1. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Was bitte löst so eine Panik vor einem KS wie die deine aus????? Die Berichterstattung in diesem Forum? KS-Bücher? Horrorgschichtl anderer Leute?

    Für eine Frau mit Schönwetterschwangerschaft und einer Hebamme, die sich der Gefahren einer Geburt bewußt ist (also bis hier hin und nicht weiter) finde ich eine HG schön, gut und auch vertretbar. Für alle anderen NJET ...

    Ich finds falsch, daß jetzt nur die Hebi dran kommt und nicht die Mutter, die durch ihr Trauma die Scheuklappen auf hatte. Die Schuld lag vermutlich 50:50. Ich find auch, beim Tod eines Kindes durch unterlassene Hilfeleistung (und das ist der Umstand, wenn man sich als Schwangere im Notfall (!) nicht um die Burg ins KH einliefern läßt) reicht "gestraft genug" einfach nicht. Weil nicht nur die Mutter auch die Hebamme geht aus der Sache nicht ohne emotionalen Schaden raus ...

    Und wenn die Hebamme vor Gericht muß, dann auch sie.
     
  2. MopsMama

    MopsMama Gast

    ich weiß es nicht.. nein ich habe weder KS bücher gelesen, noch hier im forum mcih über kaiserschnitte informiert..
    ich bin als kind oft operiert worden, sehr oft.. vl liegt es daran..

    man müsste herausfinden, wie arg sie von diesen ks traumatisiert ist..
    ist man wirklich in der lage obektiv zu entscheiden, wenn man was wirklich schlimmes erlebt hat??
     
  3. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Das versteh ich ...

    Nur, was hättest du gemacht, wenn eine Notsiuation eingetreten wäre? Hattest du ein Szenario dafür?
     
  4. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Diese Aussage ist nur statistischer Schwachsinn, weil nicht 2 gleiche Gruppen verglichen werden.
    Einerseits die Gruppe der Gebärenden in allen Risikostufen (=KH Geburten) und andererseits die Gruppe der (normalerweise) "keine Risikofaktoren erkennbar" Gruppe bei HG, weil sich glücklicherwiese auch Hebammen normalerweise NICHT auf Risiko-HG einlassen. Dementsprechend handelt es sich um 2 nicht vergleichbare Gruppen.

    Meine Aussage bezüglich der Strafe bezieht sich darauf, dass ähnliche Strafhöhen auch bei einem Verkehrsunfall mit "nur" Verletzten (ohne bleibende Schäden) bei vollem Schuldeingeständnis verhängt werden...
     
  5. maribah

    maribah Gast

    Nein ist man nicht.

    Aber man wär sich selbst gegenüber eigentlich schon auch ein bisschen verantwortlich. In diesem Sinn wär ein Aufarbeiten des Traumas mit Professionisten ein Must für die Mutter gewesen. Um wieder eine echte Entscheidungskompetenz für die nächste Geburt zu entwickeln.

    Weil wenn ich einen extremen Horror vor einer Sache hab, dann kann ich nicht klar und nüchtern genug denken und schau vermutlich primär drauf, nur ja nicht den Horror noch einmal zu erleben.

    In real schauts dann meistens so aus, dass man sich selbst das Defizit nicht eingestehen will, die Umgebung ständig und meistens ungefragt klugscheißt, (dass es alles nichts so arg war und sich die Mutter zusammenreißen soll) und man oft mit Kleinkind auch gar nicht die Zeit findet bzw. eigene Ansprüche zurückstellt.

    Nur, wie beinander die Mutter gewesen sein muss, wenn sie das mit der HG so vehement (und mit emotionaler Erpressung!) durchgedrückt hat, ist imo eh offensichtlich. Und hätte in der Vehemenz in der eigenen Familie auch auffallen sollen.

    Mann, Eltern - haben vermutlich alle wieder schön weggeschaut und/oder sich nicht interessiert.

    Wie gesagt: Fehlerketten. Und jeder hat sein Schäuferl dazu beigetragen
     
  6. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Hausgeburten sind nicht gefährlicher als Krankenhausgeburten. Es muss jedoch sehr gut abgeschätzt werden, wann eine Hausgeburt möglich ist und wann nicht. In der modernen Geburtshilfe und medizinischen Schwangerenbegleitung läuft viel falsch. Oft werden sich anbahnende Gefahren trotz zahlreicher Hinweise nicht erkannt (sehe ich tagtäglich in der Beratung), oft werden gesunde Schwangere völlig verunsichert.

    Meine große Hoffnung liegt in einer qualitätsgesicherten Betreuung der Schwangeren. Wenn die Gynäkologen ihre Risikopatientinnen als solche identifizieren, können diese engmaschig in den großen Zentren betreut werden, und die Frauen mit problemlosen Schwangerschaften können ihre Schwangerschaften ganz normal weiterbetreut austragen.

    Die normale Betreuung sollte jedoch gerade im Fall einer geplanten Hausgeburt weitergeführt werden. Dazu gehören auch alle gängigen Untersuchungen im Mutterkindpass einschließlich der Ultraschalluntersuchungen, die dann aber auch von entsprechend qualifizierten Untersuchern durchgeführt werden sollen. Wenn alles passt, spricht meiner Meinung nach nichts gegen eine Hausgeburt. Umgekehrt spricht eine schlampige Betreuung während der Schwangerschaft auch gegen eine Hausgeburt.

    Auch die Hebammen, die Hausgeburten durchführen, sollten einschätzen können, in welchen Fällen Hausgeburten möglich sind, und wann eine Geburt im Krankenhaus besser wäre.

    Schwangerschaft und Geburt sind sehr emotionale Lebensphasen, Komplikationen und Probleme führen deshalb leichter zu Traumata bei den betroffenen Frauen und Paaren. Gerade deshalb sollte es nicht bei einer Nachuntersuchung durch den Gynäkologen bleiben, es sollte zwei weitere Untersuchungen beim Hausarzt geben, damit psychische Folgeprobleme erkannt werden und den Frauen geholfen werden kann. Denn oft erkennt die Umgebung einer jungen Mutter nicht, dass diese eine Depression entwickelt.

    Das Problem im Fall, der jetzt verhandelt wurde, liegt meiner Erfahrung nach woanders. Eine ist aufgrund einer vorausgegangenen schwierigen Geburt, die in einer Sectio endet, traumatisiert. Sie geht mit ihrem ersten Kind heim und wird in ihrer seelischen Not alleine gelassen. Sie kann ihr Geburtserlebnis nicht aufarbeiten. Sie wird wieder schwanger und kommt in ein Zentrum für Schwangerschaft und Geburt, wo ihr ohne Beachtung der Vorgeschichte erklärt wird, dass bei einer Hausgeburt alles ganz anders laufen würde. Die Mutter klammert sich an diesen Strohhalm und lässt ihn in ihrer großen Angst nicht mehr los.

    Welche Rolle hier die Hebamme schon gespielt hat, kann ich nicht sagen oder einschätzen, ich muss aber schon auch dazusagen, dass die Hebamme die Pflicht hat, sich über die Vorgeschichte der Schwangeren zu informieren und sich auch über den psychischen Gesundheitszustand der Schwangeren klar zu werden hat. Und Hausgeburtshebammen lernen ihre Schwangeren meiner Erfahrung nach recht gut kennen.

    Zentren für Schwangerschaft und Geburt sind wichtig. Sie stärken die Eigenverantwortung der Frauen, haben oft umfangreiche Bibliotheken, bieten gute Geburtsvorbereitungskurse an. Jedoch sind die Mitarbeiterinnen und Leiterinnen solcher Zentren, die ja selbst sehr erfahrene Laien sind, gefordert, Frauen mit psychischen Problemen zuerst bewegen, eine Therapie in Anspruch zu nehmen, bevor sie ihnen die Hausgeburt als Allheilmittel verkaufen.

    Es kann nicht sein, dass eine traumatisierte Frau zuerst in die Richtung einer Hausgeburt bestärkt wird, und dann, wenn diese Hausgeburt so tragisch endet, sie hinterher ganz alleine da steht. Einzig und alleine meine Freundin, welche die Doula der Frau kannte, und mit der Geschichte sonst nichts zu tun hatte, hat die betroffene Mutter dann hinterher besucht und ihr ein wenig Begleitung angeboten.

    Noch einmal zum Abschluss: Hausgeburten sind nicht gefährlicher als Krankenhausgeburten. Es müssen jedoch die Voraussetzungen stimmen.
     
  7. MopsMama

    MopsMama Gast


    ich musste im vorraus einen zettel unterschreiben, dass - wenn eine notsituation eintritt - operiert werden darf. den hab ich auch unterschrieben. nachdem sie mir tausendmal versichern mussten, dass sie wirklich nur im aller aller schlimmsten notfall operieren.
     
  8. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Ich dnke derzeit gibt es einen extremen Hype auf Heimgeburten... Sozusagen ein Kind zu bekommen zwischen Billakassa und Nach Hause kommen. Ist doch eh alles nur ein Klacks - und die die ins Krankenhaus sind keine echten Frauen (ja ddas bekam ich auch mehrmals zu hören - trotz medizinisch indizierten Kaiserschnitt - geburt 1 endete ja in Notkaiserschnitt).


    Und gerade bei den Heimgeburten gibt es den Run - hin zu den hebammen - die natürlich auch eine Familie zu versorgen haben - und noch dazu Risiken für die Schwangere abzuschätzen haben, die dann wiederrum - siehe punkt 1 - eingeschüchtert werden mit den Worten - eine geburt ist das natürlichste was es gibt auf der welt.

    Nichts desto trotz - gibt es immer mehr Verfahren - für ungewollte Kinderlose - Kinder zu bekommen. Viel mehr Hochrisikoschwangerschaften - immer mehr Probleme in der Schwangerschaft. Die aber zu 100% in die Arme von Ärzten gehören - denen eine Hebamme nicht helfen kann.

    Ich habe das auch in meiner Schwangerschaft mit meinem Gyn diskutiert- ob ich mir eine Hebamme suchen soll - oder nicht. Nicht dass er mich gefragt hat - ob ich noch ganz Dicht bin. bei Placenta Pervia Totalis - kanns höchstens einen Kübel zum Blutauffangen drunterstellen. Zu anderen Sachen ist sie nicht befugt.

    Wir haben vor 1 Jahr eine liebe Freudin zu Grabe getragen, 5 Jahre Kinderlos - mehrere IVFs, bis die Ärzte dahinterkamen- sie hätte ein Faktor V leiden... Danach gabs noch eine Fehlgeburt und letztendlich ist sie bei der Geburt ihrer Zwillingsbuben verblutet. Selbst im Spital konnte ihr niemand mehr helfen, da die Blutverdünnungsmittel zu hoch dosiert waren, die Hebamme ihr zwei Tage davor noch erklärte - dass sie die Medikamente nicht runterdosieren soll - weil angeblich alles in Ordnung war und wie gesagt - Arzt - Krankenhaus - Person non grata. Beide Buben haben überlebt, der jüngere hat einen dauerhaften Schaden, der ältere ist gesund.
     
  9. SanjaM

    VIP

    zum einen seh ichs genauso wie manche schon hier gepostet haben: schlimm, dass das passiert ist - aber so klingts sehr nach "na seht ihr wieder, die hg ist doch riskant" was ein blödsinn ist. geburten im kh sind genauso risikoreich, eine frau ist doch vor 1 oder 2 jahren im krankenhaus an einer ruptur gestorben oder wie war das noch?

    das andere, was hier vorherrscht, ist der gedanke: wenn nur alles erdenkliche getan wird, dann kann man sowas verhindern.
    ja das ist natürlich schön sich das so vorzustellen - nur spielt das leben nicht so. unfälle passieren, es kann bei einer geburt - auch wenn sich alle völlig korrekt verhalten - was passieren, es kann jeder mensch jederzeit an einer schweren krankheit erkranken usw. wir sind nicht unsterblich, auch wenn wir uns gerne so fühlen. und wenn die strafe so gering ist, dann ist es vielleicht auch deswegen so, weil eben keine bzw kaum fehler vorlagen! wir können leider nicht alles verhindern, auch wenn uns das immer vorgegaukelt wird. und gesundheit, problemlose geburt etc IST ein geschenk und nichts, was ich selbstverständlich voraussetzen und einfordern kann. in diesem sinne: es ist nicht immer jemand schuld, wenn was passiert!
     
  10. Pharma

    Pharma Fotofreak
    VIP

    Ja aber genau hier liegt ja das Problem und die Gefahr!!!
     
  11. Nici-06

    Nici-06 Teilnehmer/in

    Wann kamen diese Schlagzeilen? Unmittelbar nach dem Ereignis (frei nach dem Motto im Zweifelsfall für den Angeklagten) :confused:?!? Habe diese Geschichte damals leider nicht verfolgt.

    Wobei es leider auch nix mehr ändert. Das Kind hat es nicht geschafft und daran ändern jetzt weder Schuldzuweisungen und auch kein Strafumfang. Einfach nur tragisch und traurig.
     
  12. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Das kann ich alles unterstreichen!

    Das Problem, das ich dahinter aber noch sehe ist das, daß sich gerade viele HG-Frauen dazu entschließen, gar keinen Ultraschall zu machen. Weil angeblich das Baby dadurch gestört wird ...

    Wenn ich die Geschichten hier richtig verfolgt wurde, gibts Frauen, die eine ausgesprochene Panik vor KH und einem eventuellen KS haben. Da gehört eingehakt, warum ist das so? Und wie kann mans ändern?
     
  13. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Die Schlagzeilen kamen direkt nach der Anzeige. Im Netz ist genau diese Aussage der emotionalen Erpressung nicht mehr zu finden. Stand aber auf orf ...

    Man kann diesen Fall so oder so nicht als tragisches Einzelereignis sehen. Weil eine Risikoschwangerschaft, und das war dieser Fall mit diesem Trauma und dem KS auf jeden Fall, paßt zu keiner HG.

    Mir stoßen diese "gestraft genug"/"Schicksal"/"unglücklicher Zufall"-Aussagen etwas sauer auf. Weil gerade in so einem Fall hätte man noch viel machen können, aber nicht zu Hause.
     
  14. Nici-06

    Nici-06 Teilnehmer/in

    Jetzt stellt sich die Frage, ob im Prozess von der emotionalen Erpressung nicht mehr die Rede war, oder ob das von den Medien pauschal zusammengefasst wurde (sie ist sich keiner Schuld bewusst :confused:).

    Für mich ist eine HG kein Thema und sie war nie eine Thema für mich. Aber Schuldzuweisungen man hätte doch... machen das Kind leider auch nicht mehr lebendig.
     
  15. susa66

    susa66 Gast



    Ja so wurde die Geschichte auch in anderen Medien dargestellt....


    LG
    susa
     
  16. Schnuffelchen

    Schnuffelchen Teilnehmer/in

    Mich würde da eines interessieren: das Kind steckte mit dem Brustkorb fest - nicht mit den Schultern?? :confused: Wie funktioniert das? Wie können Kopf und Schultern durchs Becken passen, der Brustkorb dann aber nicht mehr?
    Und wenn das wirklich so war, wie ich das aufgefasst habe: was hätte das Krankenhaus noch machen können, wenn das Baby schon halb draußen ist und feststeckt? Einen Kaiserschnitt hätten sie ja dann auch nicht mehr machen können, oder?
     
  17. Pharma

    Pharma Fotofreak
    VIP

    Im KH hättens in diesem Fall von vorherein einen KS gemacht.
     
  18. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Ja, aber vielleicht gibt es ein paar Mütter zu denken. Und auch ein paar Hebammen ... Wenn die Hebamme verweigert, dann liegts bei der Mutter, zu entscheiden, ob sie eine Alleingeburt wagt. Und das wagen doch die wenigsten Frauen, bis auf diese zwei Ausnahmen hier im Forum.

    Das Kind macht es nimmer lebendig, aber einen Sinn hats trotzdem. Und das "hätt ich doch" wird der Mutter eh nicht erspart bleiben.
     
  19. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Vermutlich ...

    Und damit wäre es zu dieser Situation gar nicht gekommen.
     
  20. Schnuffelchen

    Schnuffelchen Teilnehmer/in

    Aber warum? Nur wegen der vorangegangenen Sectio? Oder kam bei dem 1. KS schon raus, dass das Becken der Frau zu klein ist? Dann wäre die Sachlage aber wieder eine ganze andere, meiner Meinung nach.
     

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