4 tage waren noch harmlos. an tag 5 war ich dann ein häufchen elend und hab mir so einen nicorette inhalator in der apotheke gekauft. den hab ich dann fallweise benutzt, aber nicht viel. genau ein monat nach dem aufhören war dann noch ein ganz schlimmer schub, aber danach hab ich den inhalator nie wieder benutzt.

    ich hab monatelang mein komplettes abendverhalten geändert, um nicht in alte muster zu verfallen.

    mein entzug hat monatelang gedauert und war auf dreifache weise echt hart: 1. psychisch, weil ich immer unheimlich gern geraucht hab und schon richtige verhaltensmuster hatte (eine zigarette beim xy, eine gleich nach dem yz und so weiter) und auch gesellschaftlich. 2. körperlich - nikotinentzug. und 3. hatte ich verstopfungsprobleme, weil die verdauungszigarette(n) weggefallen sind.

    muss aber dazu sagen, dass ich starke raucherin war (2 packerl an einem normalen tag, beim fortgehen mehr). ich hab auch nach einigen wochen angefangen, körperliche probleme zu entwickeln wie zb lungenschmerzen, husten mit auswurf etc - und das, obwohl ich vorher, noch als raucherin, all diese probleme nie hatte. da kam dann wohl alles raus.

    mein entzug war echt hart, aber jetzt bin ich seit 7 jahren rauchfrei und es geht mir nicht ab.

    du kannst deinen mann nur unterstützen, indem du es (ihn ;)) aushältst, nehm ich an.
     
  8. Leyana

    VIP

    Bei mir warn auch die ersten 2-3 tage an schlimmsten - also mit starkem verlangen zu rauchen. Danach hat sich das sehr schnell gelegt, nur in gewissen situationen war es noch zu bemerken, zB beim fortgehen oder in momenten von starken psychischem stress.

    Geholfen hat mir wasser trinken (ich hatte immer ne wasserflasche dabei an der ich dann genippt habe), essen (zB karotten knabbern o.ä.) usw.

    Viel erfolg deinem mann und dir gute nerven beim aushalten :)
     
  9. Pixels

    Pixels Teilnehmer/in

    Mir hat die kostenlose Online-Initiative SFP http://www.smokefreeproject.org geholfen.
    Die Auseinandersetzung mit der eigenen Motivation und auch den Austausch mit anderen Betroffenen und die langfristige Begleitung im Prozess hab ich als sehr stärkend und hilfreich empfunden.

    Und in den ersten zwei Wochen hatte ich nikotinfreie E-Zigaretten (aus der Apotheke damals noch) als gelegentlichen Ersatz.

    Mein Mantra:
    Stur bleiben! Es lohnt sich!

    Viel Erfolg!!!
     
  10. Ich fand damals die ersten 3 Wochen unangenehm. DA hab ich bei den Rauchpausen versucht möglichst viel Rauch von den anderen einzuatmen.

    Ich las damals das Buch "Endlich Nichtraucher". Obwohl es teilweise sehr "amerikanisch" geschrieben ist, hat es mir sehr geholfen nicht vor lauter Selbstmitleid zu zergehen, weil ich arme nicht mehr rauchen darf.
     
  11. Misella

    Misella ist zufrieden
    PLUS + VIP

    Mein Mann hat eine App, wo die eingesparten Zigaretten und damit gesparten Euros gezählt werden, das macht ihn etwas froh.
    Ansonsten legt er sich bewusst andere Abläufe zu, weil er die gewonnenen Zeit noch nicht gut nützen kann. Ist ja doch mehr als eine Stunde am Tag, die er zur "freien Verfügung" hat.
    Seine Laune ist schwankend, am besten wir (Kinder und ich) hören nur selektiv :D. Es wird aber immer besser, nicht verzagen!

    Michaela
     
  12. dexxana

    dexxana Legasthenikerin...

    Danke für die Antworten.
    Das Buch hat er zuhause ;) aber ich glaube noch nie gelesen.
     
  13. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    wir haben damals kurz nach dem rauchstopp (nur ich hab geraucht) zwei bausparer für uns abgeschlossen (war grad der anfang der finanzkrise und ein bissl eine sicherheitsmaßnahme) - und das war noch immer weniger als das ersparte geld pro monat. als die letztes jahr ausbezahlt wurden, weil die 6 jahre um waren, war ich sooooo stolz. nie hätt ich mir träumen lassen, dass ich auch nur einen einzigen tag ohne zigaretten auskomm.
     
  14. Liselotte

    Liselotte Gast

    Interessant, bei mir dauert der Entzug nämlich ziemlich genau 3 Wochen und dann ist alles wieder gut.

    Meine Erfahrung: die ersten 3-4 Tage: Hölle, unglaublich gereizt, ich kann keinen klaren Gedanken fassen, kann mich nicht konzentrieren, kämpfe gegen körperliche Erscheinungen.
    Danach sind die typischen Erscheinungen weg, aber der Gusto ist unglaublich stark. Der verschwindet dann nach 3 Wochen und ist dann nur noch in bestimmten Situationen vorhanden.
    ZB am Abend mit Rauchern weg sein ist für mich heute noch nahezu unmöglich.

    Ich habe es für mich immer wie einen Wettkampf angelegt. Jede Stunde, jeder Tag war ein Erfolg den ich genossen habe. Darum war ich nach den ersten Tagen immer recht gut drauf.
     
  15. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    du hast also öfter als einmal aufgehört? is dann nicht wirklich eine erfolgsgeschichte oder?
     
  16. Leyana

    VIP

    Kann schon eine erfolgsgeschichte sein, es kommt eben aufs gesteckte ziel an. ich zB habe auch öfter aufgehört, weil ich mir selber zeigen wollte, das ich auch mal eine pause machen kann (ich hab immer sehr gern geraucht, wollte aber von nichts "richtig" abhängig sein). Oder auch wetten mit freunden ob man "einfach so" das rauchen sein lassen kann.

    Lange zeit lang hab ich mir auch einfach keine zigaretten selbst gekauft, sondern nur in gesellschaft mit anderen (und denen dann halt immer mal a packerl kauft o.ä.) bei denen mitgeraucht. Für mich persönlich waren das alles erfolgsgeschichten, weil ich ja nie mit dem rauchen aufhören wollte. Mir war allerdings von anfang an klar: wenn ich schwanger werde/ein kind bekomme hör ich auf zu rauchen und rauch nie wieder. So hab ichs dann auch gemacht ;)
     
  17. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich bin 2x für jeweils ca. 2 Monate rückfällig geworden und das seit ca. 12 Jahren. Mir ist das Erfolg genug.
     
  18. Solanum

    VIP

    von mir als nie richtig starker raucherin (konsum zwischen 10 und 20 zigaretten/tag):
    aufhören war leicht. durchhalten war/ist schwer. (und das nach 7 jahren immer noch).

    beim ersten mal aufhören habe ich nach einem halben jahr etwas nikotinhaltiges geraucht und gleich im anschluß weitergeraucht, als hätte ich nie aufgehört.
    beim 2. mal wollte ich schwanger werden und habe reduziert. vor dem positiven test war ich auf ca. 1 zigarette pro tag runter. ab dem positiven test war mir klar, das jetzt ernst ist (ich habe mit einer schwangerschaft im 1. zyklus naiverweise gar nicht gerechnet - sie kam mir sogar fast ungelegen) und ich habe keine mehr angefasst.
    der preis dafür war aber hoch: mein sozialleben in der arbeit und auch privat wurde fürs erste heruntergefahren (keine rauchpausen mehr, kein abendliches fortgehen mehr). und anders hätte ich es wohl auch nicht geschafft. in meinem einzigen still- und schwangerschaftsfreien monat zwischen den kindern war ich einmal abends fort und habe ca. 30 zigaretten geraucht.

    fazit: bei mir war und ist die körperliche abhängigkeit kein thema gewesen, aber das verhaltensmuster. nach wie vor fällt es mir schwer abends in versifften lokalitäten, in denen noch geraucht werden darf, zu sitzen und abstinent zu bleiben. das muß ich aber, weil ich niemals nie nur eine ausnahmsweise rauchen würde.
     
  19. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    aso sorry. das klang eher, als würdest du mehrmals jährlich aufhören und wieder anfangen :)
     
  20. spacedakini3

    spacedakini3 Teilnehmer/in

    Ich habe zweimal aufgehört zu rauchen und es beide Male eine Änderung der Lebenssituation und des Alltags, die mich die Zigaretten vergessen haben lassen.
    Das erste Mal war ich verliebt und bekam nach jedem Kuss zu hören "bäh du schmeckst nach Rauch" - und habe aufgehört. Ganz leicht und problemlos.
    2 Jahre später war die Beziehung aus und ich wollte wieder anfangen.

    Noch ein paar Jahre später war ich schwanger und mir war so schlecht und ich wollte mein Kind nicht vergiften...auch ganz leicht, weil mir eh so schlecht war. Und nie wieder angefangen.

    Es hilft wohl, wenn plötzlich alles anders ist und man nicht in gewohnten Situationen ans Rauchen erinnert wird.
    Und wahrscheinlich auch, wenn man "für jemanden anderen" aufhört. Egoistische Motive sind ja nie sehr kraftvoll.

    Vielleicht hilft es, wenn du deinem Mann sagst, dass er jetzt gut riecht und gut schmeckt.
     

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