1. all.about.eve

    all.about.eve Teilnehmer/in

    Ich glaube, wenn du dich jetzt intensiver mit dem Thema auseinandersetzt, viel mit anderen Leuten sprichst, weitere Meinungen einholst (wie hier im Forum) und dann auch Bankgespräche führst, wird sich manches von ganz alleine relativieren und du wirst gewisse Dinge mit anderen Augen sehen. :)

    Ich beschäftige mich auch erst seit etwa einem halben Jahr konkreter mit dem Thema Eigentum und Kredit. Als wir damit begonnen haben, war das alles so abstrakt für mich - ob 200.000 oder 300.000 EUR, ob 20 oder 30 Jahre Laufzeit, ob man jetzt ein paar zigtausend Eigenmittel mehr oder weniger hat ... das waren alles Dimensionen, mit denen ich bisher noch nie was zu tun hatte und die so weit weg von meinem bisherigen Leben waren, dass ich den Unterschied zwischen diversen Kreditsummen und Laufzeiten ehrlicherweise auch nicht richtig begriffen habe.

    Mein Freund hatte da von Anfang an einen realitätsnäheren Blick und rückblickend auch die vernünftigere Herangehensweise. Wir sind jetzt gerade dabei, eine Immobilie zu kaufen und mit allem, was ich in der Zwischenzeit dazugelernt habe, kann ich dir nur sagen: 300.000 mit 30 Jahren Laufzeit würden mich nervlich fertig machen! :eek:

    Bei uns sieht es jetzt so aus, dass wir etwas gefunden haben, für das wir rund die Hälfte an Eigenmitteln aufbringen können und uns "nur" für die andere Hälfte einen Kredit aufnehmen müssen. Ob wir uns diesen auf 15 oder 20 Jahre geben lassen, haben wir noch nicht endgültig entschieden - tendieren aber momentan zur längeren Laufzeit, eben damit wir mehr Spielraum fürs normale Leben haben und die Rückzahlung eher ein bisschen "nebenher" laufen kann, anstatt monatlich wie ein Damoklesschwert über uns zu schweben.

    Wir sind aber auch ein paar Jahre älter als ihr (Mitte bzw. Ende 30), daher schon länger Vollzeit berufstätig. Und auch wenn wir nicht wirklich gezielt Geld für ein Eigenheim zurückgelegt haben, ist uns doch genug übrig geblieben, dass wir jetzt eine ganz brauchbare Basis an Eigenmitteln zur Verfügung haben.

    Mein dringendster Rat für euch wäre: nur nicht Hudeln und sich aus einer Ungeduld heraus in solche Schulden stürzen!! Meiner bescheidenen Meinung nach sind 300.000 unter den gegebenen Voraussetzungen wirklich ein Wahnsinn. Macht euch nicht selbst zum Sklaven der Bank!
    Lasst euch noch ein paar Jahre Zeit zum Sparen und schaut dann, wieviel ihr zusammengebracht habt. Lasst eure Vorstellungen noch etwas reifen um zu erkennen, was tatsächlich eure Bedürfnisse sind (z.B. wo ihr überhaupt hin wollt!). Nutzt die Zeit, um euch nach und nach mehr Wissen anzueignen und dann eine fundierte Entscheidung treffen zu können, welcher Kredit der richtige für euch ist.

    Ich verstehe dein trotziges "aber wie machen das dann andere Leute, wenn nicht mal 2 Akademiker mit sicheren Jobs sich so ohne weiteres ein Eigenheim leisten können". Aber dieser Tatsache musste ich auch schon ins Auge blicken - dass sich die Zeiten eben geändert haben, sowohl was die Kosten als auch die Ansprüche betrifft. Das sieht man ja gut an euren aktuellen Ausgaben - die mögen zwar gemessen an heutigen Maßstäben nicht sehr verschwenderisch sein, aber vor 30 Jahren hätte sich ein junges Paar mit Traum vom Eigenheim und diesem Lebensstil nie im Leben als "sparsam" bezeichnet! Rede mal mit der Generation vor uns, unter welchen Umständen sich die alles aufgebaut haben.

    Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute - ich denke, ihr seid auf dem richtigen Weg, nur der Zeitpunkt ist es (noch) nicht. :)
     
  2. all.about.eve

    all.about.eve Teilnehmer/in

    PS: Und wenn ihr mit dem Kinderkriegen nicht mehr so lange warten möchtet, dann kriegst du eben schon vorher eines - was auch den Vorteil hätte, dass dieser Aspekt auch gleich ins rechte Licht gerückt werden würde. ;)
     
  3. Vollmondfrau

    Vollmondfrau ...sammelt sich.
    VIP

    OT:
    Dies schreibt jemand aus dem Bezirk Mistelbach. :D.... dort hat mein Bruder (am Weg zu unserer Schwester) im Auto fassungslos gefragt: " welcher Volltrottel hat bitte diese Gegend erfunden? ". Schöner könnte man Schasklappersdorf doch gar nicht umsetzen..

    *duckundweg*
     
  4. SerGregor

    SerGregor Teilnehmer/in

    In Schasklappersdorf ist es sicher schöner als im Bezirk Mistelbach/Gänserndorf etc. :)

    Ich komme ja selbst aus dem südlichen NÖ und landschaftlich ist das schon ein ziemlicher Abstieg. Gibt mittlerweile sogar meine Frau zu :D

    Aber 15 km nördlich von Wien, 3 Kindergärten, direkte S-Bahn nach Wien, AHS, alle Geschäfte die man benötigt im Ort, Lokale etc.
    Wenn man das UND eine schöne Landschaft will, dann wird es wirklich teuer.
     
  5. inkale

    inkale Gast

    Wir sind 20km nördlich von Wien und haben all das, einschließlich der schönen Landschaft zu einem attraktiven Preis.
     
  6. SerGregor

    SerGregor Teilnehmer/in

    DAS glaub ich nicht. Bzw. hast du dann eine andere Definition von "schöner Landschaft" wie ich ;)
     
  7. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    ich finde die aussage nicht gut
    natürlich spricht jeden menschen etwas anderes an aber das wein- und Waldviertel ist jetzt nicht soo unmöglich
    ich muss ehrlich zugeben, mir gefallen mittlerweile die weite und das hügelige und die dörfer
    ich möchte viell. nicht so weit oben wohnen, weil es einfach dann mit arbeit und schule wirklich schwer werden kann, aber als unwirklich oder hässlich würde ich es nicht bezeichnen.
     
  8. inkale

    inkale Gast

    Musst du auch nicht.

    Ich kenne das südliche Einzugsgebiet Wiens bis nach Payerbach, Reichenau, Gloggnitz, recht gut. Ich habe dort und auf der Rax/Schneeberg einen Großteil meiner Kindheit und Jugend verbracht. Und es gefällt mir dort landschaftlich auch ausnehmend gut.

    Unsere Wohngegend nördlich von Wien steht dem um nichts nach. Gerade die hügelige Landschaft und Weinberge vor der Haustüre tragen für uns sehr zur Lebensqualität bei. Aber wir wissen, dass diese Gegend seltenst auf dem Radar von Wiener Wohnungs-/Haussuchenden und zu unserem Glück sehr unterbewertet ist. Wir können damit sehr gut leben. ;)

    Das Marchfeld, die Gegend um Gänserndorf oder auch Gerasdorf und Föhrenhain wären jetzt auch nicht unser Fall.
     
  9. Solanum

    VIP


    mit meiner erfahrung (südwestlich fast an wien angrenzend wohnend, ohne infrastruktur in schönster landschaft, aber mit guter autoanbindung an wien) gebe ich dir recht. infrastruktur ist nicht überbewertbar. der mangel an infrastruktur nervt und ohne a*azon wäre ein leben hier schwer.#
    unsere gegend ist trotz fehlender infrastrtuktur teuer und der zuzug ist enorm. die fehelende infrastruktur unterschätzen wohl viele.
     
  10. inkale

    inkale Gast

    Tut mir leid, gute Infrastruktur ist wirklich wichtig.
    Als wir vor 10 Jahren Haus/Grundstück suchten war meine bevorzugte Gegend der Wienerwald (Sulz, Sittendorf, Gaaden,...). Weder hätten wir damals nur irgend etwas gefunden, das preislich halbwegs realisierbar gewesen wäre noch war eben die öffentliche Anbindung so, dass Kinder ohne Taxidienste anderer in vertretbarer Zeit in Mödling (nächste Schulstadt) gewesen wären.

    Nördliches Wien war für mich immer bäääh.
    Mein Mann kannte die Gegend, ihre Vorteile und Schönheit allerdings von früher und es war purer Zufall, dass er dieses Grundstück gefunden hatte. Wir sind damals an einem Sonntag gerade von Grundstückssuche in Gaaden zurück gekommen und er hat mich nochmals gedrängt doch das eine Grundstück im Norden anzusehen, das er zwei Tage vorher entdeckt hat. Also sind wir am frühen Abend noch hin und keine 24 Stunden später war der Vertrag unterschrieben und nie bereut. Damals war mir nicht bewusst, dass Grundstücke bzw. Althäuser in dieser Gegend absolute Mangelware sind. Meinem Mann schon, sonst hätte er auch nicht so gedrängt.
     
  11. Solanum

    VIP



    ich habe glück im infrastruktur niemandsland: unser grundstück war weit unter dem marktpreis (warum auch immer), ich habe in der gegend einen job gefunden und habe eine knappe viertelstunde anfahrt, die bussituation für die kinder ist ok. sie werden zwar gute 50 min mit dem bus ins nächste gym fahren müssen, aber das machen alle kinder aus der gegend und das scheint zumutbar zu sein (mit dem auto wären es 15 min). ähnlich ist die anfahrt in die vs: der bus fahrt hin 40 minuten lang! (zurück nur 5 min, da er runden fährt). das ist für uns aber ein glück, da der bus quasi die frühbetreuung ist, die es nicht gibt, wir aber sonst brauchen würden.

    für meinen mann mit seinen wechselnden projekten ist die lage des wohnorts grundsätzlich egal.

    trotzdem hätte ich wohl eine anderer gegend gewählt, wenn ich die infrastruktur entsprechend berücksichtigt hätte. wir waren wohl nach 3 jahren grundstücksuche von der landschaft, der größe und dem preis des grundstückes zu geblendet.


    was außerdem zu berücksichtigen ist: wenn kinder geplant sind und die hilfe der großeltern gewünscht ist, sollte das in die wahl des grundstücks miteinfließen! im norden von wien hätten meine schwiegereletern gute 2 stunden anfahrt, zu uns ist es "nur" mehr eine. mehr als eine stunde ist selten zumutbar.
     
  12. maha

    maha Gast


    Wie meinen? ich hab mich NUR auf die Voraussetzungen für 300.000 Kredit bezogen.
    Und das ist tatsächlich kein Problem..... wennst anständig verdienst.

    Mathematik: 420.000.- wurden investiert. Was glaubst sind neuwertige 130m² mit 72m² Keller und 40m²Balkon dzt in Gablitz wert (Südlage, nicht Hauersteig)?? 500.000? Eventuell nur 470.000..... Egal.
    Auch mathematisch ein gutes Geschäft.
     
  13. Mummy36

    Mummy36 Gast

    hallo
    also bei den voraussetzungen wäre ich mit einem kredit von 300TEUR vorsichtig
    wie schon geschrieben kommen da noch nebenkosten dazu, vermutlich eine verpflichtende risikoversicherung, die mtl. auch etwa schätzomativ mit 30-50 € zu buche schlägt
    wer die sichere variante wählt, nimmt fixzins, da bist aber bei 2% oder mehr auf 7 oder 10 jahre
    die zinsentwicklung ist ein großer unsicherheitsfaktor. kann genausogut steigen, wie der zins die letzten 12 jahre gesunken ist. wir hatten vor 12 jahren einen zinssatz von 5,75 %, jetzt 0,75.
    eure einkommen sind gut, aber bedenke bitte, dass ihr auch in der karenzzeit die fixkosten zahlen können müsst. mit nichts oder nicht viel auf der seite ist das evtl. schwierig.
    aber es ist machbar.
    ich bin bzw war bei uns die hauptverdienerin und habe mir vor der karenz für die karenzzeit 14000 € angespart. davon haben wir aber gsd nicht so viel gebraucht wie wir vorher gedacht haben. eigenltich nur sonderausgaben ;) wie neues sofa, neue kaffeemaschine, unnötigen schnickschnack etc.
    aber so ein polster tut schon gut. was ist wenn das auto kaputt wird, die waschmaschine etc.
    wir haben jetzt (ich arbeite 20 std. , mein mann 34) inkl. familienbeihilfe ca 3300 euro mtl. zur verfügung, fixkosten 1630 euro. bleiben noch knapp 1650 für lebensmittel, haushalt/hygienekosten, frisör, sonderausgaben. wobei unser kredit mit 707 € rel. gering ist - kreditsumme ca. 106.000. das landgeld haben wir gsd schon frühzeitig tilgen können, da wir ein sehr günstiges angebot vom land bekommen haben uns in summe über 40.000 € gespart haben.

    wir haben derzeit keine kinderbetreuungskosten da die großeltern aufs kind aufpassen. rechne das auf alle fälle ein, ein kiga ist nicht günstig wenn man gut verdient ;)
    und kinder sind nicht billig, finde ich. gerade ausflüge kosten einiges, und man - also ich - will uns auch was gönnen und zb eis und pommes beim baden kaufen, nicht immer nur jause von daheim etc. das schlägt sich auch zu buche.

    ist halt immer die frage was man will. ein kollege von mir ist gerade in einer ähnlichen situation. es soll ein haus gekauft werden, bei uns fast nicht unter kaufpreis 290000 möglich. da ist bei wenig bis keinen eigenmitteln die monatliche kreditbelastung schon hoch. und dafür dann auch alles verzichten, nur um den kredit abzustottern....ich weiß nicht, für mich macht das wenig sinn bzw. würde ich es einfach nicht aushalten nicht einfach mal ohne nachzurechnen in die therme zu fahren oder ausflüge zu machen oder eine neue anschaffung zu machen.

    welchen stand habt ihr gerade?

    lg
     
  14. SerGregor

    SerGregor Teilnehmer/in

    Vermutlich ist das mit der Infrastruktur so wie mit vielen anderen Dingen im Leben. So lange man sie hat denkt man nicht viel drüber nach, aber wehe wenn sie mal weg ist...
     
  15. SerGregor

    SerGregor Teilnehmer/in

    Da hast du recht. So gesehen lieber ein kleineres Heim, dafür kann man sich sonst mehr leisten ohne permanent im Hinterkopf mitrechnen zu müssen.
    Und ich kann mir schon vorstellen, bei einer größeren Kreditsumme und weniger finanziellem Kopfpolster deutlich unentspannter zu sein.
     
  16. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    nachdem mein Freundeskreis nicht nur in meinem alter ist sondern auch gut 15jahre älter habe ich schon als haussuchende jahrelang gehört, wie nervig es sein kann, am popo der welt zu leben, wo die Kids keine Möglichkeit haben, ohne Eltern wohin zu gelangen.
    so war unsere suche immer darauf ausgelegt, eine direkte Anbindung nach wien zu haben (also ohne umsteigen) und nur so haben wir gesucht.
    wir haben 4jahre gesucht, haben vieles gesehen und vieles ausgeschlagen, weil eben nicht machbar (weil ich nicht auf Jahrzehnte taxi für meine Kinder spielen will und wollte)

    wir hätten mit dem, was wir gezahlt haben, in einem Infrastrukturell schwächeren gebiet deutlich mehr an grund und sicher ein größeres haus.
    ich sehe zbsp im Geburtsort meines vaters, dass die häuser wirklich pro jahrzehnt größer werden, mittlerw. bauen sie dort häuser mit 200 bis 250m². für max. 4pax.
    das wäre mir immer Zuviel gewesen, weil ich es ja erhalten und beheizen und putzen muss.
    wir haben "nur" 150m² und das passt für uns, zu zweit war es genialst :cool: und zu viert hat auch jeder genug platz für sich.

    bei uns haben sie im neubaugebiet lt einem freund (der dort wohnt und mit seinen direkten Nachbarn besser bekannt ist als ich) im durchschnitt 300.000eur (manche nur 200.000, manche doch sogar noch mehr) schulden.
    das gebiet wird seit ca. 10jahren bebaut, noch ist es nicht voll verbaut, sprich, die häuser sind zw.10 jahren und gerade neu gebaut.
    lt. unserem freund zittern da jetzt auch schon einige, weil die Schuldenlast doch sehr drückt und man scheinbar doch nicht alles so locker schupft.
     
  17. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Das kenne ich auch aus Irland. Immer größer, das Mehrfache an das wo früher richtige Großfamilien lebten.
     
  18. Solanum

    VIP


    wir haben auch eine direkte anbindung an wien und in die bezirkshauptstadt. in wien sind die busse deutlich schneller als in der bezirkshauptstadt. für mich wäre es aber berufstätig nicht möglich öffentlich zu fahren. das stört mich jetzt sehr.
    wir haben auch "nur" 150 m2 - das finde ich zu groß, mein mann zu klein und auch bei uns haben fast alle viel größere häuser. über die schulden weiß ich nichts, aber uns war es wichtig fast schuldenfrei zu bauen und das war gut so. hätten wir jetzt schulden und müssten sachen am haus richten würde uns das schwer belasten. so bauen wir seit nun 7 jahren langsam fertig. innen ist es seit fast 2 jahren fertig, außen brauchen wir wohl noch mindestens ein jahr. mühsam, aber dafür sind wir eben nahezu schuldenfrei. das ist es wert.
     
  19. häuser werden ja nimmer für menschen gebaut sondern als lager für konsumgüter. was heutzutage ein kind vor der geburt schon besitzt hatte vor 100 jahren eine ganze familie zusammen. der krempel braucht platz und kostet geld, drum haben die menschen auch weniger kinder.krempel ist wichtiger geworden.
     
  20. BLS

    BLS
    VIP

    Du drückst das jetzt zwar sehr drastisch aus, aber irgendwie muss ich dir recht geben!
     

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