1. solala

    solala Teilnehmer/in

    Womit ich nicht gerechnet hätte:

    - dass es Vorwehen gibt und keinen Geburtsfortschritt bringen, aber dennoch so zermürbend und kraftraubend sein können, dass ich 2 Tage/Nächte nicht mehr schlafen konnte und quasi schon fix und fertig in die Geburt ging... diese war dann wiederum trotzdem ein Wahnsinns-Erlebnis
    - dass ich so unter dem Verlust meiner Autonomie leide ;) und in der Anfangszeit bei jedem noch so kleinen Termin planen muss, wer in der Zeit beim Kind bleibt...
    - dass ein Kind nach einem halben Jahr als gute Schläferin (und wir waren soooo stolz darauf :eek:) anfängt, ständig aufzuwachen und die Nacht zum Tag machen will...und ich habe verstanden, warum Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt wird...
     
  2. samakaste

    VIP

    jaja.... die Erkenntnis 99% aller Jungmütter :D

    Mir ist auch noch was eingfallen, auf das mich niemand vorbereitet hat: dass es soooooooo viele Mütter gibt, die Kinder haben, die
    - mit einigen Wochen und dann für immerdar durchschlafen
    - nie weinen
    - gaaaaaaanz pflegeleicht sind
    - sofort wieder die Wunschfigur haben
    - sofort wieder strahlend schön und gut gelaunt sind
    - alles immer wissen und alles immer besser machen
    - das auch immer fleissig kommunizieren .... :D

    Ich war als Jungmutter, grad beim Thema Abstillen, Beikost, Windel weg usw wirklich überflutet von guten Ratschlägen und Tipps, umgeben von Wunderkindern und heiligen Müttern.
    Irgendwann hat dann der Widerstand angefangen und ich hab abgeblockt: danke, ich brauch keine Tipps mehr, danke das weiß ich eh....

    Ganz wichtig: Jungmutterns Bauchgefühl!
    Und das Selbstbewußtsein, dass man durchaus fähig ist, ohne tausende Ratschläge sein Kind überleben und eventuell sogar gut leben zu lassen.....

    Und: zugeben, was nicht wie vorgestellt läuft und ruhig mal sagen: ich fühl mich überfordert, ich fühl mich isoliert. Ganz, ganz nett, welche Feedbacks und Schilderungen da kommen! In unserer Gesellschaft glauben immer alle "nur mir gehts so", wenn sie überfordert sind und keine Auszeit kriegen. Geht aber ganz vielen so und wenn man ehrlich ist und sich so im Gespräch wiederfindet, tut das sehr, sehr gut!
     
  3. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Mich hat überrascht:

    1) Das man nach der Geburt nicht unbedingt eine Ausschüttung von Glückshormonen haben muß
    2) Das man auch keinen Baby-Blues haben muß
    3) Das ein Geburtstrauma so tief gehen kann, dass man es fast nicht verarbeiten kann
    4) Das eine postnatale Depression chronisch werden kann
    5) Das die Umwelt nur eine glückliche gutaussehende alles schaffende Mutter sehen will
    6) und das man in so einer Situation erst seine Familie richtig kennen lernt
     
  4. Siva47

    VIP

    Ich wurde so unerwartet Mama, dass ich so gut wie nix wusste vorher :D
    Erschreckt hat mich aber schon, dass mein Beckenboden danach sowas von im Eimer war..und auch meine Brüste ziemlich darunter gelitten haben. :mad: Also ich hatte mir eine mildere Veränderung vorgestellt (was ja auch bei vielen so ist, nur bei mir halt nicht so :rolleyes:)
     
  5. noch was fällt mir ein:

    dass der druck auf das steißbein in der endphase der geburt nix mit stuhldrang zu tun hat - dass man dem ruhig nachgeben kann und MUSS - denn sollte man das nicht tun, besteht die möglichkeit, sogar presswehen zu veratmen und so einen geburtsstillstand zu provozieren...

    so geschehen bei meiner ersten geburt. da musste nach vollständiger muttermundöffnung seit fast zwei stunden ein wehenförderndes mittel verabreicht werden, weil ich schlicht mit meiner atemtechnik die wehentätigkeit zum stillstand gebracht hatte :eek:.

    (vielleicht hätte ich doch einen geburtsvorbereitenden kurs besuchen sollen...)
     
  6. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Das SChlafentzug wirklich so furchtbar ist... ich hatte es geahnt, wurde dennoch überrascht und nochmals als Nummer zwei noch ein schlechterer Schläfer war.

    Die Ängste um den Nachwuchs die teilweise völlig irrational sein können, das ihnen etwas passiert, etc. bzw. kann ich manche Nachrichten in Bezug auf Kinder gleichen Alters nicht mehr lesen, weil sie mich soo fertig machen und ich das Ganze auf meine Kinder projeziere...
     
  7. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Das mit den Ängsten war bei mir beim ersten Kind auch ganz arg. Beim zweiten war es eher nur, als es klein war. Das wurde irgendwann besser. Zum Glück.

    Schlafentzug ist echt eine extreme Qual.
    Aber Babys sind halt auch so süß. (Wären sie das nicht, würde es vielleicht mehr Einzelkinder geben :cool::D)
     
  8. eul.alia

    VIP

    Wirklich überrascht hat mich auch, wie mühsam und ungut ein simpler Schnupfen bei einem Baby/Kleinkind sein kann. Ist mir aus gegebenem Anlass gerad eingefallen :cool:
     
  9. samakaste

    VIP

    echt, das gibts? :eek:

    :D Da hat die Natur schon vorgebaut: es gibt nicht nur lauter Einzelkinder , weil
    - die Babys soooooo süß sind und so gut riechen und so lieb lächeln und und und ...
    - und weil die Mütter alles Negative so schnell verdrängen :D

    Aber ich weiß trotz allem noch, dass ich im Kreissaal bei Kind2 folgendes dachte:
    (kurze Situationsbeschreibung: im Nebenraum hysterische Geburt mit zig Menschen in Begleitung, laute Schreie, Gott - die Frau hat in mir Panik ausgelöst, ich war allein weil GG bei Kind1 war, und hab gedacht ich verzweifle, weil ich das Radio nicht einschalten konnte :D)

    "Wieso, wieso nur war ich so bescheuert und hab gsagt, ich schaff das???? Ich schaff das nicht! Scheiße, die schreit so - was is da drüben los???" während ich am Fensterbrett festgekrallt versuchte, die Kirche im Regen schön zu finden und mich zu beruhigen.

    Tja, wenn die Kiddies heute ihre Geburtsgeschichten hören wollen, grinst mein Sohn immer ganz stolz. Seine Geschichte hört nämlich so auf:
    "... und dann, M., dann hab ich deine Nabelschnur durchgeschnitten und wir habens geschafft! Wir waren damals schon ein starkes Team, oder?" .... und er grinst, als wüßt er alles noch und wär damals aalglatt rausgflutscht :D
     
  10. simplify

    PLUS + VIP

    .... noch was ist mir eingefallen, wieder was Körperliches: dass meine Brüste zu rinnen anfangen, wenn im Nebenzimmer mein Baby weint..... :eek:
     
  11. Dinimama

    VIP

    was mir zu schaffen gemacht hat:

    dass ich so fremdbestimmt war!
    vor meiner ersten geburt habe ich über mütter, die froh waren, wenn sie zum duschen und geschirrspüler ausräumen gekommen sind neben dem baby, noch milde gelächelt und war überzeugt, dass ich das alles locker schaffen würde. naja, nach der geburt wusste ich dann, wovon die geredet haben und dass es bei mir um keinen deut besser ist.

    wie eng die körperliche verbindung ist.
    und dass ich hin und wieder durchaus froh war, wenn mir jemand das baby für eine kurze zeit abgenommen hat und ich meinen körper, wunder über wunder, für mich alleine hatte!

    wie verschieden kinder sind.
    mein sohn war eigentlich alles in allem ein anfängerbaby, ganz im gegensatz zur tochter. was bei ihm gut geklappt hat konnte ich bei ihr vergessen, sie war weitaus anhänglicher, ich konnte sie kaum weglegen, anfangs musste ich mit ihr am leib noch dazu ständig in bewegung sein, bei stillstand hat sie sofort zu schreien begonnen.

    wie sehr einen kinder dazu bringen können sich selbst im frage zu stellen.
    und wie viel man über sich selbst lernen kann im zusammensein mit kindern. kein anderer mensch kann solche gefühle in einem auslösen, sowohl positive als auch negative!
    und wie viel, ausgelöst durch diese gefühle, an erinnerung an die eigene kindheit wieder zurückkommt.
     
  12. dazu muss das baby nicht mal weinen. man muss nichtmal an das baby denken, es passiert einfach so.

    ich hatte in den ersten wochen eigentlich nur ausgemusterte schlabberleiberl an, weil ich immer vornerum komplett nass war. und zwar nicht nur ein bissi feucht, sondern NASS. bis zum bauchnabel.

    einmal hab ich mir sogar meine oberschenkel angetropft, weil ich am schreibtisch gesessen bin und nicht gemerkt hab, wie's rinnt.
    ist ja auch so schön lauwarm, das merkt man echt nicht :eek: :eek:
    und ganz ohne anlass, ohne baby, ohne weinen und ohne besonders "ans baby denken".

    gibt sich zum glück alles.
     
  13. Ich weiß bis heute nicht, warum mich niemand darauf vorbereitet hat, WIE fremdbestimmt man als junge Mutter sein kann, va mit einem 24h Stunden Baby.

    Niemand hat mir verraten, wie zäh so ein Abstillkonflikt sein kann.

    Und am allerwenigsten vorbereitet war ich auf die eine Oma, für die mein Kind das erste Enkerl war. Es war ein einziger Krampf, sie hat sich wie eine Wahnsinnige verhalten, und ich war gluckig obendrein. Das war so furchtbar, dieser Konflikt mit der Schwiemu hat mich fertig gemacht. Zum Glück ist es heute besser, ja normal sogar.

    Ganz arg empfand ich es, als mir meine eigene Endlichkeit bewußt wurde. Die Angst zu sterben, bevor Kind "fertig" vorbereitet ist aufs Leben. Ich hab meinen Vater verloren als ich 4 war, ich wollte und will unbedingt, dass mein Kind mit beiden Elternteilen, ganz normal und gesund, aufwächst.

    Naja, wir sind in jeder Hinsicht auf einem guten Weg. Jetzt kommt bald Nummer 2, und da wird sicher wieder alles ganz anders, mal sehen ...
     
  14. Fioni

    VIP

    ich war nicht darauf vorbereitet, dass babys etwas blut im urin haben können von den hormonen der mutter ..und dass sie aus demselben grund knötchen unter der brust haben können.

    beide male schreck meines lebens. :eek::eek::eek:
     
  15. Toffie

    Toffie Teilnehmer/in

    Das unterschreibe ich :)

    Dann kommt noch dazu, dass einem niemand sagt, dass WIRKLICH alles anders wird :D Man hört es zwar oft, man weiß es, aber man glaubt trotzdem "geht scho irgendwie". Nein, geht nicht. Es wird alles anders. Manches schön-anders, manches anders-anders und manches nicht-so-toll-anders. Wir haben lange gebraucht um uns umzustellen und als Eltern richtig anzukommen.
     
  16. ich wäre auf so etwas auch nicht vorbereitet, aber danke vielmals für deine erfahrung, fioni.
     
  17. amam

    amam Gast

    Ich war in meiner ersten Schwangerschaft bei einer Energetikerin, die irgendwas von "kleine Melanie" zu mir gesagt hat, von der ich mich verabschieden soll. Heute weiß ich, dass sie damit meine Kindheit gemeint hat. Denn mit dem 1. Kind endet die Kindheit. Ich habe Verantwortung, ich bin ein Vorbild und ich muss bin die MAMA.

    Mein Kind war ein absolutes Wunschkind, wir konnten es nicht erwarten schwanger zu werden, es hat auch im 1.ÜZ geklappt. Die Schwangerschaft war wunderschön und ohne Komplikationen. Die Geburt wurde in einem Kaufhaus durch einen Blasensprung an ET in Gang gesetzt. Die Hebamme meinte 3 Std davor noch, dass es noch 5 Tage dauern wird, wir wollten nochmal essen gehen und ausschlafen, das war somit nicht mehr gegeben. Es ging dann so schnell aus den 5 Tagen wurden 11 Stunden... Natürlich haben wir uns dann gefreut.

    Im KH war auch alles gut. Zuhause dann nicht mehr. Ich habe das total unterschätzt. Obwohl ich kleine Geschwister habe (10-20 Jahre Unterschied), beruflich mit Kindern arbeite und Kinder immer toll fand. Ich hab jetzt da ein Baby liegen und das ist mein Kind. Ich muss es waschen, ernähren und erziehen. Ich konnte die ersten Nächte nur mit Rescue Tropfen schlafen.^^ Nach dem Wochenbett ging es mir besser. Mein Mann war sofort der Vollblutpapi. Er konnte sofort umgehen mit der neuen Situation. Ich nicht. Und da dachte ich, dass das umgekehrt ist.

    Wie wenig Zeit man für sich selbst hat. Was voll in Ordnung ist. Zum Glück haben wir die Welt bereist und alle Serien geschaut, die wir sehen wollten. Das kommt alles wieder. Trotzdem hab ich da nicht daran gedacht.

    Das schlechte Gewissen, wenn mein Kind bei Oma/Opa ist und ich etwas für mich tue......... ich kann da einfach nicht wirklich entspannen, hoffe das ich es noch lerne.:rolleyes:
     
  18. Antal

    VIP

    - dass man ständig Angst ums Baby hat, auch wenn es grad friedlich schläft
    - dass man nix mehr einfach schnell machen kann, zB Müll rausbringen oder zum Postkastl im Keller gehen
    - dass Haare waschen und Zeit für Haarspülung haben einen Tag Wellness ersetzen :)
    - dass es das absolut Schönste ist, mit einem Baby am Bauch zu schlafen :herz2:
     
  19. Schnuffi

    Schnuffi Aktive/r Teilnehmer/in

    Bei mir waren es die Nachwehen, von denen ich NICHT wusste, wie heftig sie sind bzw. das es sie in so starker Form gibt. Hab auch mit einigen Freundinnen geredet und alle haben das gleiche gesagt.

    War gesamt gut über diverse Geburtsabläufe und mögliche Komplikationen informiert bzw. hab ich mich über die gesamte SS sehr genau zu allem informiert aber Nachwehen wurden nie erwähnt.

    Bei mir waren sie auch nach der ersten Geburt sehr heftig und haben mich sehr geschreckt.
     
  20. herbstlaub3

    herbstlaub3 Aktive/r Teilnehmer/in

    - wie intensiv die körperliche Nähe Baby-Mama ist
    - wie einen Babyweinen verzweifeln lassen kann
    - dass man auch nach der ersten Geburt schon ordentliche Nachwehen haben kann
    - dass der Stillstart nicht easy ist und Stillen nicht immer einfach von alleine funktioniert
    - dass das Zusammenwachsen als Familie Zeit braucht

    - dass das :herz2: so unendlich viel Liebe für ein kleines Wesen empfinden kann!
     

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